DE639960C - Anordnung zum Betrieb von als Gleichrichter oder Wechselrichter arbeitenden Umformungseinrichtungen - Google Patents
Anordnung zum Betrieb von als Gleichrichter oder Wechselrichter arbeitenden UmformungseinrichtungenInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
21. DEZEMBER 1936
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 d 2 GRUPPE 12
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin
Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. September 1932 ab
ist in Anspruch genommen.
Bei der Umformung von Gleichstrom in Wechselstrom oder umgekehrt mittels gesteuerter
Entladungsstrecken, vorzugsweise gittergesteuerter Dampf- oder Gasentladungsstrecken,
ist es üblich, Entladungsstrecken mit eindeutiger Stromdurchlaßrichtung zu verwenden. Wenn man eine solche Umformungseinrichtung
zeitweilig als Gleichrichter, zeitweilig als Wechselrichter arbeiten läßt, müssen daher die Gleichstromzuführungsleitungen
der Umformungseinrichtung miteinander vertauscht werden.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Anordnung zum Betrieb von als Gleichrichter
oder Wechselrichter arbeitenden Umformungseinrichtungen, die für jede der beiden
Energierichtungen eine Gruppe von gesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken mit
eindeutiger Stromdurchlaßrichtung enthalten. Erfindungsgemäß sind hierbei einerseits zusätzliche,
auf den Kommutierungsvorgang einwirkende Schaltmittel vorgesehen, andererseits
ist die Steuerung der Entladungsstrecken derart durchgebildet, daß die Größe der aufgenommenen oder abgegebenen Scheinleistung
in vorbestimmter Weise festgelegt ist. Der Energiedurchgang in der Umformungseinrichtung
bestimmt sich dann auf Grund der Spannungsverhältnisse in beiden Netzen. Dadurch wird es auch ermöglicht,
einen Wechselrichter auf einen induktiven Verbraucher arbeiten zu lassen.
Da bei dem Betrieb solcher Umformungseinrichtungen sehr häufig plötzliche Laständerungen
eintreten, was gleichbedeutend mit einer Änderung der Gegen-EMK des
Verbrauchernetzes ist, so empfiehlt es sich, gemäß einer Weiterbildung des vorliegenden
Erfindungsgedankens eine Drosselspule in die Stromkreise beider Gruppen von Entladungsstrecken
einzuschalten und die beiden Teildrosselspulen so miteinander zu koppeln, daß beim Auftreten einer plötzlichen Laständerung
in einem der beiden Netze die Energieänderung eine entsprechende Energieänderung
in der Drossel zur Folge hat.
'Bei der Durchführung des Erfindungsgedankens wird man vorteilhaft sowohl die
die. Wechselrichtung bewirkenden Entladungs strecken als auch die die Gleichrichtung bewirkenden
Entladungsstrecken durch Gitter steuern. Die Gittersteuerung beider Gruppen
ermöglicht es, die Spannung· in bequemer Weise zu regeln. Es empfiehlt sich, den Gitterkreisen
leine phasenveränderliche Steuerwechselspannung·
zuzuführen, und zwar kann
die Phasenlage von der Richtung und der Größe des Belastungsstromes abhängig gemacht
werden.
In Abb. ι der Zeichnung ist eine Umformungseinrichtung
im Sinne vorliegender Er^.
findung dargestellt. Ein dreiphasiges Wechselstromnetz io und ein Gleichstromnetz ii,
das z. B. eine Spannungsquelle veränderlicher Gegen-EMK aufweist, sind über die Transformatorprimärwicklung
13, die sechsphasige Transformatorsekundärwicklung 14 und zwei
Gruppen gittergesteuerter Dampf- oder Gasentladungsstrecken 15 bis 20 und 21 bis 26
miteinander gekuppelt. Jede Phase der Transformatorwicklung ist über zwei gegensinnig
parallel geschaltete Entladungsstrecken mit dem Gleichstromnetz verbunden. Der eine Gleichstromleiter ist unmittelbar
an den Sternpunkt der Transforma-ao torwicklung geführt. Der andere Gleichstromleiter
ist an die Mittelanzapfung einer Drosselspule 31 angeschlossen, an deren Enden
die Stromaufteilung innerhalb jeder der beiden Gruppen von Entladungsstrecken erfolgt.
Jede Gruppe ist nun ihrerseits weiter in zwei Untergruppen unterteilt, die über je
eine Kommutierungswicklung 27 bzw. 28 und einen Kommutierungskondensator 29
bzw. 30 miteinander gekuppelt sind. Die Gitterkreise der einzelnen Entladungsstrecken
erhalten durch einen Gittertransformator mit den Wicklungen 33 und 35 über eine Phaseneinstellvorrichtung,
z. B. einen Drehtransformator 34, eine Steuerwechselspannung, der man zweckmäßigerweise eine wenigstens annähernd
spitze Wellenform gibt. In die Gitterkreise sind ferner Strombegrenzungswiderstände
36 eingefügt. Das dargestellte Ausführungsbeispiel arbeitet sechsphasig, d. h. jede Entladungsstrecke führt höchstens
während 6o° Strom.
Es sei zunächst angenommen, daß die Umformungseinrichtung als Gleichrichter
arbeitet, d. h. es wird Energie vom Wechselstromnetz 10 an das Gleichstromnetz 1,1 geliefert.
Es arbeiten dann die Entladungsstrecken 21 bis 26. Für den Kommutierungsvorgang zwischen je zwei Entladungsstrecken, beispielsweise 21 und 22, ergibt
So sich folgende Wirkung der Kommutierungsdrossel 28 und des Kondensators 30: Läßt
man die Streureaktanz der Wicklung 28 außer Betracht, so liegt der Kondensator 30
in Reihe mit dem Entladungsstrom und wird geladen. Die Ladespannung entspricht dem
Belastungsstrom. Wird das Gefäß 22 leitend, so entlädt sich der Kondensator 30 und ermöglicht
bzw. unterstützt den Kommutierungsvorgang zwischen diesen beiden Entladungsstrecken.
Während der Stromführung der Entladungsstrecke 22 wird der Konden-I sator 30 mit entgegengesetztem Vorzeichen
aufgeladen, so daß die am Kondensator liegende Spannung die dreifache Frequenz hat
in bezug auf den Wechselstrom des Netzes 10. Durch Einstellen der Phase der Gitterwechselspannung
mittels des Drehtransformators 34 kann man den Punkt in der Wechselstromperiode einstellen, bei dem die einzelnen
Entladungsgefäße leitend werden. Hierdurch kann man den Leistungsfaktor beim Gleichrichterbetrieb
in weiten Grenzen steuern. Es wird noch bemerkt, daß infolge der beschriebenen Lastabhängigkeit der Kondensatorspannung
stets eine ausreichende Kommutierungsspannung zur Verfügung steht, und zwar auch dann, wenn von einer Anode
höheren Potentials auf eine Anode niederen Potentials kommutiert werden soll.
Ändert sich die Gegen-EMK der Maschine 80 ' 12 infolge Laständerung o. dgl., steigt sie
z. B. infolge Entlastung über den von der Umformungseinrichtung gelieferten Wert der
Spannung, so kann keine Energie mehr vom Netz 10 an das Netz 11 abgegeben werden.
Vielmehr wird die Energierichtung sich umkehren, wobei der Stromfluß über die linke
Hälfte der Wicklung 31, die Kommutierungsdrossel 2,7 und den Kommutierungskondensator
29 im Zusammenwirken mit den Ent- 90' ladungsstrecken 15 bis 20 erfolgt. Auch beim
Wechselrichterbetrieb kann durch Ändern der Gitterspannung ebenfalls der Leistungsfaktor
gesteuert werden.
Tritt eine plötzliche Laständerung an der Maschine 12 ein, z.B. infolge Öffnens des
Schalters 32, so wird die Drosselspule 31, und zwar der in den Gleichrichterkreis eingeschaltete
Teil, versuchen, den Belastungsstrom aufrechtzuerhalten, und erzeugt dabei eine Überspannung am Schalter 32, die zu
vermeiden ist. Infolge der Kopplung der beiden in den' Gleichrichterkreis und in den
Wechselrichterkreis geschalteten Wicklungsteile 31 ruft eine plötzliche Laständerung
im Gleichstromkreis 11, die eine Überspannung im Gleichstromkreis zur Folge hätte,
eine ähnliche Spannung im linken Teil der Wicklung 31 hervor. Diese Spannung treibt
einen Strom durch die Entladungsstreckengruppe 15 bis 20 und liefert dadurch die
aufgespeicherte Energie an das Wechselstromnetz 10 zurück. Überspannungen auf
der Gleichstromseite werden somit vermieden.
In Abb. 2 der Zeichnung ist der Erfindungsgedanke bei einer Graetzschaltung angewendet.
Diese Umformungseinrichtung weist außerdem eine solche Anordnung auf, daß ein zirkulierender Strom innerhalb der Umformungseinrichtung
erzeugt wird, um die Kommutierungsspannungen auch bei sehr
kleiner Belastung und schlechtem Leistungsfaktor aufrechtzuerhalten. Mit zirkulierendem
Strom ist dabei in der Folge stets ein Strom gemeint, der von einer Spannung gctrieben
wird, welche in der zwischen den gerade kommutierenden Entladungsstrecken
liegenden. Teilwicklung erzeugt wird, und der sich innerhalb der Umformungseinrichtung
schließt, ohne in den äußeren Gleichstromkreis zu gelangen. Zu dem Gleichrichterkreis
gehört die Transformatorwicklung 14 und die beiden Entladungsstreckengruppen
21 bis 26 und 21' bis 26', außerdem die Kommutierungswicklungen 28 und 28' mit
den parallel geschalteten Kondensatoren 30, 30'. Der Wechselrichterkreis enthält außer
den Transformatorwicklungen 14 und 13 die beiden Entladungsstreckengruppen 15 bis 20
und 15' bis 20', außerdem die Kommutierungswicklungen
27 und 27' mit den parallel geschalteten Kondensatoren 29, 29'. Die die Gleichrichtung bewirkenden Entladungsstrecken sind mit gleichem Phasenabstand
an Anzapfungen 37 der Transformatorwicklung 14 angeschlossen, entsprechend die die
Wechselrichtung bewirkenden Entladungsstrecken an Anzapfungen 38. Die einzelnen Wicklungsabschnitte 37-38 der Transformatorwicklung
sind jeweils zwischen entsprechende Entladungsstrecken der beiden Gruppen derart geschaltet, daß die in ihnen
erzeugte Spannung bei geeigneter Steuerung einen zirkulierenden Strom über je eine Entladungsstrecke
jeder Gruppe treibt. Zwecks Vereinfachung der Darstellung sind im vorliegenden Falle die Gitterkreise der einzelnen
Entladungsstrecken nicht dargestellt. Die Steuerung erfolgt in ähnlicher Weise wie bei
dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb. 1.
Wird bei der beschriebenen Umformungseinrichtung Energie zwischen den beiden
Netzen mit einem Leistungsfaktor 1 übertragen, so hat die EMK der Transformatorwicklung
14 längs der Achse der Stromverteilung ihren größten Wert, und da Wicklungsteile
37-38 zwischen zwei kommutierenden Entladungsstrecken im wesentlichen 90°
Phasenverschiebung in bezug auf die jeweilige Richtung der Stromachse aufweisen,
wird ein zirkulierender Strom nicht bestehen können. Gleichgültig, ob die Umformungseinrichtung als Gleichrichter oder Wechselrichter
arbeitet, ist die zwischen benachbarten Entladungsstrecken bestehende EMK
der Transformatorwicklung zu den Zeitpunkten der Kommutierung im wesentlichen Null, so daß die für den Kommutierungsvorgang
erforderliche Spannung nur etwas größer zu sein braucht als die Spannungsabfalle
der beiden Entladungsstrecken. Diese Kommutierungsspannung kann z. B. ohne
weiteres durch den Laststrom in den Kommutierungskondensatoren und den zugehörigen
Kommutierungsdrosseln 27, 27'/ 28, 28' in ähnlicher Weise wie in Abb. 1 erzeugt
werden. Betrachtet man dagegen den anderen Extremfall eines Arbeitens der Umformungseinrichtung
bei einem Leistungsfaktor Null, so ist die EMK der Transformatorwicklung 14 im wesentlichen um
9°° gegen die Achse der Stromverteilung in der Phase verschoben, so daß die zwischen
benachbarten Entladungsstrecken bestehende EMK der Transformatorwicklung annähernd
den Größtwert hat und dem Kommutierungs-Vorgang entgegenwirkt, wenn es sich um Gleichrichterbetrieb mit voreilendem Leistungsfaktor
oder um Wechselrichterbetrieb mit nacheilendem Leistungsfaktor handelt. In diesen Fällen hat die zwischen den in der
Stromführung sich ablösenden Entladungsstrecken bestehende Spannung der Wicklungsteile
37-38 ihren Größtwert und -ruft einen zirkulierenden Strom hervor, der über
die Kommutierungswicklungen 27, 27', 28 und 28' sowie über die Drosselspulen 31 und
31' fließt. Dieser zirkulierende :Strom erzeugt eine Spannung an den angeschlossenen
Kondensatoren, die die Kommutierung zwischen den beteiligten Entladungsstrecken gegen die EMK der Transformatorwicklung
bewirkt. Auf diese Weise ist es möglich, die Umformungseinrichtung bei sehr schlechtem
Leistungsfaktor und sehr kleiner Belastung arbeiten zu lassen. Nimmt man z. B. an,
daß die Umformungsejnrichtung als Gleichrichter mit 900 Phasenvoreilung arbeitet, die
Phasendrehung im Sinne des Pfeiles erfolgt und anfänglich die Entladungsstrecken 21
und 24' leitend sind, so ergibt sich, daß der Laststrom durch die Transformatorwicklung
14, durch die Entladungsstrecke 21, den rechten Teil der Kommutierungswicklung 28,
den rechten Teil der Drosselspule 31, den rechten Teil der Drosselspule 31', den rechten
Teil der Kommutierungs wicklung 28' und die Entladungsstrecke 24' fließt. Stellen bei
diesen Leistungsfaktorverhältnissen die Ab- ' stände der einzelnen Wicklungen der Transformatorwicklung
14 die Phasenabstände der 1^0
Spannungen -der zugehörigen Wicklungen dar,, so wird die EMK der Transformatorwicklung
14 im wesentlichen längs der horizontalen Diagonale der Transformatorwicklung
14 liegen, d.h. während der Stromführung der Entladungsstrecken 21 und 24'
liegt ,der Scheitel wert der Spannung praktisch
in der horizontalen Diagonalen. Es wird also im wesentlichen die volle Spannung des zwischen den Anzapfungen 37-38 liegenden
Teiles der Vieleckwicklung den Entladungsstrecken 21 und 15 aufgedrückt, und
es wird ein zirkulierender Strom durch diesen Teil der Vieleckwicklung, die Entladungsstrecke 2i, den rechten Teil der Kommutierungswicklung
28, die Drosselspule 31, den rechten Teil der Kommutierungswicklung 27
und die Entladungsstrecke 15 fließen. Ein ähnlicher zirkulierender Strom wird durch
die Entladungsstrecken 18' und 24' sowie die Drosselspule 31' fließen. Diese zirkulierenden
Ströme erzeugen Kommutierungsspannungen an den Kondensatoren 29, 29', 30 und 30'
auch bei sehr kleiner Wirklast. Diese Spannungen sind für die Kommutierung des Stromes von der Entladungsstrecke 21 auf
die Entladungsstrecke 15' bzw. von der Entladungsstrecke
24' auf die Entladungsstrecke 18 ausreichend. Dieser zirkulierende Strom
ändert sich mit dem Leistungsfaktor, und zwar wird er größer, wenn sich der Leistungsfaktor
verschlechtert. Auf diese Weise wird die Kommutierungsspannung selbsttätig geregelt.
Ein weiteres Beispiel ist in Abb. 3 der Zeichnung' dargestellt. Bei dieser Umformungseinrichtung,
die mit dem Gleichstromnetz 11 in- Verbindung steht und über den Transformator 14, 13 mit dem Wechselstromnetz
10 verbunden ist, sind die entsprechenden Entladungsstrecken der Gruppen 15 bis
20 und 21 bis 26 miteinander durch Wick-■ lungen 39 bis 44 verbunden. 27 und 28 sind
Kommutierungsdrosseln, die durch je einen Kondensator 29 bzw. 30 überbrückt werden.
Ferner ist noch eine Wicklung 31 vorhanden, welche die Mittelpunkte der Wicklungen 27
und 28 miteinander verbindet. Die Wicklungen 39 bis 44 können von einer passenden
Wechselstromquelle gespeist werden, aber vorzugsweise sind es zusätzliche Wicklungen,
die auf dem Gittertransformator angeordnet sind.- Vom Gittertransformator ist nur die
Primärwicklung 33 dargestellt, die wie bei der Anordnung nach Abb. 1 vom Wechselstromnetz
10 über eine Phaseneinstellvorrich- *5 tung 34 gespeist wird. Infolge dieser Anordnung
ändert sich die Phase der den Wicklungen 39 bis 44 zugeführten Wechselspannungen
selbsttätig im gleichen Sinne wie die Phase der Gitter spannungen der einzelnen Entladungsstrecken. Während der Zeit der
Stromführung der einzelnen Entladungsstrecken ist stets die größte Spannung der Wicklungen 39 bis 44 bereit und ermöglicht
die Erzeugung eines zirkulierenden Stromes und damit eine Kommutierung bei beliebigem
Leistungsfaktor.
In Abb. 4 ist eine Anordnung mit Entladungsstrecken 15 bis 26 dargestellt, die
selbsttätig eine vorbestimmte Regelung der Spannungen des Gleichstromnetzes 11 und
des über die Transformatorwicklung 13 angeschlossenen
Wechselstromnetzes 10 gestattet. Diese Regelung kann man erzielen,
indem man zu der Erregung der Primärwicklung 33 des Gittertransformators 35 eine
hinsichtlich ihrer Größe veränderliche Wechselspannungs.komponente,
die sich entsprechend den Lastbedingungen ändert, hinzufügt. Diese veränderliche Komponente kann
man mittels zweier Drosselspulen 45 und 46 sowie zweier gesättigter Drosselspulen 47
und 48, die mit S ättigungswicklungen 49 und 50 versehen sind,, erzeugen. Die Sättigungswicklungen 49 und 50 verbinden die Mittelpunkte
der Kommutierungswicklungen 27 und 28 miteinander über die Spule 31. Die
eine Diagonale der Brückenanordnung 45 bis 48 wird durch die am Kondensator 30 liegende
Spannung, die, wie bereits beschrieben, die dreifache Frequenz der Grundfrequenz
des Wechselstromes aufweist, gespeist. Die andere Diagonale der Brückenanordnung
ist an die Primärwicklung des Transformators 51 angeschlossen, dessen drei
Sekundärwicklungen in Reihe mit den verschiedenen Phasenwicklungen der Primärwicklung
33 des Gittertransformators liegen. Die Steuergitter der Entladungsstrecken sind
über Widerstände 36 und die Sekundärwicklungen des Gittertransformators 35 mit den
zugehörigen Kathoden verbunden.
Bei einer solchen Anordnung ruft jede Laständerung eine Verstimmung der Brückenanordnung
hervor, und zwar bedingt der Laststrom ejne Änderung der am Kondensator 30 liegenden Spannung, während der
zirkulierende Strom in ähnlicher Weise die Drosselspulen 47 und 48 beeinflußt. Diese
selbsttätige Steuerung berücksichtigt also Größe und Richtung des Belastungsstromes lt>0
und die Phasenlage entsprechend dem Leistungsfaktor, der für den Umformungsvorgang
in Frage kommt. Bei einem Leistungsfaktor ι wird die dritte Harmonische im wesentlichen
um 900 mit der Grundwelle pha- ϊ°5
senverschoben sein, so daß Änderungen der Größe der Harmonischen eine Änderung des
Zeitpunktes zur Folge haben, bei welchem die aufgedrückte Gitterspannung die kritische
Gitterspannung schneidet, d. h. im wesent- "0
liehen des Zeitpunktes, bei dem die betreffende Entladungsstrecke leitend wird. Anders
ausgedrückt besagt dies, daß die Phasenlage der Gitterspannung sich entsprechend
der Belastung ändert. Eine Änderung der Phasenlage der Gitterspannung hat eine Änderung
der Spannungsbeziehung zwischen Gleichstromnetz und Wechselstromnetz zur ' Folge. Durch geeignete Auswahl der Konstanten
der Kreise kann jede vorbestimmte Regelung erzielt werden. Wenn zwar die Phaseneinstellvorrichtung, wie sie bei den
Abb. i und 3 angewendet wurde, fortgelassen worden ist, so dürfte es dennoch klar
sein, daß die Anwendung einer Phaseneinstellvorrichtung auch bei dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel vorteilhaft sein kann, da man dadurch die Regelcharakteristiken
der Umformungseinrichtung weitgehend beeinflussen kann.
In bezug auf die Wirkungsweise der Drossei 31 bei Energieänderungen, wie sie z.B.
weiter oben an Hand der Abb. 1 für Abschaltungen im Gleichstromkreis bei Gleichrichterbetrieb
erläutert war, sei noch folgendes ergänzt: Die Drosselspule 31 behält ihre
*5 grundsätzliche Wirksamkeit bei .der Kupplung
eines Gleichstromnetzes mit einem Wechselstromnetz im Sinne vorliegender Erfindung,
und zwar allgemein dann, wenn eines der Netze eine veränderliche Gegen-EMK aufweist. Dies trifft z. B. auf einen
Wechselrichter mit rein induktiver Belastung zu, denn beim Zerlegen der Umformungsvorgänge in energetischer Hinsicht ergibt
sich bei Zugrundelegung einer konstanten EMK des Gleichstromnetzes, daß in einer
Viertelperiode die Gegen-EMK des Wechselstromnetzes kleiner, in der nächsten größer
ist als die EMK des Gleichstromnetzes.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Anordnung zum Betrieb von als Gleichrichter oder Wechselrichter arbeitenden Umformungseinrichtungen, die für jede der beiden Energierichtungen eine Gruppe von gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken mit eindeutiger Stromdurchlaßrichtung enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß einerseits zusätzliche, auf den Kommutierungsvorgang einwirkende, in Abhängigkeit von der Größe des Leistungsfaktors gesteuerte Schaltmittel in den Hauptstromkreisen vorgesehen sind, andererseits die Steuerung der Entladungsstrecken derart durchgebildet ist, daß die Größe der aufgenommenen oder abgegebenen Scheinleistung der Umformungseinrichtung in vorbestimmter Weise festgelegt ist.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Gleich-Stromkreise der beiden Gruppen von Entladungsstrecken Kommutierungsinduktivitäten in Parallelschaltung mit Kondensatoren eingeschaltet sind, die untereinander verkettet sind und die Kopplungsglieder des Stromrichters mit dem Gleichstromnetz bilden.
- 3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Gleichrichtung und die die Wechselrichtung bewirkenden Entladungsstrecken an getrennte Phasenwicklungen einer vorzugsweise in Vieleck geschalteten Transformatorwicklung angeschlossen sind.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US140507XA | 1931-10-01 | 1931-10-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE639960C true DE639960C (de) | 1936-12-21 |
Family
ID=21763270
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA67139D Expired DE639960C (de) | 1931-10-01 | 1932-09-15 | Anordnung zum Betrieb von als Gleichrichter oder Wechselrichter arbeitenden Umformungseinrichtungen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT140507B (de) |
DE (1) | DE639960C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE758237C (de) * | 1937-12-23 | 1953-11-16 | Siemens Schuckertwerke A G | Schaltanordnung zur regelbaren Bestimmung des Zuendzeitpunktes von Lichtbogen-Stromrichtern |
-
1932
- 1932-09-15 DE DEA67139D patent/DE639960C/de not_active Expired
- 1932-09-30 AT AT140507D patent/AT140507B/de active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE758237C (de) * | 1937-12-23 | 1953-11-16 | Siemens Schuckertwerke A G | Schaltanordnung zur regelbaren Bestimmung des Zuendzeitpunktes von Lichtbogen-Stromrichtern |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT140507B (de) | 1935-02-11 |
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