DE662238C

DE662238C - Quecksilberschalter, im besonderen fuer UEberwegsignale im Eisenbahnsicherungswesen

Info

Publication number: DE662238C
Application number: DEV32890D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Guenter Lentz
Original assignee: Vereinigte Eisenbahn Signalwerke GmbH
Current assignee: Vereinigte Eisenbahn Signalwerke GmbH
Priority date: 1936-06-12
Filing date: 1936-06-12
Publication date: 1938-07-08

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
8. JULI 1938

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 2Oi GRUPPE

Zusatz zum Patent 627

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Juni 1936 ab Das Hauptpatent hat angefangen am 9. März 1934.

In dem Hauptpatent 627 105 ist ein Quecksilberschalter beschrieben, der vorzugsweise bei Überwegsignalen das Blinken von Lampen hervorruft. Hierbei war die Anordnung so getroffen, daß das Stromschließen und -öffnen nicht in den oberen Endlagen der Quecksilbersäule erfolgt, sondern in der Mittellage. Die Quecksilbersäulen, die über einen gasgefüllten Zwischenraum hinweg gekoppelt sind, schwingen dabei mit verschiedener Phase, so daß zwei verschiedene Blinkzahlen für die an den Quecksilberschalter angeschlossenen Lampen erzielt sind. Bei dieser Anordnung besteht noch der Mangel, daß die Heizwicklung bereits wieder Strom erhält, während die zugehörige Quecksilbersäule noch eine Bewegung hat, die der Wirkung der Heizwicklung entgegengesetzt gerichtet ist. Man kann diesen Mangel dadurch beheben, daß man an Stelle zweier Heizwickiungen, deren Nacheinanderarbeiten genau abgestimmt werden muß, nur eine Heizwicklung verwendet. Die Erfindung bringt in dieser Hinsicht eine weitere Verbesserung, die darin besteht, daß der Heizstromkreis bei Erreichen des höchsten Punktes der den Druck durch das beheizte Gas unmittelbar empfangenden Quecksilberoberfläche eingeschaltet wird, so daß ein Gegeneinanderarbeiten von Heizwirkung und Schwingung vermieden ist.

Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise erläutert, und zwar zeigt:

Abb. ι den Quecksilberschalter schematisch in einer Blinkschaltung,

Abb. 2 die Darstellung der erzielten Phasenverschiebung.

Abb. ι zeigt den Quecksilberschalter, der beispielsweise aus zwei U-förmigen Röhren 1 und 2 besteht, die über eine Luftsäule 3 gekuppelt sind. Hierbei ist nur eine Heizwicklung 4 vorgesehen, die unmittelbar über den Gasraum 5 auf die Quecksilbersäule 6 einwirkt. Das Anlaufen der Vorrichtung wird bewirkt über einen Anlaufkontakt 7, der durch einen Kontakt an einer Taste 8 Strom erhält. Der Stromkreis der Heizwicklung 4 führt dann von dem Pluspol der Stromquelle A über die Heizwicklung 4, Leitung 19, Leitung 10, Tastenkontakt 8 und die Quecksilbersäule 9 zum Minuspol der Stromquelle B. Das in dem Raum 5 befindliche Gas erwärmt sich und verdrängt die Quecksilbersäule 6, und diese wirkt über den Gasraum 3 auf die Quecksilbersäule 9 ein. Die beiden Quecksilbersäulen 6 und 9 schwingen mit verschiedener Phase, wobei nun nach

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Günter Lentz in Berlin-Grunewald.

Unterbrechen des Kontaktes 8 die dauernde Beheizung über den Kontakt 17 erfolgt. Man kann nunmehr den Lichtstrom für zwei Lampen 12 und 13 steuern, die verschiedenes Blinktempo dadurch, erhalten, daß. die eine Lampe 12 über die Quecksilbersäule 6, die Leitung 14, Kontakt 16, Leitung 15 und Queck-' silbersäule 9 Strom erhält, während die andere Lampe 13 nach Umlegen des Kontaktes

ίο 16 nur über die Quecksilbersäule 6 und Leitung 14 gespeist wird. Um zu erreichen, daß die Beheizung der Wicklung 4 erst einsetzt, wenn sieht die Quecksilbersäule 6 in der rechten Endlage befindet, wird die Beheizung nicht durch die unmittelbar gesteuerte Quecksilbersäule 6, -sondern durch die mittelbar gesteuerte Säule 9 bewirkt, und zwar ergeben sich hier die aus Abb. 2 ersichtlichen Verhältnisse. Die Kurve 60 entspricht der Bewegung der Quecksilbersäule 6, die Kurve 90 der Quecksilbersäule 9. Die Heizperiode spielt sich in dem Zeitraum C ab. Hier ist nun ersichtlich, daß bei einer Phasenverschiebung von 45° der beiden Kurven gegeneinander

as der gewünschte Erfolg erzielt wird, d. h. die Beheizung beginnt erst am höchsten Punkt der Kurve 60 und endet etwa im Nulldurchgang dieser Kurve. Eine längere Beheizung wäre ungünstig, da die Beheizung ohnehin nicht unmittelbar mit der Unterbrechung des Heizstromkreises aufhört, sondern erst, nachdem sieh die Heizwicklung abgekühlt hat. Diese Phasenverschiebung kann man nun auf verschiedene Weise erreichen, und zwar z. B-däflürch, daß man den die beiden Quecksilber-'säulen kuppelnden Gasraum entsprechend beimißt, oder dadurch, daß man im Innern der Quecksilbersäule 2 eine Drossel 11 vorsieht. Zweckmäßig wird es sein, beide Mittel gleichzeitig vorzusehen und die Drossel 11 verstellbar zu machen, so daß eine Verengung der Röhre oder eine Erweiterung ermöglicht ist.

Claims

Patentanspruch:

Quecksilberschalter, im besonderen für Überwegsignale im Eisenbahnsicherungs¹ wesen, nach Patent 627 105, bei dem zwei Quecksilbersäulen durch einen Gasraum getrennt sind und gegeneinander phasenverschoben durch Beheizung eines über der einen Quecksilbersäule liegenden Gasraumes schwingen, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizstromkreis (4) bei Erreichen des höchsten Punktes der den Druck durch das beheizte Gas unmittelbar empfangenden Quecksilberoberfläche eingeschaltet wird, so daß ein Gegeneinanderarbeiten von Heizwirkung und Schwingung vermieden ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen