DE660596C

DE660596C - Schnell herstellbare und schnell loesbare Stumpfnahtverbindung fuer Feinbleche, insbesondere fuer die gedraengten Verhaeltnisse und gewoelbten Flaechen im Flugzeugbau

Info

Publication number: DE660596C
Application number: DEH150280D
Authority: DE
Inventors: Franz Huebner
Original assignee: E H DR H C ERNST HEINKEL DR IN
Current assignee: E H DR H C ERNST HEINKEL DR IN
Priority date: 1937-01-19
Filing date: 1937-01-19
Publication date: 1938-05-30

Description

uj. i93ö

AUSGEGEBEN AM
30. MAI 1938

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47a GRUPPE 2
H150280XIII47CL

Franz Hübner in Warnemünde

ist als Erfinder benannt worden.

2)r.-3ng. e. f). Dr. h. c. Ernst Heinkel in Warnemünde

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Januar 1937 ab

Leicht und schnell herstellbare und lösbare Verbindungen von Blechrändern miteinander sind mehrfach vorgeschlagen worden. Bei den bekannten Reißverschlüssen ist Voraussetzung, S daß an den Blechrändern Stoff- oder Lederstreifen mit den Reißverschlußgliedern befestigt sind; eine Kräfteübertragung, wie sie z. B. für die tragende Außenhaut bei Flugzeugbauteilen verlangt wird, ist also unmöglieh. Auch Kettenverschlüsse sind nur für elastische Stoffe brauchbar. Zur Kräfteübertragung sind Scharnierverbindungen geeignet, die durch Einschieben und Herausziehen des Scharnierdrahtes hergestellt und gelöst werden können, dabei ist aber das Einschieben meistens ziemlich schwierig oder gar unmöglich, wenn es sich um lange oder sogar gekrümmte Blechränder handelt. Als weitere Schnellverbindung sind Schienen mit C-Querschnitt bekannt, die über entsprechend gebogene Blechränder geschoben werden und diese aneinanderpressen. Solche Schienen können aber im Flugzeugbau wegen der Krümmungen der Flächen fast nirgends verwendet werden.

Die erfindungsgemäße Verbindung ist für die gedrängten Verhältnisse und gewölbten Flächen, insbesondere im Flugzeugbau, ebenso leicht und schnell · herstellbar und lösbar wie der bekannte Reißverschluß, aber auch zur Übertragung von Zug-, Druck- und Schubkräften geeignet. Sie ist eine Stumpfnahtverbindung, bei der die Verriegelungsglieder mit reißverschlußähnlicher Wirkung unmittelbar, also ohne die beim bisherigen Reißver-Schluß nötigen elastischen Zwischenstreifen, an den beiden miteinander zu verbindenden parallelen Blechrändern schwenkbar befestigt sind. Die Schwenkbarkeit der Verschlußglieder wird durch in den Blechrändern gelagerte Drehzapfen, die z. B. als Niete ausgebildet sein können, bewirkt. Die Verriegelungsglieder selbst sind flache Plättchen, die vorzugsweise als nebeneinanderliegende Keile oder als ineinandergreifende ankerartige Haken ausgebildet sind und alle in einer ebenen oder gekrümmten Fläche liegen. Die Drehzapfen der Verriegelungsglieder können so große Köpfe haben, daß sie die gegenüberliegenden Verschlußglieder im geschlossenen

660598

Zustande der Verbindung- teilweise übergreifen.

Da die erfindungsgemäße Verbindung reißverschlußartig wirkt, ist auch ein Schieber S. vorhanden. Er besteht vorzugsweise aus je einem auf der Außen- und einem auf der Innenseite des Reißverschlusses gleitenden Führungsstück. Diese Führungsstücke sind durch einen Steg miteinander verbunden, der ίο durch den Spalt zwischen den zu verbindenden Teilen hindurchgreift. An der auf der Außenseite liegenden Führung ist ein scharnierartiges Zugstück angebracht. Der Schieber enthält zwei gegenüberliegende Greifer, die federnd gegen die Äugenteile der Verschlußglieder drücken. Die Greifer.oder die Augenteile oder beide können geriffelt sein. Bei | Bewegung des Schiebers werden dadurch die Verschlußglieder zwangsläufig gedreht. Die Durchmesser der als Drehzapfen für die Verschlußglieder vorgesehenen Nietköpfe sind größer als die der Augenteile der Verschlußglieder und werden zur Führung des Schiebers benutzt.

Am Anfang des Verschlusses ist ein Anschlagstift und am Ende ein bewegliches, z. B. kippbares Sperrstück angebracht. Der Anschlagstift verhindert eine zu große Schwenkung des ersten Verriegelungsgliedes, das Sperrstück ein selbsttätiges Öffnen der reißverschlußartigen Verbindung. Beweglich, ist das Sperrstück, damit der Schieber !eingeführt und herausgenommen -"werden., kann.

Auf der Zeichnung zeigt

Abb. ι die Anordnung der Verschlußglieder auf der Innenseite des Verschlusses,

Abb. 2 die Außenseite desselben mit dem Schieber. In den

Abb. 3 und 4 ist der Schieber in Seiten- j und Draufsicht dargestellt.

Abb. 5 veranschaulicht den Schnitt 5-5 in Abb.. ι und 2.

Abb. 6 zeigt die Form und Verriegelung der Verschlußglieder und
Abb. 7 das kippbare Sperrstück.

Auf den Rändern der zu verbindenden Teile ι und 2 sind die Verschlußglieder 3 um die Niete 4 drehbar gelagert. Bei der Bewegung des Schiebers 5. drücken die durch die Feder 6 unter sich verbundenen geriffelten Greifer 7 an die ebenfalls geriffelten Augen<teile 8 der Glieder 3 und drehen sie zwangsläufig. In Verschlußstellung überdecken die Nietköpfe 4^a die Ecken der gegenüberliegenden Verschlußglieder 3. Die Seitenflächen 14 legen sich aneinander und verriegeln sich gegenseitig. Das auf der Außenseite der zu verbindenden Teile 1, 2 liegende Führungsstück 9 des Schiebers 5 enthält das scharnierartige Zugstück 10, das in die Gebrauchsstellung um 90⁰ geschwenkt wird. Das auf

der Innenseite gleitende Führungsstück 11 ist mit dem außenliegenden Stück 9 durch einen Steg 12 verbunden, der in dem Spalt 13 zwischen den Teilen 1 und 2 gleitet. Dia zu verbindenden Teile 1, 2 werden durch Einführen der Nietköpfe 4« auf die Schrägflächen der Nuten 13 des Schiebers 5 dicht zusammengeführt. Das erste Glied in Verschlußstellung ist durch den Anschlagstift 15 und das letzte Glied durch das kippbare Sperrstück 16 gegen weitere Drehung gesichert. Der flache Boden des Führungsstückes 11 drückt beim Einführen des Schiebers auf das äußere Ende 17 des Sperrstückes 16, wodurch das andere Ende 18 angehoben und das Verschlußglied 3 zur Drehung freigegeben wird.

Bei dem erfindungsgemäßen Verschluß erfolgt die Verriegelung nicht nur in der bisher bekannten Weise nach einer Richtung, sondem infolge Üherdeckung der Verschlußglieder durch die Nietköpfe außerdem noch senkrecht zur Blechebene. Der Verschluß eignet sich für die Verbindung ebener und gekrümmter Bauteile und auch für gerade oder gekrümmte Verbindungsnähte. Er kann den aufzunehmenden Kräften entsprechend beliebig stark ausgeführt werden.

Claims

Patentansprüche:

1. Schnell herstellbare und schnell lösbare Stumpfnahtverbindung für Feinbleche, insbesondere für die gedrängten Verhältnisse und gewölbten Flächen im Flugzeugbau, dadurch gekennzeichnet, daß Verriegelungsglieder mit reißverschlußähnlicher Wirkung unmittelbar, also ohne elastische Zwischenteile, an den beiden miteinander zu verbindenden parallelen Blechrändern ton schwenkbar befestigt sind.

2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsglieder um in den Blechrändern gelagerte Drehzapfen schwenkbar sind.

3. Verbindung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsglieder flache Plättchen sind, die alle in einer ebenen oder gekrümmten Fläche liegen.

4. Verbindung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzapfen für die Verriegelungsglieder nietartig ausgebildet sind und so große Köpfe haben, daß sie die gegenüberliegenden Verschlußglieder im geschlossenen Zustande teilweise überdecken.

5. Verbindung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der die Herstellung und Lösung der Verbin-' dung bewirkende Schieber aus einem auf der Außen- und einem auf der Innenseite

der Blechränder gleitenden Führungsstück besteht und daß diese Führungsstücke miteinander durch einen Steg verbunden sind, der durch den Spalt zwischen den zu verbindenden Teilen hindurchgreift.

6. Verbindung nach den Ansprüchen ι

bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber zwei geriffelte Greifer enthält, .die federnd gegen die Augenteile derVerschlußsrlieder drücken.

7. Verbindung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber Führungen besitzt, die auf die Drehzapfenköpfe der Verriegelungsglieder passen.

8. Verbindung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß am Anfang der Verbindung ein Anschlagstift und am Ende ein bewegliches, z. B. kippbares Sperrstück angebracht ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen