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Vorrichtung zum Einschleifen künstlicher Zähne im Artikulator Gegenstand
der Erfindung ist eine Schleifvorrichtung mit ansetzbarem Gelenkartikulator zum
Einschleifen künstlicher Zähne, bei welcher zwei Klauen eines vermittels Handkurbel
oder Übersetzung angetriebenen Bewegungskörpers über die Artikulatorachse greifen
und das Oberteil des Artikulators in eine von den Gelenkpunkten ausgehende und gleichlaufend
kreisende Bewegung versetzen, und zwar völlig unabhängig von dem Grad der Gelenkbahnneigung
wie auch der Schneidezahnführung. Die Anordnung gestattet ferner ein ungehindertes
Hochklappen des Oberteiles auch während des Betriebes sowie Einstellung der Bißhöhe.
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Bei den bekannten Schleifvorrichtungen wird die Artikulatorachse vermittels
einer Nockenscheibe gleich- oder wechselseitig vor-und zurückgeschoben, so daß sich
die Bewegungen lediglich auf Vor- bzw. Rückbiß heschränken und keine weiteren Bewegungsphasen
zulassen. Ferner gibt @es Schleifvorrichtungen, die ihren Antrieb vermittels eines
Nut-oder Drahtringes von der Führungsstange des Oberteils erhalten; auch hierbei
geht die Bewegung nicht vom Gelenk, sondern von den Schneidezähnen aus, die sich
an den Gelenkpunkten ebenfalls nur als vor-und zurückgehend auswirkt. Weiterhin
erstrebt man durch die Verlängerung eines mit dem Artikulatoroberteil verbundenen
und durch Exzenter bewegten Hebels eine etwa gleichförmige Bewegung der Schneidezahn-und
Gelenkbahn, jedoch schließt diese Bauart die veränderliche Schneidezahnführung aus
und behindert das Hochklappen. Dann kennt man noch Schleifmaschinen, bei denen der
Unterkieferhalter gegenüber dem Oberkieferhalter bewegt wird, doch diese Vorrichtungen
besitzen den Nachteil, die Zahnreihen nur horizontal flachschleifen zu können ohne
die Möglichkeit, die Gelenkbahn-und die Schneidezahnneigung zu berücksichtigen.
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Alle diese Nachteile werden durch die Erfindung in einfacher Weise
dadurch behoben, daß der Ausgangspunkt der Bewegung vermittels zweier übergreifender
Klanen von der Artikulatorachse aus erfolgt, entsprechend also den Verhältnissen
im menschlichen Kiefer, durch welche Anordnung dem Oberteil des Artikulators außerdem
volle Bewegungsfreiheit sowohl auf der Gelenkbahn- wie auch auf der Schneidezahnführung
gelassen wird, so daß der Schleifvorgang weitgehendst individuell gestaltet werden
kann, was für die Arbeit und den Sitz - der Gebißhälften von Bedeutung ist. Die
kreisende Gleichläufigkeit der beiden Achsenden wird durch einen sich kreuzenden
Führungskörper erzielt, welcher die Bewegung eines Exzenters auf die beiden Klauen
überträgt. Eine wesentliche Voraussetzung für das Zustandekommen dieser kreisenden
Bewegung am Artikulator besteht in der besonderen Lagerung der Achse vermittels
zweier sich an die Außenseiten der Gelenkpfannen fest anlegender Blattfedern, welche
dem Oberbeil einerseits einen
festen Sitz in der Schlußbißstellung
geben, andererseits aber bei Aufbietung einer seitlich gerichteten Kraft auch eine
seitliche Verschiebung des Oberteiles und damit auch alle anderen Bewegungsphasen,
wie kreisend, hi und her gehend sowie vor- und rückwärts, er möglichen. Die Anbringung
des Artikulators an die Schleifvorrichtung erfolgt einfach dadurch, daß der Artikulator
mit seinen runden Achsenden unter die Klauen der Schleifvorrichtung gebracht wird
und in dieser Stellung vermittels einer geeigneten Klemmvorrichtung festgehalten
wird.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand dargestellt, und zwar
zeigt Abb. i eine Seitenansicht, Abb. z einen Grundriß, Abb.3 eine Einzelheit, Abb.
q. eine schaubildliche Darstellung. Die Vorrichtung besteht aus einer Schleifvorrichtung
und einem besonders für diese Zwecke hergestellten Artikulator, welcher mit der
Schleifvorrichtung in Verbindung gebracht wird. Der besseren übersicht wegen wird
zuerst die Schleifvorrichtung beschrieben. Auf einer Grundplatte a ist eine Säule
b befestigt, welche gleichzeitig Träger und Lagerung der Bewegungsvorrichtung
ist. Die Säule b ist durchbohrt und nimmt eine Achse C auf, welche ein Exzenter
d besitzt und am oberen Ende mit einer Handkurbele versehen ist. Die Bewegung des
Exzenters wird gleichlaufend auf die beiden gegabelten Enden f des Schwingkörpers
g übertragen, und zwar durch zwei fest verbundene und sich kreuzende Führungsröhren
k, i. Das Rohr i dieses kreuzförmigen Führungsstückes führt sich auf der Achse t,
welche in zwei Fortsätzen z des Schwingkörpers g befestigt ist. Das Rohr k wird
geführt von der Achse k, welche bei y (Abt. i) in der Säule b, also am festen Körper
befestigt ist. Die zusammenwirkende Bewegung dieser beiden Führungen !ergibt in
jeder Phase eine zwangsläufige Bewegung, so daß die beiden Enden/ gleichlaufende
Bewegungen ausführen. Die Beschreibung des Artikulators erfolgt nur insoweit, als
er von der allgemein bekannten Ausführung abweicht. Ober- und Unterteil sind gelenkig
verbunden durch die Artikulatorachse 1, welche :ein Teil des Oberteils darstellt
und auf beiden Seilen in den Gelenkpfannen m ruht, welche dem Mittelwert entsprechend
im Winkel von etwa 35° ansteigen. Elastisch festgehalten wird die Achse dort durch
eine über dieselbe greifende Klauen, die vermittels einer ,Spiralfeder w in Spannung
gehalten wird. Die lauen ist von unten her durch Druck entegen der Federwirkung
verschiebbar, wodurch das Oberteil des Artikulators freigegeben und abgenommen werden
kann. Die Achsel wird an ihren Enden elastisch begrenzt durch zwei sich an die Außenseiten
der Gelenkpfannen fest anlegende Blattfedern o. Der Stützstift s überträgt die Schneidezahnbahn
vermittels der bekannten schiefen Ebener auf das Oberteil. Der Artikulator besitzt
weiter eine Meßvorrichtung, welche aus einer schwenkbaren Säule u und einem daran
rechtwinklig befestigten Arm ui besteht, welch letzterer einen verschiebbaren Reiter
v trägt.
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Beim Einsetzen in die Schleifvorrichtung wird der Artikulator mit
der Achse unter die Klauen t gebracht, in welcher Stellung er durch die Klemmfedern
p, pi festgehalten und vermittels eines Federriegels gu gesichert wird.