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Schleifmaschine Die Erfindung betrifft eine Schleiftnaschine mit einem
über zwei unterschiedliche Stützelemente geführten, endlosen Schleifband und mit
Führungsrollen, zwischen denen das Werkstück durch die Maschine gefördert werden
kann.
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Eine Vorrichtung zum Bearbeiten der Oberflächen von Holz oder
dergleichen Stoffen unter Verwendung eines Schleifbandes, das einerseits mittels
einer Kontaktrolle und andererseits mittels eines Schleifdruckschuhes an das Werkstück
gebracht wird, ist bekannt. Dabei ist davon ausgegangen, daß das Schleifen mittels
des über eine Kontaktrolle an das Werkstück angedrückten Schleifbandes eine verhältnismäßig
hohe Zerspanungsleistung ergibt, wobei die Eingriffstrecke des Schleifkornes bogenförmig
verläuft und dieses sich selbst leicht frei schneidet, so daß sich im Schliffbild
der Weg des Schleifkomes in einer verhältnismäßig kurzen, tiefen Spur abzeichnet.
Aus diesem Grunde ist bei dem bekannten Verfahren bereits vorgeschlagen, das ebenfalls
vorbekannte Schleifen mittels eines Schleifdruckschuhes dem Schleifen mittels der
Kontaktrolle nachzuschalten, um eine Verbesserung der Oberflächengüte des bearbeiteten
Werkstückes zu erreichen.
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Andererseits ist es auch bekannt, beim Schleifen mit einem Schleifband
und n-flt einem Gegendruckorgan als Gegendruckorgan eine mit Nuten versehene Kontaktrolle
zu verwenden.
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Demgegenüber besteht das Wesen der Erfindung darin, daß zwei Kontaktrollen
vorgesehen sind, die in an sich bekannter Weise über den Umfang verteilt sich radial
nach außen öffnende Nuten besitzen, die sich unter schrägen Winkeln zur Bewegungsrichtung
des Werkstückes erstrecken, wobei die Nuten der in Bewegungsrichtung ersten Rolle
eine größere Breite und/oder Tiefe als die der zweiten Rolle aufweisen.
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Auf diese Weise wird einerseits erreicht, daß zunächst ein Grobschliff
und dann ein zweiter, feinerer Schliff erzeugt wird, und zwar während eines einzigen
Durchganges des Werkstückes durch die Maschine.
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Andererseits ergibt sich gegenüber bekannten Vorrichtungen dieser
Art eine höhere Zerspanungsleistung bei hervorragender Oberflächengilte des bearbeiteten
Werkstückes und schließlich eine nicht unbeträchtliche Verminderung der erforderlichen
Antriebsleistung.
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Dabei kann es gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung zweckmäßig
sein, wenn die Nuten der ersten Kontaktrolle einen größeren Winkel gegenüber der
Bewegungsrichtung des Werkstückes aufweisen als die der zweiten, beispielsweise
in der Form, daß die Winkelschräge der Nuten der ersten Kontaktrolle etwa 45' und
die der zweiten Kontaktrolle etwa 25' zur Förderrichtung des Werkstückes
beträgt.
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Dabei ist es weiterhin wichtig, daß die Umfangsfläche mindestens der
ersten Rolle in an sich bekannter Weise fedemdnachgiebig ausgebildet ist.
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Zum Verständnis der Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sei kurz darauf verwiesen, daß die Seiten der schräg verlaufenden Rillen oder Nuten
und der jeweils angrenzende Teil der Oberfläche des Umfangs der Kontaktrolle verhältnismäßig
scharfe Führungskanten bilden, die unter dem Schleifband liegen und die über den
Kanten laufenden Bandteile beeinflussen, so daß diese in der Art von Schneidezähnen
kräftig in das Werkstück eindringen. Dabei ist das Ausmaß dieser Wirkung nicht nur
von der Breite der Rillen, sondern auch von ihrer Anordnung in bezug auf die Fortbewegungsrichtung
des Werkstückes abhängig. Zu diesem Zweck haben die Rillen der ersten Kontaktrolle
einen größeren Führungswinkel als die der zweiten, und die Rillen der ersten KontaktroHe
sind breiter als die der zweiten.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
Es zeigt Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schleifmaschine,
Fig.
2 eine Vorderansicht, gesehen von der Linie 2-2 der Fig. 1 aus, in verkleinertem
Maßstab, wobei einige Teile weggelassen wurden, Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung
im Schnitt, im wesentlichen von der Linie 3-3 der Fig. 2 aus gesehen, Fig.4
eine vergrößerte Teilansicht entsprechend einem Teil der Fig. 3,
Fig.
5 eine Tellansicht einer der Kontaktrollen, von vorn gesehen, Fig.
6 eine Teilansicht der anderen Kontaktrolle, ebenfalls von vom gesehen.
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Das Maschinengestell 1 besteht aus einander gegenüberstehenden
Gerästteilen 2 und 3, die durch Verbi.ndungsglieder 4 bzw. 5 verbunden
sind. Zwischen den Gerüstteilen 2 und 3 befindet sich ein Paar Transportrollen
6 bzw. 7 zur Unterstützung des Werkstückes 10, deren Wellen
8 und 9 in den Gerüstteilen 2 und 3 gelagert sind.
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Eine das Werkstück erfassende und auf diesem laufende Zuführungsrolle
11 ist auf der Welle 12 befestigt. Die Welle 12 ist in den Lagern
13 gelagert, die auf Armen 14 montiert sind. Diese Arme sind an der Achse
15 schwenkbar gelagert, die in den in den Gerüstteilen 2 und 3 befindlichen
Lagern 16 gelagert ist.
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Die Wellen 12 und die Achse 15 sind parallel zu den Wellen
8 und 9. Die Arme 14 tragen Kopfstücke 17 zur Aufnahme von
Einstellschrauben 18, die durch Schraubenmuttem 19 befestigt sind.
Das untere Ende der Einstellschraube 18 liegt auf dem Block 20 auf der Oberfläche
des Gerästteils 2 auf, um die Ab-
wärtsbewegung der Arme 14 zu begrenzen.
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Die Arme 14 tragen weiterhin ein Paar Führungsrollen 21 und 22, die
auf den Achsen 23 bzw. 24 laufen, die in Gleitblöcken 25 und
26 gelagert sind. Die Gleitblöcke werden in gleitender Verbindung in Führungsklammern
27 und 28 gehalten, die auf den Armen 14 montiert sind. Durch die
Einstellschrauben 29 und 30 können die Führungsrollen 21 und 22 mit
Bezug auf die Arme 14 gehoben und gesenkt werden. Die Führungsrolle 22 (Fig.
1 und 3) liegt direkt über der Transportrolle 7, während die
Führungsrolle 21 in der Mitte zwischen der Führungsrolle 22 und der Zuführungsrolle
11 liegt. Die Welle 12 der Zuführungsrolle 11 hat eine Riemenscheibe
31, über die zwei Antriebsriemen 32 laufen. Diese Antriebsriemen werden
wiederum über eine andere, nicht gezeigte Riemenscheibe angetrieben, die mit einem
Antriebsmotor kraftschlüssig verbunden ist.
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Im Maschinengestell 1 ist ein Träger 33 auf einer Achse
34 gelagert, deren eines Ende in eine in dem seitlichen Gerüstteil 3 vorgesehene
öffnung 35 hineinragt, wie in Fig* 2 mit gestrichelten Linien angedeutet.
Das andere Ende der Achse34 wird in einem halbrunden Lager36 gehalten, das auf einer
Platte 37 sitzt. Durch Bolzen 38 (Fig. 1) ist die Platte an
dem Gerüsttei12 befestigt. An ihrem vorderen Ende ist der Tfäger33 mit einem Paar
von Zapfenlagern 39 versehen, die eine Welle 40 aufnehmen, die durch eine
im Gerästteil 3 vorgesehene öffnung 41 hindurchgeht (Fig. 2). Außerhalb des
Gerüstteils 3 ist die Welle 40 mit einer Riemenscheibe 42 versehen, die durch
die Antriebsriemen 43 angetrieben wird. Die Antriebsriemen laufen über eine Antriebsscheibe
44. die fest auf der Welle 45 eines Antriebsmotors 46 befestigt ist. Das andere
Ende der Welle 40 ist in einem schalenförmigen Lager 47 der Platte 37 gelagert.
Auf der Welle 40 ist eine Kontaktrolle 48 befestigt, die direkt unter der Zuführungsrolle
11 liegt. Die Welle 40 liegt parallel zu der Welle 12 der Zuführungsrolle
11. Die Oberfläche des Umfanges der Rolle 48 ist mit einem Belag 49 aus biegsamem,
elastischem Material, wie z. B. Gunun# versehen. Die Oberfläche 50 des Belages
49 ist mit einer Mehrzahl von im Abstand angeordneten, sich radial nach außen öffnenden
Rillen 51 ausgestattet, die sich schraubenlinienförmig über die Rolle 48
erstrecken. Die eine Seite 52 jeder Rille wirkt mit dem daneben liegenden
Teil 50 der gewölbten Oberfläche zusammen, so daß eine Leitkante
53 entsteht, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist.
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Eine zweite Kontaktrolle 54 besteht aus einer zylindrischen Trommel
55 mit einem Belag 56 aus elastischem Material, ähnlich wie der Belag
49. Wie bei der Rolle 48 ist die Oberfläche 57 des Umfanges der Kontaktrolle#54
mit einer Mehrzahl von sich radial nach außen öffnenden, schraubenaienförmigen Ril,
len 58 versehen, wobei jeweils die eine Seite der Rille mit dem benachbarten
Teil 57 der äußeren, zylindrischeu Oberfläche zusammenwirkt, um eine scharfe
Leitkante 59 zu erzielen. Die Rolle 54 ist auf einer Welle 60 befestigt,
die in Lagern 61 gelagert ist. Die Lager 61 sind auf Stützkonsolen
62 befestigt, die ihrerseits durch Bolzen 63 an den gegenüberliegenden
Seiten des Trägers 33 befestigt sind. Die Kontaktrolle 54 Regt direkt unter
der Führungsrolle 21.
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Das rückwärtige Ende des Trägers 33 besitzt ein Paar Arme 64,
die eine Achse 65 tragen. Auf der Achse 65 ist zwischen den Armen
64 eine leer laufende Rolle 66 angebracht. Ein endloses Schleifband
67
läuft über die Kontaktrollen 48 und 54 und die Rolle 66. Eine Bürstwalze
68 ist auf der Welle 69 befestigt, die in den Gerüstteilen 2 und
3 gelagert ist. Die Bürstwalze 68 steht in Kontakt mit der Schleiffläche
des Schleifbandes 67 zwischen der Kontaktrolle 54 und der Rolle
66, um etwa auf der Oberfläche des Schleifbandes 67 anhaftende Teilchen
des Werkstückes 10
zu entfernen.
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Die Kontaktrollen48 und 54 sind so angeordnet, daß das Schleifband
67 die untere Oberfläche des Werkstückes 10 erfaßt, wenn es über die
erste Kontaktrolle 48 läuft, und dann wieder, wenn es über die zweite Kontaktrolle
54 läuft.
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Da die Rillen 51 in der ersten Rolle 48 wesentlich breiter
sind als die Rillen 58 der zweiten Kontaktrolle 54, wird ein gröberer Schliff
zwischen der ersten Kontaktrolle 48 und der darilberliegenden Zuführungsrolle
11 ausgeführt, während ein feinerer Schliff zwischen der zweiten Kontaktrolle
54 und der darüberliegenden Führungsrolle 21 erfolgt. Der durch die beiden Kontaktrollen
48 und 54 erzeugte, unterschiedliche Schliff ist weiterhin abhängig von dem Unterschied
zwischen den Führungswinkeln der Rillen 51 und 58. Unter diesen Führungswinkeln
versteht man die Winkel zwischen den voranlaufenden Kanten der Rillen und den senkrecht
zur Achse der jeweiligen Rolle stehenden Flächen. Der Führungswinkel der Rillen
51 der ersten Kontaktrolle 48 ist 45', während der der Rillen 58 der
zweiten Kontaktrolle 54 etwa 25' beträgt (Fig. 5 und 6). In
der Praxis hat sich gezeigt, daß der Schliff um so tiefer und gröber ist,
je größer der Führungswinkel ist, und daß, falls dies erwünscht ist, die
zweite Kontaktrolle54 glatt und gänzlich ohne Rillen ausgeführt sein kann. Mit der
vorstehend geschilderten Einrichtung ist es
jedoch möglich, die
Rauhigkeit auf der Oberfläche eines Werkstückes zu beseitigen und einen sehr feinen,
glatten Schliff zu erzielen, und zwar unter Verwendung eines einzigen, mit nur einem
Rauhigkeitsgrad ausgestatteten Schleifbandes, wobei die gesamte Bearbeitung während
eines einzigen Durchganges des Werkstückes 10 durch die Maschine erfolgt.
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Während in dem gezeigten Ausführungsbeispiel die Kontaktrollen sich
entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn drehen (vgl. Fig. 1, 3 und 4), um das mit
dem Schleifband 67 in Berührung stehende Werkstück in Arbeitsrichtung fortzubewegen,
werden auch befriedigende Ergebnisse erzielt, wenn sich die Kontaktrollen in entgegengesetzter
Richtung drehen.