DE549831C - Verfahren zur Herstellung von Filtrierpapier o. dgl. - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Filtrierpapier .o. dgl. Für die Herstellung sowohl von gewöhnlichem Papier als auch von Filtriergapier und Filtrierkarton werden die Zellstoffasern bekanntlich im Holländer, behandelt. Hierdurch tritt eine Verschleimung des Zellstoffes in Erscheinung und verursacht bei der Trocknung eine Verklebung der Fasern. Zellstoffschleim ist aber selbst ein schlechtes Filtermittel, und Filtrierpapier, das auf vorgenannte Weise hergestellt wurde, weist im Verhältnis zur Filteroberfläche nur geringe Filterleistung auf.
• Um die verstopfende Wirkung des Zellstoffschleimes bei Filtsierpapier nach Möglichkeit zu umgehen, mischte man den Holzzellstoffasern Baumwollfasern bei, die durch ihre schraubenförmige Gestalt der Mischung größere Durchlässigkeit geben, oder man brachte die Filtrierpapiere vor dem Trocknen zum Frieren, wobei das gefrierende Wasser infolge der beim Frieren eintretenden Volumenvergrößerung die Schichten poröser macht.
• Vorliegende Erfindung soll nun die Klebewirkung des Zellstoffschleimes und seine Nachteile für Filtrierpapiere u. dgl. beseitigen und gleichzeitig die Filtrierwirkung erhöhen. Erreicht wird dies dadurch, daß die Fasern vor ihrer Formung zu Schichten in einer stark verdünnten Gelatinelösung, die ungefähr 30 g Gelatine auf ioo 1 Wasser enthält, aufgeschwemmt werden. Diese Lösung wird darauf in Vorrichtungen bekannter Art abgesaugt, wodurch dann nach dem Trocknen Filterschichten von großer Porosität erhalten werden. Es ist jedoch Bedingung; daß nicht andere Chemikalien zugesetzt werden (beispielsweise Alaun wie bei der Papierbereitung), da hierdurch die Filterschicht ihre Saugwirkung verliert und nicht mehr filtriert. Zweckmäßig ist es auch, möglichst weiche Cellulose zu verwenden. Durch Beimischung von anderen Filterstoffen, beispielsweise Asbest, kann die Feinfiltration je nach Menge des zugesetzten Asbestes noch gesteigert werden. Die derart hergestellten Filterschichten filtrieren schon bei ganz geringem Druck und, verglichen mit der Filtrationsfeinheit mit Filterpapier oder Filterkarton bisheriger Herstellungsweise, ganz wesentlich schneller.
• Es ist zwar schon ein Verfahren zur Herstellung -von Filtermassen bekannt, wonach auf in bestimmter Weise vorbehandelten vegetabilischen oder animalischen Fasern Tonerdehydrat, Eisenoxy dhydrat oder Kieselsäure niedergeschlagen wird, die Fasern in verdünnte Leimlösung gebracht werden, der Leim durch Alaun oder Gerbsäure fixiert, die Masse getrocknet, zerrieben und nach Anrührung mit Nasser zu einer filtrierenden Schicht absitzen gelassen wird. Abgesehen davon, daß dieses Verfahren sehr.umständlich ist, sind derartige Filtermassen zur Herstellung rasch filtrierender, auch feinste Schwebestoffe zurückhaltender Filter nicht brauchbar.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCFI: Verfahren zur Herstellung von Filtrierpapier o. dgl. aus Celluloseiasern oder Mischungen von Cellulosefasern mit anderen Filterstoffen, wie Asbest, dadurch gekennzeichnet, daB die Fasern vor der Formung zu Schichten in einer stark verdünnten Gelatinelösung, die ungefähr 30 g Gelatine auf ioo 1 Wasser enthält, aufgeschwemmt werden.