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Verfahren zur Herstellung reiner, unverfilzter Faser-, insbesondere Zellstoffmasse.
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Die selbsttätige Auslese von reinen Fasern wird z. B. dadurch erzielt, dass Siebe zwischengeschaltet werden, die eine z. B. rechteckige Maschenform, bei bestimmter Maschenweite besitzen. Eine reine, von Lignin oder Kieselsäure u. dgl. freie Faser verhält sich nämlich bei dem Durchgang durch Siebe unter Druck-oder Saugwirkungen eines Gases anders als z. B. eine verholzte Faser. Auf diese Weise wird als Endprodukt eine Fasermasse erhalten, die flockig, unverfilzt und ohne verholzte Gewebestücke, Cuticulafetzen oder sonstige Verunreinigungen ist.
Ferner bewirkt diese Art der Fasersiebung infolge der besonderen Masehenform, z. B. eines den Fasern angepassten Rechtecks, ein gleichgerichtetes Absetzen der Fasern hinter einem Siebe bzw. an einem folgenden Siebe. Bei êinem üblichen Sieb mit quadratischen Maschen würden alle Fasern, nicht allein die schmiegsamen Cellulose-bzw. reinen Fasern, sondern auch die starren verholzten Fasern durch Siebe entsprechender Maschenweite gehen, so dass keine Auslese stattfinden kann. Bei einer bestimmten Enge quadratischer Maschen würde sich am Siebe unter dem Luftdruck ein Polster bilden, in dem sich sowohl die schmiegsamen reinen als auch die verholzten Fasern vereint befinden.
Unter den hintereinander geschalteten Sieben befinden sich vorteilhaft auch solche, die mit Polen einer Elektrizitätsquelle in Kontakt stehen. Dadurch wird die Siebwirkung verstärkt, da die elektrische Anziehungskraft auf das Fasergut sich anders auswirkt als auf die mineralischen Verunreinigungen.
Zur Verbesserung der Siebwirkung können die Siebe selbst mechanisch gegen den Luftstrom oder derart bewegt werden, dass die in den Sieben befindliche Masse ständig durchgerüttelt und dadurch die in der Masse sich immer von neuem bildenden Luftkanäle verstopft-werden. Auf diese Weise wirkt der fördernde Gasstrom ständig auf die gesamte Masse und beschleunigt die Auslese.
Die fabriksmässig sehr einfach und. billig durchzuführende Arbeitsweise gemäss der Erfindung geschieht beispielsweise folgendermassen :
Die Fasermasse, gleichgültig welcher Herkunft sie ist oder in welcher Form sie sich befindet, wird aufgeschwemmt. In diesem Zustande wird sie in ein Tauchsieb und mehrmals in eine wässrige Aufschwemmung von Kreide, Kaolin, Infusorienerde, Sand, Sägespäne od. dgl. getaucht, bis eine entnommene Probe zeigt, dass die Oberfläche der Fasern mit dem Kreidepulver od. dgl. bedeckt ist oder die Zwischenräume mit Pulver-oder Korngut ausgefüllt sind.
Die Faser-Kreide-Masse wird mit Hilfe eines feinen Siebes, eines Filters oder einer Zentrifuge od. dgl. möglichst vom Wasser befreit und darauf an der Luft, durch einen künstlich erzeugten Gasstrom oder durch Wärme in einem Trockenraum vollständig getrocknet.
Die trockene Masse wird in Sieben od. dgl. bewegt, so dass das Kreidepulver od. dgl. sich von den Fasern löst und die Siebe passiert.
Während das Kreidepulver od. dgl. für neue Aufschwemmung verwandt wird, geht die Fasermasse zur weiteren Auslese bzw. Reinigung durch ein System in-und hintereinander geschalteter, bewegter, in Kontakt mit einer Elektrizitätsquelle stehender Siebe von verschiedener Grösse und Form der Maschen, die dem zu erzielenden Produkt bzw. der Faserlänge Feinheit der Zerfaserung und der gewünschten Auslese entsprechen. Der Transport der Fasermasse durch diese Siebanordnung erfolgt durch Luft-oder andere Gasströme, die in ihren Press-und Saugwirkungen abgestuft sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung reiner, unverfilzter Faser-, insbesondere Zellstoffmasse, dadurch gekennzeichnet, dass die nach irgendeinem Aufschluss gewonnene Rohzellstoff-oder Fasermasse mit pulverförmigen oder körnerförmigen, wasserunlöslichen Körpern, wie Kreide, Kaolin, Kieselgur, Sand,
Sägespäne u. dgl., zu einer Aufschwemmung verarbeitet, hierauf getrocknet, gegebenenfalls durch Bewegen auf Sieben grösstenteils von den die Verfilzung verhindernden Stoffen und den natürlichen Faserverunreinigungen getrennt und mittels pressende und saugender Luft-oder anderer Gasströme bzw. Wirbel durch eine, vorteilhaft im Kontakt mit einer Elektrizitätsquelle stehende Anordnung von hintereindaner geschalteten Sieben verschiedener, der zu verarbeitenden oder zu erzielenden Fasermasse angepasster Maschenweite und-form geführt wird.