DE661363C - Verfahren zur Herstellung reiner, unverfilzter Faser-, insbesondere Zellstoffmasse - Google Patents

Verfahren zur Herstellung reiner, unverfilzter Faser-, insbesondere Zellstoffmasse

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DE661363C
DE661363C DEH148964D DEH0148964D DE661363C DE 661363 C DE661363 C DE 661363C DE H148964 D DEH148964 D DE H148964D DE H0148964 D DEH0148964 D DE H0148964D DE 661363 C DE661363 C DE 661363C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21DTREATMENT OF THE MATERIALS BEFORE PASSING TO THE PAPER-MAKING MACHINE
    • D21D5/00Purification of the pulp suspension by mechanical means; Apparatus therefor
    • D21D5/02Straining or screening the pulp

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 16. JUNI 1938
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 55 d GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. September 1936 ab
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, Faser-, insbesondere Zellstoffmasse von den anhaftenden Körpern, wie Lignin, verholzten Gewebestücken, Cuticulafetzen, mineralischen Verunreinigungen u. dgl., zu befreien und unverfilzt zu gewinnen.
Es ist bekannt, Fasern mit scharfkantigen Pulverkörnern zu behandeln, um sie aufzurauhen. Dadurch wurden aber zwangsläufig die feinen Faserchen stark geschwächt und in der Länge verkürzt, eine vorzeitige Verfilzung wurde nicht verhindert.
Man hat auch bereits zu Zellstoff oder Halbstoff vor dem Trocknen Zucker in gelösterForm zugesetzt, um das Wiederauflösen des getrockneten Stoffes zu erleichtern. Ein Verfilzen der Fasern wird jedoch dadurch nicht verhindert und außerdem besteht die Gefahr, daß durch den Zucker Gärung oder Schimmelbildung im Stoff begünstigt wird. Erfindungsgemäß werden Fasermassen, gleichgültig ob sie Lang- oder Kurzfasern oder beides enthalten, dadurch vor einer Verfilzung bewahrt oder entfilzt, daß die nach irgendeinem Aufschluß gewonnene, in Wasser aufgeschwemmte Rohzellstoff- oder Fasermasse mit einer Aufschwemmung von pulverförmigen, wasserunlöslichen Körpern, wie Kreide, Kaolin, Kieselgur, Sand u. dgl., vermischt oder in letztere eingetaucht, hierauf getrocknet und mittels pressender und saugender Luft- oder anderer Gasströme bzw. -wirbel über eine vorteilhaft im Kontakt mit einer Elektrizitätsquelle stehende Anordnung von bewegten, hintereinandergeschalteten Sieben verschiedener der zu verarbeitenden bzw. zu erzielenden Fasermasse angepaßter Maschenweite und -form derart hinweggeführt wird, daß die zugesetzten, die Verfilzung verhindernden, pulverförmigen,wasserunlöslichen Körper sowie die natürlichen Faserverunreinigungen vollständig von der Fasermasse getrennt und die Fasern möglichst gleichgerichtet abgelagert werden.
Auf diese Weise werden die einzelnen Fasern voneinander getrennt und während des ganzen Trocknungsprozesses isoliert gehalten. Nach Entfernen der die Fasern trennenden Zusatzstoffe verhindert die gleichgerichtete Lage der Fasern eine Verfilzung und erleichtert die Weiterverarbeitung der Fasern. Es bedarf unter anderem nicht mehr des gewaltsamen, die Einzelfaser beschädigenden mechanischen Auseinanderreißens der Fasermasse, z. B. durch den Reißwolf oder durch Auskämmen.
Die Mischaufschwemmung kann in der Weise bereitet werden, daß die Fasermasse in eine Aufschwemmung übergeführt wird und diese Aufschwemmung mit einer Aufschwemmung von in Wasser unlöslichen, mehr oder weniger pulverförmigen oder körnigen Stoffen, z. B. Kreide, Kaolin, Kieselgur, Farbstoffen, Sand, Sägespänen u. dgl., gemischt wird. Statt dessen kann die Fasermasse in dip Aufschwemmung wasserunlöslicher Stoffe, z. B. mit Hilfe eines Stauchoder Tauchsiebes, getaucht werden. Wesent-
lieh ist es, daß in irgendeiner Weise die Oberfläche der einzelnen Fasern mit einer feinen Pulverschicht überzogen oder Zwischenschichten zwischen den Fasern gebildet werden, so daß die Fasern während des Trocknens voneinander getrennt bleiben.
Vor dem Trocknen kann die Mischauf-1 schwemmung, z. B. durch Schleudern, Filtern o. dgl., möglichst weitgehend vom Wasser ίο oder der aligewandten Aufschwemmungsflüssigkeit befreit werden. Das Trocknen kann mit Hilfe direkter Wärmezufuhr oder eines warmen Luftstromes geschehen.
Die trockene Masse wird dann z. B. mittels Sieben in Fasern und die zugesetzten pulvrigen oder körnigen Körper zerlegt. Danach wird die schon weitgehend gereinigte Fasermasse durch eine Anordnung hintereinandergeschalteter bewegter Siebe mit Hilfe von pressenden und saugenden Luftoder anderen Gasströmen oder Wirbeln geführt.
Die Siebe besitzen verschiedene, dem Fasermaterial wie den Verunreinigungen angepaßte Maschenweiten und Formen, um eine scharfe Trennung der Fasern von den anderen Körpern durchzuführen. Die selbständige Auslese von reinen Fasern wird z. B. dadurch erzielt, daß Siebe zwischengeschaltet werden, die eine z. B. rechteckige Maschenform bei bestimmter Maschenweite besitzen. Eine reine, von Lignin oder Kieselsäure u. dgl. freie Faser verhält sich nämlich bei dem Durchgang durch Siebe unter Druck oder Saugwirkungen eines Gases anders als z.B. eine verholzte Faser. Auf diese Weise wird als Endprodukt eine Fasermasse erhalten, die flockig, unverfilzt und ohne verholzte Gewebestücke, Cuticulafetzen oder sonstige Verunreinigungen ist.
Ferner bewirkt diese Art der Fasersiebung infolge der besonderen Maschenform, z. B. eines den Fasern angepaßten Rechteckes, ein gleichgerichtetes Absetzen der Fasern hinter einem Siebe bzw. an einem folgenden Siebe. Bei einem üblichen Sieb mit quadratischen Maschen würden alle Fasern, nicht allein die schmiegsamen Cellulose- bzw. reinen Fasern, sondern auch die starren verholzten Fasern durch die Siebe entsprechender Maschenweite gehen, so daß keine Auslese stattfinden kann. Bei einer bestimmten Enge quadratischer Maschen würde sich am Siebe unter dem Luftdruck ein Polster bilden, in dem sich sowohl die schmiegsamen reinen als auch die verholzten Fasern vereint befinden.
Unter den hintereinandergeschalteten Sieben
dieses Verfahrens befinden sich vorteilhaft auch solche, die mit' Polen einer Elektrizi-
So tätsquelle in Verbindung stehen. Dadurch wird die Siebwirkung verstärkt, da die elektrische Anziehungskraft auf das Fasergut sich anders auswirkt als auf die mineralischen Verunreinigungen.
' Zur Verbesserung der Siebwirkung können ■-.die. Siebe selbst mechanisch gegen den Luft- jstpam oder derart bewegt werden, daß die >'i;i den Sieben befindliche Masse ständig durchgerüttelt und dadurch die in der Masse sich immer von neuem bildenden Luftkanäle verstopft werden. Auf diese Weise wirkt der fördernde Gasstrom ständig auf die gesamte Masse und beschleunigt die Auslese.
Die fabrikmäßig sehr einfach und billig durchzuführende Arbeitsweise gemäß der Erfindung geschieht beispielsweise folgendermaßen:
Die Fasermasse, gleichgültig welcher Herkunft sie ist oder in welcher Form sie sich befindet, wird aufgeschwemmt. In diesem Zustande wird sie in ein Tauchsieb gebracht und mehrmals in eine wäßrige Aufschwemmung von Kreide, Kaolin, Infusorienerde, Sand, Sägespänen o. dgl. getaucht, bis eine entnommene Probe zeigt, daß die Oberfläche der Fasern mit dem Kreidepulver o. dgl. bedeckt ist oder die Zwischenräume mit Pulveroder Korngut ausgefüllt sind.
Anstatt des erwähnten Tauchens kann auch in einer Schleuder oder in einem Rührwerk mit Hilfe eingeblasener Luft oder Dampf die Vermischung vorgenommen werden.
Die Faserkreidemasse wird mit Hilfe eines feinen Siebes, eines Filters oder einer Schleuder o. dgl. möglichst vom Wasser befreit und darauf an der Luft durch einen künstlich erzeugten Gasstrom oder durch Wärme in einem Trockenraum vollständig getrocknet.
Die trockene Masse wird in Sieben o. dgl. bewegt, so daß das Kreidepulver o. dgl. sich von den Fasern löst und die Siebe passiert. Während das Kreidepulver o. dgl. für neue Aufschwemmungen verwandt wird, geht die Fasermasse zur weiteren Auslese bzw. Reinigung durch eine Anordnung in- und hintereinandergeschalteter, bewegter, in Verbindung mit einer Elektrizitätsquelle stehender Siebe von verschiedener Größe und Form der Maschen, die dem zu erzielenden Produkt bzw. der Faserlänge, Feinheit der Zerfaserung und der gewünschten Auslese entsprechen. Die Förderung der Fasermasse durch diese Siebanordnung erfolgt durch Luft- oder andere Gasströme, die in ihren Preß- und Saugwirkungen abgestuft sind.

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung reiner, unverfilzter Faser-, insbesondere Zellstoffmasse, dadurch gekennzeichnet, daß die nach irgendeinem Aufschluß gewonnene,
    in Wasser aufgeschwemmte Rohzellstoffoder Fasermasse mit einer Aufschwemmung von pulverförmigen, wasserunlöslichen Körpern, wie Kreide, Kaolin, Kieselgur, Sand u. dgl., vermischt oder in letztere eingetaucht, hierauf getrocknet, und mittels pressender und saugender' Luft- oder anderer Gasströme bzw. -wirbel durch eine vorteilhaft in Verbindung mit einer Elektrizitätsquelle stehende Anordnung von bewegten, hintereinandergeschalteten Sieben verschiedener der zu verarbeitenden bzw. zu erzielenden Fasermasse angepaßter Maschenweite und -form derart hinweggeführt wird, daß die zügesetzten, die Verfilzung verhindernden, pulverförmigen, wasserunlöslichen Körper sowie die natürlichen Faserverunreinigungen vollständig von der Fasermasse getrennt und die Fasern möglichst gleichgerichtet abgelagert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischaufschwemmung vor dem Trocknen mechanisch möglichst von der Aufschwemmungsflüssigkeit befreit wird.
DEH148964D 1936-09-26 1936-09-26 Verfahren zur Herstellung reiner, unverfilzter Faser-, insbesondere Zellstoffmasse Expired DE661363C (de)

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FR821345D FR821345A (fr) 1936-09-26 1937-04-30 Procédé de fabrication d'une matière fibreuse pure, non feutrée, en particulier d'une matière cellulosique

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DE741757C (de) * 1939-06-17 1943-11-17 Georg M Von Hassel Verfahren und Anlage zum Aufschliessen von faserhaltigen Rohstoffen

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FR821345A (fr) 1937-12-02

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