DE900093C - Verfahren zur Herstellung nichtaromatischer Sulfamide - Google Patents

Verfahren zur Herstellung nichtaromatischer Sulfamide

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DE900093C
DE900093C DEF3818D DEF0003818D DE900093C DE 900093 C DE900093 C DE 900093C DE F3818 D DEF3818 D DE F3818D DE F0003818 D DEF0003818 D DE F0003818D DE 900093 C DE900093 C DE 900093C
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DE
Germany
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sulfamides
hydrocarbons
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aromatic
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Expired
Application number
DEF3818D
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English (en)
Inventor
Dr Gerhard Balle
Dr Martin Reuter
Dr Heinz Schild
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C311/00Amides of sulfonic acids, i.e. compounds having singly-bound oxygen atoms of sulfo groups replaced by nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C311/01Sulfonamides having sulfur atoms of sulfonamide groups bound to acyclic carbon atoms
    • C07C311/02Sulfonamides having sulfur atoms of sulfonamide groups bound to acyclic carbon atoms of an acyclic saturated carbon skeleton

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung nichtaromatischer Sulfamide Zur Herstellung nichtaromatischer Sulfamide kann man nach dem Verfahren der französischen Patentschrift 878 971 so verfahren, daß man die durch gleichzeitige Einwirkung von Halogen und Schwefeldioxyd auf nichtaromatische Kohlenwasserstoffe oder Halogenkohlenwasserstoffe erhältlichen Sulfohalogenide mit Ammoniak oder dessen organischen Abkömmlingen, die basische primäre oder sekundäre Aminogruppen enthalten, umsetzt. Dies geschieht zweckmäßig in Anwesenheit von Lösungsmitteln, die sich unter den Bedingungen des Verfahrens nicht verändern. Als. solche eignen sich z. B. Benzol, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Äther und andere.
  • Das bei der Umsetzung entstehende Salz des Ammoniaks oder Amins scheidet sich bei Verwendung eines indifferenten Lösungsmittels in kristallisierter Form aus und kann von der Reaktionsmischung z. B. durch Filtrieren oder Abschleudern abgetrennt werden. Aus der Lösung destilliert man dann das Lösungsmittel, gegebenenfalls unter vermindertem Druck, ab und erhält so das Sulfamid.
  • Wenn man möglichst weitgehend von Monosulfohalogeniden ausgehen will, kann man nach Patentschrift 715 747 die Einwirkung von Halogen und Schwefeldioxyd auf nichtaromatische Kohlenwasserstoffe nur so weit gehen lassen, bis etwa die Hälfte oder weniger der angewandten Ausgangsstoffe in Sulfohalogenide umgewandelt ist.
  • Man erhält,dann bei der Weiterverarbeitung vorzugsweise Monosulfamide, während bei einer weitergehenden Sulfohalogenierung größere Anteile an Di-, Tri- und Polysulfohalogeniden und aus diesen: mehr oder weniger große Mengen an Di-, Tri-und Polysulfamiden entstehen.
  • Bei Verwendung von Gemischen, die durch eine nur teilweise Umsetzung .der Ausgangsstoffe erhalten wunden, kann man die Sulfohalogenide zunächst von. .den nicht umgesetzten Ausgangsstoffen abtrennen, z. B. durch Extraktion mit einem selektiven Lösungsmittel, -wie verflüssigtes Schwefeldioxyd (nach Patentschriften 7z5 323 und 721 722).
  • Die Abtrennung nichtaromatischer Sulfamide aus ,den Reaktionsgemischen, die neben den Sulfohalogeniden auch noch die nicht umgesetzten Ausgangskohlenwasserstoffe enthalten, wird nach dem in der französischen Patentschrift 878 971 beschriebenen Verfahren mit wasserfreiem Methanol durchgeführt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man nichtaromatische Sulfamide, wie sie durch Umsetzung nichtaromatischer Sulfochloride mit Ammoniak oder primären oder sekundären Aminen erhalten werden, gewinnen kann, wenn man das Umsetzungsgemisch zur Entfernung noch vorhandener Kohlenwasserstoffe, gegebenenfalls nach Entfernung des bei der Umsetzung verwendeten indifferenten Lösungsmittels, mit einem niedrigmolekularen, einwertigen, wasserhaltigen Alkohol oder mit Mischungen solcher Alkohole extrahiert.
  • Gegenüber dem bekannten Verfahren zur Abtrennung der Sulfamide mit wasserfreiem Methanol bietet die erfindungsgemäße Verwendung einwertiger, wäßriger Alkoholeden Vorteil, daß erst durch den; Wasserzusatz eine saubere Abtrennung .der Kohlenwasserstoffe ermöglicht wird. Dies erklärt sich dadurch, daß die aliphatischen Kohlenwasserstoffe, auch die höhermolekularen Gemische derselben, in wasserfreien, einwertigen, aliphatischen Alkoholen erheblich löslich sind. Die Löslichkeit wird durch die Anwesenheit der Sulfamide, die als Lösungsvermittler wirken, noch -weiter erhöht. Beim Arbeiten mit wasserfreiem Methanol bleiben daher immer noch mitunter nicht unerhebliche Mengen an Kohlenwasserstoffen im entölten Sulfamid.
  • Dieser Übelstand läßt sich durch die Verwendung wasserhaltiger Alkohole in technisch ausreichendem Maße beheben. Der Wassergehalt der Alkohole kann in weiten Grenzen schwanken. Beispielsweise genügt mitunter schon eine Zugabe von nur 2% Wasser, um die gewünschte saubere Abtrennung der Kohlenwasserstoffe zu ermöglichen.
  • Das neue Verfahren zeichnet sich gegenüber einer vorherigen Extraktion des Sulfohalogenids mit Hilfe von flüssigem Schwefeldioxyd durch größere Einfachheit in der Betriebsführung und: besserer Wirtschaftlichkeit aus. Für das erfindungsgemäße Verfahren kann man einzelne Alkohole oder Alkoholgemische verwenden. Die wasserhaltigen Alkohole lassen sich wegen des großen Siedepunktunterschiedes gegenüber den Sulfamiden bei gewöhnlichem oder vermindertem Druck leicht von,den in ihnen gelösten Sulfamiden ab-destillieren.
  • Man kann die Extraktion der Sulfamide mit den wasserhaltigen Alkoholen im unterbrochenen oder fortlaufenden Betrieb und bei gewöhnlicher, erniedrigter oder erhöhter Temperatur ausführen. Beispiel i ioo Gewichtsteile eines Gemisches aus Sulfochloriden und nicht umgesetzten Au.agangskohlenwasserstoffen, wie es durch teilweise Umsetzung eines Paraffinkohlenwasserstoffgemisches von -den Siedegrenzen 230 bis 320°' mit Chlor undSchwefeldioxyd nach Patentschrift 715 747 erhalten wird, und das noch 54% Ausgangskohlenwasserstoffe enthält, werden in 54o Gewichtsteilen Tetrachlorkohlenstoff bei - io° unter ständigem Durchleiten eines kräftigen Ammoniakstromes unter Rühren langsam eingetragen. Die Temperatur wird während des Eintragens durch Kühlen auf - io° gehalten und alsdann zum Vertreibendes überschüssigen Ammoniaks langsam -auf -1- 3o bis 40°' erhöht. Dann wird das ausgeschiedene Ammoniumchlorid abfiltriert. Nach Abdestillieren des Tetrachlorkohlenstoffs, wobei man gegen Ende verminderten Druck anwendet, erhält man 94 Gewichtsteile eines aus etwa gleichen Teilen von Sulfamiden und Ausgangskohlenwasserstoffen bestehenden Gemisches.
  • Diese kohlenwasserstoffhaltigen Sulfamide läßt man zusammen mit der doppelten Gewichtsmenge 95o/oigen wäßrigen Methanols laufend in einen Rührbehälter und von da an in einen Abtrenn behälter fließen, aus dem oben laufend die von Sulfamid nahezu freien Ausgangskohlenwasserstoffe abgezogen werden. Die Lösung der Sulfamide in Methanol, die sich als untere Schicht im Abtrennbehälter sammelt, fließt kontinuierlich in eine Destillationsapparatur, in der das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt wird. Man erhält dabei die,Sulfami-de in. 95- bis 97%iger Reinheit. Beispiel 2 Die Extraktion des Sulfamid-Kohlenwasserstoff-Gemisches, dessenHerstellung inBeispiel i beschrieben ist, -wird in fortlaufender Arbeitsweise in vier Stufen im Gegenstrom durchgeführt. In vier Rührbehältern, zu denen je ein Absetzbenälter gehört, -wird für kräftige Durchmischung gesorgt.
  • Es werden auf ioo Gewichtsteile Sulfamid-Kohlenwasserstoff-Gemisch 8o Gewichtsteile 95%-iges Methanol angewandt. Man erhält hierbei Sulfamide in hoher Reinheit (etwa 95%ig) und praktisch sulfamidfreieAusgangskohlenwasserstoffe. Die Arbeitsweise läßt sich zum Unterschied zu dem im Beispiel i beschriebenen Verfahren mit wesentlich geringeren, Mengen an Extraktionsmittel ausführen. Beispiel 3 ioo Gewichtsteile einer aus Sulfamiden mit Ausgangskohlenwasserstoffen bestehenden Mischung, deren Herstellung im Beispiel i beschrieben ist, werden mit igo Gewichtsteilen 6oo/oigem wäßrigem n-Propylalkohol extrahiert. Man erhält als obere Schicht 51 Gewichtsteile Ausgangskohlenwasserstoffe und aus der unteren Schicht nach Entfernung des Lösungsmittels unter vermindertem Druck etwa 55 Gewichtsteile Sulfamide von 95o/oiger Reinheit als hochviskoses Öl. Als Verunreinigungen sind darin noch geringe Mengen Propanol, Wasser und Kohlenwasserstoffe enthalten. Beispiel 4 ioo Gewichtsteile -des in Beispiel i beschriebenen kohlenwasserstoffhaltigen Sulfochlorids (hergestellt nach Patentschrift 715 747) werden unter Rühren bei 65 bis 70' in 22o Gewichtsteile Benzol, in das vor und während der Umsetzung überschüssiges Dimethylamin eingeleitet wird, . langsam eingetragen. Dann wird noch i bis 2 Stunden lang unter schwachem Einleiten von Dimethylamin bei 7o° gerührt und anschließend das nicht verbrauchte Dimethylamin durch Kochen unter Rückfluß vertrieben. Darauf wird auf etwa 2o° abgekühlt und das entstandene Dimethylaminchlorhydrat durch Filtration entfernt. Nach Abdestillieren des Benzols, wobei man gegen Ende verminderten Druck anwendet, erhält man 97 Gewichtsteile N-Dimethylsulfamid als braune, bewegliche Flüssigkeit.
  • Zur Abtrennung der noch darin enthaltenen Ausgangskohlenwasserstoffe werden diese 97 Gewichtsteile N-Dimethylsulfamid mit 16o Gewichtsteilen 98o/oigem Methanol gemischt und dann absitzen gelassen.
  • Die obere Schicht (46 Gewichtsteile) besteht praktisch nur aus Ausgangskohlenwasserstoffen. Aus der unteren Schicht erhält man nach Entfernung des Methanols etwa 54 Gewichtsteile N-DimethyIsulfamid 93- bis 98o/oiger Reinheit.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRUCiI: Verfahren zur Herstellung nichtaromatischer Sulfamide durch Umsetzung nichtaromatischer Sulfochloride mit Ammoniak oder primären oder sekundären Aminen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Umsetzungsgemisch zur Entfernung noch vorhandener Kohlenwasserstoffe, gegebenenfalls nach Entfernung des bei der Umsetzung verwendeten indifferenten Lösungsmittels, mit einem niedrigmolekularen, ein--,vertigen, wasserhaltigen Alkohol oder mit Mischungen solcher Alkohole extrahiert.
DEF3818D 1943-09-04 1943-09-04 Verfahren zur Herstellung nichtaromatischer Sulfamide Expired DE900093C (de)

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