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Herstellung von Eiweißstoffen aus Fleisch, insbesondere Fischfleisch
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Eiweißstoffen aus Fleisch, insbesondere
Fischfleisch, durch Kochen mit Wasser, Aus.-pressen und nachfolgendes Trocknen.
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Es ist ein Verfahren idieser Art bekannt, nach dem das Fleisch zwecks
Ausscheidens der Fett- und Fleischsäfte mehrere Male erhitzt und ausgepreßt wird,
die ausgeschiedenen Säfte zwecks Reimgens gefiltert, von den Fetten befreit und
zwecks Sterilisierens .auf ihrem Siedepunkt erhitzt werden, bis Gerinnsel entsteht,
nach dessen Beseitigung die Säfte eingedickt und dann erst dem Fleische wieder zugesetzt
werden, um mit ihm getrocknet und dann zu Pulver vermahlen zu werden.
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Die Erfindung bezweckt, einen albuminarti,gen .oder Proteinstoff zu
gewinnen, der vollkommen geruchfrei und praktisch, wenn nicht überhaupt vollständig
fettfrei ist, und zwar in einer Form, die als Nahrungsmittel für Menschen Verwendung
finden kann.
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Gemäß der Erfindung wird das Material nach dem Abpressen in einer
zweiten Stufe erneut in Gegenwart :eines die Oberflächenspannung des Wassers senkenden
organischen Lösungsmittels ausgelaugt, erneut abgepreßt und hierauf durch Eindampfen
in Gegenwart und unter Rückführung einer mit Wasser ein niedrig siedendes binäres
(aceotropisches) Diampfgemisch ergebenden wasserunlöslichen organischen Flüssigkeit
vom letzten Wassergehalt . befreit, und dann wird schließlich auch diese Hilfsflüssigkeit
endgültig entfernt. In der inerten Flüssigkeit bleibt das Fett in Lösung. Man kann
dann das Gut :einer weiteren Behandlung zur Extraktion des Fettes unterwerfen und
die Restmengen der inerten Flüssigkeit :entfernen, die im Gut zurückgeblieben sind.
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Zur Ausführung der Auslaugung kann eine Lösung von Toluol in Wasser
oder von Chloroform oder Benzol in Wasser, das z. B. zwischen 1i/2 und 3 Volumprozent
des flüchfigen organischen Lösungsmittels enthalten kann, bei Zimmertemperatur verwendet
werden, wobei :die Auslau:gung gegebenenfalls mehrere Male wiederholt wird. Die
Zeitdauier jeder Auslaugung kann zweckmäßig 8 Stunden betragen. Es, ist indessen
zu beachten, ,daß die Dauer der Auslaugung nach der Beschaffenheit des zu behandelnden
Gutes und der Beschaffenheit des gewünschten Erzeugnisses geändert werden kann.
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Vorteilhaft wird die Auslaugung in Gegenwart von Milchsäure ausgeführt;
:die Menge dieser Säure wird so gewählt, daß die Masse etwas sauer ist.
Nach
Beendigung der Auslaugung kann man die Masse auspressen, um den größeren Teil der
wässerigen Bestandteile zu entfernen;; die verbleibende Wassermenge wird dadurch
entfernt, daß man einen größeren oder gerlt3 . , geren Teil des Wassers in.
Form einer acew;@;; tropischen Mischung abdampft.
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Diese Stufe der Behandlung kann in einem Behälter zusammen. mit einem
Kandensor und einem Abscheidebehälter ausgeführt werden, in dem auch das kondensierte
Wasser von der zur Bildung der aceotropischen Mischung verwendeten Flüssigkeit abgetrennt
wird, worauf man die inerte Flüssigkeit wieder dem zu behandelnden Gut zuleitet.
Wenn das Wasser zu einem genügenden Grad entfernt ist, wird die inerte Flüssigkeit,
die zur Herstellung der aceotropischen Mischung gedient hat, oder jedenfalls ihr
größter Teil, .der in -dem Gut enthalten ist und der das Fett in Lösung :enthält,
abgezogen; der Rest der inerten Flüssigkeit wird durch Verdampfen entfernt.
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Das Trocknen und die Extraktion des Fettes werden zweckmäßig in einem
Behälter ausgeführt, in der Nähe dessen Bodens eine gelochte Platte oder ein Diaphragma
angeordnet ist, das ein geeignetes Filtermaterial trägt, z. B. ein Filtertuch. Unter
dem Dia;-phragma ist ein Hahn o. dgl. zum Abziehen der inerten Flüssigkeit vorgesehen,
die das Fett in Lösung enthält. Wenn im allgemeinen .das Fleisch von weißem Fisch
behandelt wird, so genügt eine einzige Extraktion zur Entfernung ,des ganzen Fettes.
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Das endgültige Trocknen des Erzeugnisses kann nach Entfernen des Fettes
in jeder passenden Weise bewirkt werden, z. B. durch Behandeln des Gutes unter vermindertem
Druck oder im Vakuum, oder man kann zweckmäßig Luft oder ein inertes Gas durch das
Material streichen lassen, um die Entfernung der letzten Spuren der inerten Flüssigkeit
zu erleichtern: Im folgenden ist ein Beispiel für die Ausführung des Verfahrens
nach der Erfindung angegeben.
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5 o kg Fischmuskelfleisch werden in Zoo 1 kochendes Wasser geschüttet,
das entweder mit Essig',oder Milchsäure (pH = 5 - 6) angesä;uert ist. Das Kochen
wird 2 Stunden lang fortgesetzt, und darauf wird das Wasser vollständig abgezogen.
Das koagulierte Muskelgewebe wird dann in Zoo 1 Toluol-#vasser kalt ausgezogen,
das eine Menge Milchsäure enthält, die ausreicht, um den pH-Wert der Lösung unter
6 zu halten. Das Ausziehen wird 8 Stunden lang fortgesetzt. Die Plüssigkeit wird
dann entfernt und das Kaltaus-,-zi'ehen in gleicher Weise zwei- oder dreimal `nter-Zusatz
von weiteren Mengen Tolu.olt w @` fer wiederholt. Nach Beendigung des Ausens wird
das Gewebe gepreßt, um den .=oßeren Teil. des Wassers zu entfernen; während die
endgültige Trocknung durch Destillation mit einem neutralen Lösungsmittel, z. B.
Trichloräthylen, durchgeführt wird, das mit Wasser eine aceotropische Mischung bildet.
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Diese Stufe des Verfahrens wird, wie aber bereits gesagt wurde, in
einem Behälter ausgeführt, der mit einem Kondensor und einem Absrheider in Verbindung
steht. Im Abscheider trennt sich das kondensierte Wasser von ,dein kondensierten
Trichloräthylen. Das TricMoräthylen wird dem zu. behandelnden Gut wieder zugeleitet.
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In dem beschriebenen Stadium des Verfahrens enthält das trockene Gewebe
noch eine Menge Fett, die durch wiederholtes Waschen mit Trichloräthylen entfernt
wird. Die letzten Spuren des Lösungsmittels werden durch Erhitzen im Vakuum abgetrieben.
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Der trockene Rückstand, etwa 9 bis i i kg, wird schließlich in einem
Luftstrom weitergetrocknet, wodurch auch die kleinsten Spuren noch zurückgebliebenen
Lösungsmittels entfernt werden.