DE66110C - Rohrpost mit Blasebalgbetrieb - Google Patents
Rohrpost mit BlasebalgbetriebInfo
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- B65—CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
- B65G—TRANSPORT OR STORAGE DEVICES, e.g. CONVEYORS FOR LOADING OR TIPPING, SHOP CONVEYOR SYSTEMS OR PNEUMATIC TUBE CONVEYORS
- B65G51/00—Conveying articles through pipes or tubes by fluid flow or pressure; Conveying articles over a flat surface, e.g. the base of a trough, by jets located in the surface
- B65G51/04—Conveying the articles in carriers having a cross-section approximating that of the pipe or tube; Tube mail systems
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMTS^
Die Erfindung hat den Zweck, die Einrichtung und Arbeitsweise von pneumatischen
Transportvorrichtungen zu verbessern, sowie die Herstellungs- und Unterhaltungskosten derselben
zu vermindern.
Bei Ausführung der Erfindung wird Druck- und Saugwirkung angewendet, zu deren Erzeugung
bekannte Vorrichtungen dienen können; auch die erforderlichen Rohrleitungen können
wie bisher hergestellt werden. Es empfiehlt sich indessen die Anwendung von Bälgen und
anderen zugehörigen Theilen, wie sie . bis zu einem gewissen Grade bereits bei Harmonien
angewendet werden. ■
Fig. ι der Zeichnung ist eine Schnittdarstellung
solcher Blasebalgeinrichtung. Die mitt eist eines Wasserdruck- oder anderen
pas senden Motors (Az) betriebenen Pumpbälge
A1A2 sind durch Rohre A* A* mit
Behältern B C verbunden, die ebenfalls nach Art der Blasebälge gestaltet sind. Letztere besitzen
selbstthätig wirkende Vorrichtungen zur Abstellung des Motors A3 nur für den Fall
ihrer gröfsten und kleinsten Ausdehnung. Der Saugbehälter C wird entweder durch ein Gewicht
C1 oder durch eine Feder ausgedehnt. Zum selbsttätigen Abstellen des Motors dienen
die Auslafsventile 52C2, welche sich je nach
der Grenzlage öffnen oder schliefsen.
Der Speiseventilhebel A 6 des Motors ist
durch ein Glied mit einem zweiarmigen Hebel A 7
verbunden, dessen Enden durch Schnüre oder Seile 53C3 mit den bewegten Enden der Behälter
B C in 'Verbindung stehen. Wenn bei dieser Einrichtung ein Behälter seine Grenzlage
vor dem anderen erreicht, so wird der Hebel A1 bewegt, ohne dafs mit dem Ventilhebel
A6 eine Bewegung übertragen wird; dieser wird vielmehr nur dann in die Schlufslage
gebracht, wenn beide Enden des Hebels Ä1
in ihre höchste Lage gehoben werden. Der Hebel A β ist belastet, um das Ventil wieder
zu öffnen, wenn die Behälter oder einer derselben wieder zusammensinkt.
Die Transportrohre werden entweder aus Papier oder aus Gewebe hergestellt, das auf
einen Dorn gewickelt wird; es werden so viel Lagen verwendet, als nothwendig sind j den
Rohren die nöthige Widerstandsfähigkeit zu verleihen. Die Verbindung der Lagen erfolgt
durch eine Pasta, Schellack oder ein anderes geeignetes Bindemittel. Die Rohrstücke können
stumpf gestofsen werden, wie aus Fig. 2 im Längsschnitt ersichtlich. Es wird aufsen eine
kurze Kupplungsmuffe herumgelegf und die Enden der Rohre werden innen abgeschrägt,
um keine vorstehenden Kanten zu belassen, welche den freien Durchgang des Trägers verhindern
könnten. Gekrümmte Theile der Rohrleitung können dadurch hergestellt werden, dafs
schmale Streifen aus Papier oder Gewebe schraubenförmig um einen entsprechend gekrümmten
Dorn gewickelt werden.
An Stelle von Papier kann bei Herstellung der Rohrleitung auch Holz verwendet werden;
es werden gefalzte Hälften zusammengepafst und die Stöfse gegen einander versetzt, wie
aus Fig. 3 ersichtlich.
Wenn die Papier- oder Holzrohrleitungen unterirdisch zu verlegen oder den Einflüssen
von Feuchtigkeit ausgesetzt sind, so können
sie durch einen Ueberzug u. dergl. mit Bitumen oder einem ähnlichen Stoff geschützt werden.
Die Druck- und Saugvorrichtung ist im allgemeinen auf einer Centralstation unterzubringen,
von der aus Rohrleitungen nach entfernten Stationen führen; dabei wird Druck angewendet, um die Träger von der Centralstation
nach den entfernten Stationen zu bringen, und Saugwirkung, um sie von den entfernten
Stationen nach der Centralstation zu befördern.
Eine Ausführungsweise des Centralstationsapparates ist im Verticalschnitt in Fig. 7 dargestellt.
Jedes Transportrohr D ist durch ein oder ein Paar Zweigrohre D1 mit einem Dreiweghahn
D2 verbunden, bei dessen einer Stellung das Rohr geschlossen ist; bei einer
zweiten Stellung (Fig. 7) wird es durch ein Rohr D8 mit dem Saugbehälter in Verbindung
gebracht, während eine dritte Stellung (Fig. 8) durch ein Rohr Di die Verbindung mit dem
Druckbehälter vermittelt. Der Dreiweghahn D2 ist durch einen Handhebel D 5 stellbar. Durch
denselben Hebel D5 wird der das Transportrohr D abschliefsende Schieber E bethätigt,
wenn der Beamte auf der Centralstation einen Behälter für die Beförderung nach einer entfernten
Station eingelegt hat, und zwar durch folgenden Mechanismus: Der Schieber E ist
durch eine Stange E1 mit einem verticalen Hebel E'2 verbunden; letzterer greift an einer
horizontalen Stange E3 an, welche in Führungen eines Armes is4 beweglich ist; das
untere gebogene Ende des Hebels E2 wird von einem Arm D6 getroffen, der sich mit
dem Hebel D 5 bewegt und mit einer Reibungsrolle versehen ist. Wenn der Schieber E nach
innen bewegt ist, so tritt eine Klinke E5 mit
einem Einschnitt in der Stange Es in Eingriff und verhindert deren Bewegung durch das an
einem Seil befestigte Gewicht Ee. Die Klinke is5
wird durch einen Hammer E1 freigegeben, wenn der Behälter am Bestimmungsort angelangt
ist, indem durch einen dort selbstthätig erregten elektrischen Ström ein Elektromagnet
M erregt wird, dessen Anker als Hemmung E6 für den Hammer E1 und gleichzeitig
als Anzeigedeckel E9 dient. Durch Anziehen der Stange JE, welche den Hammer i7
mit dem verticalen Hebel E- verbindet, wird der Hammer E7 wieder in die Lage zurückgebracht,
in welcher ihn die Hemmung Es hält.
Am anderen Ende ist der Absperrhahnhebel D5 mit einer Scheibe D7 verbunden,
welche dazu dient, die Mündung des Transportrohres D zu schliefsen, wenn ein Behälter
von einer entfernten Station durch Saugen nach der Centralstation zu befördern ist. Die
Scheibe D7 ist mit dem Hebel D5 gelenkig verbunden, mit einer Gummi- oder Lederscheibe
belegt, wird durch Saugwirkung an das Rohr angeprefst und bei Ankunft des Behälters
dagegen leicht fortbewegt. Gleichzeitig mit der Bewegung des Hebels Z)5, welcher die
Scheibe D7 an die Mündung des Rohres bringen soll, wird die Verbindung D3 mit dem Saugbehälter
hergestellt.
Eine zweite Ausführungsform des Centralstationsapparates ist in Schnittdarstellung aus
Fig. 9 ersichtlich. Fig. 10 ist die Vorderansicht des oberen Theiles dieses Apparates.
Bei dieser Ausführungsform sind die Ventileinzelheiten vereinfacht. Der Schieber E wird
direct von Hand mittelst eines Knopfes am Ende der Spindel E1 des Schiebers bewegt.
Ein durch eine Feder bethätigtes Ventil F dient zum Schliefsen des Rohres D4, welches
die Verbindung zwischen dem Transportrohr D und dem Druckbehälter herstellt. Wenn das
Ventil F mittelst seiner Spindel F1 geöffnet
wird, so wirkt es auf eine Klinke F2, welche in einen Anker Fs eingreift, so dafs das Ventil
offen gehalten wird, bis ein elektrischer Impuls von der Fernstation die Erregung des Elektromagneten
M veranlafst, der den Anker F3 hebt und die Klinke F2 freigiebt, worauf das Ventil F
durch seine Feder zum Schlufs gebracht wird. Das Rohr D3, welches mit dem Saugbehälter
communicirt, wird in ähnlicher Weise durch ein Scheibenventil F4 geschlossen, und die
Spindel dieses Ventils ist durch eine Kette mit einem Gummiball F5 in Verbindung gebracht,.
welcher zum Schliefsen der Mündung des Transportrohres D dient, wenn Saugwirkung
in Anwendung kommen soll, um einen Behälter von der Fernstation nach der Centrale
zu befördern.
Wird dieser Ball F5 von Hand in seine
Schlufslage gebracht, so wird gleichzeitig das Ventil F* geöffnet und die Saugwirkung hält
den Ball in seiner Lage, bis der ankommende Behälter ihn fortdrückt, worauf sich das Ventil F4
sofort schliefst.
Fig. 11 ist ein Verticalschnitt durch das auf der Fernstation befindliche Auslafsende des
Transportrohres D, von der Seite gesehen, und Fig. ι 2 ist die Vorderansicht davon. :
Ein angelenktes Klappenventil G schliefst den Auslafs in einer schräg gerichteten Lage,
wobei die Luft, welche vor einem Behälter, wenn derselbe von der Centralstation nach der
Fernstation befördert wird, herbewegt wird, durch einen Auslafs G1 entweicht, der durch
das obere Ende des Ventils G geöffnet wird: Wenn ein Behälter ankommt, so wird das
Ventil G durch denselben in die verticale Lage gedreht und derselbe geht heraus, und gleichzeitig bildet ein aufsen am Ventil angebrachtes
elektrisches Contactstück G2 Contact mit einem
Federdraht G3, welcher nebst einem elektric sehen Leitungsdraht an einer isplirten Klemme G4
sitzt. Der zweite Leitungsdraht ist mit einer Klemme G5 verbunden, welche auf dem
metallischen Mantel des Apparates befestigt ist und mit dem Contactstück G2 an dem Ventil G
durch die Drehzapfen dieses Ventils in elektrischer Verbindung steht. Wenn der Beamte
auf der Fernstation das Ventil G öffnet, um einen Behälter einzulegen, der nach der
Centralstation befördert werden soll, so schliefst der obere Theil des Ventils G die Verbindung
mit dem Luftauslafs G1, so dafs die Saugwirkung in dem Transportrohr auf den Behälter
wirken kann. Gleichzeitig wird Contact zwischen den Theilen G2 und G3 hergestellt,
so dafs ein elektrischer Anruf nach der Centralstation übertragen wird, um den Anzeiger E9
zu bewegen und dem Beamten auf der Centralstation anzuzeigen, dafs er den Hahn D2 derart
einzustellen habe, dafs das Transportrohr D mit dem Saugbehä'lter in Verbindung gebracht
wird. Das Ventil G hat die Form eines Cylinderabschnittes und bildet, in geöffneter Lage,
einen Theil der Innenfläche des Rohres D. Es kann an Stelle dieses Ventils indessen auch
ein schräger Draht H treten, wie aus Fig. 13 ersichtlich, welche ein Verticalschnitt in kleinerem.
Mafsstabe ist. Ein ankommender Behälter bringt den Draht H aus der Lage und führt ihn in
eine Nuth auf der inneren Seite des Rohres D, die etwa bis zum Ende durchgeführt ist. Das
äufsere Ende des Drahtes H ist umgebogen und trägt eine Scheibe H1, so dafs die Luft,
die durch einen nach dem Bestimmungsorte bewegten Behälter nach aufsen getrieben wird,
seitlich entweicht.
Der Draht H ist mit einem Gegengewicht H2
versehen, welches den Draht nach innen schliefst; wird er dagegen nach aufsen bewegt, 'entweder
durch einen ankommenden Behälter oder durch den Beamten auf der Fernstation beim Einlegen
eines Behälters, steht er mit dem Draht G3 in Contact.
Der Behälter wird aus Hälften hergestellt, die leicht verbunden und gelöst werden können
und zu diesem Zwecke*'eine einfache geeignete Haltevorrichtung erhalten. Ein Beispiel eines
solchen Behälters ist in den Fig. 4, 5 und 6 in End-, Seitenansicht und Schnitt dargestellt.
Die Hälften K1 K'2 sind teleskopartig in einander
gepafst, so dafs sie genügend fest zusammenhalten, und nach der Darstellung ist in
der einen Hälfte K2 eine Spindel befestigt, zu dem Zwecke, einen Phonogrammcylinder if4
aufzunehmen, so dafs eine Berührung desselben mit dem Träger und eine Beschädigung der
Aufsenfläche des Cylinders nicht eintreten kann. Der Behälter für Phonogrammcylinder oder
andere Gegenstände kann mit einem Schlofs versehen werden, so dafs er nur mittelst eines
Schlüssels geöffnet werden und nicht in unberufene Hände gelangen kann.
In einigen Fällen, z. B. wo die Transportrohre D verhältnifsmäfsig kurz sind, kann die
Druck- und Saugvorrichtung vereinfacht werden; so können an Stelle derselben eine Pumpe
oder Blasebälge angewendet werden, deren Saug- und Auslafskanäle mit dem Dreiweghahn
D2 oder einem gleichwertigen Ventil oder Ventilen verbunden sind, um Luft direct
aus dem Transportrohr auszusaugen oder in dasselbe einzupressen. In einzelnen Fällen
können die Ventile nach Art der Klappen eingerichtet werden, wie sie im Orgelbau üblich
sind, und wenn dieselben eine verhältnifsmäfsige Gröfse haben, so können sie durch
mit Druckluft bewegte Hebel, Relais oder Zwischenventile bethätigt werden.
Wo die Transportrohre unterirdisch oder in anderer Weise zu verlegen sind, wo also eine
Verstärkung und gröfsere Widerstandsfähigkeit erwünscht ist, können sie aus Eisen oder anderem
geeigneten Metall gefertigt und mit Holz u. s. w. überzogen werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:An einem Rohrpostsystem mitBlasebalgbetrieb, bei welchem die Fernleitung entsprechend der Förderrichtung mit einer Hochdruckleitung oder einer Tiefdruckleitung in Verkehr gesetzt wird, eine Einrichtung, um die selbstthätige Aufhebung der Druckluft- bezw. Ansaugwirkung zu veranlassen, wenn die Transportbüchse ihren Bestimmungsort (Fern- oder Centralstation) erreicht hat, gekennzeichnet durch:a) einen für die Hochdruckwirkung bestimmten Schieber (E) zum Abschlufs der Einlagekammer, in Verbindung mit einer Drucklufteröffnungsvorrichtung , welche mittelst eines elektromagnetisch auslösbaren Sperrmechanismus offen gehalten wird, bis durch Anstofsen der Transportbüchse an eine bewegliche Austrittswange bei der Fernstation ein Contact gebildet wird, undb) einen Saugverschlufs für das Leitungsrohr, bestehend aus einem an die Mündung (vor dem Schieber E) anzusetzenden und demnächst durch die ankommende Transportbüchse selbst abgestofsenen Ventilkörper, welcher entweder als Scheibe (D7J zugleich mit dem Eröffnungshebel der Ansaugleitung in die das wirksame Ansaugen ermöglichende Absperrlage gebracht wird, oder welcher als Ventilball (F5) mittelst einer Kette mit einem sich selbsttätig schliefsenden Ventil der Ansaugleitung verbunden ist, so dafs letztere in jedem Falle nur so lange geöffnet bleibt, als die Ventilscheibe oder der Ventilball in der Hublage den Ansaugverschlufs bildet.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE66110C true DE66110C (de) |
Family
ID=339845
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT66110D Expired - Lifetime DE66110C (de) | Rohrpost mit Blasebalgbetrieb |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE66110C (de) |
-
0
- DE DENDAT66110D patent/DE66110C/de not_active Expired - Lifetime
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