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in den Zustand übergeht, den man neuerdings als Solzustand bezeichnet. In diesen Zustand können Substanzen von feinster Verteilung von selbst gelangen, wenn sie ausgesprochen sauren oder basischen Charakter haben. Hieher gehören z. B. Kieselsäure, Kieselsäureadsorptionen, Steatit (der aber nicht in allen Fällen diese Eigenschaft zeigt) usw. Andererseits werden zweckmässig elektropositive Körper durch Säuren, elektronegativ durch Basen in diesen Zustand
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die für das Verfahren brauchbare Masse in der Flüssigkeit zunächst suspendiert bleibt. Bringt man diese Masse dann. indem man die Trennung der Anteile entweder durch Absetzenlassen mechanisch oder etwa durch das elektroosmotische Verfahren des Erfinders nach dem D. R. P.
Nr. 181841 sich vollziehen lässt. und versetzt die-Masse dann mit einer entsprechenden Menge Wasser, so zeigt es sich. dass sie einen geeigneten plastischen Zustand angenommen hat. um in üblicher Weise gegossen oder geformt werden zu können. Die Gegenstände werden dann getrocknet und gebrannt.
Bei vielen Substanzen ist, damit sie in den kolloiden Zustand gebracht werden können,
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Mahlen hinzugekommenen Verunreinigungen zu entfernen. Die chemische Reinigung geschieht im allgemeinen in der Weise, dass die feinverteilte Substanz je nach ihrer Natur mit Salzsäure oder Natronlauge oder unter Umständen abwechselnd mit beiden Reagenzien oder mit anderen
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mechanische an, die durch die Entstehung des Solzustandes gefördert bzw. bedingt wird.
Nach dem Verfahren lassen sich Karborund. Korund, Kieselsäure. Steatit und andere Stoffe behandeln, die in natürlichem Zustand sich ohne die Vorbehandlung nach der Erfindung nicht ohne keramische Bindemittel würden brennen lassen, die jedoch durch feinste Verteilung in Suspension in den Soizustand gebracht werden können. Je nach dem Material und dem
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Natronlauge gekocht ; eventuell wird die Substanz noch weiterhin mit Flusssäure behandelt. um die letzten Spuren von Kieselsäure zu beseitigen. Wenn die Fremdkörper auf diese Weise entfernt sind, wird die Substanz in viel Wasser suspendiert und mit einer kleinen Menge Ammoniak in den Solzustand versetzt.
Wahrend ohne Zusatz von Ammoniak das ganze Gemisch grober und feiner Teiie-zusanune in kurzer Zeit sich klar absetzen würde, scheiden sich nunmehr infolge des Solzustandes schnell die groben Anteile ab, während die feinen in Suspension bleiben. Die Suspension wird abgetrennt und durch fraktioniertes Absitzcnlassen m verschieden feine Anteile
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lang in der Schwebe. Man kann gegebenenfalls die femen Anteile aus der Suspension auf elektro- osmotissChem Wege gewinnen.
Bei elektropositiven Substanzen, z. B. Korund, verfährt man in ganz analoger Weise, nur ruft man den Solzu8tand nicht durch eine Base, sondern durch eine Säure hervor.
Die so gewonnene, fem verteilte Substanz kann in der üblichen Weise verformt oder ge- gossen werden, worauf man sie trocknet und den Brennprozess anschliesst.
Es Ist nun möglich. auf diese Weise gebrannte Gegenstände zu erhalten, welche klingend hart sind, ihre Form vollständig beibehalten und deren Oberfläche durch das Brennen nicht verändert wird. Man kann den Gegenständen nach Belieben eine rauhe, glatte oder mehr spiegelnde Oberfläche verleilten, je nachdem man sie auf rauher, glatter oder spiegelnder Unterlage formt bzw. giesst.
Muster bzw. Zeichnungen, die vor dem Trocknen bzw. Brennen angebracht werden, bleiben unverändert erhalten. Diese Gegenstände haben, da sie keinerlei fremde Beimischungen ent-
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brauchbar. Derartige Diaphragmen, z. B. aus Karborund, ermöglichen z. B. Elektrolysen, wobei die Lösung auf der einen Seite sauer, auf der anderen alkalisch ist. Ihre Porosität ist sehr gross und hängt einzig und allein von der Grösse der Teilchen ab. Da beim Brennen weder das Material
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und darauffolgende so hohe Erhitzung herzustellen, dass der Faden vollkommen dicht wird und metallischen Charakter erhält. Demgegenüber handelt es sich beim vorliegenden Verfahren um die Herstellung keramischer Gegenstände durch Brennen.
Als keramisch im Sinne der Erfindung sollen solche Stoffe verstanden werden. die durch Brennen feste, zusammenhängende Gegenstände ergeben, sei es nun. dass diese porös, dicht oder glasartig erscheinen. Ausgenommen sind Gegenstände, welche beim Brennen rein metallischen Charakter annehmen. Von den bekannten Verfahren zur Herstellung feuerbeständiger Gegenstände mit Karborundum als Bindemittel unterscheidet sich das beschriebene Verfahren vor allen Dingen dadurch, dass dort das oxydierte Karborundum als Bindemittel dient und weder gereinigt noch in feinst verteilter Form verwendet wird.