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Geschlossenes, für kurzzeitige Benutzung dienendes Sauerstoffatemschutzgerät
Bei geschlossenen Sauerstoffatemschutzgeräten, bei denen die gesamte ausgeatmete
Luft zwecks Reinigung durch eine kohlensäurebindende Masse (Kalipatrone) geführt
wird, ist es bereits bekannt, den durch die Kalipatrone bedingten erheblichen Atemwiderstand
dadurch zu verringern, daß der Luftumlauf im Gerät durch eine im Atemstromkreis
angeordnete Strahlpumpe bewirkt wird, die durch den aus der Sauerstoffflasche über
das Druckminderventil zugeführten Preßsauerstoff betrieben wird. Bei der Verwendung
von aus Chemikalgemischen erzeugtem Sauerstoff ist jedoch nur ein geringes Entspannungsdruckgefälle
verfügbar, so daß die bei Ausnutzung der Strahlpumpenwirkung desselben erzielbare
Verringerung des Atemwiderstandes unzureichend ist.
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Dagegen wurde gefunden, daß man diese Wirkung in vorteilhafter Weise
für den Bau von leichten und einfachen geschlossenen Sauerstoffatemschutzgeräten,
bei denen der Sauerstoff in bekannter Weise aus einer nach anfänglicher Wärmezufuhr
sich thermisch unter Entwicklung eines gleichmäßigen Sauerstoffstroms zersetzenden
Masse entwickelt wird und die nur für kurzzeitige Benutzung dienen (Fluchtgeräte),
nutzbar machen kann. Bei solchen Geräten kommt es nicht darauf an, daß die gesamte
Ausatemluft bei jeder Ausatmung durch die Kohlensäuret> geführt wird, da vorübergehend
auch ein etwas höherer als der normale Kohlensäuregehalt der Atemluft vom Träger
des Gerätes, das ihm nur die Flucht aus dem Gefahrenbereich ermöglichen soll, ertragen
werden kann. Es wird also erfindungsgemäß bewußt auf die vollständige Reinigung
der Ausatemluft verzichtet, die Kohlensäureabsorptionspatrone unter Anwendung der
Pendelatmung in den Nebenstrom gelegt und die Umwälzung nur der im Nebenstrom umgewälzten
Luftmenge durch die strahlpumpenartige Wirkung des zugeführten Sauerstoffes. bewirkt.
Bei einer solchen Anordnung hat es sich ,als m.'öglich erwies-en, .auf die sonst
übliche kostspielige und raumbeanspruchende Bauweise der Kohlensäureabsorptionsvorrichtung
mit Blechmantel und verschieden geformten Drahtsieben; die nur durch das Bestreben
nach möglichster Verringerung des Atemwiderstandes bedingt war, zu verzichten und
die kohlensäurebindende Masse einfach in loser Schüttung in einem luftdurchlässigen
Beutel anzuordnen. Durch diese Maßnahmen wird eine sehr einfache und gedrungene
Bauart des Gerätes erzielt; lange Atemwege mit ihren bekannten Nachteilen sind nicht
erforderlich, und es wird gleichzeitig vermieden, daß in einem Teil der Atemwege
Unterdruck herrscht und infolgedessen bei etwaigen kleinen Undichtheiten in den
Aternleitungen
schädliche Außenluft in .das Gerät eingesaugt werden
kanh'.
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Gegenstand der Erfindung ist ein geschlossenes, für kurzzeitige Benutzung
dienendes Sauerstoffatems,chutzgerä.t mit einer naa`. anfänglicher Wärmezufuhr sich
thermis.eh' unter Entwicklung eines gleichmäßigen Sauer-Stoffstromes zersetzenden
Masse, bei dem unmittelbar an den die sauerstoffabgebende Masse enthaltenden Behälter
die Treibdüse einer Strahlpumpe angeschlossen ist, deren :Mischdüse das Gasgemisch
in den die kohlensäurebindende Masse enthaltenden Behälter hineinbefördert und deren
Saugraum entweder unmittelbar oder mittelbar durch den die kohlensäurebindende Masse
entbaltenden Behälter hindurch mit der Atemleitung und dem Atembeutel in Verbindung
steht.
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In der Zeichnung sind drei Ausführungsfoirmen der Erfindung im Längsschnitt
dargestellt.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. r ist die sauerstofflieferndee VorrichtungA
mit der KohlensäureabsorptionsvorrichtungB fest verbunden, an die an ihrem anderen
Ende der Atemstutzen P und der Atembeutel R derart angeschlossen sind, daß beide
auch in unmittelbarer Verbindung miteinander stehen.
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Die sauerstoffliefernde Vorrichtung A besteht aus der sauerstoffabgebenden
Masse d, die in Form eines Preßlings in einen aus dünnwandigem Eisenblech bestehenden
Behälter a eingebaut ist und eine Aussparung e für die Aufnahme einer Zündmasse
aufweist. Die Masse ist allseitig gegenüber der sie umgebenden Blechwandung und
gegenüber dem Boden des Behälters von einer wärmeisolierenden und filternd wirkenden
Füllmasse b umgeben, die z. B. aus Bariumhydroxyd, imprägniertem Bimssteinpulver,
Asbest, Silikagel o. dgl. besteht. An der oberen Stirnseite ist der Behälter a durch
den zweckmäßig dreifachen Deckel f1, f2 und f3 verschlossen. Der Deckelf, trägt
das Zündhütchen g, auf welchem der zugespitzte Schlagstift lt, in einer Führung
i lose aufsitzt. Der dünnwandige Deckel f1, der auch mit Rillen versehen sein kann,
liegt auf dem Schlagstift h. Die Zündung erfolgt durch einen auf den Deckelf, ausgeübten
Schlag, der auf den Schlagstift 1i übertragen wird und das Zündhütchen g zur Entzündung
bringt.
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Zwischen der sauerstoffliefernden Vorrichtung A und der Kohlensäureabsorptionsvorrichtung
B ist eine Blechwand k angeordnet, die in ihrer Mitte die Treibdüse
c4 der Strahlpumpe trägt. Die Mischdüse cl der Strahlpumpe ist mit einer trichterförmigen
Verlängerung e2 versehen, die in die Kohlensäureabsorptionspatrone B hineinragt,
in der Drahtsiebe in zur Aufnahme der kohlensäurebindenden Masse n angeordnet sind.
Der Saugraum c, der Strahlpumpe steht durch die Kohlensäureabsorptionspatrone hindurch
einer-,geits mit dem Anschlußstutzen o, für die Z.,. emleitung P, andererseits
mit dem An-":..d ? lutzs.tutzen o@ für den Atembeutel R in -Verbindung.
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' Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Nach Ingangsetzung
der Sauerstoffentwicklung in der Masse d tritt der Sauerstoff unter Druck aus der
Treibdüse c4 aus, durchströmt die Mischdüse cl, c_ und wird teils durch den Schlauch
P eingeatmet, teils als Überschuß im Atembeutel R aufgespeichert. Durch den aus
der Treil)düse c4 ausströmenden Sauerstoff wird durch die Kohlensäureabsorptionspatrone
B und den Saugraum cs der Strahlpumpe hindurch kohlensäurefreie Luft angesaugt,
die sich hierbei zeit dem zugeführten Sauerstoff vermischt.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb. a ist die Kohlensäureabsorptionsvorrichtung
von dem Atembeutel R umgeben und mit der sauerstoftlieferndenVorrichtungA, derenAufbau
der gleiche ist wie bei der Ausführungsform gemäß Abb. r, nicht fest verbunden,
sondern auf dieser aufgeschraubt. Die Schraubverbindung s trägt in der Mitte die
Treibdüse c4, die in die Mischdüse cl der Strahlpumpe hineinragt. Die trichterförmige
Verlängerung c2 der Mischdüse ist mit Durchbrechungen versehen und von der kohlensäureabsorbierenden
Masse n umgeben, zu deren Aufnahme eine luftdurchlässige Hülse oder Hülle u dient.
o stellt den Stutzen dar, an welchem der Atemschlauch, der zum Mundstück oder zur
Maske führt, befestigt wird. Der Stutzen o wird durch die Wand v in zwei Atemleitungen
o1 und o2 geteilt; die Leitung o, führt zum Saugraum c3 der Strahlpumpe, während
die Leitung o2 den Atembeutel mit dem Atemschlauch verbindet.
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Der aus der sauerstoffliefernden Vorrichtung A durch die Treibdüse
c4 austretende Sauerstoff saugt durch dieLeitungen o und o1 die ausgeatmete Luft
an und drückt sie durch die Kohlensäureab@orptionsvorrichtung B in den Atembeutel
R, aus dem die gereinigte und mit Sauerstoff angereicherte Luft durch die Leitungen
o, und o eingeatmet wird.
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Die Ausführungsform nach Abb.3 unterscheidet sich von derjenigen nach
Abb. z lediglich dadurch, daß unter Fortfall der Durchbrechungen in der trichterförmigen
Verlängerung c2 der Mischdüse cl die Verlängerung c2 in einen von der kohlensäurebindenden
Masse st durch einen Siebboden w abgetrennten Raum mündet, der von der bei dieser
Ausführungsform luftundurchlässigen Wandung 2c der Absorptionsvorrichtung B umschlossen
ist, während der Atembeutel R mit
dem Saugraum e3 der StrahIpumpe
in Verbindung steht. Dabei saugt der aus der sauerstofflieferndenVorrichtung A durch
die Treibdüse c4 austretende Sauerstoff durch die Leitungen o1 und o die ausgeatmete
Luft an und drückt sie durch die kohlensäurebindende Masse 7a hindurch. Von dort
gelangt' die von Kohlensäure befreite und mit Sauerstbfff, angereicherte Luft durch
die Leitung o, teils in die an den Stutzen o angeschlossene Atemleitung, teils in
den Atembeutel.