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Fahrradtretkurbel mit einstellbarer Kurbellänge Die Aufgabe, die Tretkurbel_änge
bei Fahrrädern zu verändern, ist bereits in verschiedenster Weise gelöst worden.
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Die Lösungen, die sich darauf beziehen, daß während jeder Isurbeluindreliung
zwangsläufig eine `'cränderung der Tretkurbellänge stattfindet, scheiden hier aus,
denn die Erfindung beschäftigt sich mit der Aufgabe, die Tretkurbellänge zwar auch
nur vorübergehend, aber doch eine gewisse Zeit (Bergfahrt, Talfahrt, Fahrt auf der
Ebene) zu verändern. Für diesen Zweck ist es bekannt, auf der Fahrradtretkurbel
einen das Pedal tragenden schwenkbaren Hebelarm anzuordnen, der durch eine finit
dem festen Tretktijrbelarnir verbundene Strebe in seiner Lage gesichert ist. Die
insoweit bekanntgewordene Einrichtung ist aber, abgesehen von anderen Nachteilen,
insbesondere deshalb unzweckmäßig, weil das Festlegen der einerseits am Peilalarm
an 1-r:eifen.den Strebe am Kurbelarm durch einen Schraubbolzeti geschieht, der beim
Verstellen ein- und ausgeschraubt werden muß. Dias Verstellen der Kurbellänge kann
also bei der bekannten Einrichtung nur, wenn der Fahrer abgestiegen ist, vorgenommen
werden, das eine unliebsame Fahrtuinterbrechung bedeutet. Weiterhin ist die bekannte
Einrichtung aber auch noch deshalb unzweckmäßig, weil, wie die Erfahrung gelehrt
hat, @es dem technisch Unbewanderten schon Schwierigkeiten macht, die Schraube ordentlich
einzusetzen und anzuziehen; ganz zu schweigen von dem Nachteil, daß sich eine solche
Schraubverbindung leicht selbst löst, so daß . der Bolzen oft verlorengeht, das
ebenfalls unliebsame Fahrtunterbrechung bedeutet.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, ist erfin dungsgemäl@ die Anordnung
getroffen, dar die Strebe in einer am schwenkbaren Hebelarm a ngelenkten Schiene
mit Rastlücken besteht und durch Federkraft mit einem am festen Tretkur belarm angebrachten
Wid,erlagerzapfen in Eingriff gehalten wird. Auf diese Weise werden nicht nur die
geschilderten Nachteile vermieden, sondern die neue Einrichtung ermöglicht ein Verstellen
des wirksamen Kurbelarmes während der Fasert, ,ohne daf,) besondere Geschicklichkeit
erforderlich ist.
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Hier ist darauf hinzuweisen, daß auch bereits eine Einrichtung bekanntgeworden
ist, bei der Schraubbolzen o. dgl. lösbare Glieder vermieden sind. Diese bekannte
Einrichtung weist aber den Nachteil .auf, daß sie außerordentlich baulich verwickelt
und deshalb teuer ist, denn das Festlegen des Pedalai-mes am Hebelarm geschieht
durch Paßstücke, die nur zum Verstellen dadurch außer Eingriff gebracht werden können,
d.aß man den Peilalarm auf seiner vom Kurbelarm getragenen Achse axial verschiebbar
macht. Im übrigen geht es aber auch bei dieser Einrichtung nicht ohne Absteigen
vom Lade ab, wenn der wirksame Kurbelarm verändert werden soll denn außer dem vorgesehenen
Hebel, der das Axia,lverschieben der Peilalarme auf ihren Achsen besorgt, ist auch
gleichzeitig noch ein genaues
Verdrehen des 'Pedalarmes notwendig,
damit die Paßstücke wieder in ordnungsmä:ßigen Eingriff gegenübergestellt werden
können. Gegenüber dieser Ausführung zeich;f: net sich aber der Erfindungsgegenstand
nie ` ' durch besondere bauliche Einfachheit aull sondern bei ihm ist tatsächlich
ein Verstellen' während des Fahrens ohne weiteres möglich.
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Zweckmäßig ist es, den Widerlagerzapfen an einer Platte anzubringen,
die mit dem einen Ende an der Anlenkstelle des schwenkbaren Hebelarmes und mit dem
anderen Ende durch einen Bügel o. dgl. am Tretkurbelarm befestigt ist.
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Zur näheren "Erläuterung dienen die Abbildungen auf der Zeichnung,
und zwar zeigt Abb. i ein Fahrrad, mit der neuen Vorrichtung versehen, Abb. 2 die
Tretkurbelver stellvorrichtung in einer Seitenansicht, A'bb.3 einen senkrechten
Querschnitt nach der Linie 111-III der Abb. 2, Abb. ¢ eine Draufsicht, Abb.5 eine
schaubildliche Darstellung, Abb. 6 eine etwas andere Ausführungsform in Seitenansicht
und Abb. 7 eine Draufsicht dazu.
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Wie aus Abb. i ersichtlich, ist an den Enden der Tretkurbeln i je
ein Arm 2 schwenkbar angebracht. Wie insbesondere aus den Abb. q. und 5 ersichtlich
ist, besteht der Arm 2 aus einem U-förmig gebogenen Blech mit einer Durchgangsbohrung
für einen Lagerzapfen 3. Der Lagerzapfen 3 ist mit einem Ge windefortsatz 3' versehen,
der in das Gewindeauge der Tretkurbel eingeschraubt ist, in die sonst der Gewindefortsatz
der Pedale eingeschraubt ist. Damit sich der Lagerzapfen 3 nicht lockern kann, ist
auf der Rückseite in das Tretkurbelauge eine Wurmschraube q. eingeschraubt. Beim
Anziehen dieser Schraube werden die Gewindegänge des Fortsatzes 3' festgeklemmt
und ein Lockern des Bolzens 3 unmöglich gemacht. Zwischen den beiden Lappen des
Armes 2 ist im Bereiche der Lagerbohrung für den Zapfen 3 eine entsprechend gekröpfte
Platte 5 angeordnet, die mit einem entsprechenden Durchgangsloch für den Zapfen
,3 versehen ist. Diese Platte 5 wird mittels eines Bügels 6 an der Tretkurbel i
befestigt. Wie aus Abb.3 ersichtlich, ist zu diesem Zwecke der Bügel 6 einerseits
mittels eines kegeligen Kopfes 6' in der Platte 5 befestigt, während anderseits
der Bügel mit einem Gewindefortsatz 6" versehen ist, mit dem das Schraubnippel7
zusammenwirkt. Durch Anziehen des Schra.ubnippels 7 wird die Tretkurbel von dem
Bügel 6 unter Anspannung umgriffen.
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Anderseits ist an den Armen 2 je ein Auge 8 vorgesehen, das mit einem
entsprechend feinen Innengewinde g für den Pedalzapfen der Pedale io versehen ist.
Ein weiteres an dem Arm 2 vorgesehenes Lager-
dient zum gelenkigen Anbringen einer |
lelplatte i i. Diese Hebelplatte ist mit- |
`des Drehzapfens 12 befestigt und wie |
.*esondere aus Abb.2 und 5 ersichtlich ist, |
mit mehreren Ausnelunumgen i i' versehen, mit denen der an der Platte 5 befestigte
Zapfen 13 zusammenwirkt. Eine vorgesehene Drehfeder 1,1, die einerseits bei 15 an
dem Arm 2 und anderseits bei 1
6 an der Hebelplatte i i festgelegt ist, erteilt
der He ielplatte das Bestreben, in Richtung des in Abb.2 eingezeichneten Pfeiles
zu verschwenken.
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Das Einstellen des wirli#samen Kurbelarmes erfolgt, indem gleichzeitig
beim Verschwenken der Hebelplatte i i entgegen der in Abb.2 eingezeichneten Pfeilrichtung
ein Druck in Richtung des Pfeiles x oder ein Nachgeben in Richtung des Pfeiles y
erfolgt. Befindet sich 'beispielsweise die Hebelplatte i i in der Stellung nach
Abb. 2, dann ist der wirksame Kurbelarm für das im Auge 8 eingeschraubte Pedal etwa
so groß, als wenn das Pedal unmittelbar mit der Tretkurbel verbunden wäre. Wird
dagegen durch entsprechendes Verschwenken der Hebelplatte i i und gleichzeitigen
Druck in Richtung des Pfeiles x (s. Abb. 2) eine solche Verstellung vorgenommen,
daß der Zapfen in die am äußersten rechts liegende Ausnehmung i i' eintritt, dann
beschreibt der Pedalzapfen den in Abb. i mit tt bezeichneten Kreis. Der wirksame
Kurbelarm ist also wesentlich vergrößert worden, so daß eine Bergfahrt mühelos stattfinden
kann. Bei geringerer Steigung wird die Hebelplatte i i entsprechend verschwenkt,
so daß unter der Wirkung der Feder 14. der Zapfen 13 in die mittlere Ausnehmung
(Rast) i i' eintreten kann. Schließlich kann bei einer Fahrt in der Ebene durch
nochmaliges Verschwenken der Hebelplatte i i die dem Drehzapfen 12 am nächsten liegende
Rast i i' mit dem Zapfen 13 zum Eingriff gebracht werden. In diesem Falle würde
der Pedalzapfen den in Abb. i mit v bezeichneten Kreis beschreiben. Diese Stellung
wird der Fahrer, wie gesagt, bei einer Fahrt in der Ebene wählen, um vorzeitige
Ermüdung zu vermeiden. Das Verstellen der Hebelplatte i i kann von Hand geschehen.
Es kann aber auch durch den Fuß erfolgen, indem die entsprechenden Bewegungen zum
Verstellen der Hebelplatte i i mittels der Schuhsohle bzw. Schuhspitze ausgeführt
werden.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb. 2 bis 5 ist der Arm 2 neben
dem Tretkurbelauge angeordnet. Man kann den Arm 2 auch derart ausbilden, wie das
bei der Ausführun.
gsform nach Abb.6 und 7 der Fall ist. Bei dieser
Ausführung wird das Auge der Tretkurbel i von den U-förmigen Lappen des Armes 2
umgriffen, so daß der in die Tretkurbel eingesehraubte Drehzapfen 17 zwei Lagerstellen
für den Arm 2 aufweist, nämlich die mit 17' und die mit 17" bezeichnete. Der eine
Lappen des im Querschnitt U-fö:rmigen Armes 2 wird durch den kopfartigen Fortsatz
18 des Zapfens 17 gesichert. Der andere Lappen wird durch eine Flachkopfschraube
i 9 gesichert, die in eine entsprechende Gewindebohrung 2o des Zapfens 17 geschraubt
ist. Der mit der Hebelplatte i i zusammenwirkende Zapfen 13' ist bei dieser Ausführungsform
gleich an dem Kurbelarm i unmittelbar befestigt. Die Befestigung kann durch Annieten
oder Einschrauben geschehen.
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Während die in den Abb. 2 bis 5 gezeigte Ausführungsform ohne weiteres
an allen Fahrrädern angebracht werden kann, ist dies bei der letzten nicht immer
unbedingt möglich, insbesondere, wenn das Tretkurbelauge, wie das ,oft der Fall
ist, an der waagerechten, nach dem Hinterrad führenden Verstrebung mit nur geringem
Spiel vorübergeht, muß die Ausführungsform nach den Abb.2 bis 5 gewählt werden.
Soll bei diesen Fahrrädern die Ausführuingsform nach den Abb. 6 und 7 Anwendung
finden, dann müssen die Tretkurbeln vorher eine entsprechende Kröpfung erfahren.
Die zuletztgenannte Ausführungsform wird aber insbesondere dann in Frage kommcn,
wenn die Fahrräder von dem Werk aus mit Tretkurbeln mit einstellbarer Kurbellänge
versehen werden sollen.