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Verfahren zur Darstellung von höhermolekularen Sulfiden Es ist bereits
bekanntgeworden, Mercaptane mit Halogen enthaltenden aliphatischen Verbindungen
umzusetzen. Es hat sich dabei aber entweder nur um niedermolekulare Verbindungen
oder um solche höhermolekulare Verbindungen gehandelt, die gesättigte unswbstituierte
Kohlenwasserstoffradikale enthalten. Derartige Verbindungen haben aber im allgemeinen
keine technische Bedeutung erlangt.
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Es ist ferner bereits vorgeschlagen worden, zur Gewinnung von Farbstoffen
und deren Zwischenprodukten Diarylsulfide in der Weise herzustellen, daß aromatische
Mercaptane mit aromatischen Nitroverbindungen, welche austauschfähiges Halogen enthalten,
umgesetzt werden. Auch hat man zur Gewinnung von blutstillenden Mitteln Aminoalkylderivate
schwefelhaltiger Verbindungen in der Weise hergestellt, daß man ,auf solche schwefelhaltigen
Verbindungen, die den Schwefel in Form der SH-Gruppe mercaptanartig gebunden enthalten,
basische Alkylmonohalogenide oder Alkylendihalogenide bei Gegenwart alkalisch wirkender
Mittel hat einwirken lassen, wobei man im letzteren Fall die halogenhaltigen Zwischenprodukte
mit primären oder sekundären aliphatischen Aminen zu den entsprechenden Arninoalkyläth,em
umgesetzt hat.
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Es wurde nun. gefunden, daß man zu technisch wertvollen höhermolekularen
organlsehen Sulfiden dadurch gelangen kann, daß man in ,an sich bekannter Weise
auf halogensubstituierte organische Verbindungen Salze von Mercaptanen einwirken
läßt, wobei mindestens eine Komponente der aliphatis.chen Reihe angehört und mindestens
8 C-Atome ;enthält und wobeimindestens eine Komponente mindestens eine Sulfons.äuregruppe
enthält.
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Maxi kann zu den genannten Verbindungen ,einmal dadurch gelangen,
daß man halogenenthaltende aliphatische Verbindungen mit Mercaptanen umsetzt, wobei
die halogenierte Verbindung mindestens 8 C-Atome -enthält. Man kann .aber auch so
verfahren, da,ß man der Reaktion aliphatische Merca.ptane unterwirft, die mindestens
8 C-Atome enthalten. Erfindungsgemäß soll mindestens eine Komponente aliphatis.cher
Natur sein und mindestens 8 C-Atome enthalten; die andere Komponente kann dabei
ebenfalls 'aliphatischer oder hydroaromatischer, ,aromatischer oder heterocyclischer
Natur sein. Zudem soll mindestens eine der beiden genannten Komponenten eine Sulfons,äuregruppe
enthalten.
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Man kann beispielsweise .als halogenenthaltende Verbindungen Chloroctan,
Chlordodecan, Benzylchlorid, Bromcyclohexan, a-Chlor-benzoesäure, 5-Sulfo-9--chlorbenzoiesiäure,
z, q.-Dinitro-i-clilorbenzol, Allylbromid, ß-Brom,äthansulfonsäure, Glycerinmono-
oder Dichlorhydrin, Glykolchlorhydrin und Chlorpropanolsulfonsäure verwenden.
Als
Mercaptane können beispielsweise verwendet werden: D!ecylmercaptane, Dodecylmercaptane,
Gemische höherinolekularer aliphatischer Mercaptane, Cyclohexylinercäpt4 Benzylmerc.aptan,
Thiophenole und Mercapfe= benzothiazol.
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Die vorstehend aufgeführten Reaktionskomponenten können .auch durch
Gruppen b,eliebiger Art, soweit sie die Reaktion nicht ungünstig beeinflussen, substituiert
sein. Auch mehrwertige Mercaptane sowie Polyhalogenverbindungen können mit dem gleichen
Erfolg umgesetzt werden.
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Die neuen Verbindungen besitzen seifenarti,g,e Eigenschaften und zeichnen
sich insbesondere durch ein hohes Netz- und Schaumvermögen aus, wodurch sie sich
von den nach bekannten Arbeitsweisen hergestellten niedermolekularen alipbatischen
Sulfiden bzw. den aromatischen Sulfiden, welche ; durch niedere aliphatische Reste
substituiert sind oder von denjenigen höhermolekularen Sulfiden, die nur gesättigte
aliphatische Kohlenwasserstoffreste enthalten; wie z. B. Äthyl-s,ek.-octylsulfid,
vorteilhaft unterscheiden. So besitzt beispielsweise das gemäß der Erfindung hergesteate
Natriumsalz der Dodecylmercaptopropanölsulfosäure ein wesentlich höheres Schaum-
und Netzvermögen als das Natriumsalz der bekannten Butylmercapto,essigsäure und
das salzsaure Salz des ebenfalls bekannten Diäthylaminoäthylnäphthyl-z-s;ulfi.ds.
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Die Umsetzung von höhermolekularen Alkoholen mit Halogensulfönsäuren
ist bereits bekannt. Man hat dabei aber immer mit metallischem Natrium arbeiten
müssen, was bei dem vorliegenden Verfahren nicht nötig ist. ' Beispiele 1. 20,2
Teile Dodecylmercaptan werden in der Lösung'von ¢Teilen NaOH (99%ig) iri '139 Teilaä
.:glkohol gelöst und mit der Lösung von I9, 7 Teilen chlorpropanolsulfonsaurem Natrium
r! 2, 3 in ioo Teilen Wasser vermischt. Das :erhaltene Gemisch wird 2 Stunden am
Sieden erhalten. Nach dem Abkühlen soheidet sich das Natriumsalz der 2-Oxy-3-(dodecyhnercapto)-propansulfonsäure
i in weißen Kristallblättchen ab.
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2. Zoo Gewichtsteile eines Gemisches von Octyl-, Decyl-, Dödecyl-,
Tetradecylmercaptanen werden mit 21o Gewichtsteilen (3-bromäthansulfosaurem Natrium
und einer Aufschlämmung von Calciumhydroxyd in Iooo Raumteilen 5o%igem Alkohol (bereitet
aus 5o Gewichtsteilen Ca O) mehrere Stunden am Rückfluß gekocht. Beim Aufarbeiten
erhält man das Gemisch der Calciumsalze der 13-(Octyl-; D,ecyl-; Dodecyl-, Tetradecylmercapto);äthan-sulfonsäure
als weiße kristalline Masse. Die- Lösung dieses Salzgemisches in heißem Wasser schäumt
gut.