AT68761B - Verfahren, den Sinterungspunkt von Materialien, deren Sinterungspunkt und Schmelzpunkt zusammenfallen, zu erniedrigen. - Google Patents
Verfahren, den Sinterungspunkt von Materialien, deren Sinterungspunkt und Schmelzpunkt zusammenfallen, zu erniedrigen.Info
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Description
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Verfahren, den Sinterungspunkt von Materialien, deren Sinterungspunkt und Schmelzpunkt zusammenfallen, zu erniedrigen.
Es gibt gewisse Körper, bei denen der Schmelzpunkt und der Sinterungspunkt zusammenfallen. Solche Körper sind z. B. Speckstein, Steatit und ähnliche Magnesiasilikate.
Versucht man, aus diesen Substanzen nach feiner Vermahlung Gegenstände zu brennen, so misslingt dies, weil diese nicht vor dem Schmelzen dicht werden und beim Schmelzen ihre Form nicht beibehalten. Infolgedessen sieht man sich bei der technischen Herstellung gesinterter Gegenstände aus derartigen Materialien genötigt, den Sinterungspunkt dadurch zu erniedrigen, dass man den Substanzen Kaolin oder andere Zusätze beimischt, die in Verbindung mit dem Grundmaterial frilher sinternde Verbindungen bzw. Mischungen ergeben. Auf diese Weise ist es möglich, die Erhaltung der Form beim Brennen zu erreichen.
Dagegen zeigen derartig hergestellte Gegenstände natürlich den Nachteil, dass sie nicht mehr aus dem reinen Grundmaterial bestehen, sondern durch die notgedrungen beigefügten Bindemittel bzw. Mischsubstanzen ihren ursprünglichen Charakter mehr oder weniger verloren haben. Dieser Nachteil kann sich nach verschiedener Richtung geltend machen, z. B. dadurch, dass die Materialien an elektrischer Isolationsfähigkeit eingebüsst haben, dass sie spröder geworden sind, nicht mehr die Druckfestigkeit besitzen u. a. m., wie diese Werte dem reinen Material entsprechen wurden.
Vorliegende Erfindung ergibt nun ein Verfahren, das gestattet, bei derartigen Substanzen den SinterungspunUt zu verschieben, so dass es nunmehr möglich ist, Gegenstände aus dem reinen Material ohne irgend einen Zusatz zu brennen. Nunmehr sintern die Gegenstände unterhalb des Schmelzpunktes, behalten daher ihre Form und die charakteristischen
Eigenschaften des Ausgaugsmateriales bei. Die Erfindung läuft darauf hinaus, dass man
Material dem Brennprozess unterwirft, welches in kolloider Form fraktioniert ist. In der kolloiden Form können die Substanzen z. B. durch das elektroosmotische Verfahren nach
Patent Nr. 59296 ausgebracht werden und in die geeigneten Fraktionen zerlegt werden.
Indem man die Suspension sich während einer gewissen Zeit absetzen lässt, hat man es in der Hand, je nach der Zeitdauer eine grössere oder geringere Erniedrigung des Sinterung- punktes tu erzielen. Je länger die Absetzdauer ist, d. h. je feiner die Teilchen sind, die nachher verarbeitet werden, uin so weiter liegt der Sinterungspunkt unterhalb des Schmelz- punktes. Die nachstehende Tabelle lässt den Einfluss der Absetzdauer ei und derselben Suspension aM die Erniederung des Sinterungspunktes des aus der Suspension aus- gebrachten Materiales, d. h. also den Einfluss des Feinheitsgrades erkennen.
Wasseraufnahmefähigkeit.
EMI1.1
<tb>
<tb>
Seger-Kegel <SEP> Temperatur <SEP> Nr. <SEP> 1 <SEP> Nr. <SEP> 2 <SEP> Nr. <SEP> 3
<tb> 01a <SEP> 900 <SEP> 15#36% <SEP> 26#62% <SEP> 20#000%
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<tb>
*) A b h ä n e : i ge r k ar ng : Das Patent ist zur Gänze abhängig vom Patente-Nr. 62369.
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
<tb>
<tb> Sept, <SEP> Kegel <SEP> Temperatur <SEP> Nr. <SEP> l <SEP> Nr. <SEP> 2 <SEP> Nr. <SEP> 3
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<tb> 20 <SEP> 15300 <SEP> schmilzt <SEP> schmilzt <SEP> schmilzt
<tb>
EMI2.2
zusehen.
Nr. 1 zeigt das Verhalten von Steatit, der zwar feinst gemahlen, jedoch nicht nach vorliegendem Verfahren behandelt ist. Nr. 2 ist ein Steatit, dessen feinste Teilchen durch einen geeigneten Elektrolyten in den Sol zustand gebracht wurden und sich nach 5 Stunden Absetzdauer noch in der Schwebe befanden. Nr. 3 ist ein Steatit, dessen feinste Teilchen noch nach 12 Tagen in der Schwebe waren. Die Tabelle zeigt, dass Nr. 1 nicht vor dem Schmelzpunkt dicht wird, während Nr. 2 bei Seger-Kegel 12 = 13500 und Nr. 3 bei Seger-Kegel 5a = 1180 bereits dicht ist.
Die Wahl des Sinterungspunktes hängt ausser von der Absetzdauer auch von der Natur desjenigen Elektrolyten ab, durch dessen Zusatz man die Aufschlämmung in den Solzustand bringt. So wird z. B. der Sinterungspunkt bei Zusatz von Ammoniak weniger erniedrigt als bei Zusatz von Natronlauge bzw. Natriumsilikat.
Das Verfahren nach vorliegender Erfindung geht z. B. wie folgt vor sich : Das Rohmaterial wird auf das feinste gemahlen und gereinigt. Man suspendiert dann eine geeignete Menge desselben in Wasser und setzt eine entsprechende Menge eines geeigneten Elektrolyten zu. Die feinsten Teilchen geraten hiedurch in den Solzustand (siehe Patent Nr. 59296), während die gröberen Teile und die fremden Beinischungen usw. sich niederschlagen. Nach einer bestimmten, dem Zweck entsprechend gewählten Zeit wird die Suspension abgezogen und in der Osmosemaschine der Wirkung des elektrischen Stromes ausgesetzt, wodurch sich das Material in verhältnismässig trockener Form au der Anode ansetzt. Von dort wird es abgenommen und mit so viel Wasser versetzt, dass sich die.
Gegenstände formen oder giessen lassen. Die Formlinge werden dann bei einer Temperatur' (siehe Tabelle) gebrannt, bei der volle Sinterung eintritt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren, den Sinterungspunkt von Materialien. deren Sinterungspunkt und Schmelzpunkt zusammenfallen, zu erniedrigen, dadurch gekennzeichnet, dass man Material dem Brennprozess unterwirft, weiches in kolloidaler Form fraktioniert ist.
Claims (1)
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Fraktionierung durch Wahl der Absetzdauer der Suspension erreicht.3. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass man die Fraktionierung bei gleicher Absetzdauer durch Zusatz mehr oder minder aktiver Elekrolyte zn der Suspension erreicht.
Applications Claiming Priority (1)
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| DE68761X | 1912-02-09 |
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| AT68761D AT68761B (de) | 1912-02-09 | 1913-01-31 | Verfahren, den Sinterungspunkt von Materialien, deren Sinterungspunkt und Schmelzpunkt zusammenfallen, zu erniedrigen. |
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