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Trockeneinrichtung.
Bei den bisher bekannten Trockeneinrichtungen für gelöste Substanzen, bei denen die in einer vorher konzentrierten und dann zerstäubten Flüssigkeit, welche die zu gewinnenden festen Stoffe enthält, vorhandene Feuchtigkeit durch einen Gasstrom ständig entfernt wird, erscheint das Absetzen der Partikelchen ausschliesslich durch Wirbel-oder Zyklonbildung oder ähnliche kreisende Bewegungen bewirkt, wobei die nach dem erfolgten Absetzen etwa noch mitgerissenen Teile wohl vor gänzlichem Verlust bewahrt, die Abwärme jedoch nur in geringfügigem Masse zur Vorkonzentration ausgenutzt wird ;
es kommt nämlich nur eine kleine Zweigleitung und ein Trockenapparat von verhältnismässig unbeträchtlicher Grösse für die Verwendung hinter dem Hauptapparat in Betracht, der nur einen verhältnismässig kleinen Nutzeffekt besitzt, so dass derartige Anlagen in bezug auf Grösse und Leistung mit Rücksicht auf die industriell noch möglichen Ausmasse an sehr enge Grenzen gebunden sind.
Die Erfindung betrifft eine Trockeneinrichtung, bei der zur Erzielung der höchsten Wirksamkeit in Verbindung mit der höchstmöglichen Ausbeute einerseits ausserordentlich grosse Mengen von Trockenluft zur Anwendung gebracht werden können, was die Verarbeitung von nahezu beliebig grossen Absetzgutmengen in verhältnismässig kleinen, innerhalb der Grenzen industrieller Verwertbarkeit liegenden Anlagen ermöglicht, während andrerseits eine Vorkonzentration der zerstäubten Flüssigkeit vor dem Eintritt in die eigentliche Trockenkammer in bisher nicht bekanntem Grade durch die Abwärme geleistet werden kann, so dass die eigentliche Trockenarbeit auf ein Mindestmass herabgesetzt wird.
Zu diesem Zweck tritt der Erfindung gemäss in den oberen Teil der Trockeneinrichtung das zu behandelnde, bereits im unteren Teile der Einrichtung vorkonzentrierte Gut im Gleichstrom mit dem Trockenmittel ein, wobei die bei dem Trockenprozess abgeschiedenen festen Körper auf den Zwischenböden abgelagert werden, während die teilweise von festen Bestandteilen befreiten Gase im Gegenstrom mit der im unteren Teile des Apparates eintretenden Flüssigkeit zusammengebracht werden und deren Vorkonzentration bewirken.
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform einer Anlage zur Ausführung der Erfindung. Die Anlage besteht aus einem Gebäude von rechteckigem Grundriss mit einem Boden, zwei Zwischenboden a und einem Dach. Die obere Kammer A, welche 6'1 m hoch, 12-2 m breit und 30'5 m lang sein kann, ist die Trockenkammer.
Unter ihr liegt die Absetzkammer A', deren Höhe so bemessen ist, dass die Luft die gewünschte Strömungsgeschwindigkeit annimmt ; die untere Kammer B ist die Feuchtkammer, und auch ihre Höhe ist eine derartige, dass die Luft die erforderliche Geschwindigkeit hat. Für manche Zwecke braucht man nur zwei Kammern und dann wird die Trockenund die Absetzkammer in eine einzige vereinigt, da die Absetzkammer eigentlich einen Teil oder die Fortsetzung der Trockenkammer bildet.
Die Trockenluft strömt in die Trockenkammer durch ein Rohr b und von hier durch die Absetzkammer in die Feuchtkammer. Die ursprüngliche Flüssigkeit wird in der Feuchtkammer durch eine Anzahl Düsen c zerstäubt, die konzentrierte Flüssigkeit auf dem Boden gesammelt und von hier durch eine Pumpe il zum Zerstäuber e gehoben, der sie in die Trockenkammer zerstäubt. Das Pulver wird hauptsächlich auf dem Boden der Kammer A' gesammelt, wo es sich aus der Luft absetzt, und wird durch geeignete Fördervorrichtungen weggeschafft. Die teilweise gesättigte Luft tritt aus der Absetzkammer A'durch die Löcher f
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in ihrer Rückwand aus und strömt durch den Kanal g in die Feuchtkammer B durch die Löcher h in der Vorderwand der letzteren.
Hieraus ist ersichtlich, dass die Trockenluft zweimal benutzt wird, nämlich einmal in der Trockenkammer und dann in der Feuchtkammer ; letztere ist mit der zerstäubten usprünglichen Flüssigkeit erfüllt und die aus ihr abströmende Luft ist daher praktisch genommen vollständig gesättigt, so dass ihre ganze Trocknungsfähigkeit ausgenutzt wird.
Gleichzeitig gestattet die Anwesenheit eines grossen Überschusses von Trockenluft in der Trockenkammer das Zerstäuben in grobe Teilchen, die Erzeugung von grossen Trockenteilchen und ein vollständiges Sammeln des Pulvers aus dem Luftstrome. Das Durchziehen der aus der Absetzkammer abströmenden Luft durch die Feuchtkammer bietet die Sicherheit, dass durch die doit zerstäubte Flüssigkeit alles Pulver, das der Luftstrom aus der Absetzkammer mitnimmt, zurückgehalten wird.
Die Zerstäuber in der Feuchtkammer können mit niedrigem Druck betrieben werden und es erweist sich ein Druck von r 4 kg auf I cm2 als weitaus hinreichend ; dabei wird ein aus groben Teilen bestehender Nebel gebildet, der die Kammer erfüllt, und der erforderliche Kraftaufwand ist ein geringer. Die Zerstäuber in der Trockenkammer arbeiten unter höherem Druck, nämlich je nach der zu verarbeitenden Flüssigkeit und dem gewünschten Erzeugnis bei 35 bis 140 kg auf i cm, aber das Gewicht der aufzupumpenden konzentrierten Flüssigkeit ist viel geringer als das Gesamtgewicht der ursprünglichen Flüssigkeit und infolgedessen wird wenig Kraft verbraucht.
Die Kammern können irgendwelche gewünschte Form aufweisen und verschiedenartig angeordnet sein, wenn nur die Aufeinanderfolge der vorhin angegebenen Arbeitsbedingungen erreicht wird. Die Trockenluft oder das andere Gas kann einer beliebigen Quelle entstammen.
Es muss betont werden, dass hier nicht Wirbelströme oder Drehströme von Luft zur Ausscheidung der Trockenteilchen verwendet werden, wie dies für derartige Zwecke bei vielen anderen Vorrichtungen geschieht, welche sogenannte Fliehkraftabscheider darstellen.
Der Erfinder vermeidet vielmehr derartige Luftströme. An den Enden der Kammern werden Prallwände oder gelochte Scheidewände angebracht, deren Wirkung durch entsprechende Bemessung der Löcher darin besteht, die Luft gleichförmig über den ganzen Querschnitt der Kammer zu verteilen und so einen Geschwindigkeitsgrad herzustellen, bei welchem die Trockenteilchen zu Boden fallen. Durch dieses Mittel und durch gleichzeitigen Gebrauch eines grossen Überschusses an Tröckenluft oder Gas in der Trockenkammer vermag man die Herstellung grosser Teilchen zu sichern und auch den ganzen Gehalt der in der zu trocknenden Lösung vorkommenden festen Bestandteile zu sammeln. Für die ausserordentlich
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sich die Fliehkraftscheider gänzlich unzulässig erwiesen, da sie viel zu gross ausgeführt werden müssten.
Dies gilt auch für die Bedingungen in der Feuchtkammer B, wo die Luft, um sie zur Trocknung vollständig auszunutzen, auf niedrige Geschwindigkeit gebracht und von der Flüssigkeit gründlich durchsetzt werden muss. Um das aus dem Ableitungsrohr eines Fliehkraftscheide's austretende ungeheuer grosse Luftvolumen zu waschen, wäre bei der hohen Geschwindigkeit der Luft eine riesige Pumparbeit für die Waschflüssigkeit erforderlich.
Ein kennzeichnendes Merkmal der Erfindung besteht daher darin, dass die Trockenluft oder ein anderes Gas nach der Einwirkung zwischen der Luft und der zerstäubten Flüssigkeit in der Trockenkammer auf eine solche Strömungsgeschwindigkeit gebracht wird, dass sie die festen Teilchen ausscheiden ; in der Feuchtkammer wird die Geschwindigkeit in gleicher Weise so weit herabgesetzt, dass die in sie eintretende Luft gründlich mit der eingespritzten Flüssigkeit vermischt wird.