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Verschlußdeckel aus Kunststoff Die Erfindung bezieht sich auf einen
Verschlußdeckel aus Kunststoff, der auf den mit einer Bordierung, Wulst oder dergl.
versehenen Gefäßrand eines Behälters-aus Blech, Kunststoff oder dergl. aufgesetzt
und durch Form-und/oder Reibschluß des entsprechend geformten Deckelrandes in der
Verschlußstellung gehalten ist, wobei infolge Aufhebung oder Geringerhaltung eines
Teiles der umfänglichen Form-und/oder Reibschlußverbindung und unter Vermittlung
eines Filmscharnieres eine Unterteilung des Deckels in ein festes und ein aufklappbares
Deckelteil erfolgt, nach Patent....... (Aktenzeichen Sch 40 136 III/64a).
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Derartige auch als"Schnappdeckel"zu bezeichnende Verschlußdeckel haben
die primäre Aufgabe, beispielsweise bei Verpackungsbehältern, das FUllgut nach außen
hermetisch abzuschließen, was insbesondere dann von Bedeutung ist, wenn es sich
um Güter mit leicht flüchtigen aromatischen Bestandteilen oder hygroskopischen Eigenschaften
handelt.
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Der besondere Vorteil des Verschlusses, der vorstehend skizzierten
Art liegt aber dring die Möglichkeit zu bieten, Füllgut aus dem Behälter zu entnehmen,
ohne dass der Deckel ganz entfernt werden muß. Die geschilderte Ausgestaltung des
Verschlusses ermöglicht es, den Deckel
in einem bestimmten Bereich
aufklappbar zu machen, wobei das Filmscharnier als Gelenk dient.
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Es besteht nun seitens der Abfüller vielfach der Wunsch, dem gefüllten
Verpackungsbehälter Gegenstände oder Artikel beizugeben, die entweder beispielsweise
in direktem Zusammenhang zu dem Füllgut stehen oder die zur Erhöhung des Umsatzes
der Füllgüter sowie zur verstärkten Werbewirksamkeit dienen. Es ist hierbei beispielsweise
einerseits an Gebrauchsanweisungen, Meßlote, Rezepte, bei Farben an Vergleichsproben
in Form von entsprechend gefärbten Einlagen und andererseits an Zugabeartikel von
geringem Wert, z. B.
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Abzeichen, Figuren oder dergl. gedacht.
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Es hat sich in Verbindung damit gezeigt, daß die Beigabe derartiger
Gegenstände in separater Form umständlich und nicht zuverlässig ist. Die Befestigung
derartiger Artikel am Behälter selbst ist unzweckmäßig, weil diese Gegenstände sich
leicht von ihrer Befestigung 16sert insbesondere aber, weil eine Verpackung einer
Vielzahl derartiger Verpackungsbehälter in Kartons oder dergl. vielfach erschwert
wurde. Auf der anderen Seite sollte aber auch wiederum in Verbindung mit der Beipackung
derartiger Gegenstände der Verpackungsbehälter selbst in seiner Ausgestaltung nicht
komplizierter als bisher und insbesondere verteuert werden.
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Für die Fixierung der vorstehend genannten Artikel beispielsweise
in Form von mehr oder minder flachen Gegenständen beispielsweise Abzeichen oder
dergl. eignet sich nun der eingangs genannte Verschlußdeckel besonders und zwar
insbesondere deswegen, weil er aus einem elastischen Material, beispielsweise aus
Kunststoff besteht, somit also die Möglichkeit einer Formschlußverbindung in besonders
einfacher Form gegeben ist und die Ausgestaltung des Behalters selbst kaum oder
nur unwesentlich verändert wird bzw. durch eine zusätzliche Ausgestaltung eines
Bereiches des Deckels ohne sonderlichen Aufwand im Zuge seiner Herstellung erzielbar
ist.
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Zur Aufnahme der vorerwähnten Gegenstände oder Artikel wird daher
gemäß der Erfindung vorgeschlagen, wenigstens eines der Deckelteile im Deckelboden
mit einer nach außen offenen, nach innen gerichteten Ausnehmung zu versehen, deren
Innenwandung eine vorzugsweise umlaufende Klemmrippe besitzt. Durch eine solche
Ausgestaltung ist es möglich, vorgenannte Gegenstände oder Artikel unterzubringen
und zu fixieren, ohne daß diese bei der Lagerung oder beim Transport der Behälter
verlorengehen und ohne daB diese so über die Oberfläche des Verpackungsbehälters
hinausstehen, daß sie beispielsweise beim Verpacken einer größeren Anzahl gleicher
Verpackungsbehälter, z. B. in einem Karton, nicht stören.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltungbeßteht darin,
daB sich die in dem Deckel fixierten Gegenstände leicht herausnehmen lassen, wenn
von der Innenseite des Deckels nach Hochkippen eines Deckelteiles leicht gegengedrückt
wird.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist die Innenwandung wenigstens
eine, vornehmlich senkrechte, sich über ihre ganze Hohe erstreckende kanalartige
Rinne auf. DieseRinne hat den Zweck ein Entweichen der Luft beim Einsetzen des Gegenstandes
in die Ausnehmung zu ermöglichen. Wenn die Luft beim Einsetzen des Gegenstandes
in die Ausnehmung keine Möglichkeit hat, nach aubes abzufließen, besteht die Gefahr,
daß durch das sich bildende Luftpolster unterhalb des Gegenstandes dieser in der
Ausnehmung keinen Halt findet sondern vielmehr immer wieder aus der Ausnehmung herausgedruckt
wird.
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Eine andere Ausgestaltung zur Erzielung des gleichen vorgenannten
Effektes wird gemäß der Erfindung dadurch erzielt, daß die Innenwandung wenigstens
eine vornehmlich senkrechte nach innen vorstehende Rippe aufweist, die sich von
dem Boden der Ausnehmung bis zu der Klemmrippe erstreckt. Diese Ausführungsform
ist
gegenüber der vorgenannten fer-tigungstechnisch günstiger. Die Rippe wird hier beim
Einsetzen des zu fixierenden Gegenstandes nach außen weggedrückt, wobei sich an
den Ansatzstellen der Rippe dadurch zwei kanalartige Vertiefungen bilden, die ebenfalls
eine vorteilhafte Möglichkeit zum Entweichen der Luft unter dem Gegenstand bieten.
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Um das Einsetzen des entsprechenden Gegenstandes in die Ausnehmung
zu erleichtern, ist die Innenwandung über den Deckelboden hinaus, unter leichter
Schrägstellung einen Steg bildend, verlängert.
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In Abänderung der umlaufenden Klemmrippe,'die den in die Ausnehmung
eingesetzen Gegenstand fixiert, kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
diese in einzelne Rippensegmente aufgelost sein.
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Die Erfindung wird anhand eines Auführungsbeispieles, das in der Zeichnung
dargestellt ist, im folgenden näher erläutert.
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Es zeigen : Figun 1 die Ansicht auf dem Versohlußdeckel gemäß der
Erfindung von unten
Figur 2 die geschnittene Teilansicht des Deckels
gemäß der Erfindung im Bereich der Ausnehmung Figur 3 die Ansicht gemäß Schnitt
I-I der Figur 2 in Teildarstellung Figur 4 eine Seitenansicht dazu Figur 5 die Ansicht
gemäß Schnitt 11-11 nach Figur 2 in Teildarstellung und zwar ohne den eingesetzten
Gegenstand Figur 6 die gleiche Ansicht wie in Figur 5, jedoch mit in die Ausnehmung
eingesetztem Gegenstand.
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Der in der Figur 1 der Zeichnung mit 1 bezeichnete Yerschlußdeckel
aus Kunststoff gemäß dem Hauptpatent besteht bei auf den Verpackungsbehältern aufgesetzter
Lage im wesentlichen aus einem unbeweglichem Deckelteil2 und einem beweglichen Deckelteil
3 die über ein ri Filmscharnier 4 miteinander verbunden sind.
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Der Deckel 2 besitzt weiterhin einen umlaufenden Außenkragen 5 sowie
im Bereich des beweglichen Deckelteiles 2 einen umlaufenden Innenrand 8 die mit
der entsprechenden Randausbildung des zu verschließenden Behälters korrespondieren
und so den festen Sitz ermöglichen. Auf weitere
Einzelheiten im
Zusammenhang damit braucht hier nicht eingegangen zu werden. Sie sind im Hauptpatent
(Aktenzeichen Sch 40 136 111/64 a) detailliert beschrieben und fur den vorliegenden
Fall nicht erfindungswesentlich.
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Mit 6 ist der Deckelboden bezeichnet, und zwar ist 6a der Deckelboden
des unbeweglichen Deckelteiles 2 und 6b der Boden des beweglichen Deckeltelles 3.
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In der Verschlußlage liegt der Deckel 1 plan auf dem Verpackungsbehälter
auf und deckt dessen Öffnung ab, wobei der Kragen 5 und der Innenrand 8 die Bordierung
des Behälters umfassen. Zum Öffnen bzw. zur Füllgutentnahme wird der bewegliche
Deckelteil 3 vermittels der Handhabe 16 nach oben gezogen, wobei das Filmscharnier
4 als Gelenk dient.
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Mit 22 ist im Boden 6a des unbeweglichen Deckelteiles 2 eine Ausnehmung
bezeichnet, die im vorliegenden Falle kreisrund ist. Sie kann jedoch an sich auch
andere Formen, beispielsweise eine rechteckige Form (z. B. wie gestrichelt dargestellt)
eine ovale oder sonst wie geformte Gestalt haben. In der Figur 2 ist diese Ausnehmung
22 in stark vergrößerter Darstellung im Querschnitt in allen Einzelheiten gezeigt.
So ergibt
sich, daß diese Ausnehmung 22 nach außen offen und nach
innen gerichtet gebildet ist. Ihre senkrechte Innenwandung 23 weist eine umlaufende
Klemmrippe 24 auf, die im oberen Bereich der Wandung 23 liegt. Damit ergibt sich
zwischen dem Boden 25, der Ausnehmung 22 und der Klemmrippe 24 ein Raum zur Aufnahme
eines Gegenstandes, der im vorliegenden Falle ein scheibenförmiges, rundes Ansteckabzeichen
26 (Zugabeartikel) ist. Mit 27 ist in schematischer Wiedergabe (gestrichelt dargestellt)
die Anstecknadel dazu gezeichnet. Die Lage der Klemmrippe 24 in bezug auf den Boden
25 ist abgestimmt auf die jeweilige Höhe des in die Ausnehmung 22 einzulegenden
Gegenstandes.
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Sie ist also von Fall zu Fall neu festzulegen. Generell jedoch hat
die Klemmrippe 24 den Zweck den einzulegenden Gegenstand 26 in der Ausnehmung 22
zu halten.
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Anstelle einer umlaufenden Rippe 24, wie dargestellt, kann diese auch
in einzelne Rippensegmente aufgelöst sein. Durch solche Segmente wird der gleiche
Haltezweck erreicht.
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Um das Einsetzen des Abzeichens 26 zu erleichtern, ist die senkrechte
Innenwandung 23 iiber den Deckelboden 6a hinaus, unter leichter SchrRgstellung einen
Steg 28 bildend, verlängert.
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Da die Ausnehmung 22 so bemessen ist, daß der einzulegende Gegenstand,
beispielsweise im vorliegenden Fall
das Abzeichen 26, diese nahezu
ausfüllt, ergeben sich normalerweise Schwierigkeiten beim Einsetzen des Gegenstandes,
da sich normalerweise unter diesem ein Luftpolster bildet. Um dieses entweichen
zu lassen, weist die senkrechte Innenwandung 23 wenigstens eine vornehmlich senkrechte,
sich über ihre ganze Hoche erstreckende kanalartige Rinne 29 auf (siehe Figur 3
und 4). Durch diese Rinne 29 kann die Luft des unter dem Gegenstand befindlichen
Luftpolsters ohne Schwierigkeit nach außen entweichen.
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Eine andere Ausfiihrungsform gemäß der Erfindung zur Erzielung der
Luftentweichung ist in den Figuren 5 und 6 dargestellt. Die Innenwandung 23 der
Ausnahmung 22 besitzt, wie die Figur 5 klar zeigt, eine nach innen vorstehende Rippe
30. Dlese braucht sich allerdings nur von dem Boden 25 der Ausnehmung 22 bis zu
der Klemmrippe 24 (siehe Figur 2) zu erstrecken. Die Figur 6 zeigt diese Ausgestaltung
mit dem eingesetzten Abzeichen 26. Dabei ergibt sich, daß durch die Unterschiede
der Radiengroßen die Rippe 30, die ja infolge der Elastizität des Deckels 1 ebenfalls
elastisch ist nach außen ausweicht und dadurch rechts und links von dieser zwei
Kanäle 31 bildet, die zur Abführung des Luftpolsters unter dem Gegenstand 26 dienen.
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Der in die Ausnehmung 22 eingesetzte Gegenstand, beispielsweise das
Abzeichen 26, gemalß Figur 2 kann von dem
Deckel in einfacher Weise
dadurch entnommen werden, daß letzterer leicht gebogen wird, was infolge seiner
Elastizität ohne Schwierigkeiten möglich ist. Diese Formänderung braucht lediglich
soweit zu gehen, daß die Klemmrippe 24 außer Eingriff kommt. Danach kann das Abzeichen
29 ohne weiteres entnommen werden.
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Die generelle Ausgestaltung des Verschlußdeckels aus der Sicht der
Verschließfunktion wird durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung in keiner Weise
beeinträchtigt.