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Anordnung zur Beeinflussung des Leistungsfaktors von mit gittergesteuerten
Dampf-oder Gasentladungsstrecken arbeitenden Umformungseinrichtungen Die Erfindung
bezieht sich auf Umformungseinrichtungen, die mit gittergesteuerten Dampf- oder
Gasentladungsstrecken arbeiten und zur Energieübertragung über Hochspannungsgleichstromnetze
nach dem Konstantstromsystem dienen. Derartige Einrichtungen arbeiten mit einem
Zwischenkreis, der beispielsweise die elektrische Leistung, die aus einem Wechselstromnetz
mit konstanter Spannung geliefert wird, in Leistung mit konstanter Stromstärke verwandelt
und in dieser Form den zur Gleichrichtung dienenden Entladungsstrecken zuführt.
Der an die Hochspannungsgleichstromleitung angeschlossene Verbraucherumformer formt
zunächst, mittels eines Wechselrichters die Energie in Wechselstromenergie konstanter
Stromstärke um, welche dann vor der Zuführung zum Verbraucher in Wechselstrom konstanter
Spannung umgewandelt wird. Als Zwischenkreis für diese Umformung ist den Gleichrichtern
bzw. Wechselrichtern je eine an sich bekannte Schein Widerstandsanordnung zugeordnet,
die aus verschiedenartigen Blindwiderständen besteht und in Formeiner Brücke ausgebildet
ist.
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Bei schon früher vorgeschlagenen derartigen Einrichtungen sind die
Mittel für die Kommutierung zwischen den einzelnen Entladungsstrecken mit Rücksicht
auf den Leistungsfaktor ausgebildet, der normalerweise im Wechselstromkreis des
Gleichrichters bzw. im Verbraucherkreis des Wechselrichters aufrechterhalten werden
soll, dagegen unabhängig von der Leistungsfaktorcharakteristik der Zwischenkreise
für die Umwandlung einer elektrischen Leistung bei konstantem Strom in eine solche
bei konstanter Spannung oder umgekehrt. In Anbetracht der Tatsache, daß in den meisten
praktisch vorkommenden Fällen der an einen Wechselrichter angeschlossene Verbraucher
einen von Eins verschiedenen, induktiven Leistungsfaktor erfordert, sind bei den
bisherigen Anordnungen verwickelte Kommutierungsmittel verwendet worden; denn mit
einfacher Phasenkommutierung kann ein mit Entladungsstrecken arbeitender Wechselrichter
nicht einen Belastungsstrom mit induktivem, sondern immer einen solchen mit kapazitivem
Leistungsfaktor liefern. Ebenso ist bei normal gesteuerten Gleichrichtern, die mit
Entladungsstrecken mit regelbarer Zündverzögerung arbeiten, der Speisekreis mit
einem induktiven Leistungsfaktor beansprucht.
Die Erfindung bezweckt
die Erreichung eines beliebigen Leistungsfaktors sowohl des Gleichrichters als auch
des Wechselrichters mit möglichst einfachen Steuermitteln. Gemäß der Erfindung werden
zusammen mit einem einfachen, mit gesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken
arbeitenden Gleichrichter oderWechselrichter Mittel vorgesehen, welche eine Umkehrung
des Leistungsfaktors (kapazitiv in induktiv und umgekehrt) bei der Leistungsübertragung
zwischen dem Wechselstromspeise- oder Belastungsnetz und dem Umformer bewirken.
Zu diesem Zweck werden Scheinwiderstandsanordnungen, wie die unter dem Kamen Boucherot-Stromkreise
bekannten Anordnungen, zur Verwandlung eines Konstantspannungs- in ein Konstantstromsvstem
und umgekehrt verwendet, aus der Erkenntnis heraus, daß derartige Einrichtungen
auf der Ausgangsseite einen kapazitiven Leistungsfaktor aufweisen, wenn der Leistungsfaktor
auf der einen Seite induktiv ist bzw. umgekehrt. Wenn außerdem der Zwischenkreis
symmetrisch ausgebildet ist, so sind die Absolutwerte der Leistungsfaktoren auf
der Eingangs- und der Ausgangsseite einander gleich. Der Gegenstand der Erfindung
erlaubt daher, die Kommutierungsmittel bedeutend zu vereinfachen gegenüber bekannten
Einrichtungen, bei denen eine Beeinflussung des Leistungsfaktors entweder überhaupt
nicht oder nur unter großen Schwierigkeiten und mit besonderen zusätzlichen Mitteln
sowohl in den Steuer- als auch in den Hauptstromkreisen erreicht werden kann. Es
ist dadurch möglich, durch eine einfache Einrichtung dem speisenden Netz bzw. dem
Verbrauchernetz die Energie mit jedem beliebigen Leistungsfaktor, vorzugsweise mit
dem Leistungsfaktor i, zu entnehmen bzw. zuzuführen.
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Zur Erläuterung des Erfindungsgedankens mögen die in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele dienen. Abb. i zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel
für eine Umformung mittels in Parallelanordnung vorgesehener Entladungsstrecken
unter Verwen-' dung eines Umwandlungskreises in T-Form. Abb. 2 stellt eine Einrichtung
nach dein Prinzip des Reihenwechselrichters zusammen mit einem in Brückenschaltung
angeordneten Umwandlungskreis dar, Abb.3 einen dreiphasigen Reihenwechselrichter,
der mit in Dreieck geschalteten Umwandlungskreisen kombiniert ist. Abb. :4 zeigt
eine Abänderung der in Abb.3 dargestellten Anordnung mit in Sternforen geschalteten
Umwandlungskreisen, wobei die Kondensatoren der Umwandlungskreise an dein Sternpunkt
angeschlossen sind, während Abb. 5 eine ähnliche Einrichtung zeigt, jedoch mit Anschluß
der induktiven , Scheinwiderstände der Uniwandlungskreise an den gemeinsamen Sternpunkt.
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Im einzelnen zeigt Abb. i eine Umformungseinrichtung, die sowohl zur
Gleichrichtun- als auch zur Wechselrichtung dienen kann und zur Kupplung des Gleichstromnetzes
io mit dem Wechselstromnetz i i dient. Die Entladungsstrecken sind in Parallelgleichrichter-
bzw. Parallelwechselrichterschaltung angeordnet. In Reihe zur Gleichstromleitung
io liegt eine Glättungsdrossel 12. Die Umformungseinrichtung enthält außer dem Transforinator
13 und den Entladungsstrecken 14 und 15 einen Steuertransformator 16, dessen mittelangezapfte
Sekundärwicklung über eine Vorspannungsquelle 17 an die Kathoden, mit ihren Enden
über Strombegrenzungswiderstände 18 an die Steuergitter der Entladungsstrecken angeschlossen
ist. Die Primärwicklun- des Gittertransformators 16 kann aus irgendeinem passenden
Wechselstromkreis erregt werden, dessen Frequenz gleich der im Wechselstromkreis
i i gewünschten Frequenz sein muß. Falls der Wechselstromkreis an eine unabhängige
Spannungsquelle, beispielsweise einen Generator i9, angeschlossen ist, wird vorteilhaft
der Steuertransformator 16 aus dein Wechselstromnetz i i selbst erregt, vorzugsweise
über eine phasendrehende Einrichtung, beispielsweise einen Drehregler 2o und eine
phasenspaltende Scheinwiderstandsanordnung 21.
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Wesentlich für die Arbeitsweise ist, daß zur Regelung des Leistungsfaktors
keine besonderen Kommutierungsmittel etwa zur Erzieleng einer nicht natürlichen
Kommutierung notwendig sind und daß der Wechselrichter oder Gleichrichter mit einer
Kommutierung arbeitet, die in normaler Weise von dem Ablauf der einzelnen Phasenspannungen
abhängt. Gemäß der Erfindung wird dieser normal kommutierende Umformer über die
Sekundärwicklung des Transformators 13 nicht unmittelbar an das Wechselstromnetz
11 angeschlossen, sondern über die zur Vorzeichenumkehr des Leistungsfaktors dienende
Einrichtung 22, die aus einer Vereinigung zweier gleicher induktiver Scheinwiderstände
23 und 2,I und eines kapazitiven Widerstandes 25 besteht. Die beiden Drosseln 23
und 2,4. sind untereinander und in bezug auf den Belastungsstrom des Verbrauchers
in Reihe geschaltet, während der Kondensator 25, dessen Blindwiderstand dem Absolutwert
nach gleich dem Blindwiderstand einer der beiden Drosseln ist, den Verbindungspunkt
der beiden Drosseln mit der anderen Verbraucherleitung verbindet, d. h. also quer
geschaltet ist. Diese Scheinwderstandsanordnung bewirkt in bekannter Weise eine
Umformung von Wechselstrom konstanter Spannung in Wechselstrom
konstanter
Stromstärke oder umgekehrt. Durch eingehende Versuche ist aber außerdem festgestellt,
daß eine derartige Einrichtung auch eine Vorzeichenumkehr des Leistungsfaktors bewirkt.
Daher gestattet die dargestellte Einrichtung, mit einem Wechselrichter beispielsweise
die normalerweise benötigte nacheilende Leistung zu liefern und trotzdem den Wechselrichter
mit der normalen Zündvoreilung zu kommutieren oder umgekehrt mit einem Gleichrichter,
der durch Gittersteuerung oder eine ähnliche Steuerung bis zu einem gewissen Grade
nacheilend ausgesteuert wird, eine voreilende Leistung beliebigen Betrages dem speisenden
Wechselstromnetz zu entnehmen.
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Wegen der besonderen Anwendungsmöglich-]zeit der vorliegenden Erfindung
für Hochspannungsgleichstroinübertragungssysteme mit konstanter Stromstärke möge
die Arbeitsweise der Umformungseinrichtung im Zusammenliang mit den charakteristischen
Eigenschaften eines solchen Systems beschrieben werden. Beispielsweise soll der
Kreis io eine Gleichstromquelle sein, welche konstanten Strom zu liefern imstande
sind. Dieser konstante Gleichstrom wird durch die Einrichtung gemäß Abb. i in eine
konstante Wechselspannung verwandelt. Angenommen, daß die Entladungsstrecke 14.
leitend sei, so wird der Strom aus dem Gleichstromnetz über den linken Teil der
Primärwicklung des Transforinators 13 und die Entladungsstrecke 14 fließen. Der
Übergang der Stromführung von der Entladungsstrecke 1:I auf die Entladungsstrecke
15 wird durch normale Phasenkommutierung, d. h. mit anderen Worten in normaler Weise
unter dem Einfluß der augenblicklichen Differenz der entsprechenden Phasenspannungen
durchgeführt.
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Es ist zweckmäßig, die Kommutierung und ihreÄnderung mit derAussteuerung
zunächst bei Gleichrichterbetrieb zu betrachten. Der Wechselstromkreis i i möge
also das speisende Netz darstellen. Eine vorbestimmte Zeit nach dein Leitendwerden
der Entladungsstrecke 14. wird der Augenblickswert der Anodenspannung an der Röhre
15 den Wert der Anodenspannung an der Röhre 14. überschreiten und infolgedessen
der Strom auf die Entladungsstrecke 14 übergehen. Wird der Stromübergang durch Gittersteuerung
verzögert, so wird die als treibende Kommutierungsspannung zur Verfügung stehende
betreffende Phasenspannung nach Maßgabe der Zündverzögerung immer größer; die Phasenkommutierung
wird also bei einem Gleichrichter nur im Bereich des nacheilenden Leistungsfaktors
erfolgen, und ohne Anwendung des Erfindungsgedankens würde die Grundwelle des dem
Wechselstromnetz entnommenen Stromes der Grundwelle der Wechselspannung zwischen
o und cgo° nacheilen. Arbeitet die Umformungseinrichtung als Wechselrichter, so
wird die Zündung des Rohres 1.4 in Übereinstimmung mit der früher gemachten Annahme
so früh einzuleiten sein, daß der Augenblickswert der Anodenspannung der Röhre i-.
noch höher positiv ist als der der Röhre 15. Während der Brenndauer ist der Spannungsabfall
an der Röhre 14. nur gleich der Brennspannung, so daß die Spannung an der Röhre
15 kleiner ist. Daher wird ein Strom, der den Wechselrichter entgegen der gegenelektromotorischen
Kraft des stromführenden Teiles der Primärwicklung des Transformators 13 durchfließt,
vermöge des augenblicklichen Unterschiedes zwischen der Anodenspannung der Röhre
14. und der Anodenspannung der Röhre 15 auf die Röhre 15 übergehen. Indessen wird
dieser Stromübergang nur dann ordnungsmäßig erfolgen können, wenn die Anode, auf
welche der Strom übergehen soll, noch höher positiv ist als die gerade stromführende
Anode. Das bedeutet, daß die Grundwelle des erzeugten Wechselstromes der Wechselspannung
voreilt, d. h. daß die vom Wechselrichter gelieferte Leistung ohne Anwendung des
Erfindungsgedankens voreilenden Charakter hat.
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Wird der Umwandlungskreis gemäß der Erfindung zwischen die Umformungseinrichtung
und das Wechselstromnetz eingefügt, so stellt der gittergesteuerte Gleichrichter
für das Wechselstromnetz nicht mehr eine induktive, sondern eine kapazitive Belastung
dar. Die Wirkkomponente des an den Umwandlungskreis gelieferten Stromes hängt von
der Gleichrichterlast ab. Ist der Gleichrichter kurzgeschlossen, so reicht diese
Komponente gerade zur Lieferung der Verluste aus. Die Blindkomponente des Stromes
wird bestimmt durch die Phasenverschiebung der Steuerspannungen der Gleichrichterentladungsstrecken.
Eine sehr kleine Phasenverschiebung genügt, um den voreilenden Strom, der durch
den Umwandlungskreis aus dem Wechselstromnetz entnommen wird, stark anwachsen zu
lassen.
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Bei der Anwendung des Erfindungsgedankens auf die Leistungsübertragung
mit Gleichstromhochspannung konstanter Stromstärke ist es wichtig, auf eine andere
Wirkung derartiger Umformungseinrichtungen hinzuweisen. Ein normaler, mit konstanter
Wechselspannung arbeitender Wechselrichter verlangt eine Phasenverschiebung von
etwa 18o°. wenn vom Wechselrichterbetrieb zum Gleichrichterbetrieb übergegangen
werden soll. Mit dein vorliegenden Wechselrichter, der mit konstanter Stromstärke
über einen Umwandlungskreis arbeitet, ist keine Phasenverschiebung der Gitterspannungen
zur Änderung der
Arbeitsweise notwendig, sondern der Umwandlungskreis
wirkt als Stromregler. Ist eine eingeprägte Spannung im Gleichstromkreis vorhanden,
so schwingt der Umwandlungskreis bei Erregung aus dem Verbraucher, d. h. im Wechselstromkreis,
sich ein und liefert eine Spannung, welche durch die jetzt als Gleichrichter arbeitende
Umformungseinrichtung einen Strom treibt. Tritt nun im Gleichstromkreis eine Spannung
solcher Richtung auf, daß sie den Strom des Wechselrichters zu vergrößern sucht,
so kehrt der Urnwandlungskreis seine Spannung um und begrenzt den Strom auf den
normalen Wert. Die Einrichtung schwingt somit von Gleichrichter- auf Wechselrichterbetrieb
um, je nachdem, ob im Gleichstromnetz eine eingeprägte Gleichspannung vorhanden
ist oder nicht. Dabei ist keine Änderung oder Einstellung der Gitterspannungsphase
notwendig. In dieser Hinsicht sind Umformungseinrichtungen wie die vorliegende die
einzigen mit Entladungsstrecken arbeitenden Umformungseinrichtungen, bei denen ein
Nutzbremsbetrieb oder eineEnergierichtungsumkehr unabhängig und selbsttätig ohne
besondere Umschaltung der Steuermittel und der Hauptstromkreise erreicht werden
kann.
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Abb. - zeigt eine andere Verkörperung des Erfindungsgedankens am Beispiel
eines sogenannten Reihenwechselrichters. Soweit die Schaltungsteile mit denen der
Abb. i übereinstimmen, sind gleiche Bezifferungen verwendet: Die Entladungsstrecken
1q. und 15 sind in Reihe mit einer mittelangezapften Drossel 26 in den Gleichstromkreis
io eingefügt. Die Gitterspannungen werden ebenso wie in Abb. i dem Wechselstromnetz
i i entnommen und den Entladungsstrecken über einen Steuertransformator 27 mit zwei
getrennten Sekundärwicklungen 28 und 29 zugeführt, welche in Reihe mit Vorspannungsquellen
3 i, 32. und Strombegrenzungswiderständen 30, 33 in dem Gitterkreis der Entladungsstrecken
liegen. Parallel zu der Reihenschaltung der Entladungsstrecken liegen die beiden
in Reihe geschalteten Kondensatoren 34 und 35. Zwischen dem Verbindungspunkt dieser
beiden Kondensatoren und dem Mittelpunkt der Drose126 ist der Umwandlungskreis 36
mit seinen Eingangsklemmen angeschlossen, während die Ausgangsklemmen dieses in
Brückenschaltung angeordneten Kreises mit dem Wechselstromnetz i i verbunden sind.
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Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist prinzipiell die gleiche wie
die der Abb. i. Abb. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Energieübertragung
zwischen einem Gleichstromkreis io und einem dreiphasigen Wechselstromnetz i i'.
Der Umwandlungskreis 37 ist mehrphasig ausgebildet und besteht aus den Kondensatoren
38 und den Drosselspulen 39. Je ein Kondensator und eine Drossel sind miteinander
in Reihe geschaltet und diese Reilienanordnungen in Vieleckschaltung einerseits
an die Eingangsleitungen a, b, c in den Punkten 40" 4.0b, 40" andererseits
an die Ausgangsleitungen,4ia, 41b, 4.1c angeschlossen. Ein-und Ausgangspunkte der
Umwandlungseinrichteng sind nicht identisch, sondern an verschiedenen Punkten der
Vieleckschaltungen vorgesehen. Die Eingangsklemmen sind mit den Entladungsstrecken
44, 4.7 bzw. 43, 46 bzw. 42, 4.5 verbunden, die beispielsweise in Graetzschaltung
angeordnet sind. Zur Kommutierung des Stromes zwischen den einzelnen gleichartig
geschalteten Entladungsstrecken dient die normale Phasenkommutierung,wie sie an
Hand der Abb. i beschrieben worden ist.
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Um die Entladungsstrecken q.a bis 47 abwechselnd in der gewünschten
Reihenfolge leitend bzw. nichtleitend zu machen, ist das Gitter jeder Röhre mit
der Kathode über einen Strombegrenzungswiderstand .I8, eine Vorspannungsquelle 4.9
und die zugehörige Phasenwicklung der Sekundärseite der Gittertransformatoren 51
verbunden, die ihrerseits über eine phasendrehende Einrichtung, beispielsweise den
Drehregler 52, aus dem Wechselstromnetz i i erregt werden. Falls der Wechselstromkreis
i r' keine taktgebende Wechselspannung wie den Generator i9' enthält, kann die Primärwicklung
des Drehreglers 52 von einer fremden Wechselstromquelle der gewünschten Frequenz
gespeist werden.
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Im wesentlichen arbeitet die Einrichtung folgendermaßen: Angenommen;
sie soll als Wechselrichter wirken, d. h. Energie aus dein Gleichstromnetz io in
das Wechselstromnetz i i' übertragen, und angenommen, daß die Entladungsstrecken
,43 und 45 anfänglich leitend seien, so wird ein Strom von der positiven Gleichstromleitung
durch die Entladungsstrecke 43, durch den Kondensator und die Drossel zwischen den
Klemmen d.0b und .4o, und durch die Entladungsstrecke 45 zur anderen Seite des Gleichstromnetzes
fließen. Wird weiterhin vorausgesetzt, daß die Phasenfolge an den Klemmen 40, 40b,
,Io,, die Reihenfolge b, c, a hat, so wird etwa 6o° elektrisch später die Entladungsstrecke
47 leitend werden und die Stromführung von der Entladungsstrecke 4.5 übernehmen.
Weitere 6o° später wird die Entladungsstrecke 42 leitend, und der Strom der Entladungsstrecke
43 wird auf die erstere kommutiert. Auf diese Weise wird ein mehrphasiger Strom
im Wechselstromkreis i i' erzeugt, wobei wegen des zwischengeschalteten mehrphasigen
Umwandlungskreises die oben geschilderte Änderung des Leistungsfaktors auftritt.
Abb.4
zeigt eine im Grunde genommen gleiche Einrichtung, bei der gleiche Elemente auch
gleich beziffert sind. Unterschiedlich ist lediglich die Anordnung der Elemente
des Uinwandlungskreises 37', die in diesem Fälle in Sternschaltung angeordnet sind,
und zwar derart, daß die Kondensatoren dein Sternpunkt benachbart liegen.
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Abb. 5 zeigt eine weitere Abänderung, bei der die gegenseitige Lage
der Kondensatoren und Drosseln in den einzelnen Phasen des in Stern geschalteten
Umwandlungskreises 37" gegenüber Abb. 4 vertauscht ist. Im übrigen stimmt auch diese
Einrichtung mit der von Abb. 3 überein.
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Die T-Schaltung des Umwandlungskreises nach Abb. i sowie die Brückenschaltung
nach Abb. z oder die Vieleckschaltung nach Abb. 3 sind symmetrische Umwandlungskreise;
denn zwischen entsprechenden Phasenleitern der Konstantstromseite bzw. der Konstantspannungsseite
des Umwandlungskreises sind bei diesen Schaltungen stets ein Kondensator und eine
Drossel in Reihe geschaltet. Die Anordnungen nach Abb.4 und 5 dagegen sind in dieser
Hinsicht als unsymmetrische Umwandlungskreise anzusprechen, weil beispielsweise
zwischen den Phasenleitern der Konstantstromseite nur Kondensatoren bzw. nur Drosseln
eingeschaltet sind, zwischen den Phasenleitern der Konstantspannungsseite dagegen
Kondensatoren und Drosseln. Indessen hat diese Schaltung des Umwandlungskreises
den Vorteil, daß die Kurvenform von Spannung und Strom im Wechselstromnetz durch
Unterdrückung der Harmonischen verbessert wird, welche von der Umformungseinrichtung
erzeugt werden und normalerweise im Wechselstromnetz in Erscheinung treten würden.
Die Schaltung hat den weiteren Vorteil, daß der Wechselstromkreis i i' im Falle
eines Kurzschlusses auf den Gleichstromleitungen io eine nacheilende Kurzschlußlast
liefern muß, während eine symmetrische Schaltung des Umwandlungskreises im Falle
eines gleichstromseitigen Kurzschlusses dem Wechselstromkreis i i keine Leistung
entzieht mit Ausnahme der im Umwandlungskreis selbst verbrauchten Leistungsverluste.
Außerdem hat die unsymmetrische Schaltung den Vorzug, eine schnellere Kommutierung
von einer Entladungsstrecke auf die nächste zu bewirken.
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Die unsymmetrischen Anordnungen der Abb..l und 5 können natürlich
auch in syminetrisclie Umwandlungskreise im oben erklärten Sinne verwandelt werden.
Bei einer Anordnung gemäß Abb. 4. wird dann jeweils in die drei Zuführungsleitungen
von der Umformerseite her, d. h. vor die Klemmen 40a, 401" .Ios, eine Drossel eingeschaltet,
deren Blindwiderstand gleich dem der bereits vorhandenen Drosseln in den Zuführungsleitungen
zum Wechselstromnetz ist. Ebenso wird die Anordnung der Abb. 5 in eine symmetrische
verwandelt durch Einschaltung gleich großer Kondensatoren zwischen die Umformungsentladungsstrecken
und die Klemmen 40a 40b, 40c..
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Die unsymmetrische Anordnung der Abb. 5 gestattet allerdings im Gegensatz
zu der der Abb. q. den in der Umformungseinrichtung erzeugten Oberwellenübertritt
in das Wechselstromnetz i i', da zwischen den Ausgangsleitungen der Umformereinrichtungen
und den Phasenleitungen des Wechselstromnetzes eine rein kapazitive Verbindung besteht.
Im übrigen ist dieArbeitsweise der Einrichtungen gemäß Abb. 4. und 5 im wesentlichen
die gleiche wie die der früheren Einrichtung.
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Durch entsprechende verschiedenartige Bemessung der verwendeten Drosseln
und Kondensatoren in den Eingangs- bzw. Ausgangszweigen des Umwandlungskreises kann
jeder beliebige Umsymmetriegrad und damit jede beliebige Beeinflussung nicht nur
des Vorzeichens" sondern auch des Absolutwertes des Leistungsfaktors sowie auch
eine Beeinflussung der erzeugten Kurvenform bzw. bei Gleichrichtern eine Beeinflussung
der Rückwirkungen der Harmonischen auf das speisende Wechselstromnetz erzielt werden.