DE66235C - Büchsenverschlufs - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine neue Vorrichtung zum Verschliefsen von Blechschachteln, Dosen etc.

Auf der Innenseite der senkrechten Wandung des Gefäfses A springt ein ringförmiger Rand a, Fig. ι, vor, der mindestens 1 cm vom oberen Rande des Gefäfses entfernt ist. Auf diesen vorspringenden Rand stützt sich mit einem nach aufsen vorspringenden ähnlichen Rand b der Deckel B, Fig. 1.

Der Boden des Deckels befindet sich unterhalb des Randes b und kann bequem durch den Rand α des Gefäfses behufs Verschliefsens des letzteren geschoben werden.

Der Deckel B ist oben offen und liegt der obere Rand des Deckels mindestens 5 mm vom oberen Rande des Gefäfses entfernt. Auf dem Boden des Deckels ist in der Mitte ein bis an die innere Wandung des Deckels reichender rechteckiger Steg aus Blech c d ef aufgenietet, der so hoch ist, dafs, wenn das Gefäfs geschlossen, er niemals über den oberen Rand desselben reicht.

Um nun den Deckel an seiner Stelle festzuhalten und auch gleichzeitig einen sicheren Verschlufs zu bekommen, werden in der senkrechten Wandung von A vier Löcher g h ij (s. Fig. 3) angebracht. Diese Löcher befinden sich in gleicher Höhe vom Rande des Gefäfses, uiid zwar genau oberhalb des oberen Randes des Deckels, wenn dieser aufgesetzt ist. Die Projectionen dieser Löcher auf den rechteckigen Steg c d ef (s. Fig. 3) fallen je zwei zusammen und liegen in gleicher Entfernung von den Enden der letzteren, z. B. in '/₄ der Länge desselben.

Der Steg c d ef hat in der Mitte an seinem oberen Rande einen Einschnitt K (s. Fig. 4) oder auch ein Loch (s. Fig. 2), welches hinlänglich weit ist, um einen Faden m durchzulassen.

Dieser Faden m kann aus Metall bestehen und wird durch die vier Löcher g h ij des Gefäfses A, sowie durch das Loch oder den Einschnitt K des Steges c d ef des Deckels B in der durch Pfeil in Fig. 3 angedeuteten Art und Weise hindurchgeführt. Die Enden des Drahtes oder Fadens werden dann angezogen und durch Plomben mit einander verbunden. Es wird auf diese Weise ein Druck auf den Deckel ausgeübt j so dafs letzterer an seiner Stelle bleibt.

Will man nun das Gefäfs öffnen, so zerschneidet man den Faden und hebt durch Ziehen an dem Stege cdef den Deckel ab.

Der Deckel -B und der Steg c d ef können auch aus einem einzigen Stück bestehen. Um nun einen dichten Verschlufs herzustellen, kann man zwischen die Wandungen des Gefäfses A und des Deckels B, in dem zwischen dem vorspringenden Rande des Deckels und dem Auflager desselben befindlichen Raum, einen Streifen · oder eine Zwischenlagscheibe aus plastischem Filz, Kautschuk oder präparirtem Textilstoff oder irgend einer anderen geeigneten Substanz zwischenlegen. In diesem Falle ist die Form des Randes des Gefäfses und des Deckels so, wie sie in Fig. 5 der beiliegenden Zeichnung dargestellt ist.

Ein grofser Vortheil, den diese Verschlussvorrichtung bei Gefäfsen der oben beschriebenen Art,bietet, besteht darin, dafs, da kein vor-

springender Theil an dem Gefäfse vorhanden ist und der rechteckige Steg des Deckels den oberen Rand des Gefäfses nicht übersteigen darf, das Verpacken solcher Gefäfse mit grofser Leichtigkeit und Bequemlichkeit geschieht.

Es ist diese Verschlufsvorrichtung im Vorstehenden bei runden Blechgefäfsen beschrieben worden. Selbstverständlich können auch solche von jeder anderen nicht cylindrischen Form, z. B. von viereckiger Gestalt, sowie solche, die aus irgend welchem Material hergestellt sind, z. B. aus emaillirtem Blech oder aus Blech, welches mit irgend einer Substanz überzogen ist, aus Zinn, Holz, Papiermache, Glas, Hartgummi, Celluloid, kurz aus irgend welcher geeigneten Masse hergestellt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Büchsenverschlufs, dadurch gekennzeichnet, dafs ein Deckel mit Mittelsteg und vorspringen · dem Rand in die Büchse eingesetzt wird, worauf dann der Deckel durch Fäden oder Drähte, welche durch Löcher im Büchsenrand und ein solches im Steg des Deckels gezogen werden, auf der Büchse festgehalten wird, indem man die straff gezogenen Drähte an ihren Enden durch eine Plombe oder in anderer passender Weise vereinigt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.