DE661937C - Verfahren zur Erzeugung von Schutzschichten auf Leichtmetallen und Leichtmetallegierungen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Erzeugung von Schutzschichten auf Leichtmetallen und Leichtmetallegierungen Gegenstand des Patents 660 4.09 ist ein Verfahren zur Erzeugung von Schutzschichten auf Magnesium und Magnesiumlegierungen durch anodische Fluorierung, wobei als Elektrolyt eine gesättigte oder annähernd gesättigte wäßrige Lösung eines Fluorids verwendet wird, dessen Löslichkeit in Wasser mindestens 30°/o beträgt. Als besonders geeignet werden Kaliumfluorid oder Ammoniumfluorid bezeichnet.
• Bei der weiteren Fortbildung des Verfahrens hat sich nun gezeigt, daß gleichwertige Schutzschichten auch aus gesättigten oder nahezu gesättigten Lösungen, die Gemische solcher Fluorsalze enthalten, auf elektrochemischem Wege erhalten werden können. Die aus Lösungen solcher Gemische erhaltenen Fluoridschichten erweisen sich infolge ihrer Porosität, die je nach der Zusammensetzung der Gemische verschieden ausfällt, zur Aufnahme von Verdichtungsstoffen als besonders geeignet. Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß gegenüber den nur ein Fluorid enthaltenden Lösungen bei Anwendung von Fluoridgemischen wesentlich geringere, bis zu 5o°/, niedriger liegende Stromspannungen zur Erzielung der gleichen Wirkung genügen. Dies ist wahrscheinlich einerseits auf eine Komplexbildung der Ionen in der Lösung, andererseits auf die eigenartige poröse Ausbildung der Fluoridschichten zurückzuführen, wodurch dem Elektrolyten der Zutritt zu dem darunterliegenden Metall erleichtert wird. Dabei ist eine Verlängerung der Elektrolysendauer, die etwa 3 bis 5 Minuten beträgt, nicht notwendig.
• Schließlich können nach dem Verfahren gemäß Erfindung, bei dem also der Elektrolyt mehrere Fluoride, vorzugsweise Gemische von Kaliumfluorid und Ammoniumfluorid, enthält, nicht nur, wie in dem Hauptpatent beschrieben, Magnesium und dessen Legierungen, sondern auch Aluminium und Aluminiumlegierungen mit gleichmäßig ausgebildeten Schutzschichten versehen werdet Beispiele i. In einer wäßr igen Lösung, die neben 25% Kaliumfluorid noch 30% Ammoniumfluorid enthält, wird bei gewöhnlicher Temperatur (2o bis 25°C) ein Werkstück aus einer Magnesiumlegierung mit etwa 2 bis 3% Zink und 5 bis 6% Aluminium anodisch behandelt. Die Spannung, welche zur Aufrechterhaltung einer Stromdichte von etwa 2 Amp./dm' erforderlich ist, beträgt etwa 6o bis So Volt. Nach einer Behandlungsdauer von 4 Minuten wird das Werkstück aus dem Bade herausgenommen, abgewaschen und getrocknet. Die erzeugte Schicht zeigt eine außerordentlich gleichmäßige und dabei saugfähige, daher für eine etwa vorkunehmende Nachverdichtung besonders geeignete Beschaffenheit und verleiht dem Werkstück eine erhöhte Korrosionsbeständigkeit.
• 2. Ein Walz-Erzeugnis aus einer Legierung mit 931/0 Aluminium und 7/" Magnesium wird in einer wäßrigen Lösung, welche neben 36 Gewichtsteilen neutralem Ammoniumfluorid noch 8 Gewichtsteile neutrales Kaliumfluorid in ioo Gewichtsteilen Wasser enthält, bei einer Stromdichte von 2 Amp./din' und 6o bis So Volt Spannung anodisch behandelt. Nach einer Behandlungsdauer von ; Minuten ;wild das Blechstück aus dem Bade entfernt, waschen und getrocknet. Man erhält eine gleichmäßige, über das ganze Werkstück verteilte saugfähige Schutzschicht, die sich zur Nachverdichtung besonders gut eignet und auch schon für sich einen genügenden Korrosionsschutz ausübt.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung von Schutzschichten auf Magnesium und Magnesiumlegierungen durch anodische Fluorierung gemäß Patent 66o 4o9, dadurch gekennzeichnet, daß gesättigte oder nahezu gesättigte wäßri.ge Lösungen aus Gemischen solcher Fluoride verwendet werden, deren gemeinsame Löslichkeit mindestens 30'/, beträgt.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Gemische von neutralem Kalium- und Ammoniumfluorid verwendet werden.
3. 3. Anwendung des Verfahrens gemäß Anspruch i und 2 auf die Erzeugung von Schutzschichten auf Aluminium und Aluminiumlegierungen.