DE677783C - Anordnung zur Spannungsregelung bei mit gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken arbeitenden Umformungseinrichtungen - Google Patents
Anordnung zur Spannungsregelung bei mit gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken arbeitenden UmformungseinrichtungenInfo
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- H02M1/042—Circuits specially adapted for the generation of grid-control or igniter-control voltages for discharge tubes incorporated in static converters for tubes with grid control wherein the phase of the control voltage is adjustable with reference to the AC voltage
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Description
Gegenstand des Patents 624 491 ist eine Anordnung zur Spannungsregelung bei der
Umformung von Wechselstrom in Gleichstrom oder umgekehrt mittels gittergesteuerter
Dampf- oder Gasentladungsstrecken mit Lichtbogenentladung und eindeutiger Stromdurchlaßrichtung
mit mindestens zwei Gruppen von Entladungsstrecken, die ebenso vielen Gruppen von Windungszahlen der Transformatorphasen
zugeordnet sind, und zwar sind mindestens zwei Regelbereiche vorgesehen, innerhalb deren die Spannungsregelung stetig
durch Ändern der Gitterspannung jeweils einer Gruppe von Entladungsstrecken erfolgt.
Dadurch, daß man bei dieser Anordnung die an derselben Phase liegenden .Anoden in einzelnen
Teilen des Regelbereiches gemeinsam arbeiten läßt — in einzelnen Zeitteilchen arbeiten
die an der kleineren Wechselspannung liegenden Anoden, in anderen Zeitteilchen arbeiten
die an der größeren Wechselspannung liegenden Anoden—, erreicht man eine Verbesserung
des Betriebes, insbesondere eine Verbesserung des Leistungsfaktors.
Die vorliegende Erfindung bezweckt eine weitere Verbesserung des Betriebes derartiger
mit gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken arbeitenden Umformungseinrichtungen.
Erfindungsgemäß werden hierbei nicht nur Gruppen von Entladungsstrecken, 3<>
die vorbestimmten Wechselspannungen zugeordnet sind, verwendet, sondern auch Entladungsstrecken,
die an den Sternpunkt der Transformatorwicklungen oder der Saugtransformatoranordnung
angeschlossen sind. Sie sind also derart geschaltet, daß ein Stromfluß
unter Umgehung der Phasenspannungen des Wechselstromnetzes stattfinden kann. Es empfiehlt sich, diese zusätzlichen Entladungsstrecken stets zu steuern, und zwar auch dann,
wenn es sich um Gleichrichteranlagen handelt. Es sei darauf hingewiesen, daß die sogenannten
Sternpunktsentladungsstrecken bereits vorgeschlagen worden sind, und zwar in Verbindung
mit einer Gruppe von an einer Wechselspannung liegenden Entlastungsstrecken. Man erreicht dadurch zwar auch eine Verbesserung
des Leistungsfaktors, nicht aber eine so weitgehende wie bei vorliegender Erfindung.
In Abb. ι der Zeichnung ist der Erfindungsgedanke an einer als Gleichrichter oder als
Wechselrichter arbeitenden Umformungseinrichtung veranschaulicht, die unter der Bezeichnung
doppelt-dreiphasiger Gleichrichter oder Wechselrichter mit Saugdrossel bekannt ist. Die Umformungseinrichtung verbindet'
das Gleichstromnetz io mit dem Wechselstromnetz 30 über einen Haupttransformator
mit einer an das Wechselstromnetz angeschlossenen Dreieckwicklung 31 und zwei
dreiphasigen, mit den Entladungsstrecken verbundenen Sternwicklungen 32 und 33. Je
Phase sind zwei an verschiedenen Spannungswerten liegende Entladungsstrecken vorgesehen.
Zwischen die Sternpunkte von 32 und
1S 33 ist in bekannter Weise der einphasige
Saugtransformator 34 geschaltet und außerdem je eine Entladungsstrecke an den Sternpunkt
von 32 bzw. 33. Wie vielfach üblich, sind sämtliche Entladungsstreckeri zu einem
mehranodigen Entladungsgefäß 35 mit gemeinsamer Kathode zusammengefaßt. In den
Gleichstromkreis ist eine genügend große Glättungsdrossel 18 zur Aufrechterhaltung
des Stromflusses geschaltet. DieUmformungseinrichtung möge beispielsweise zur Speisung
einer Gleichstrombahn dienen, bei der Netzbremsung vorgesehen sei. Dann wird die Umformungseinrichtung
zeitweilig als Gleichrichter, zeitweilig als Wechselrichter arbeiten.
Bei der Betrachtung der Arbeitsweise als Gleichrichter ist es zweckmäßig, zunächst
noch einmal von der Wirkungsweise eines üblichen dreiphasigen Gleichrichters, dessen
Anoden durch Gitter gesteuert werden, auszugehen. In Abb. 3 ist angenommen, daß die
Anoden infolge der Gittersteuerung erst in der Phasenlage 1200 zünden, also das Einsetzen
der Entladung gegenüber dein ungesteuerten Betrieb um 900 verzögert wird.
Enthält nun der Gleichstromkreis keine Induktivität, so brennt jede Anode bis zum
Nulldurchgang der zugehörigen Phasenspannung, d, h. also während 6o°, so daß abwechselnd
6o° Stromführung und 66° Stromlücken bestehen. Fügt man eine Glättungsdrossel ein, so erlischt der Anodenstrom nicht
im Nulldurchgang der zugehörigen Phasenspannung; die Glättungsdrossel hält nämlich
den Strom auch bei negativen Augenblickswerten der Phasenspannung aufrecht, und zwar um so langer, je größer die in der Glättungsdrossel
aufgespeicherte magnetische Energie ist. Ist die Glättungsdrossel sehr groß, so erhält man für die betrachtete Zündverzögerung
von 900 die stark ausgezogene Kurve, d. h. gleich große positive und negative
Spannungsflächen und mithin als Gleichspannung den Wert Null. Schließt man eine
Anode an den Sternpunkt an, so wird der von
der Glättungsdrossel aufrechterhaltene Strom nicht mehr bei negativen Augenblickswerten
von Phasenspannungen fließen, sondern im Nulldurchgang der Phasenspannung auf die
Sternpunktsanode übergehen, da diese höheres Potential hat. Das erfolgt bei dem Nulldurch-'gang
jeder Phasenspannung, d. h. die Stern-■ptmktsanode muß beim dreiphasigen Gleichrichter
dreimal während der Zeit T einer Periode des Wechselstromnetzes Strom führen.
An sich ist es bei Gleichrichtern nicht erforderlich, die Sternpunktsanode durch ein
Gitter zu steuern; dies ist jedoch vorteilhaft, da man dadurch ein sicheres Zünden in der
vorgesehenen Phasenlage erreicht: Steuert man das Gitter mittels einer Wechselspannung,
so muß sie beim dreiphasigen Gleichrichter dreiphasige Frequenzen aufweisen, allgemein
bei #-phasigen Schaltungen eine Wechselspannung ji-phasiger Frequenz. Eine derartige
Steuerspannung kann man beispielsweise aus dem Wechselstromnetz erzeugen, indem man
einen dreiphasigen bzw. w-phasigen Hilfsgleichrichter
vorsieht; die in der Gleichspannung enthaltene erste Oberwelle dient dann zur Steuerung der Sternpunktsanode. Es ist
möglich, den Entladungseinsatz der Sternpunktsanode stetig im nacheilenden Sinne zu
verschieben. Dabei verringert sich die von der Umformungseinrichtung abgegebene Gleichspannung
wegen der nunmehr wieder auftretenden negativen Spannungsflächen. Bei
festgehaltener Steuerung der Hauptanoden ergibt sich demnach der Größtwert der Gleichspannung
dann, wenn keine negativen Spannungsflächen auftreten, also die Sternpunktsanode
jeweils im Nulldurchgang jeder Phasenspannung den Strom übernimmt.
Betrachtet man nunmehr das Ausführungsbeispiel gemäß Abb. 1, so genügt es, beispielsweise
nur den der Sternwicklung 32 zugeord- too neten dreiphasigen Gleichrichter zu erläutern,
da bekanntlich der Saugtransformator lediglich das Parallelarbeiten mindestens zweier
phasenverschoben gespeister Gleichrichter sicherstellt, aber auf die Arbeitsweise des einzelnen
Gleichrichters keinen Einfluß hat. Zunächst werden die an dem kleineren Spannungswert
liegenden Anoden ausgesteuert, wobei gleichzeitig die an dem höheren Spannungswert
liegenden Anoden gesperrt zu hai- iw
ten sind, und zwar beginnend mit 1500 Zündverzögerung gegenüber dem ungesteuerten
Betrieb. Der Zündvorgang wird allmählich mittels der Gittersteuerung vorverlegt, durchläuft
dabei u. a. den Fall der bereits in Abb. 3 "5 dargestellten Zündverzögerung von 90 °, wobei
jedoch wegen der Beteiligung der Sternpunktsanode an der Stromführung die negativen
Spannungsflächen unterdrückt werden und nur die positiven Spannungsflächen wirksam
sind. Bei einer Zündverzögerung von 30° gegenüber dem ungesteuerten Betrieb (vgl.
Abb. 4) kann sich die Stenipunktsanode nicht mehr beteiligen, denn es geht nunmehr unmittelbar
der Strom von einer Phase zur anderen über. Verlegt man den Zündvorgang weiter nach vorn, so erreicht man den Fall,
bei dem die an dem kleineren Spannungswert liegenden Anoden wie ein ungesteuerter
Gleichrichter arbeiten. Will man nun weiter die Gleichspannung erhöhen, so muß man die
an der vollen Phasenspannung liegenden Anoden hinzunehmen, und zwar beginnt man mit einer solchen Zündverzögerung, daß der
Augenblickswert der vollen Phasenspannung noch größer ist als der Augenblickswert der
von der folgenden Phase gelieferten Teilspannung. Bei stetiger Vorverlegung des Zündeinsatzes
durchläuft man den in Abb. 5 dargestellten Fall, dem eine Zündverzögerung der mit voller Spannung arbeitenden Anoden um
qo° gegenüber dem ungesteuerten Betrieb zugrunde liegt. Die stark ausgezogene Kurve
ist wie bei Abb. 3 und 4 die Gleichspannung, und man sieht, daß in einzelnen Zeitteilchen
die an dem kleineren Spannungswert liegenden Anoden, in anderen Zeitteilchen die an
dem größeren Spannungswert liegenden Anoden den Strom führen. Den größten Wert für
die Gleichspannung erhält man, wenn die an dem größeren Spannungswert liegenden Anöden
wie ein ungesteuerter Gleichrichter arbeiten.
Arbeitet das Ausführungsbeiepiel gemäß Abb. ι als Wechselrichter, so nimmt man
wiederum an, daß die Gleichspannung veränderlich, die Wechselspannung jedoch hinsichtlich
ihrer Größe unveränderlich ist, so werden bei kleineren Gleichspannungswerten die Sternpunksanode und die an dem kleineren
Spannungswert liegenden Anoden die Strom-,40
führung bewirken. Bei größeren Gleichspannungswerten erfolgt die Stromführung sowohl
durch die an dem kleineren Spannungswert liegenden Anoden als auch durch die an der
vollen Phasenspannung liegenden Anoden.
Sind Gleichspannung und Wechselspannung konstant, so bedeutet eine Verlängerung der
Brenndauer der an dem kleineren Spannungswert liegenden Anoden, was gleichzeitig eine
Verkürzung der Brenndauer der an der vollen
So Phasenspannung liegenden Anoden zur Folge hat, eine Erhöhung der vom Gleichstromnetz
an das Wechselstromnetz abgegebenen Wirkleistung, ohne daß der Leistungsfaktor des
Wechselstromnetzes wesentlich beeinträchtigt wird. Es ist noch zu bemerken, daß beim
Wechselrichterbetrieb die Sternpunktsanode gesteuert werden muß, da sie zeitweilig gesperrt
zu halten ist.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in Abb. 2 der Zeichnung dargestellt, und zwar
betrifft es einen Umrichter, der Energie aus einem einphasigen Wechselstromnetz 40 an
ein einphasiges Wechselstromnetz 41 liefert. Hierfür sind zwei Gruppen von Entladungsstrecken vorgesehen, von denen die eine
Gruppe, nämlich 45 und 46 nebst Zusatzanoden 47 und 48, während der positiven
Halbwelle der höherfrequenten Spannung und die andere Gruppe, nämlich 50 und 51 nebst
Sternpunktsanoden 52 und 53, während der anderen Halbwelle arbeitet. Ferner ist ein
Haupttransformator 43 mit den Wicklungen 42, 44 und 49 vorgesehen. Bei einer starren
Umformung von Wechselstrom höherer Frequenz in Wechselstrom niederer Frequenz kann man die Bedingungen für die Gittersteuerung
enfacher gestalten, und so ist es beispielsweise möglich, die Gitter nur vom niederfrequenten Wechselstromnetz, zweckmäßigerweise
unter Mitwirkung einer Hilfsphase, über geeignete phasendrehende Vorrichtungen,
z. B. Drehregler, zu speisen. Um die Zeichnung nicht zu unübersichtlich zu gestalten,
sind bei beiden Gruppen von Entladungsstrecken die Anoden, die an dem kleineren
Spannungswert liegen, nicht dargestellt worden, so daß nur die an der vollen Phasenspannung
liegenden Anoden 45, 46 und 50, 51 und die Sternpunktsanoden 47, 48 und 52, 53
erkennbar sind. Abweichend von Abb. 1 sind je Sternpunkt zwei Zusatzanoden vorgesehen,
die mit der einfachen Frequenz gesteuert werden und somit abwechselnd arbeiten. Die Gitter
der an der vollen Phasenspannung liegenden Entladungsstrecken 45, 46 und 50, 51 werden
durch einen Gittertransformator 58 gespeist, der über einen Drehtransformator 54
an das Wechelstromnetz 41 angeschlossen ist. In ähnlicher Weise sind die Gitterkreise der
Sternpunktsentladungsstrecken 47, 48 und 52, 53 mit einem Gittertransformator 55 verbunden,
dessen Primärwicklung über einen anderen Drehtransformator 56 ebenfalls am Netz 41 liegt. Vorzugsweise sind die Gittertransformatoren
55 und 58 als gesättigte Transformatoren ausgebildet.
Nimmt man beispielsweise an, daß eine starre Frequenzumformung im Verhältnis 3 :1
vorliegt, so kann man mit der Gittersteuerung erreichen, daß bei voller Spannung entweder
die Entladungsstrecken 45 und 5° oder die Entladungsstrecken 46 und 51 den Strom führen.
Fängt also beispielsweise Entladungsstrecke 45 mit Beginn der positiven Halbwelle
der niederfrequenten Spannung an (vgl. Abb. 6), so folgt Entladungsstrecke 50 während
der nächsten Halbwelle der höherfrequenten Spannung, bis Entladungsstrecke 45 die positive Halbwelle der niederfrequenten
Spannung beendet. Entsprechend bildet Entladungsstrecke 51 Anfang und Ende der
negativen Halbwelle der niederfrequenten
Spannung und Entladungsstrecke 46 den Mittelteil. Innerhalb jeder Halbwelle der
niederfrequenten Spannung kann nun in der gleichen Weise, wie bereits in Verbindung
mit dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb. 1 gezeigt worden ist, die Spannung unter Beteiligung
der Sternpunktsanoden geregelt werden. Die Einstellung der gewünschten Spannungswerte
erfolgt durch die Drehtransformatoren.
Beim Betrieb von Umrichtern, insbesondere bei der Spannungsregelung, kann es — zumindest
während kurzer Zeitteilchen — vorkommen, daß innere Kurzschlüsse auftreten.
; Zur Begrenzung der inneren Kurzschlußströme kann man die Stromkreise der beiden
Gruppen von Entladungsstrecken durch eine Drosselanordnung 57 miteinander verketten.
Die beiden Wicklungen dieser Drosselanordnung magnetisieren den gemeinsamen Kern
in demselben Sinne, so daß eine resultierende . Gleichstrommagnetisierung entsteht. Eine
solche Drosselanordnung hat also die Wirkung, daß etwaige Kurzschlußströme nicht
steil, sondern verzögert ansteigen. Der Kurzschlußstrom kann demnach nicht bis zur vollen
Größe anwachsen.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Anordnung zur Spannungsregelung bei mit gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken arbeitenden Umformungseinrichtungen, insbesondere bei der ; Umformung von Wechselstrom in Gleich- : strom oder umgekehrt, bei der mindestens : zwei Gruppen von Entladungsstrecken vorgesehen sind, die ebenso vielen Gruppen von Windungszahlen der Transformatorphasen zugeordnet sind, nach Patent 624491, dadurch gekennzeichnet, daß der Sternpunkt der Transfortmatorwicklungen oder der Saugtransformatoränordnung mit der Anode (Sternpunktsanode) einer gittergesteuerten Entladungsstrecke verbunden ist, deren Kathode an die Kathode der Hauptentladungsstrecken angeschlossen ist.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Sternpunkt eine der Phasenzahl der betreffenden Transformatorwicklung gleiche Zahl von gittergesteuerten Sternpunktsentladungsstrecken angeschlossen ist, die mit der Frequenz des Wechselstromnetzes gesteuert wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (2)
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1933
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- 1933-09-15 DE DEA71352D patent/DE677783C/de not_active Expired
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FR762544A (fr) | 1934-04-11 |
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