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Verfahren zum Herstellen von Trickbildtonfilmen Bekannte Bildtonfilme
bestehen entweder aus einem gemeinsamen Träger oder bilden einen aus zwei Einzelstreifen
zusammengesetzten Filmstreifen, dessen einer Teil ein gewöhnlicher Bildstreifen
ist, während der andere ein Lautstreifen ist. Diese bekannten Tonfilme werden auf
verschiedenstem Wege hergestellt, z. B. dadurch, daß man die den Bildern des Bildstreifens
zugeordneten Tonschwingungen elektrisch auf einen Spiegel überträgt, der dann entsprechend
schwingt und dadurch Lichtstrahlen auf einen Filmstreifen zurückwirft. Auf diesen
Filmstreifen wird also eine Reihe von Lichtstreifen verschiedener Länge aufgenommen,
die den Tonschwingungen entsprechen, welche den einzelnen Bildern des Bildstreifens
zugeordnet sind.
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Hieraus ergibt sich, daß z. B. ein wirklicher Bildtonfilm nur dort
aufgenommen werden kann, wo Ton und Bild gleichzeitig vorhanden sind. In gewissen
Fällen kann es indessen auch erwünscht sein, kombinierte Filme herzustellen, deren
Bildstreifen und Tonstreifen zusammengehören, ohne daß sie gleichzeitig aufgenommen
wurden, beispiel:s.-weise dann, wenn es unmöglich ist, Laute oder Töne, die einem
entsprechenden Bildstreifen zugehören, gleichzeitig aufzunehmen oder zu erzeugen.
Dies ist unter anderem bei der Herstellung von Zeichen- oder Trickfilmen der Fall,
die man in Verbindung mit einer entsprechenden Tonfilmaufnahme vorzuführen wünscht.
Solche Trickfilme werden nämlich meistens nicht mit der natürlichen Aufnahme- und
Wiedergabegeschwindigkeit hergestellt, sondern viel langsamer aufgenommen, da die
einzelnen Bewegungsphasen sogar manchmal für jedes einzelne Bild eingestellt werden
müssen, also der Bildfilm langsam und schrittweise entsteht. Bei der Vorführung
mit normaler Vorführungsgeschwindigkeit entsteht dann die Täuschung der normal schnellen
Bewegung des Trick- oder Zeichenfilmbildes. Demgegenüber muß aber der Tonfilmstreifen
im normalen, für einen solchen Film notwendigen Tempo, d. h. mit der Wiedergabegeschwindigkeit,
aufgenommen werden, da es praktisch nicht möglich ist, eine Tonfilmaufnahme schrittweise
aufzunehmen.
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Man hat versucht, Bildstreifen und Tonstreifen, die zusammengehören,
aber nicht gleichzeitig aufgenommen wurden, zu annähernd synchroner Wiedergabe geeignet
zu machen, und zwar sind folgende Verfahren bekannt: Man analysiert akustisch oder
optisch einen vorhandenen Tonfilm und richtet hiernach die Geschwindigkeit ein,
mit der die Darsteller die Bildszene zu spielen haben, die alsdann aufgenommen wird.
Falls dieser Bildfilm und der Tonfilm nicht synchron sind, dann versucht man, durch
Ausschneiden einer mehr oder minder großen Zahl von Einzelbildern aus der Bildaufzeichnung
.oder durch Einschieben von bildfreien Stellen den Synchronismus wenigstens an einer
Stelle zwischen
den beiden Aufzeichnungen herzustellen. Man hat
aber natürlich den Nachteil,
daß durch das Herausschneiden in de 1@@,: |
lauf des Bildes ein Sprung entsteht,) . er. |
Bildfilm unnatürlich macht, und aha .. -`y |
die Synchronisierung an folgenden ", |
beeinträchtigt wird. |
Es ist weiter ein Verfahren zum Hersitellert=:. von Tontrickfilmen Gegenstand eines
älteren Rechts, bei dem gleichzeitig mit der Schallschrift ein mit dieser in einer
gewissen Beziehung stehender Bewegungsvorgang, z. B. die Mundbewegung des Sprechenden,
die Bewegung des Taktstockes o. dgl., als Bildfilm aufgenommen wird, um den zeitlichen
Ablauf des Tonstückes für das Auge wahrnehmbar zu machen. Auf diese Weise entsteht
ein Zwischenfilm, und dieser *Zwischenfilm wird nun für den Aufbau des eigentlichen
Trickfilms verwendet.
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Es ist auch ein Verfahren zum Herstellen eines Tonbildfilm.s. (nicht
Tontrickfilms) bekannt, bei dem von einem Rhythmusband ausgegangen wird. Auf diesem
Rhythmusband werden zuerst nach Art der Morsezeichen kurze und lange Striche aufgezeichnet.
In diese so bemessenen Taktlängen werden die Noten von Hand eingetragen. -Dieses
Rhythmusband dient für den Aufnahmeleiter als Hilfsmittel zum Dirigieren der Schauspieler
während der Bildfilmaufnahme. Außerdem wird auf Grund des Rhythmusbandes auch ein
Tonfilmstreifen hergestellt, und dieser soll dann mit dem Bildstreifen synchron
sein, indem das Rhythmusband die Laufgeschwindigkeit des Bildfilms regeln soll.
Genauer Synchronismus kann naturgemäß hier nicht vorliegen, weil die Reaktionsfähigkeit
des Menschen (Dirigenten ) schon beschränkt ist und auch durch Übermittlung -des
Befehls an die Schauspieler gewisse Verzögerungen eintreten können.
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Gemäß der Erfindung erfolgt bei einem Verfahren zum Herstellen von
Trickbildtonfilmen nach einem vorhandenen Tonfilm die Bildeinteilung des aufzunehmenden
Trickbildstreifens entsprechend der optischen Ablesung der Schallschrift des Tonfilms.
Wesentlich für die Erfindung ist es, daß die Schallschrift selbst als Ausgangsgrund'-4ge
für den bildzahlenmäßigen Aufbau des Trickbildfilms dient.
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. Bei einer Ausführung des. Verfahrens wird die Schallschrift abschnittsweise
abgelesen und in Bildeinheiten ausgemessen, so daß für Lautabschnitte bestimmter
Länge die erforderliche Anzahl von Einzelbildern genau ermittelt wird.
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Auf diese Weise ist es möglich, eine vollkommene übereinstimmung zwischen
Schallschrift und aufzunehmendem Trickbildfilm herzustellen und dadurch bei der
Vorführung einen genauen illusionserzeugenden Synchronismus zu erzeugen.
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Je nachdem dem Benutzer des Verfahrens nach der Erfindung der Gesamtaufbau
des Films durch Manuskript bekannt ist, oder ob ihm nur die fertige Schallschrift
vorliegt, wird dem Verfahren nach der Erfindung gewöhnlich ein einmaliges oder mehrmaliges
Abhören des Tonfilmstreifens vorausgehen, um zunächst einen rohen Überblick über
die Verteilung der einzelnen Lautvorgänge zu gewinnen. Danach erfolgt sodann die
genaue optische Auswertung der Schallschrift mit dem Ziel der genauen Synchronisierung
zwischen der Schallschrift und den einzelnen aufzunehmenden Bildern des Trickbildfihns.
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Die einzelnen aufzunehmenden Bilder des Trickbildfilms werden in gewünschter
Weise Bild für Bild oder abschnittsweise, wie es bei Trickfilmaufnahmen gewöhnlich
der Fall ist, .aufgenommen.