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Fülleinrichtung Bei selbsttätig arbeitenden oder handbetätigten Fülleinrichtungen
werden die Flaschen gegen die Füllstutzen gedrückt, wobei durch den Anpreßdruck
die Füllventile geöffnet werden. Diese bekannten Einrichtungen sind so ausgebildet,
daß entweder die Flaschen gehoben und gegen die Füllstutzen gedrückt werden oder
der Füllbehälter mit den Füllstutzen sich gegen die Flaschenmündungen bewegt. Bei
einer bekannten Ausführungsform wird der Füllkessel von Hand hochgezogen, so daß
die Flüssigkeit mit Gefälle in die Flaschen strömt, und während des Füllvorganges
wird der Füllkessel wieder gesenkt, bis er in Flaschenhöhe zu liegen kommt. Bei
handbetätigten Fülleinrichtungen hat man auch schon das Gewicht des heb- und senkbaren
Füllbehälters durch ein Gegengewicht ausgeglichen, damit ein leichtes Anheben des
Füllbehälters möglich ist und dann den für das Öffnen der Füllventile erforderlichen
Anpreßdruck von Hand mit Hilfe eines Hebels erzeugt. Diese Ausführungen haben aber
einmal den Nachteil, daß sie eine besondere, einen gewissen Zeitaufwand erfordernde
und daher die Leistung des Füllers herabsetzende Handbetätigung erforderlich machen,
und daß außerdem die Bedienungsperson durch den dauernden, in kurzen Zeitabständen
auszuübenden Anpreßdruck leicht ermüdet, zumal von Hand noch die gefüllten und bereits
verschlossenen Flaschen weggenommen werden müssen.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile und besteht darin, daß die
Öffnung der Füllventile und gegebenenfalls die Betätigung der Verschlußvorrichtung
bewirkt wird durch das Eigengewicht des aus einer angehobenen Stellung herabfallenden
Füllbehälters, in die er vor der Weiterschaltung der Flaschen durch eine fußbetätigte
Einrichtung gebracht worden ist. Die Füllventile werden also allein durch die stets
gleichmäßige Wucht des herabfallenden Füllbehälters geöffnet, und die Ausübung
einer
besonderen, in ihrer Stärke oft von der Bedienungsperson abhängigen Öffnungskraft
für die Füllventile wird erspart. Beide Hände sind nunmehr für die Bedienung der
Fülleinrichtung frei.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt die Abbildung einen senkrechten Schnitt durch eine Fülleinrichtung.
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Die Fülleinrichtung besteht aus einem Gestell io und einem Füllbehälter
i i, der auf einer bis nach unten durch das Gestell hindurchgeführten Tragachse
12 befestigt ist. Das Gestell io besitzt einen Flaschentisch 13, auf den eine Anzahl
von Flaschen i4., 15 gestellt werden. Die Flaschen werden in einen Schaltstern 16
gesetzt, der außen mit Handgriffen 17 versehen und um eine Mittelachse drehbar
ist. An dein Füllbehälter i i sitzen die Füllstutzen 18 mit Füllventilen und eine
Verschließvorrichtung i9. Das untere Ende der Achse 1a ist mit Hilfe eines Hebels
2o an einem schwenkbaren Hebel 21 angelenkt, der durch einen Fuß der Bedienungsperson
betätigt werden kann. Am anderen Ende des Hebels befindet sich ein Gegengewicht,
an dessen Stelle auch eine Feder vorgesehen sein kann.
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Bei der in der Abbildung gezeigten Lage befinden sich die Flaschen
in Füllstellung, und die Füllstutzen i8 sind mit ihren Dichtungskegeln gegen die
Flaschenmündungen gepreßt; die Füllventile sind hierbei in ihrer Offenstellung,
so daß die Flüssigkeit aus dem Behälter i i ausfließen kann. Die in den Flaschen
befindliche Luft strömt durch ein Rückluftrohr in den Behälter oder nach außen.
Die Flasche. i 5 befindet sich gerade unter der Verschließvorrichtung i9, durch
welche die Flaschen durch eine Pappscheibe o. dgl. verschlossen werden. Nachdem
der Füllvorgang beendet ist, wird durch Heruntertreten des nach außen stehenden
Endes des Hebels 21 die Achse i2 zusammen mit dem Füllbehälter ii nach oben gehoben,
wobei sich unter dem Einfluß von Federn die Füllventile der von den Flaschenmündungen
abgehobenen Füllstutzen 18 schließen. Der Schaltstern 16 wird nunmehr mit Hilfe
eines Handgriffes 17 um einen Teilbetrag weitergeschaltet, so daß die nächste
Flasche unter die Verschließeinrichtu.ng i9 kommt und die vorher verschlossene Flasche
aus dem Schaltstern entfernt werden kann, während an deren Stelle mit der anderen
Hand eine neue leere Flasche gesetzt wird. Hierauf entfernt die Bedienungsperson
den Fuß von dem Schalthebel 21, so daß der Füllbehälter i i von selbst unter dem
Einfluß seines Eigengewichtes nach unten fällt, wobei sich die Enden der Füllstutzen
in die Flaschenmündungen setzen und durch den Druck des Eigengewichtes des Füllbehälters
die Füllventile geöffnet werden. Es ist also nicht erforderlich, noch- einen besonderen
Druck durch einen handbetätigten Hebel o. dgl. auszuüben, um nach dem Aufsetzen
der Füllstutzen auf die Flaschen nunmehr die Füllventile zu öffnen. Die Fußbetätigung
des Hebels 12, der das Heben des Füllbehälters i i bewirkt, hat .den Vorteil, daB
beide Hände für die Bedienung des Schaltsternes usw. frei sind, so daß die verschlossenen
Flaschen sehr schnell hinweggenommen und eine frische leere Flasche sofort eingesetzt
werden kann. Die Leistung der Fülleinrichtung wird also hierdurch wesentlich erhöht,_gleichzeitig
aber eine zu rasche Ermüdung der Bedienungsperson vermieden. Sind verschiedene Flaschengrößen
nacheinander zu füllen, dann kann man sich eines zylindrischen Einsatzstückes 22
bedienen, das in den Schaltstern eingesetzt wird und einen Zwischenboden besitzt,
der zur Höhenmitte des Teiles 22 versetzt angeordnet ist. Durch Umdrehen des Schaltsternes
wird er passend für eine nächstkleinere Flaschengröße. Dieser Einsatz 22 wird je
nach Bedarf von Hand eingesetzt, je nachdem welche Flaschengrößen zum Füllen anfallen.
Das'Herabfallen des Füllbehälters i i geschieht im wesentlichen ohne Bremsung. Man
kann jedoch, wenn das Gewicht zu groß wird, die Wucht durch eine geeignete Bremsvorrichtung
etwas verringern. Die Verschließvorrichtung kann auch als ein von der Fülleinrichtung
völlig getrennter Teil ausgeführt sein und braucht nicht mit dem Füllbehälter i
i verbunden zu sein. Der Behälter i i kann auf der Tragachse i2 höhenverstellbar
befestigt sein, um auch hierdurch einen Flaschenhöhenausgleich zu erzielen.