DE600219C - Verfahren zur Verarbeitung von Holzschliff zwecks Herstellung von Papier, Pappe und Karton - Google Patents
Verfahren zur Verarbeitung von Holzschliff zwecks Herstellung von Papier, Pappe und KartonInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21D—TREATMENT OF THE MATERIALS BEFORE PASSING TO THE PAPER-MAKING MACHINE
- D21D5/00—Purification of the pulp suspension by mechanical means; Apparatus therefor
- D21D5/02—Straining or screening the pulp
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Paper (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
18.JULU934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIF
JVi 600219 KLASSE 55 d GRUPPE
Firma J. M. Voith in Heidenheim, Brenz
Neuere Untersuchungen haben die Erkenntnis gebracht, daß den beiden Hauptbestandteilen
im Holzstoff, dem Schleimstoff und dem Faserstoff, ganz verschiedene Eigenschäften
zukommen, so daß für die Herstellung gewisser Sorten Papier, Karton oder Pappe eine vollständige Trennung der beiden
Stoffe und getrennte Verarbeitung derselben, für andere wieder eine Mischung in einem
bestimmten Mengenverhältnis zweckmäßig sein kann. Beim Schleifen selbst wechselt je
nach Durchführung des Schleifprozesses die Menge des einen oder anderen Bestandteiles
in weiten Grenzen, so daß beispielsweise bei rationeller Durchführung des Schleifprozesses
sich ein anderes Mengenverhältnis ergibt, als für mit höchsten Geschwindigkeiten hergestelltes
Druckpapier wünschenswert ist. Es ist daher notwendig, nach dem Schleifen eine möglichst vollständige Trennung des Schleimstoffes
von dem Faserstoff durchführen zu können, um später die Stoffe für das herzustellende
Papier in dem dazu erforderlichen Verhältnis zu mischen.
Dieser Schleimstoff ist nicht zu verwechseln mit dem in der Literatur bekanntgewordenen
Mehlstoff, der in Feinmühlen nach Art der Mahlgänge als Raffineurstoff erzeugt wird. Die dort bekanntgewordene
Mischung aus Mehlstoff und Faserstoff wird demnach besser als Mischung aus Raffineurstoff
und Faserstoff bezeichnet. Dieser sich nicht zur Verwendung in Papieren eignende
Mehlstoff läßt sich im Gegensatz zum Schleimstoff gut in Siebtrommeln o. dgl. von
den Fasern trennen. Für die Trennung des Schleimstoffes, der in feinster Verteilung
Fibrillen, Fasertrümmer, Kleb- und Leimstoffe enthält, vom eigentlichen Faserstoff
ist die alleinige Verwendung der bekannten Sichter, wie Schleudersortierer usw., nicht
mehr ausreichend.
Es sind wohl Sichter bekanntgeworden, in denen aber nur die feinen Fasern durch
Waschen und Spülen von den groben Fasern befreit werden. In einem anderen Waschgefäß
wurde auch schon der Zellstoff durch Abspritzen von den Spinnfasern getrennt. Im
Gegensatz hierzu müssen vielmehr neue Wege gegangen werden, um den Schleimstoff vom
Faserstoff vollständig verlustlos und mit geringstem Kraftverbrauch zu trennen.
Gegenstand dieser Erfindung ist ein Verfahren, bei dem die Trennung des Holzstoffes
in Schleimstoff und Faserstoff auf einer Siebpartie — gleichgültig ob Langsieb- oder
Rundsiebpartie — erfolgt. Das zur Verwendung kommende Sieb muß gröber als das
zur Blattbildung und Entwässerung gebräuchliche Papiermaschinensieb sein; zweckmäßig
wird ein drilliertes Sieb verwendet, wie es heute beim Entwässern von Zellstoff üblich ist, schon mit Rücksicht auf die starke
Beanspruchung der Drähte durch die zahlreichen Sauger. Um eine stufenweise Entziehung
des Schleimstoffes zu ermöglichen, läßt man zweckmäßig fortlaufend Sauger (Flachsauger, Walzensauger o. dgl.), die be-
Claims (3)
- reits nahe der Brustwalze eingebaut werden, mit einer oder mehreren aufeinanderfolgenden Registerwalzen abwechseln. Damit der Holzschliff für die weitgehende Entziehung des Schleimstoffes genügend lange flüssig bleibt und auf dem Sieb selbst sich keine Filterschicht bildet, die den Durchgang des Schleimstoffes verhindern würde, wird durch eine Reihe von Spritzrohren o. dgl. eine Verdünnungsflüssigkeit über die ganze Breite und Länge desjenigen Teiles der Siebpartie, der der Schleimstoffentziehung dient, zugeführt. Die unter scharfem Strahl zugeführte Flüssigkeit rührt gleichmäßig das HoIzschliffgemenge auf und verhindert beim Aufprellen auf das Sieb wirksam die Bildung einer dem Durchgang des Schleimstoffes schädlichen Filterschicht. Das durch die Sauger abgeführte Schleimstoff gemisch wird zusammen mit dem durch die Registerwalzen abgeführten Gemisch auf bekannte Weise auf Eindickzylindern, Filtern, Pappmaschinen o. dgl., die mit sehr feinen Sieben versehen sein müssen, von dem überschüssigen Wasser befreit und entweder in eingedicktem Zustand unmittelbar weiter verwendet oder abgepappt und dadurch lager- und versandfertig gemacht. Der nach dem Entziehen des Schleimstoffes auf dem Sieb verbliebene reine Faserstoff wird auf der dem Schleimstoffentziehungsteil der Siebpartie folgenden Saugerpartie in bekannter Ausführung vorentwässert, durch eine Gautsche oder über eine Saugwalze geführt und in bekannter Weise ausgepreßt oder schließlich noch abgepappt. Das in der Saugerpartie abgezogene Wasser kann, wenn es noch Schleknstoffreste enthält, zweckmäßig als Verdünnungsflüssigkeit in den Spritzrohren der Schleimstoffentziehungspartie wieder verwendet werden.In den beiliegenden Zeichnungen sind in drei Beispielen Vorrichtungen zur Ausübung des eben beschriebenen Verfahrens schematisch dargestellt, und zwar inAbb. ι eine Langsiebpartie und in den
Abb. 2 und 3 je eine Rundsiebpartie.
In Abb. ι fließt der stark verdünnte Holzstoff aus dem Einlaufkasten α über einen irgendwie gestalteten Stoffauflauf b auf das Sieb c, das zwischen' Brustwalze d und unterer Gautschwalze e1 ausgespannt ist. In den Saugern f\ f, f usw., die zwischen den Registerwalzen g1, g2, gs usw. liegen, wird der Schleimstoff abgesaugt, der mit dem ebenfalls noch Schleimstoff enthaltenden Siebtischwasser in einer Wanne h gesammelt wird, um mittels Pumpe k zur Weiterverarbeitung gebracht zu werden. Die Spritzrohre / liefern reichlich Verdünnungsflüssigkeit zur Stofftrennung. Der reine Faserstoff wird durch Saugerm1, m2, -m-3usw., Gautschee1, e2, Pressen n1, n2 usw. weiter entwässert und abgepappt.In Abb. 2 fließt der stark verdünnte Stoff aus dem Einlauf kasten α über einen einstellbaren Stoffauflauf b auf den Rundsiebzylinder c1, in dessen Saugkästen fe, f usw. der Schleimstoff abgesaugt wird. Verdünnungsflüssigkeit aus den Spritzrohren I unterstützt die Trennung des Schleimstoffes vom Faserstoff, der dann durch einen Preßluftstrahl aus einer Düse c auf die nachfolgende Entwässerungsvorrichtung übergeführt wird. Spritzwasser aus einem Spritzrohr p spült in bekannter Weise etwa auf dem Rundsieb noch vorhandene Unreinigkeiten in eine Auffangrinne q.In Abb. 3 läuft der Rundsiebzylinder in einem Stoff kasten bekannter Bauart. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist sonst dieselbe, wie bei Abb. 2 beschrieben.Pa ten τ λ nsi'kücue:ι. Verfahren zur Verarbeitung von Holzschliff zwecks Herstellung von Papier, Pappe und Karton, dadurch gekennzeichnet, daß beim Trennen der reinen Fasern von den ihnen anhaftenden Fasertrümmern, Mehlstoffteilen, Inkrusten und Klebstoffen, was durch Feinsortierung mit wiederholtem Auswaschen auf Sieben herbeigeführt wird, der als ein Gemisch der genannten Stoffe isolierte Schleimstoff aufgefangen und, mit oder ohne vorhergehende Konzentration, als Zusatz in verschiedenen Mengenverhältnissen zu den isolierten Fasern oder anderem Papierstoff verwendet wird. - 2. Vorrichtung zur Feinsortierung von Holzschliff durch wiederholtes Auswaschen gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein abwechselnd über Registerwalzen (g1, g2, g8) und Saugkästen (f-, f2, P) geführtes Langsieb (c) mit oberhalb der Registerwalzen (g1, g2, g3) angeordneten Spritzrohren (Γ).
- 3. Vorrichtung zur Feinsortierung von Holzschliff durch wiederholtes Auswaschen gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen mit Saugzellen (/',P) ausgerüsteten Siebzylinder (c1) und oberhalb der Saugzellen {ff, f) angeordnete Spritzrohre (/).Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE600219T | 1930-02-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE600219C true DE600219C (de) | 1934-07-18 |
Family
ID=6574518
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930600219D Expired DE600219C (de) | 1930-02-04 | 1930-02-04 | Verfahren zur Verarbeitung von Holzschliff zwecks Herstellung von Papier, Pappe und Karton |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE600219C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE926341C (de) * | 1952-08-06 | 1955-04-14 | Walter Dr-Ing Brecht | Vorrichtung zum Sortieren von in Wasser aufgeschwemmten Faserstoffen |
-
1930
- 1930-02-04 DE DE1930600219D patent/DE600219C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE926341C (de) * | 1952-08-06 | 1955-04-14 | Walter Dr-Ing Brecht | Vorrichtung zum Sortieren von in Wasser aufgeschwemmten Faserstoffen |
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