DE66312C - Französischer Rundwirkstuhl zur Herstellung unterlegter Farbmuster - Google Patents
Französischer Rundwirkstuhl zur Herstellung unterlegter FarbmusterInfo
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Classifications
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- D—TEXTILES; PAPER
- D04—BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
- D04B—KNITTING
- D04B13/00—Circular knitting machines with fixed spring or bearded needles, e.g. loop-wheel machines
- D04B13/02—Circular knitting machines with fixed spring or bearded needles, e.g. loop-wheel machines with horizontal needles
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Rundwirkstuhl bezweckt die Herstellung
von glatter, gemusterter Wirkwaare in beliebigem Farbenwechsel.
Das Wesentliche des hierbei zur Verwendung kommenden Verfahrens besteht in der Bildung des
herzustellenden Musters während der Kulirung in der Weise, dafs jeder farbige Faden dort,
wo er einen Farbenton erzeugen soll, in die betreifenden Stuhlnadeln zur Maschenbildung
eingelegt wird, und nach seiner Abpressung von den Nadeln auf der rechten Waarenseite
als ein Musterfeld erscheint, während er über die übrigen Nadeln gestreckt als Schleife geführt
wird und die glatte unrechte Waarenseite bildet. Indem in dieser Weise eine Anzahl
farbiger Fäden behandelt wird mit der Mafsgabe, dafs die zur Maschenbildung des einen
Fadens benutzten Nadeln zur Schleifenbildung des anderen und umgekehrt zur Verwendung
kommen, wird eine so vielfarbige Wirkwaare erzeugt, als verschiedenfarbige Fäden benutzt
worden sind.
Für die Verarbeitung eines jeden farbigen Fadens zu Maschen ist eine besondere Vorrichtung
nöthig, alle diese einzelnen Vorrichtungen sind neben einander über der Stuhlnadelreihe
angeordnet. Soll beispielsweise ein dreifarbiges Muster in abwechselndem Farbenton
von je drei Maschen hergestellt werden, so werden, wie die schematische Fig. 8 erkennen
lälst, durch die Nadelplatinen der ersten Vorrichtung drei Maschen aus dem einen
farbigen Faden durch Einlegen in drei Stuhlnadeln gebildet, dann wird dieser Faden über
sechs Nadeln gestreckt fortgeführt, hierauf werden wieder drei Maschen gebildet u. s. f.,
so dafs von dem einen Faden in den Nadeln i, 2, 3 bis 10, 11, 12 bis 19, 20, 21 bis 28, 29,
30 u. s. w. Maschen und über den Nadeln 4, 5, 6, 7, 8, 9 bis 13, 14, 15, 16, 17, 18 bis 22,
23, 24, 25, 26, 27 u. s. w. gestreckte Fäden liegen.
Durch die nächstfolgende Vorrichtung wird der zweite Faden in drei von den noch leeren
Nadeln (31, 32, 33) als Maschen eingelegt, dann
über die anderen drei leeren Nadeln 34, 35, 36 und die Maschennadeln 37, 38, 39 des ersten
Fadens gestreckt fortgeführt und in dieser Weise zur Musterbildung weiter behandelt. Der dritte
Faden endlich wird durch die dritte Vorrichtung in die noch leeren Nadeln zu Maschen eingelegt
und über die bereits gefüllten Nadeln als gestreckter Faden fortgeführt. Nachdem
somit ein dreifarbiges Muster erzeugt worden ist, werden durch die gebräuchlichen Abschlagplatinen
h.2 mit glattem Prefsrad O1 die Maschen
abgeprefst, und es ist jetzt als glatte Rückseite der bunt gemusterten Waare diejenige zu betrachten,
auf welcher die gestreckten Schleifen liegen, während das Musterbild · auf der dem
Stuhlinneren zugewendeten Seite sich befindet.
Um die vorhin erwähnte Fadenlegung zu erzielen, werden sogenannte Kulir- und Prefsplatinen
benutzt, von denen die ersteren die Fäden in die betreffenden Nadeln einlegen, während die letzteren durch Zudrücken der
Nadelspitzen das Fadeneinlegen verhindern.
In Fig. 9 ist in schematischer Weise der Nadelkranz eines französischen Rundwirkstuhles im
Grundrifs dargestellt. Aus dieser Figur ist in Verbindung mit den beiden schematischen
Figurenpaaren io und ii zu erkennen, dafs die
Kulirplatinen H1 während der Bewegung des
Nadelkranzes g dort Maschen in die Nadeln einlegen, wo die Nadelspitzen offen sind,
während der Faden sich glatt über diejenigen Nadelspitzen legt, welche von den Prefsplatinen
h zugedrückt worden sind. Die Anordnung und Bethätigung der Platinen in einer
der neben einander liegenden Vorrichtungen geht aus der nachstehenden Beschreibung
hervor.
Eine der Mailleusenachse des französischen Rundwirkstuhles ähnliche Achse α ist zwischen
zwei Körnerspitzen b b gelagert, die in den am Support c der Maschine geführten Säulen dd
gehalten werden. Auf der Achse α sitzt fest und in Verbindung mit dem Antriebszahnrad e
die Platinenscheibe f. Das Zahnrad greift in den Stuhlnadelkranz g ein. Es kann auch
durch ein Triebrad ersetzt werden, das mit hyperbolischer Verzahnung in den Triebkranz
von Maschinen mit grofser Stuttgarter Mailleuse eingreift. In den Rand der Platinenscheibe
sind radial auf beiden Scheibenseiten die Theilschnitte für die Prefsplatinen h und Kulirplatinen
/ι, angebracht, und die in diese Theilschnitte eingebetteten Platinen greifen mit seitlichen
Ansätzen in Ringnuthen i Z1 und k kt,
welche in die Flächen der beiden die Platinenscheibe seitlich begrenzenden Excenterscheiben /
und Z1 eingearbeitet sind. Letztere, mit centralen Längsschlitzen über die Nabe der Platinenscheibe
fassend, werden durch im Maschinensupport c auf und ab verstellbare Arme m und JM1 gehalten
und können mit diesen zur Achse a verschieden excentrisch eingestellt werden. Diese
Excentricität hat den Zweck, die Platten so einstellen zu können, dafs einerseits die Maschen
durch die Kulirplatinen langer oder kürzer gebildet und andererseits die Nadelspitzen
mittelst der Prefsplatinen stärker oder schwächer auf die Nadeln geprefst werden können.
Bei Drehung der Platinenscheibe treten die Platinen in die zu Anfang beschriebene Thätigkeit,
wobei sie so gestellt sind, dafs die thätigen Kulirplatinen zwischen die Nadeln eindringen,
während die thätigen Prefsplatinen auf die Nadeln drücken. Zur Bildung von regelmäfsigen
Mustern, also z. B. des vorhin erwähnten dreifarbigen Musters, werden so viele Kulir- und Prefsplatinen in solcher Weise in
den drei Platinenscheiben zu einander angeordnet, dafs sie der Reihe nach stets alle in
Thätigkeit treten und hierbei die vorhin erläuterte Bildung abwechselnd von Maschen
und Schleifen für jeden Faden vornehmen. Dagegen erfordert die Herstellung unregelmäfsig
gemusterter Waare, dafs überhaupt nur ein Theil der Platinen in Thätigkeit tritt, und
um dies zu veranlassen, dient ein geschlitztes Stahlband η in Verbindung mit den beiden
Paaren von Doppelnuthen ζ Z1 und k kv auf den
Flächen der Excenterscheiben /Z1. Die Nuthen sind aus den Fig. 3 und 4 der beiliegenden
Zeichnungen ersichtlich. Ihr Verlauf ist an je einer Stelle bei Z2 bezw. k.2 unterbrochen, so
dafs die in ihnen geführten Platinenansätze von der äufseren in die innere Ringnuth und
umgekehrt gelangen können. Hierbei werden die Platinen entweder weiter in ihre Scheibenschlitze
hinein- oder herausgeschoben. Diese Bewegung der Platinen erfolgt mittelst des Stahlbandes n, welches durch eine Führungsscheibe 0 gegen die Platinenscheibe f geprefst
wird (Fig. 2). Das Band ist in zwei neben einander liegenden Reihen mit Einschnitten χ
und X1 versehen, derart, dafs ein Einschnitt der einen Reihe keinem Einschnitt der Nebenreihe
gegenüber liegt (Fig. 5). Nach Mafsgabe der Einschnittsanordnung werden die Platinen
von dem Stahlband in folgender Weise bethätigt:
Diejenigen Kulirplatinen H1, welche sich mit
ihren Führungsansätzen in der äufseren Arbeitsnuth Ar1 befinden und Maschen bilden sollen,
gelangen bei Drehung der Platinenscheibe in Ausschnitte X1 des Stahlbandes η und verbleiben
daher in der äufseren Nuth, während die Prefsplalinen an der jeweilig nebenliegenden Stelle
der Reihe x, wo sich keine Einschnitte befinden, zurückgeschoben werden und dadurch
in die innere Leernuth i mit ihren Ansätzen gelangen. Letztere können in diesem Fall
auf die Nadelspitzen nicht einwirken, während die vorgeschriebenen Kulirplatinen die dicht
vor den inneren Nadelspitzen auf den Nadeln gebildeten Maschen bis an die äufseren Nadelenden
führen, weil nach bekannter Einrichtung die Mailleusenachse α im Grundrifs geschränkt
zur Nadelrichtung steht (Fig. 9).
Nach erfolgter Maschenbildung werden bei weiterer Umdrehung der Platinenscheibe auch
die Prefsplatinen durch ein Führungsstück p, Fig. 4, in den Kreislauf der äufseren Nuth Z1
gelangen. Sollen jetzt durch die Kulirplatinen H1 keine Maschen gebildet werden, so
müssen die Prefsplatinen h durch einen Einschnitt der Reihe χ des Stahlbandes ihren
Durchgang erhalten. Sie verbleiben dadurch in der Arbeitsnuth Z1, während die Kulirplatinen
H1, gegen einen undurchbroche.nen Theil des Bandes η stofsend, in die Leernuth
k zurückgeschoben werden. Die Prefsplatinen drücken jetzt die Nadelspitzen zu
(Fig. 11), wodurch die Bildung von Maschen unmöglich wird und gestreckte Fäden entstehen.
Claims (1)
- Da bei gröfseren Mustern ein längeres Stahlband nöthig ist, wird es zweckmä'fsig sein, das Band sich in einer Kapsel q, Fig. 6 und 7, aufwickeln zu lassen, indem man es seitlich über die beiden Rollen r und s in dieselbe einlaufen läl'st. Die Rollen werden durch die Kegelräder t und u von der Maschine her in Bewegung gesetzt. Aus der Kapsel wird das Stahlband durch eine Oeffnung bei w durch den Zug der Platinen wieder hervorgezogen. Die Kapsel ist an einem an einer Maschinensäule angeschraubten Halter ν befestigt, und dieser Halter, sowie die Kapsel selbst geben Lagerungen für die mit Körnerspitzen versehenen Schrauben ab, zwischen denen die Rollen r und 5 eingespannt sind.Patenτ-Anspruch:Ein französischer Rundwirkstuhl, dessen Mailleuse behufs Herstellung unterlegter Farbmuster vor der Reihe der Kulirplatinen (hj eine Reihe von Prefsplatinen (h) enthält, und beide durch ein an die Mailleuse herangeführtes und mit ihrer Umdrehung gleichmäfsig fortschreitendes geschlitztes Musterband (n) in oder aufser Arbeitslage gebracht werden, so dafs auf manchen Nadeln die Kulirplatinen Schleifen bilden, aus denen Maschen entstehen, während der Faden auf andere Nadeln gerade gestreckt gelegt und durch Zupressen der Nadelhaken mittelst der Prefsplatinen von diesen Nadeln wieder abgeschoben wird.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE66312C true DE66312C (de) |
Family
ID=340034
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT66312D Expired - Lifetime DE66312C (de) | Französischer Rundwirkstuhl zur Herstellung unterlegter Farbmuster |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE66312C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3319898A (en) * | 1963-05-31 | 1967-05-16 | Brizon Jean Marie Annic | Bar-mills used more particularly for the preparation of inks and paints |
US4522043A (en) * | 1982-11-22 | 1985-06-11 | Tompkins Bros. Co. Inc. | Knitting machine using combination presser raising wheel |
-
0
- DE DENDAT66312D patent/DE66312C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3319898A (en) * | 1963-05-31 | 1967-05-16 | Brizon Jean Marie Annic | Bar-mills used more particularly for the preparation of inks and paints |
US4522043A (en) * | 1982-11-22 | 1985-06-11 | Tompkins Bros. Co. Inc. | Knitting machine using combination presser raising wheel |
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