-
Schußwaffe mit photographischer Kamera Die Erfindung bezieht sich
auf eine Schußwaffe mit photographischer Kamera zur Herstellung einer Aufnahme beim
Abschuß. Es ist bekannt, die Kamera durch den Druck der Pulvergase im Lauf zu betätigen.
Das erfordert eine erhebliche Abänderung im Aufbau der Waffe. Man hat daher vorgeschlagen,
die Kamera durch den Abzug zu betätigen. Dadurch ist es möglich, eine Waffe üblicher
Bauart mit einer Kamera auszurüsten. Bei der bekannten Waffe mit Betätigung der
Kamera durch den. Abzug wird beim Abziehen lediglich der Verschluß ausgelöst. Der
Film dagegen wind bei der Rückbewegung des Abzuges um eine Bildlänge vorgeschoben.
Die Kraft zum Vorschieben des Films muß daher in einer Feder gespeichert werden,
welche beim Abziehen gespannt wird. Diese Feder muß, um in jedem Falle bei der Rückbewegung
.des Abzuges den Film mit Sicherheit weiterzuschalten, verhältnismäßig kräftig bemessen
werden, damit nicht durch plötzlich auftretende Hemmungen in der Fil.mführ ung und
ähnliche, den Widerstand der Filmschaltvorr.ichtung erhöhende Störungen die Weiterschaltung
unbemerkt unterbleibt. Die zum Spannen der Feder beim Abziehen erforderliche Kraft
ist daher wesentlich größer, als im allgemeinen zum Vorschieben des Films notwendig
wäre. Die Erschwerung der Betätigung des Abzuges stellt aber einen beträchtlichen
Mangel dar, da sie die Treffsicherheit des Schusses beeinträchtigt. Im Gegensatz
zu der bekannten Waffe sieht die Erfindung vor, den Film beim Abziehen vorzuschieben.
Dadurch wird die durch die Betätigung der Kamera mittels des Abzuges entstehende
Heraufsetzung der beim Abziehen aufzuwendenden Kraft auf ein wesentlich kleineres
Maß beschränkt. Denn man braucht beim Abziehen jeweils nur so viel zusätzliche Kraft
aufzuwenden, wie gerade zum Vorschieben des Films notwendig ist. Der unmittelbare
zwangsläufige Antrieb der Filmschaltvorrichtung durch den Finger beim Abziehen macht
es unmöglich, daß infolge unvorhergesehener Widerstände in der Filmschaltvorrichtung
die Weiterschaltung unbemerkt unterbleibt.
-
Zum Antrieb des Verschlusses der Kamera dient zweckmäßig ein besonderes
Federwerk, das durch den Abzug ausgelöst wird. Das hat gegenüber der Verwendung
eines Verschlusses, der durch ein und dieselbe Bewegung gespannt und ausgelöst wird,
für den vorliegenden Fall den besonderen Vorteil, daß der Abzug, abgesehen vom Vorschieben
.des Films, lediglich mit der zur Auslösung des Verschlusses erforderlichen zusätzlichen
Kraft belastet wird, d aß aber die Kraft zur Spannung des Verschlusses beim Abziehen.
nicht aufgebracht zu werden braucht.
-
Im einzelnen wird die Einrichtung zweckmäßig so ausgeführt, daß der
Abzug mit einer verschiebbaren Stange verbunden ist, die zwei nacheinander wirksam
werdende
Anschläge trägt, von denen der eine beim Abziehen den Film
vorschiebt, während der andere nach Beendigung des Filmvorschubes den Verschluß
auslöst. Infolgedessen dient ein einziges Glied dazu, nacheinander beide Arbeitsgänge
auszuführen.
-
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführt rungsbeispiel der Erfindung,
und zwar zeigt Fig. i eine Seitenansicht eines Revolvers, der mit der neuen Einrichtung
versehen ist, welche teilweise im Schnitt wiedergegeben ist, und Fig. 2 eine Teilansicht
der Auslösevorrichtung im vergrößerten Maßstabe.
-
In der Zeichnung ist 5. ein Revolver mit Abzug 6 und Lauf 7. Unterhalb
des Laufes ist ein lichtdichtes Gehäuse 8 angebracht, welches eine photographische
Kamera mit Zubehör enthält. Im Objektivträger 9 befindet sich eine Objektivlinse
üblicher Art. Hinter dem Objektiv liegt ein Verschluß nach Art eines Trommelverschlusses
i i, der mittels eines Seilzuges 12 gedreht wird, der auf einer Trommel 13 aufgewickelt
ist und durch einen Federantrieb 14 unter Spannung gehalten wird. In Führungen 17
und 18 ist eine Stange 16 verschiebbar, die für gewöhnlich durch eine Feder 1g in
der in Fig. i gezeichneten Stellung gehalten wird. Ein Lenker 2o verbindet die Stange
16 mit dem Abzug 6. Auf der Stange sitzen Anschläge 21 und 22. Der Anschlag 22 kann
an einem Vorsprung 25 angreifen, der an einem bei 2.4 gelagerten Auslösehebe123
sitzt. Die Enden der Auslösearme können in Eingriff gebracht werden mit Anschlägen
26 und 27 des Trommelverschlusses 1i. Durch eine Feder 28 wird die Auslösevorrichtung
in Eingriff mit dem Verschluß gehalten. Der Film 29 zur Aufnahme des Bildes läuft
von einer Abwickelspule 31 über eine Rolle 3o durch eine Führung 32 unter eine Vorschubwalze
33 zur Aufwickelspule 3q.. Ein Seiltrieb unter Verwendung einer Schraubenfeder 36
als Kraftübertragungsmittel treibt die Aufwickelspule 34. an und wird seinerseits
durch die Walze 33 angetrieben. Eine federnde Sperrklinke 37 sichert die Vorschubwalze
gegen Rückbewegung. Eine Federbremse 38 hindert eine übermäßig schnelle Abwicklung
des Films von der Spule 31. Der Anschlag 21 steht in Eingriff mit Stiften 39 auf
der Stirnfläche der Vorschubwalze 33.
-
Die Einrichtung arbeitet wie folgt: Ist in die Kamera ein Film eingelegt
und soll während des Abschusses des Revolvers eine Aufnahme gemacht werden, so wird
der Abzug betätigt, so daß der Lenker 2o die Stange 16 zurückzieht, wobei der Anschlag
21 auf einen der Stifte 39 trifft und die Vorschubwalze 33 dreht, die ihrerseits
einen neuen, -unbelichteteu Abschnitt des Films in den Bereich hinter dem Objektiv
und den Verschluß bringt. Dabei wird gleichzeitig der vorher belichtete Film auf
die Aufwickelspule aufgewickelt und unbelichteter Film von der Spule 31 abgewickelt.
Bei der weiteren Bewegung der Stange 16 trifft der Anschlag 22 auf den Vorsprung
25, so daß der Auslöser betätigt und die Verschlußtrommel durch den Seilzug 12 in
Drehung versetzt wird. Wenn der Abzug losgelassen wird, gerät die Stange 16 in ihre
Anfangsstellung zurück und ist für die nächste Betätigung und Aufnahme bereit.