DE665577C - Verfahren und Vorrichtung zum gleichzeitigen Verdichten von Kohle innerhalb der Ofenkammer und Herstellen von Hohlkanaelen in der Kohlebeschickung - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum gleichzeitigen Verdichten von Kohle innerhalb der Ofenkammer und Herstellen von Hohlkanaelen in der Kohlebeschickung

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DE665577C
DE665577C DEST47006D DEST047006D DE665577C DE 665577 C DE665577 C DE 665577C DE ST47006 D DEST47006 D DE ST47006D DE ST047006 D DEST047006 D DE ST047006D DE 665577 C DE665577 C DE 665577C
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B37/00Mechanical treatments of coal charges in the oven
    • C10B37/06Forming holes in charges
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B37/00Mechanical treatments of coal charges in the oven
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum gleichzeitigen Verdichten von Kohle innerhalb der Ofenkammer und Herstellen von Hohlkanälen in der Kohlebeschickung Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen, die zur Aufgabe haben, bei Ofenkammern zur Kohlendestillation und Verkokung, insbesondere bei liegenden Kolzsöfen, die mit loser Schüttkohle zu füllen sind, gleichzeitig die Kohle innerhalb der Ofenkaminer unter Benutzung von durch die Ofendecke ein- und auszuführenden Verdichtungswerkzeugen zu verdichten und in der Kohlebeschickung Hohlkanäle, die zum Abzug der erzeugten Destillationsgase und Dämpfe geeignet sind, herzustellen.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung erfolgt die Löstilig dieser Aufgabe dadurch, daß die Verdichtungswerkzeuge lieben und zwischen senkrechten in die Ofenkainnier eingesetzten Formstangen in der Weise zur Anwendung gelangen, daß sie, indem sie stets in Abständen voll den Formstangen bleiben, auf die Kohlenmasse abwärts und seitlich verdrängend wirken und dieselbe dadurch um die Formstangen herum pressen, worauf die letzteren schließlich herausgezogen werden. Auf diese Weise entstehen gleichzeitig ein verdichteter tiohlekörper und standfeste Hohlkanäle in ihm, die auch nach Beendigung des Verfahrens dauernd zum Abführen von Destillationsgasen geeignet bleiben.
  • Bei dein `'erfahren können Schnecken als Verdichtungswerkzeuge, enge, die an den unteren Enden von senkrechten, sich drehenden Wellen angeordnet sind, in der Weise angewendet werden, daß diese Wellen während ihres Drehens auch in der Achsenrichtung verschoben und dadurch die Schnecken während des Verdiclitens im wesentlichen über die ganze Höhe der Kohlebeschickung bewegt werden. Hierdurch kann eine durchweg gute Verdichtung der Kohlebeschickung zu einem zusammenhängenden Körper erreicht «erden, der keine unvollkommen verdichteten Teile aufweist.
  • Eine besondere vorteilhafte Ausführungsform dieses mit Hilfe von Verdichtungsschnecken durchzuführenden Verfahrens besteht darin, daß die Verdichtung gleichzeitig finit dem Einfüllen der Kohle, und zwar in der Weise erfolgt, daß die senkrechten Wellen mit den an ihren unteren Enden angeordneten Verdichtungsschnecken, während diese auf die Kohle einwirken, in gleichem Zeitmaße, wie sich die Kohle in der Ofenkammer aufschichtet, aus ihrer Tiefstellung nach oben atis dem Ofen herausgeführt werden, wobei gleichzeitig die Formstangeil in der Aufwärtsbewegung, und zwar mit Nacheilung ihrer unteren Enden, den Schnecken folgen. Hierdurch wird erreicht, daß sowohl die Verdichtungsschnecken als auch die Formstangen nur einanal und gleichzeitig in die Ofenkammer von oben eingeführt zu werden brauchen und daß nach ihrer ebenfalls nur einmaligen Aufwärtsbewegung und Entfernung aus dein Ofen die Auf-P U be gelöst, d. 1i. die Kohlebeschickung in der Ofenkammer fertig verdichtet und mit Gasabzugskanälen versehen ist. Dies ermöglicht die Durchführung der sämtlichen Arbeiten innerhalb der Ofenkammer mit geringstem Zeitaufwand, was für den Betrieb der Ofenbatterie von großem Vorteil ist.
  • Die zur Durchführung des letztbeschriebenen Verfahrens dienende Vorrichtung ist"' durch die Merkmale gekennzeichnet, daß so-*. wohl die senkrechten Schneckenwellen als auch die zwischen ihnen abwechselnd angeordneten senkrechten Formstangen an einem waagerechten Träger, der in einem über die Ofendecke vierfahrbaren Maschinengestell aufwärts und abwärts zu bewegen ist, so befestigt sind, daß die Schneckenwellen an dem Träger unverschieblich gelagert, die Formstangen dagegen an ihren oberen Enden frei verschieblich aufgehängt sind, wobei die unteren Enden der letzteren in ihrer Tiefststellung um das Maß ihrer Nacheilung tiefer als die unteren Enden der Schnecken zu stehen kommen.
  • Zu den vorrichtungsmäßigen Mitteln der Erfindung gehören ferner besondere Ausführungsformen der zum Verdichten dienenden schraubengangförmigen Schnecke.
  • Es ist bekannt, zwecks Verdichtung der Kohlebeschickung in einer Ofenkammer eine Anzahl über die Kammerlänge verteilter Verdichtungswerkzeuge durch die Ofendecke ein-und auszuführen. Hierbei sind jedoch keine Mittel vorgesehen, um in dein Kohlekörper Gasabzugskanäle herzustellen, die beim Beendigen des Verdichtens ebenfalls fertig sind.
  • Es ist ferner bekannt, in senkrechter zur Verkokung von Kohle dienenden Retorten ausschließlich mit Hilfe von senkrechten sich drehenden Stangen rhombischen oder ovalen Querschnitts, die die Form von verwundenen Bohrern haben und während des Verkokungsvorganges in Betrieb bleiben, gleichzeitig Kanäle für den Gasabzug herzustellen und die Kohlefüllung zusammenzudrücken und zu festigen. Hierdurch läßt sich jedoch keine wirksame Verdichtung der Kohle über größere Schichtstärken nach den Seiten der Stangen hin zustande bringen, erst recht dann, wenn die Lichtweite der zu erzeugenden Gasabzugskanäle in den durch ihren Zweck gegebenen beschränkten Abmessungen bleibt. Diese bekannten Mittel sind daher bei Ofenkammern, d. 1i. zur Aufgabenlösung der Erfindung, nicht geeignet.
  • Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, zum Verdichten der Kohlebeschickung in Koksöfen während des Einfüllens oder nach demselben von der Ofendecke aus Verdichtungskörper, die zu mehreren in Abständen über die ganze Kammerlänge verteilt sind, einzuführen und durch ihre zeitweisen oder ununterbrochenen Bewegungen verschiedener Art die Kohle zu verdichten. Hierbei ist die Schaffung von Gasabzugskanälen in der Kohlebeschickung neben den Verdichtungskörpern nicht vorgesehen.
  • Zu den bekannten oder schon vorgeschla-°genen Verdichtungswerkzeugen gehören auch ,Schnecken, die innerhalb der Kohlenmasse drbeiten. Diesen bekannten Schnecken fehlt jedoch das für die Erfindung wesentliche Merkmal, daß sie während des Verdichtens in ihrer Achsenrichtung durch die Kohlebeschikkung hindurchbewegt «erden. Nur durch die Anwendung dieser Maßnahme wird ein durchgehend gut verdichteter Kohlekörper erzielt und verhütet, daß an den Einwirkungsstellen der Schnecken unvollkommen verdichtete Teile oder Hohlräume in der Kohlenmasse entstehen.
  • Die Zeichnung bringt mit den Abb. i und 2 einerseits und den Abb. 3 und ,I andererseits zwei verschiedene Ausführungsformen der Vorrichtung gemäß der Erfindung zur Wiedergabe. Abb. i ist ein senkrechter Schnitt, der im unteren Teil durch die Mitte der zu bedienenden Kammer eines liegenden Koksofens geführt ist und im oberen Teil die Vor-, richtung selbst wiedergibt, und zwar ist hierbei die linke Hälfte der Abb. i ein Schnitt nach der Linie I-I, die rechte Hälfte ein Schnitt nach der Linie I'-I der Abb. 2. Abb. a ist ein senkrechter Ouerschnitt durch den Ofen und die Vorrichtung nach der Linie 11-I1 der Abb. i. Die Abb. 3 und 4. entsprechen im allgemeinen den Abb. i und und zwar ist die linke Hälfte der Abb. 3 ein Schnitt nach der Linie III-III und die rechte Hälfte ein Schnitt nach der Linie II t'-III der Abb..I. Abb. 4. ist ein senkrechter Querschnitt durch den Ofen und die Vorrichtung nach der Linie IV-IV der Abb. 3. Abb. 5 ist eine im vergrößerten Maßstab gehaltene Darstellung einer Einzelheit, nämlich der zum Verdichten der Kohle benutzten Schnecken.
  • In Abb. i und = bedeutet i die Ofenkammer, die beiderseits durch die Türen 2 verschlossen, oben durch die Ofendecke 3 begrenzt wird und die mir teilweise gezeichnete Füllung von Schüttkohle :4 einschließt. In der Ofendecke 3 sind acht Füllöffnungen 5 und die übliche Gasabzugsöffnung 6 ausgespart. Auf die letztere ist ein Steigrohr 7 aufgesetzt, das unter "Zwischenfügung eines Steigrolirabsperrventils 8 in die Ofenvorlage 9 einmündet. Diese Vorlage 9 dient dazu, um aus dem freien Gassammelraum io, der sich zwischen der Oberfläche der Kohlefüllung -. und dem Gewölbe der Ofendecke 3 befindet, flüchtige Destillationserzeugnisse abzuführen. Ferner sind in der Ofendecke 3 weitere, jeweils zwischen den Füllöffnungen 5 liegende öffnungeii oder Durchbrechungen ii vorgesehen. Jede dieser Öffnungen i i steht durch einen Seitenstutzen 12 mit einem in der Ofendecke 3 über die- ganze Kammerlänge verlegten Sammelrohr 13 in Verbindung, das an der nach der Vorlage 9 hin gelegenen Ofenstirnseite zwischen den Ankerständern des Ofenkopfes ins Freie tritt und unter Zwischenfügung eines Absperr- und Regelventils r.I in eine zweite Vorlage 15 einmündet. Die Deckenöffnungen i i dienen dazu, um unter angemessener Abdichtung Gasabzugsrohre 16 einzusetzen, welche die Verbindung zwischen den Deckenöffnungen i i und besonderen in der fertigen Kohlefüllung 4 herzustellenden Hohlkanälen r; bilden.
  • Die Ofendecke 3 trägt zwei über die ganze Batterielänge verlegte Fahrschienen 18, auf denen ein Fahrgestell i9 läuft, das die Vorrichtungen zum Einfüllen und Verdichten von Kohle gemäß der Erfindung trägt. Die Füllvorrichtung besitzt als Hauptbestandteile einen ungefähr über die ganze Ofenkammerlänge reichenden Füllkasten 20 mit acht trichterförmigen. jeweils über den acht Deckenfüllöffnungen 5 angeordneten Auslauftrichtern 21 und eine zwischen diese beiden Teile eingefügte waagerechte Speisewalze 22 von Zellenbauart. Der gesamte freie Zellenquerschnitt derselben, der die Fördermenge j e Umdrehung bestimmt, wird bei Ofenkammern, die sich von dein einen nach dein anderen Ende hin konisch erweitern, in entsprechendem Maße über die Länge der Speisewalze 22 verändert. Diese kann ferner über die ganze Länge des Füllkastens 2o in einem Stück durchlaufen oder nach Bedarf in mehrere Stücke unterteilt sein, um zwischenliegende Stützpunkte für ihre Lagerung zu schaffen. Der Antrieb der Speisewalze 22 erfolgt durch, den Motor 45 und das Zwischengetriebe d.6. Der Füllkasten 2o hat vorteilhaft die aus Abb. -2 hervorgehende Querschnittsform, wobei die eine Längswandung senkrecht, die andere schräg gestellt ist; hierbei wird der Speisewalze 22 die in Abb. 2 durch einen beigezeichneten Pfeil angedeutete Umlaufrichtung erteilt. Das Fahrgestell i9 enthält zwei senkrechtePfosten 23, die am oberen Ende durch einen Querbalken 2d miteinander verbunden sind und zum senkrechten Führen einer waagerechten Traverse -25 dienen. Die Traverse 25 hängt an zwei Ketten -26, die über feste, an den Pfosten 23 gelagerte Rollen 27 geführt und mit dein anderen Ende auf je eine Windtrorninel 28 gewickelt werden. Die beiden Windtrommeln 28 sitzen auf einer durchgehenden Welle 29 fest und erhalten ihren gemeinsamen Antrieb von einem illotor 3 o durch Vermittlung eines Getriebes, r. Diese Art der Aufhängung der Traverse 25 bildet zugleich ihre Parallelführung und ihren Antrieb zur senkrechten Abwärts- und Aufwärtsbewegung. An dieser Traverse 25 hängen nun in Halslagern 32 acht senkrechte Wellen 33, und zwar jedesmal in der senkrechten Achse einer Füllöffnung 5 bzw. des darüberstehenden Auslauftrichters 21. Der Antrieb jeder dieser senkrechten `'Venen 33 erfolgt mittels eines Kegelräderpaares 3..1 von einer waagerechten, in der Traverse 25 gelagerten Zwischenwelle 35 aus. Jeweils vier in der rechten und linken Hälfte der Abb. i gelegene Zwischenwellen 35 erhalten ihren Antrieb ebenfalls durch Kegelräderpaare 36 von einer waagerechten Antriebswelle 37 aus, und diese Wellen 37 wiederum werden von einem auf der Traverse 25 sitzenden Motor 38 durch die Zwischengetriebe 39 und .4o in Bewegung gesetzt. Durch die geschilderten Antriebsmittel können die sämtlichen acht senkrechten Wellen 33 gleichzeitig und mit gleicher Geschwindigkeit und Drehrichtung in Umdrehung versetzt werden. Im unteren Teil werden die Wellen 33 durch lagerartige Hülsen 41 geführt, die je in einem mit den Decken der Auslauftrichter 21 fest verbundenen Gehäuse 42 so abgestützt sind, daß ihnen eine kleine elastische Nachgiebigkeit nach den Seiten hin, z. B. durch Federn 43, geboten wird. Das unterste Ende jeder Welle 33 trägt eine als Schraubengang geformte Schnecke .41, die das Werkzeug zum Verdichten der Kohle bildet.
  • Der oberste Ouerbalken 24. des Maschinengestells trägt drei Lager 48 zum Abstützen einer durchlaufenden `Felle d9, auf welcher sieben Windtrommeln 5o befestigt sind. Der Antrieb dieser Windtrommelwelle .f9 erfolgt durch einen ebenfalls auf dein Querbalken 24. abgestützten Motor 5 r unter Vermittlung von Zwischengetrieben 52. An jeder der über die Windtrommeln 5o gewickelten Ketten 53 hängt eine zylindrische, zweckmäßig am unteren Ende zugespitzte Eisenstange 54, und zwar jedesmal in der senkrechten Achse einer ÖfF-nung i i der Ofendecke 3. Jede der Stangen 54 ist im unteren Teile durch eine mit seitlicher Nachgiebigkeit ausgestattete Vorrichtung 55 von derselben Bauart und Befestigung wie die Vorrichtungen -l1, 4.2, 43 der Schneckenwellen 33 geführt. Diese Stangen 54 dienen als Formkörper zur Herstellung der Gasabzugskanäle 17 in der Kohlebeschikkung d. der Ofenkammer.
  • Die vorstehend angegebene Anzahl von acht Auslauftrichtern 21 bzw. acht durch sie hindurchtretenden Schneckenwellen 33 und von sieben zwischenliegenden Formstangen 54 ist nur ein willkürliches Beispiel. Der waagerechte abstand der Schneckenwellen, der ihre Anzahl bestimmt, wird möglichst gerade so groß genommen, daß eine annähernd gleich starke Verdichtungswirkung auf alle Kohleteile rings um die Schneckenwellen herum ausgeübt wird. Eine unterste Grenze des Abstandes wird im allgemeinen durch die bauliche Nebeneinanderfügung der Auslauftrichter 21 am Füllwagen und der Deckenöffnungen 5 und i i am Ofen gegeben sein. Bei neuzeitlichen liegenden Kammeröfen von 12 bis 13 m Länge wird die Anzahl der Schneckenwellen bzw. Auslauftrichter zweckmäßig zu zwölf bis fünfzehn genommen.
  • Der Betrieb der vorgeschriebenen Vorrichtung kann beispielsweise in folgender Art durchgeführt werden.
  • Nachdem die Ofenkammer i von dem Koks der vorhergegangenen Beschickung entleert und durch Einsetzen beider Türen 2 wieder geschlossen ist, ferner die Gasvorlagen g und 15 beide mittels der Vorrichtungen 8 bzw. 14 abgeschaltet worden sind, werden zunächst die sämtlichen Formstangen 54 dadurch, daß die Windwehe d9 mit den darauf befestigten Windtrommeln So mittels des Motors 51 angetrieben wird, gesenkt und durch die Durchbrechungen i i der Ofendecke 3, deren Deckel entfernt worden sind, in die leere Ofenkammer i hinabgelassen, bis ihre unteren Enden auf der Kammersohle aufstehen oder dieselbe nahezu , erreichen, vgl. die in der rechten Hälfte von Abb. i eingezeichneten Stellungen der beiden Formstangen 54'. Sodann wird die Speisewalze 22 durch ihrenAntriebsmotor .5 in Umdrehung versetzt und dadurch Frischkohle in die Ofenkammer i, und zwar über ihre ganze Länge gleichförmig, eingefüllt. Zugleich mit dem Zeitpunkt, wo das Einfüllen von Kohle beginnt, oder auch nachdem Kohle bis zu einem gewissen Maße, evtl. sogar bis zur vollständigen Anfüllung der Ofenkammer eingebracht worden ist, wird durch deal Motor 30 und die durch ihn angetriebenen Windtrommeln 28 die Traverse 25 mit den sämtlichen daranhängenden Schneckenwellen 33 abwärts geführt, bis die Schnecken 44 sich in die eingefüllte Kohle hineinzuarbeiten beginnen. Die weitere Einwirkung der Schnecken auf die Kohlenmasse kann nun in verschiedenen Weisen vor sich gehen. Es kann beim Abwärtslauf oder beim Aufwärtslauf der Schnecken oder bei beiden Läufen ein Verdichten der Kohlenmasse erfolgen, indem immer, insoweit ein Verdichten bezweckt wird, beim Abwärtslauf ein Voreilen, heim Aufwärtslauf ein Nacheilen der Schnecken eingehalten wird. Dies ist so zu verstehen, daß die axiale Verschiebung der Schnecke je Umdrehung beim Abwärtslauf größer, beim Aufwärtslauf kleiner als die Schraubenganghöhe der Schnecke ist. Durch diese Arbeitsweise der Schnecke tritt ein Verdrängen von Kohlenmasse sowohl nach unten als auch nach den Seiten hin ein, wodurch die Verdichtungswirkung hervorgerufen wird. Das rechte Endstück der Abb. i stellt beispielsweise den Zustand dar, daß Füllkohle 4. zunächst bis nahezu über die ganze Höhe der Ofenkammer i eingefüllt worden ist und die Schnecken, wie bei q. angedeutet, sich von oben her in die Kohlenmasse hineinzuarbeiten beginnen. Während dieses Arbeitens der Schnecken wird auch weiterhin noch Kohle von oben her durch die Auslauftrichter 21 und Deckenöffnungen 5 nachgefüllt, um Ersatz für die durch das Verdichten von oben nach unten hin weggeschaffte Kohlenmasse zu bieten. Die in der Kohlebes'chickung stehenden Formstangen 54 wirken als Kerne, um das Zusammendrücken der von ihnen geschaffenen Hohlkanäle durch das Verdichten zu verhüten.
  • Nach dem Fertigverdichten der Kohlenmasse in der Ofenkammer werden die Formstangen 5.4 durch Umlaufenlassen der Windtrommeln 5o in entgegengesetzter Richtung nach oben herausgezogen; dies kann zweckmäßig zugleich mit dem letzten Aufwärtslauf und dem dadurch herbeigeführten endgültigen Herausheben der Schnecken 4.4 geschehen oder auch unmittelbar danach. Darauf wird der Füllwagen von der bedienten Ofenkammer weggefahren. Durch das Entfernen der Formstangen 54 werden in der Kohlebeschikkung ,4 entsprechende Hohlkanäle 17 frei gemacht. In jeden dieser Hohlkanäle wird nun durch die darübergelegene Deckenöffnung i i ein Gasabzugsrohr 16 so eingesetzt, claß sowohl sein oberes Ende mit der Öffnung i i als auch sein unteres Ende, das ein Stück weit in den Hohlkanal 17 hineinreicht, mit dem letzteren in hinreichend gasdichter Verbindung steht.
  • Nachdem nun noch die sämtlichen Deckenöffnungen i i wie auch Füllöffnungen 5 durch Aufsetzen von Deckeln abgeschlossen worden sind, wird nach Öffnen und entsprechendem Einstellen des Absperrventils 14 das Absaugen von flüchtigen Destillationserzeugnissen aus den Innenkanälen 17 der Kohle und durch die Abzugsrohre 16, durch die Seitenstutzen 1 und das Sammelrohr 13 in die Vorlage 15 hinein vorgenommen. Gleichzeitig oder auch in einem späteren Zeitpunkt kann durch Öffnen des Absperrventils 8 ein Absaugen von Destillationsgasen aus dem Gassammelraum io durch die Deckenöffnungen 6 und das Steigrohr 7 in die Ofenvorlage 9 hinein bewirkt werden. Bei diesem Absaugen wird immer dafür gesorgt, daß der Gasdruck im Gassammelraum io, wie üblich, auf einem Ilaß von annähernd -i- o nim Wassersäule gegenüber dem äußeren Atmosphärendruck gehalten wird, während die Innenkanäle 17 der Kohlebeschickung4. einem starken, das sonst übliche Maß erheblich übersteigenden Unterdruck ausgesetzt werden, der Beträge bis zu - 200 111m Wassersäule und mehr erreichen kann.
  • Die vorbeschriebene Vorrichtung ermöglicht, daß Formstangen 54, die durch besondere Deckenöffnungen von oben einzubringen sind, in der Kohlebeschickung gehalten und deichzeitig neben und zwischen ihnen Verdichtungswerkzeuge, die durch andere zum Füllen dienende Deckenöffnungen einzubringen sind, auf die die Formkörper umgebenden Kohleteile in solcher Weise zur Einwirkung gebracht werden, daß die Kohle unter seitlichem Verdrängen um die Forinstangen Herum gepreßt wird. Hierdurch wird erreicht, daß in der Kohlebeschickung, unbehindert von dein Verdichten, Gasabzugskanäle hergestellt werden. Dabei sind zufolge der Bauart der Vorrichtung der Mittel zum Bewegen der Formstangen 54 und der als Verdichtungswerkzeuge dienenden Schneckenwellen 33 ganz unabhängig voneinander.
  • Diese Unabhängigkeit ermöglicht ferner in vorteilhafter Weise die Durchführung der nachstehend angegebenen Maßnahmen, die als nützliche Ergänzung der oben beschriebenen Betriebsweise anzusehen sind: Nach Fertigstellung des V erdichtens und nach Entfernung der Schneckenwellen 33 und Formstangen 5.I aus der Ofenkammer wird, tnn die Oberfläche der Kohlebeschickung ,4 zu ebnen und zu verdichten, ein Einebnen derselben, zweckmäßig nach erneutem Einfüllen einer kleinen Menge von Frischkohle, durch eine Einebnungsstange vorgenommen, die in üblicher Weise durch eine entsprechende Üffnung 61 der rechtsseitigen Kammertür :2 der Abb. i eingeführt wird. Das Einebnen bewirkt in bekannter Weise zugleich ein Verdichten der Oberflächenpartien der Kohlebeschickung 4. Dieses Verdichten kann durch besondere Ausbildung der Einebnungsstange verstärkt werden. Sehr vorteilhaft hierfür ist die 'Maßnahme, daß eine mit Druckwalzen besetzte Einebnungsstange benutzt wird, die durch entsprechendes Führen gegen Ausweichen nach unten wie auch nach oben gesichert ist; hierzu muß allerdings auch die zweite Ofenkammertür 2 mit einer entsprechenden öffnung zum Durchtritt der Einebnungsstange versehen sein. Durch dieses Einebnen und Verdichten der Kohlenoberfläche wird die Unvollkommenheit im Verdichtungszustand der Oberflächenteile, die beim Arbeiten der Verdichtungsschnecken infolge des Ausweichens der zu oberst liegenden Kohleteilchen entsteht, wieder beseitigt. Da nun aber bei diesem Einebnen auch Kohleteilchen ungewollt in die durch die Formstangen 54 erzeugten Hohlkanäle 1; der Kohlefüllung eindringen und dieselben oberflächlich verstopfen, so werden, f tim offene Kanäle 17 wiederherzustellen, die Formstangen 5_1 nochmals von oben her in die Kohlebeschickung .I hineingesenkt, gegebenenfalls bis zum Grunde derselben. Diese nachträgliche Anwendung der Formstangen 54. wird durch ihren unabhängigen Antrieb wesentlich erleichtert. Erst nach dein Wiederherausziehen der Formstangen «-erden die Gasabzugsrohre 16 eingesetzt.
  • Die Vorrichtungen nach den Abb. 3 und _1 unterscheiden sich von der vorbeschriebenen Vorrichtung nach Abb. i und 2 lediglich durch abweichende Mittel zur Aufhängung und senkrechten Bewegung der Formstangen 54.
  • Bei dieser Ausführungsform werden, wie besonders deutlich aus Abb. 3 hervorgeht, die Formstangen 54 finit ihren oberen Enden an derselben Traverse -25 aufgehängt, welche die Schneckenwellen 33 und deren Antriebe trägt. Zu diesem Zwecke sind an die Unterseite der Traverse 25 jeweils in der Achse einer Formstange 54. Querstücke 56 aus [j-Eisen befestigt, mittels deren die lose hindurchnagenden Stangen 54. an halbkugeligen Köpfen 57 aufgehängt werden. Die untere Führung der Formstangen 5.1 erfolgt durch die Vorrichtungen 55 in derselben Weise wie nach Abb. i. Nach oben hin können sich die Formstangen 54. in den [)-Eisen 56 frei verschieben. Die in Abb. 3 und d. gezeichnete Stellung der Formstangen 54., wobei sich ihre Köpfe 57 auf die T-Eisen 56 abstützen, ist also ihre Tiefstellung relativ zu der Traverse 25 bzw. den daran befestigten Schneckenwellen 33. In dieser Tiefstellung ragen die untersten Enden der Formstangen 54., wie aus Abb. 3 hervorgeht, um ein gewisses Höhenstück k tiefer als die untersten Enden der Schneckenwellen 33, vgl. rechte Hälfte von Abb. 3. Das Maß dieses Höhenunterschiedes 'r wird zweckmäßig ungefähr gleich dein Abstand zwischen einer Formstange 54. und einer benachbarten Schneckenwelle 33, besser aber noch größer genommen.
  • Die abweichende Aufhängung der Formstangen 5,4 an der Traverse 25 gemäß Abb. 3 und -. schafft gegenüber den Vorrichtungen nach Abb. i und 2 nicht nur, wie unmittelbar zu erkennen, eine wesentliche Vereinfachung in baulicher Hinsicht, sondern auch Verbesserungen für die Betriebsweise, wie sich weiter unten ergeben wird. Für diese Betriebsweise ist nun außerdem die aus Abb.5 deutlicher erkennbare besondere Gestaltung und Ausführung der Schnecken .4d. sehr vorteilhaft.
  • In dieser Abb. 5 bedeutet 33 die Schneckenwelle, ..1.1 die eigentliche Schnecke. Die Schnecke 44 bildet einen Schraubengang, der firn gezeichneten Beispiel aus einem kräftigen, entsprechend gebogenen und verwundenen Stahlblech hergestellt und init der Welle 33 verschweißt ist. Die äußere oder Umfangskante des Schraubengangs ist die Schraubenlinie A-B-C-D, die 1i/2 Schraubengang umfaßt. Das iin Achsenschnitt bestehende Profil des Schneckenganges erscheint am unteren Ende als die Blechquerschnittskante A-E, am oberen Ende als die Kante D-F. Das entsprechende Profil an dein mittleren Schraubenumfangspunkte B ist durch die Kurve B-G dargestellt. Wie man aus diesen Darstellungen ersieht, ist die Form des Profils über die Hölle der Schnecke veränderlich. Am obersten Ende D ist die Profilkurve D-F oder die Erzeugende der Schraubenfläche eine Gerade, die nahezu rechtwinklig, nämlich unter einem Winkel a von etwa ^5°, zur tlchse der Schnecke.4-l. bzw. der Welle 33 stellt. Am untersten Ende A ist die Profilkurve A-E in gekrümmter Form aufwärts gebogen, derart, daß ihr Neigungswinkel /i am inneren Ende, bei E, wiederum etwa dein entsprechenden Neigungswinkel a der obersten Profilkurve D-F annähernd gleich, also wenig kleiner als ein rechter, dagegen der Neigungswinkel des äußeren Endes bei A sehr spitz, etwa gleich 15° ist. Die Profilkurven der dazwischenliegenden mittleren Teile des Schraubenganges, z. B. 13-G, bilden allmähliche Übergänge zwischen den angegebenen beideli Grenzpofilen am oberen und unteren Ende. Durchweg ist jedoch die Schnecke, wie man unmittelbar erkennt, so gestaltet, daß die Profilkurve der Unterseite, worauf es hier hauptsächlich ankommt, von der Achse nach dem Umfang hin schräg aufwärts geneigt ist. Der Außendurchmesser J1 der Schnecke wird ungefähr gleich der halben Lichtweite 117 (s. Abb.4) der Ofenkammer i und die Schraubenganghöhe H, die beispielsweise zwischen den Randpunkten A und C zu anessen ist, ungefähr gleich dem I '/2fachen Durchmesser 1l genommen (vgl. Abb. 5). Bei Längskonizität der Kammer werden die Größen der Durchmesser 31 entsprechend geändert.
  • Die über die Höhenerstreckung der Schnecke veränderliche Profilform derselben hat den Zweck, verschiedenartige Einwirkungen auf die die Schnecke umgebende und von ihr erfaßte Ilohlennlasse auszuüben. .-'1m oberen Ende D der Schnecke geht der nach unten hin ausgeübte Druck, der natürlich im allgemeinen an jedem Flächenpunkt der Unterseite rechtwinklig zur Schraubenfläche wirkt, in Richtung des Pfeils a, d. 1i. er geht in der Hauptsache parallel zur Achse der Schnecke gerichtet. Die Kolilenniasse wandert daher hier hauptsächlich in der Achseilrichtung abwärts, d. h. dieser oberste Teil der Schnecke wirkt wesentlich nur fördernd. Am unteren Ende A der Schnecke ist, wenigstens nahe ihren Randteilen, die ja den Hauptanteil an der Schneckenärbeit haben, die Druckwirkung, die hier durch den Pfeil b angedeutet ist, mehr waagerecht nach außen als senkrecht gerichtet; es tritt also hier mehr eiii Seitwärtsdrängen der Kohlenmasse und dadurch vorwiegend ein Verdichten derselben ein. Man kalin also die Gesamtwirkung der Schnecke so erklären, daß ihr oberer Teil die ständig neu Hinzutretende Kohlenmasse (lein unteren Teil zufördert, der dann das \'erdichten dieser Kohlenmasse übernimmt.
  • Damit nun ein ständig neues Zuteilen frischer Kohlenmasse von oben her in das Innere der Schnecke gesichert ist, wird als ein weiteres wesentliches Erfndungsnierkmal der Schnecke an ihrem oberen Ende D ein Arm 58, etwa aus Flacheisen, ungefähr parallel zur Achse der Schneckenwelle 33 angesetzt, der am oberen Ende nach der Achse zu abgebogen und an einer die Welle 33 umgreifenden Hülse 59 befestigt ist. Dieser Arm 58, dessen Hölle ungefähr gleich dem Doppelten des Schneckendurchmessers 11I ist, wirkt beim Umdrellen der Schnecke 44 messerartig schneidend und zerwühlend auf die ihn umgebende Kohlenmasse ein und sorgt dadurch für ein dauerndes neues Zuteilen voll Kohlenmasse nach der Schnecke hin in der weiter unten beschriebenen Weise.
  • Bemerkt sei, daß die sämtlichen vorstehend mitgeteilten ziffernmäßigen und sonstigen Angaben über die Ausbildung und Bemessung der Schnecke lediglich die Bedeutung voll Beispielen haben und mehr oder weniger großer Abänderuligen fällig sind. Eine noch zii erwähnende Abänderung würde darin bestehen, daß die Schilecke statt, wie abgebildet, eingängig doppelgängig ausgebildet würde. Diese doppelgängige Ausführung schafft für jeden Arbeitszeitpunkt eine achsensyminetrische Verteilung sämtlicher Kräfte gegenüber der Schnecke und Schneckenwelle und in der Kohleilmasse der Ofenkanliner ebenfalls bessere Gleichförmigkeit der Kräfteverteilung und Verdichtungswirkung. Die Herstellung der Schnecke .la. ist natürlich nicht auf die Benutzung von Stahlblech für den Schneckengang beschränkt. Statt dessen könnte der ganze aus dein Wellenstück 33, dein Schraubengang 44 und dein :1 esserarin 58 bestehende Körper auch aus einem Stahlgußstück bestellen.
  • Die Wirkungsweise der Vorrichtung nach Abb. 3, ,l und 5 ist folgende: Nachdem die entleerte Ofenkammer i durch Einsetzen beider Türen 2, Abschalten der beiden Gasvorlagen 9 und 15 und Offenlegen der sämtlichen Deckenöffnungen 5 und i i zur Aufnahme einer neuen Kohlenfüllung bereit ist, wird zunächst die Traverse 25 bei stillstehenden Sclinecl;enwellen 33 durch den Motor 3o und die Windrollen 28 bis in die tiefste Stellung 25' herabgesenkt, die in Abb. am äußersten Ende rechts punktiert dargestellt ist. Bei dieser Stellung reicht das untere Ende der Schneckenwellen 33 bis nahezu an die Sohle der Ofenkammer i, während die Formstangen 54 mit ihren unteren Enden auf der Sohle selbst aufstehen, vgl. die Darstellungen 33' und 5.1' in Abb.3 rechts. Die oberen Enden der Stangen 5.l haben sich dadurch in den U-Eisen 56 nach oben verschoben, so daß ihre ILöpfe 57 relativ zur "Uraverse die erhöhte Stellung 57' (Abb. 3 rechts) einnehmen. ;Nach dem Erreichen dieser "Tiefstellung der Schnecken und der Formstangeii innerhalb der Ofenkammer wird die Speisewalze 22 durch ihren Antriebsmotor 45 in Umdrehung versetzt und dadurch Frischkohle in die Ofenkammer i über ihre ganze Länge unter gleichförmiger Aufschichtung eingefüllt. Sobald nun die stetig eingefüllte Kohle so hoch geschichtet worden ist, daß ihre Oberfläche 6o die Schnecken 44 ganz, die hochragenden Messerarme 58 nur zu einem "feil ihrer Höhe überdeckt, wird das Hochlieben der Schneckenwellen 33 durch Aufwärtsbewegen der Traverse 25 und gleichzeitig das Drehen derselben in Gang gesetzt. Die Umdrehung der Schneckenwellen 33 erfolgt in einer solchen Richtung, die bei rein schraubenmäßiger Bewegung der Schnecken einem Herausschrauben derselben durch die Kohlenmasse nach oben hin gleichkommen würde. Bei Annahme von rechtsgängigen Schnecken, wie sie in den Zeichnungen überall dargestellt worden sind, würde also, von oben g ,es ehen, Linksdrehung anzuwenden sein. Das Hochheben der Schnecken m.uß mit annähernd derselben Schnelligkeit erfolgen, wie sich die Kohlenoberfläche 6o unter dem gleichzeitig stattfindenden Einfüllen frischer Kohle und Verdichten derselben höher schichtet, damit die Höhenlage dieser Oberfläche 6o zu der Schnecke .l.I und ihrem Messerarm 58 immer wesentlich die gleiche bleibt. Ferner muß zwischen der Hubgeschwindigkeit der Schnecke und ihrer Umdrehungsgeschwindigkeit ein solches Verhältnis eingehalten werden, daß der Hubweg der Schnecke je Umdrehung kleiner als ihre Ganghöhe H ist, d. h. daß die Schnecke nacheilt. Dies bedeutet (vgl. Abb. 5), daß ein von vorn gesehener mittlerer Randpunkt R der Schnecke .l.l in der Richtung R-K aufwärts schreitet, die eine geringere Neigung zur `'#'aagerecliten als die durch den Randpunkt R gehende Tangente R-L der Schraubenfläche hat. Beispielsweise stellt man die Hubgeschwindigkeit zur Unidrehungsgeschwindiglceit so ein, daß der Hubweg je Umdrehung etwa die Hälfte bis herab zu einem Drittel oder noch weniger der Ganghöhe H ausmacht. Hierdurch wird ein ständiger Druck von der Unterseite der Schraubenfläche .14 auf die umgebende Kohlenmasse ausgeübt, und zwar wegen der oben beschriebenen Profilformen der Schnecke in Richtungen, die teils nach unten, teils namentlich seitwärts nach außen gehen (vgl. die Richtungspfeile c und hin Abb. >). Die Folge hiervon ist, daß die Kohlenmasse nicht nur innerhalb der Schnecken selbst, sondern auch in den Räumen, die zwischen benachbarten Schnecken und seitwärts von ihnen liegen, verdichtet wird. Es tritt, wie unmittelbare Versuche ergeben haben, ein regelrechtes Wandern von Kohleteilchen in den Richtungen nach unten und nach seitwärts, von den Schnecken aus gerechnet, ein. Die mit den Schnecken 44 zusammen sich drehenden senkrechten Messerarme 58 zerschneiden und zerwühlen dabei ständig die unmittelbar oberhalb der Schnecken angehäufte Kohlenmasse und sorgen dadurch dafür, daß den Schnecken 44 immer neue, von oben frisch nachgefüllte Kohleteile zugeführt werden. Dadurch ist, solange die Kohlenoberfläche 6o die Arme 58 nicht vollständig überdeckt, eine Brückenbildung von Kohlenmasse oberhalb der Schnecke, die das Fortschreiten der Verdichtung stören würde, unmöglich, und es wird eine über den ganzen Füllungsvorgang ununterbrochen weitergehende Verdichtung der gesamten frisch nachgefüllten Kohle gesichert.
  • Beim Beginn der Aufwärtsbewegung der Traverse 25 aus der Tiefststeilung 25' werden zunächst nur die "sich drehenden Schneckenwellen 33 gehoben, während die Formstangen 5.:(. vorläufig noch auf der Sohle der Ofenkammer i stehenbleiben. Dies dauert so lange, bis die Stellung der Traverse 25" erreicht ist, die um das Höhenmaß 1a höher als die Stellung 25' ist. In dieser Stellung 33" der Schnecken und 54" der Formstangen besteht dann auch wieder der Höhenunterschied lt zwischen den unteren Enden beider (s. Abb.3 rechts). Dieser Höhenunterschied bleibt beim weiteren Anheben der Traverse 25 und der daranhängenden Schneckenwellen und Formstangen erhalten. Die Wirkung dieses Höhenunterschiedes ist die, daß die durch die Schnecken abwärts und seitwärts gedrückte Kohlemnasse da, wo sie auf die zwischen den Schnecken hängenden Formstangen 54 auftrifft, hier immer einen widerstehenden Kern vorfindet, der das Zusammendrücken des bereits gebildeten Hohlkanals 17 in der Kohlenmasse verhindert. Wenn die Kohlebeschickung vollständig, d. h. bis zu der gewünschten Höhe unter dem Deckengewölbe, in die Ofenkammer eingefüllt und verdichtet worden ist, wird die Speisewalze 22 und damit das Einfüllen von Frischkohle in die Kammer stillgesetzt. Das Heben der Traverse 25 schreitet fort. Von dieser Zeit an entfernen sich zuerst die untersten Enden der Schnecken .1:1 aus der Oberflüche des verdichteten Kohlekörpers, und erst etwas später gelangen die unteren Enden der Formstangen 54 aus den durch sie gebildeten Hohlkanälen 1; oben heraus. Zweckmäßig wird das Umdrehen der Schneckenwellen in dem Augenblick: stillgesetzt, wo sie vollständig aus der Kohle ausgetreten sind. Nachdem dann die Traverse weiter bis in ihre höchste Anfangsstellung gebracht und dadurch die Schnecken _l4 und die Formstangen 54 vollständig über die Ofendecke 3 hinausgeschoben «-orden sind, wird der Füllwagen von dein bedienten Ofen weggefahren, um' die Ofenkammer für den Destillationsbetriebfertigzumachen. Diese weiteren notwendigen Maßnahmen des Einsetzens der Gasabzugsrohre 16 (s. Abb.3 links), des Abdeckens der Deckenöffnungen i i und Füllöffnungen 5, des Anschließens der Gasvorlagen 15 und evtl. 9 sind dieselben wie im obigen Ausführungsbeispiel der Abb. i und 2. Ebenso kann auch das dort beschriebene besondere Einebnen und Verdichten vor dem Einsetzen der Gasabzugsrohre 16 vorgenommen werden. Das dabei weiter erforderliche Wiedereinführen der Formstangen 5.4 in die Gasabzugskanäle 17 zur Offenlegung derselben kann bei der Vorrichtung nach Abb.3 und d allerdings nur in dem beschränkten Höhenmaße stattfinden, das dem obenerwähnten Höhenabstand h entspricht, weil die gleichzeitig mit den Formstangen 54 niedergesenkte Schnecke 44 dem tieferen Eindringen nach unten ein Hindernis bieten würde.
  • Bei dem zuletzt beschriebenen Ausführungsbeispiel der Abb. 3, 4 und 5 wird mit einem einzigen Aufwärtslauf der Schneckenwellen 33 und Schnecken .14. in einem einheitlichen Zuge die ganze Kammerfüllung an Kohle eingefüllt und verdichtet sowie gleichzeitig die Reihe der Gasabzugskanäle 17 hergestellt. Der ganze Betrieb geht finit sehr großer Beschleunigung vor sich. Beispiels-«-eise beträgt die gesamte Dauer des Einbringens der Formstangen und Schnecken, des Einfüllens und Verdichtens der Kohle und des Entfernens der Formstangen und Schnecken bei einer Ofenkammer von 4. in Höhe nur etwa a Minuten. Diese außerordentlich große Leistungsfähigkeit ist für den Betrieb neuzeitlicher Koksöfen mit ihren bekannten hohen Leistungen von ausschlaggebender Bedeutung.
  • Aus z,urstchenden Beschreibungen der Betriebsweisen ersieht inan, daß immer das genaue zeitliche Aufeinanderfolgen, Einsetzen und Wiederstillsetzen der verschiedenen Antriebsbewegungen eine wesentliche Vorbedingung für den Erfolg ist, daß die Ofenkalniner in richtigem Maße mit Kohle vollgefüllt und daß gleichzeitig im ganzen wie auch in den einzelnen Kammerteilen der ricliti_-o Kohleverdichtungsgrad erzielt wird. Dieses voneinander nach einem bestimmten Fahrplan abhängige Zusammenarbeiten der verschiedenen Antriebe wird vorteilhaft, da im allgemeinen ja mir Elektromotoren in Betracht kommen, durch eine entsprechende zwangsläufige Steuerung des Einschaltens und Ausschaltens des elektrischen Stromes für die einzelnen Motoren herbeigeführt. Hierzu können z. B. Steuerwalzen üblicher Ausführung, die regelmäßig umlaufen und durch Anbringen entsprechender Kontakte das Ein-und Ausschalten selbsttätig bewirken, benützt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum gleichzeitigen Verdichten von Kohle innerhalb der Ofenkammer und Herstellen von Hohlkanälen in der Kohlebeschickung unter Benutzung von durch die Ofendecke ein- und ausgeführten Verdichtungswerkzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenmasse neben und zwischen senkrechten in die Ofenkammer eingesetzten Formstangen durch abwärts und seitlich verdrängend wirkende Schnecken als Verdichtungswerkzeuge, die stets in Abständen von den Formstangen bleiben, um diese herum gepreßt wird und die letzteren danach herausgezogen werden. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die an dem unteren Ende von sich drehenden Wellen angeordneten Schnecken durch diese während des Verdichtens im wesentlichen über die ganze Höhe der Kohlebeschickung bewegt werden. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß senkrechte Wellen (33) mit an ihren Enden angeordneten Verdichtungsschnecken (..l4) in gleichem Maße, wie sich die Kohle beim Einfüllen in den Ofen aufschichtet, aus ihrer Tiefstellung nach oben aus dein Ofen herausgeführt werden und die Formstangen (54) mit Nacheilung ihrer unteren Enden den Schnecken aufwärts folgen. d. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Längenerstreckung der Ofenkaininer abwechselnd senkrecht verschiebbare Formstangen (5d.) und ebenfalls senkrecht verschiebbare und drehbare Wellen (33), an deren unteren Enden Verdichtungsschnecken (4d.) sitzen, in einem über die Ofendecke vierfahrbaren Maschinengestell angeordnet sind. 5. Vorrichtung nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Wellen und Formstangen an einem waagerechten Träger (25) hängen, der in dem Maschinengestell mittels Hubketten (26) auf- und abwärts zu bewegen ist. 6. Vorrichtung nach Ansprüchen .l und 5, dadurch gekennzeichnet, daß an dem waagerechten Träger (25) die Schneckenwellen (33) unverschieblich, die Formstangen (44) dagegen an den oberen Enden derart frei verschieblich aufgehängt sind, daß ihre unteren Enden in der Tiefstellung um ein Stück tiefer als die unteren Enden der Schnecken zu stehen kommen. 7. Vorrichtung nach Ansprüchen q. bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jede Welle (33) mit der Verdichtungsschnecke (d.d.) durch einen Auslauftrichter (2i) eines Kohlefüllwagens hindurchgeführt ist und sämtlichen Auslauftrichtern (2x) die Füllkohle durch zwangsläufige Fördereinrichtungen z. B. mittels einer rotierenden Zellenwalze (22) in solcher der Längskonizitä t der Ofenkammer angepaßten Menge zugeführt wird, daß sie sich über die ganze Kammerlänge in stets gleichem Maße hochschichtet. B. Vorrichtung nach Ansprüchen d. bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Führungen sämtlicher Wellen (33) und Formstangen (44) mit geringer seitlicher Nachgiebigkeit mit elastischen Vorrichtungen (d.3) ausgestattet sind. 9. Vorrichtung nach Ansprüchen 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß am oberen Ende .und am Umfang des Schraubengangs der Schnecke (44) ein aufrecht stehender messerartig schneidender Arm (58) etwa parallel zur Wellenachse (33) angeordnet ist. ro. Vorrichtung nach Ansprüchen bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilkurve des Schraubengangs (Abb. 5) der Schnecke (44) über die Höhe veränderlich ist in der Art, daß sie am oberen Ende durchweg ein Winkel, der wenig kleiner als 9o° ist, mit der Achse bildet, dagegen am unteren Ende eine nach unten konvexe Kurve darstellt, deren äußerster, am Schraubenumfang anliegender Ast in einem sehr kleinen und spitzen Winkel zur Achse steht, wobei die gesamte Unterfläche des Schraubengangs von der Achse :nach außen hin schräg aufwärts geneigt steht.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1285447B (de) * 1957-04-08 1968-12-19 Hartung Kuhn & Co Gmbh Maschin Vorrichtung zum Ausdruecken von Kokskuchen aus den Kammern horizontaler Verkokungsoefen

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DE1285447B (de) * 1957-04-08 1968-12-19 Hartung Kuhn & Co Gmbh Maschin Vorrichtung zum Ausdruecken von Kokskuchen aus den Kammern horizontaler Verkokungsoefen

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