DE661679C - Verfahren zur Herstellung von Dreifarbenbildern unter Verwendung von mit basischen Farbstoffen eingefaerbten Kolloiddruckformen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Dreifarbenbildern unter Verwendung von mit basischen Farbstoffen eingefaerbten Kolloiddruckformen

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DE661679C DEB149379D DEB0149379D DE661679C DE 661679 C DE661679 C DE 661679C DE B149379 D DEB149379 D DE B149379D DE B0149379 D DEB0149379 D DE B0149379D DE 661679 C DE661679 C DE 661679C
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MORITZ MANES
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C7/00Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
    • G03C7/22Subtractive cinematographic processes; Materials therefor; Preparing or processing such materials
    • G03C7/25Dye-imbibition processes; Materials therefor; Preparing or processing such materials

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Dreifarbenbildern unter Verwendung von mit basischen Farbstoffen eingefärbten Kolloiddruckformen Verfahren zur Herstellung von Farbbildern mit Hilfe von Kolloiddruckformen nach fertigen Dreifarbennegativen gibt es mehrere. Sie teilen sich ein in solche, bei denen rein mechanische Einflüsse die Hervorrufung des Bildes bewirken, und solche, biei denen das Farbbild z. B. durch Reduktionsmittel oder durch Ausbleichung entsteht. Zu den ersteren gehören alle Imbibitionsverfahren (Absaugttngj, z. B. Pinatypie, J@os-Pc usw., zu den letzteren die Verfahren von Dr. M a r t i n e z , das österreichische Patent 6o o9a und andere.
  • Die Schwierigkeit bei diesen Verfahren besteht darin, zwei oder mehrere Farbdrucke gleichartig herzustellen und ferner die Behandlungszeit für das Druckverfahren auf ein Minimum herabzudrücken. Es genügt nicht, nach irgendeinem der angeführten Verfahren ein oder mehrere Bilder farbenprächtig herzustellen, die Bilder müssen auch quantitativ gleichartig sein, das heißt also, der Farbstoff muß in gleicher Menge in seinen Grundfarben und in den Mischfarben fixiert werden. Was ersteres anbetrifft, so waren zum Druck eines Dreifarbenbildes, ja selbst nur eines Teildruckes, viel zu viel Handgriffe notwendig, um diese Verfahren gewerblich nutzbar zu machen; selbst das am meisten bekannte Absaugeverfahren in seinen verschiedenen Abänderungen bedarf zur Herstellung eines Bildes mindestens einer Stunde, was vor allem dadurch bedingt ist, daß der Farbstoff, sei es vom Negativ oder von einer Druckform, auf den Bildträger überwandern muß und dieses Überwandern viel zu lange dauert, als daß in kurzer Zeit eine größere Anzahl qualitativ gleichwertiger Drucke hergestellt werden könnte.
  • Vorliegende Erfindung behandelt ein Kopierverfahren, das von den drei Teilnegativen einer Dreifarbenaufnahme ausgeht. Es ist dabei gleichgültig, ob der Druck unmittelbar von den Negativen erfolgt, oder ob zu diesem Zwecke, wie bei den Verfahren Pinatypie und Jos-Pe, Chromatgelatinedruckformen oder solche mit auswaschbarer Halogen-Silber-Emulsion verwendet werden.
  • Es wurde die Beobachtung gemacht, daß gewisse organische Farbstoffe sich mit bestimmten Beizen zu Farbstoffen binden, die nicht nur große Affinität zu tierischen oder pflanzlichen Kolloiden zeigen, sondern auch spektroskopisch den Grundfarben gleichkommen, wie sie A. v. Hübet in seiner Farbtafel grundlegend festgelegt hat. Es haben bereits verschiedene Forscher die rasche Bildung von Kupplungsfarbstoffen zum Zwecke der Herstellung von Dreifarbenphotographien zu benutzen versucht. Der Weg, den sie hierzu einschlugen, war wohl richtig, jedoch war die. Wahl der Farbstoffe für die gewünschten Zwecke eine verfehlte.
  • Es sind Verfahren bekannt, bei denen ent@-' weder die lichtempfindlichen Farbstoffkomponenten der Aziofarbstoffe zur Diazotierung gebracht werden oder bei denen Diazofarbstoffe in ihrer Gesamtheit durch ein ;gemeinsames Bad in der Silberemulsion nach vorheriger Zusetzung der entsprechenden Komponenten gebildet werden. Alle diese Verfahren sind zur Herstellung von Drucken auf Papier bzw. Papier, welches einen kolloidalen Überzug besitzt; deshalb kaum verwendbar, weil: sie sich weder qualitativ noch quantitativ .im mehreren Exemplaren bilden lassen und, was das wichtigste ist, die Bilder nicht scharf wie gestochen sind: Die nach vorliegendem Verfahren zur Verwendung gelangenden Farbstoffe gehören der Gruppe der Thiazine und Azine an. Die Farbstoffe können in verschiedener Konzentration verwendet werden und sind vor erfolgter Einfärbung der Negative bzw. der Druckformen in Wasser löslich.
  • Die Einfärbung der Druckformen oder Negative erfolgt in der Weise, daß dieselben in einer schwach verdünnten. Lösung entsprechend ihren Farbauszügen wenige Sekunden gebadet werden, worauf diese Farbstoffe in das mehr oder minder gegerbte Relief des Negativs oder der Druckmatrize bis zur Sättigung eindringen. Die so getränkten Teilnegative oder Druckformen können nun feucht öder trocken zum Druck verwendet werden.
  • Als Bildträger sieht vorliegende Erfindung gut geleimtes barytiertes Papier vor, welches durch einen wasserunlöslichen Überzug von einer zweiten Schicht getrennt ist, welche als Hauptbestandteil Gelatine enthält. Da die Gelatine der unmittelbare Farbträger ist; war es erforderlich; eine wasserunlösliche Schutzschicht zwischen Gelatine und dem Papier durch einen Unterguß von Acetylcellulose anzubringen, da sonst - eine Farbbildung im Papier hervorgerufen werden konnte, die infolge der größeren Saugfähigkeit des Papiers Unscharfen der Farbbildumrisse hervorrufen würde.
  • Auf die Gelatine wird die Beize aufgegossen. Der Überguß besteht aus einer Lösung; die Tannin oder dem Tannin verwandte Gerbstoffe, gewisse die Gerbüng unterstützende Zusätze, besonders Brechweinstein, und gerade so viel Alkali enthält; daß sich eine augenblickliche Farblackbildung zwischen dem wasserlöslichen Farbstoff der Thiazin- bzw. Azingruppe auf der Druckform und dem Beizmittel vollzieht. Beim Überschreiten dieser Grenze oder bei. Verminderung des Zusatzes an Alkali tritt eine Rückkupplung auf die °Druckform bzw. die Teilnegative auf.
  • :Es bildet sich also der Farbstoff nicht am I'.äpier, sondern auf den Druckfolien. Da die roll ärbstoffe nunmehr unlöslich sind und die Poren der Druckform verstopfen, nwird sie auf diese Art unbrauchbar.
  • Das so überzogene Papier ist nach vorheriger völliger Trocknung druckreif zum Dreifarbendruck. Feuchtet man ein solches Papier leicht an, um einerseits den Kupplungsprozeß zu erleichtern und andererseits zu vermeiden, daß sich Luftblasen beim darauffolgenden Auflegen und abstreifenden Anpressen einer-angefärbten Druckform bilden könnten, so erfolgt die Farbbildung zwischen der Farbstoffkomponente und dem Beizmittel in der haardünnen Schicht der Gelatine augenblicklich.
  • Betrachtet man nun eine solche Druckform nach erfolgtem Druck in der Durchsicht, so wird dieselbe nahezu entfärbt sein. Es ist: also der Farbstoff fast quantitativ unter Bildung des Farbbildes übergegangen, ein kleiner Rest färbt die Gelatine lediglich an. Da nun die gegerbten Schichten stets nur so viel Farbstoff aufnehmen, als ihre Saugfähigkeit gestattet, und die Beschaffenheit der Farbe auf die Farbintensität keinen Einfiuß hat, so ergibt sich, daß auf diesem Wege eine beliebige Anzahl von Abdrucken hergestellt werden können, bei denen die Färbung ganz gleich ist und die Farbläckbildung in wenigen Sekunden vor sich geht. Man benötigt zur Herstellung eines Dreifarbendruckes einschließlich der Deckungshandgriffe etwa r Minute. Infolgedessen ist es möglich, solche Druckfolien auf Walzen aufzuziehen und sie ähnlich wie im Offsetdruckverfahren anzuwenden.
  • Zur Herstellung mehrfarbiger transparenter Bilder überzieht man durchsichtige Celluloidfolien mit der oben beschriebenen Gelatinemischung.
  • Wenn man schon früher mit basischen Farbstoffen gearbeitet hat oder Bildträger verwandt hat, die ein Beizmittel für den Farbstoff enthielten, so hat man doch noch nie gerade bei Verwendung von mit basischen Farbstoffen eingefärbten Druckformen Bildträger benutzt, welche als Beize Tannin oder dem Tannin verwandte Gerbstoffe enthielten; geschweige denn, daß man die Alkalität dieses Bildträgers so abgestuft hätte; daß eine augenblickliche Kupplung zwischen dem basischen Farbstoff und der Beize im Bildträger eingetragen wäre. Deshalb konnte bisher weder bei Verwendung basischer Farbstoffe noch bei Verw endung eines Beizen enthaltenden Bildträgers allein erreicht werden, daß der Abdruck der drei Farbstoffbilder mit solcher außerordentlichen Geschwindigkeit erfolgte.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Dreifarbenbildern unter Verwendung von mit basischen Farbstoffen eingefärbten Kolloiddruckformen und Beizen enthaltenden Bildträgern, dadurch gekennzeichnet, daß der Bildträger mit Tannin oder dem Tannin verwandten Gerbstoffen gebeizt und mit so viel Alkali versetzt wird, daß eine augenblickliche Farblackbildung zwischen einem wasserlöslichen Farbstoff der Thiazin- und Azingruppe auf der Kolloiddruckform und dem Beizmittel des Bildträgers sich vollzieht.
DEB149379D 1930-10-09 1931-04-03 Verfahren zur Herstellung von Dreifarbenbildern unter Verwendung von mit basischen Farbstoffen eingefaerbten Kolloiddruckformen Expired DE661679C (de)

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DEB149379D Expired DE661679C (de) 1930-10-09 1931-04-03 Verfahren zur Herstellung von Dreifarbenbildern unter Verwendung von mit basischen Farbstoffen eingefaerbten Kolloiddruckformen

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