DE660354C

DE660354C - Selbstkassierer zur Entgegennahme von Hartgeldbetraegen fuer verschiedene Verwendungszwecke mit Quittiereinrichtung

Info

Publication number: DE660354C
Application number: DEM132157D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1935-09-24
Filing date: 1935-09-24
Publication date: 1938-05-24

Description

Um Banken und ähnliche Einrichtungen von der lästigen Vereinnahmung kleiner und kleinster Beträge zu entlasten, hat man bereits Selbstkassierer vorgeschlagen, die für verschiedene Verwendungszwecke bestimmte Hartgeldbeträge gegen Quittungsausgabe vereinnahmen.

Diese bekannten Einrichtungen sind indessen außerordentlich verwickelt gebaut, daher teuer und unsicher im Betrieb. Bei einer dieser Einrichtungen werden z. B. die eingeworfenen Münzen photographiert oder aber eingefärbt und abgedruckt. Dabei muß der Benutzer noch eine Kennmarke mit einwerfen, die wie die Münzen behandelt und darauf zurückgegeben wird.

Schließlich kennt man auch schon Spar kassen mit selbsttätiger Vorrichtung zur Aus lieferung der Quittungen. Derartige Sparkassen arbeiten in der Weise, daß für jedes eingelegte Geldstück je eine Quittung zur Ausgabe gelangt. Die Quittungen liegen -der Reihenfolge nach numeriert in dem Apparat, und ebenso fallen die Geldstücke nach der Reihenfolge der Einführung in einen geschlitzten Behälter.

Andere mit Quittiervorrichtung versehene Selbstkassierer sind mit mehreren wertmäßig gestaffelten Einwurf schlitzen versehen; dabei ist jedem der letzteren eine besondere Quittiervorrichtung zugeordnet, und durch den Münzeinwurf wird die jeweils benötigte Quittiervorrichtung mit einer gemeinsamen Antriebswelle gekuppelt. Solche Vorrichtungen sind indessen nur für einen Verwendungszweck vorgeschlagen worden (Sparvorrichtungen), während neben den Spareinlagen noch eine ganze Reihe kleiner und kleinster Zahlungen, z. B. für Krankenkassen, Versicherungen usw., wöchentlich oder monatlich erfolgen und die betreffenden Annahmestellen belasten.

Die Erfindung will diesen Nachteil beheben und das Einzahlen derartiger Beträge für verschiedene Verwendungszwecke durch Schaffung eines Selbstkassieiiers erleichtern, der einfach in Herstellung und Handhabung ist und infolgedessen, mit größter Sicherheit arbeitend, die Vereinnahmung kleiner und kleinster Beträge für verschiedene Verwendungszwecke erleichtert, die sonst die Annahmesteilen belasten oder überhaupt nicht eingezahlt werden. Die Erfindung wird dementsprechend darin gesehen, daß einem mit Quittiereinrichtung versehenen Selbstkassierer zur Entgegennahme von Hartgeldbeträgen für verschiedene Verwendungs-zwecke jedem Verwendungszweck eine Reihe von je einen besonderen Münzsammelkanal besitzenden Geldeinwürfen zugeordnet ist, die in an sich bekannter Weise wertmäßig gestaffelt und. mit je einer besonderen ein- und ausrückbaren Quittiereinrichtung versehen sind, und daß den Quittiereinrichtungen sämtlicher Geldeinwurf sreihen ein gemeinsames Getriebe zu-

geordnet ist, das bei einem in bekannter Weise den Antrieb einschaltenden Geldeinwurf mit der jeweils benötigten Quittiereinrichtung gekuppelt wird.
Weitere bauliche Einzelheiten sind in den Ansprüchen gekennzeichnet.

Auf der Zeichnung ist der Selbstkassierer' beispielsweise und sehematisch dargestellt. Es zeigt

ίο Abb. ι einen teilweisen senkrechten Schnitt, Abb. 2 eine teilweise Vorderansicht im Schnitt,

Abb. 3 eine Draufsicht einer Einzelheit, Abb. 4 eine schaubildliche Ansicht des Selbstkassierers.

Im! Gehäuse 1 sind! Geldstückeinwurfsteüeji 2 für leine Anzahl von Kontenreihen a, b, c, d, e vorgesehen, wobei jede Kontenreihe einem besonderen Verwendungszweck zugeordnet ist. Reihe α soll 2. B. zur Entgegennahme von Spargeldern dienen, während die anderenReihen zur Entgegennahme von Beiträgen für Krankenkassen, Versicherungen usw.gedacht sind. Die übereinanderliegenden Geldeinwurfstellen sind wertmäßig gestaffelt. In jeden Einwurf 2 ragt ein Kipphebel 3, welcher mit seinem äußeren Ende 4 beim Durchgang des Geldstücks die Kontakte 5 des Stromkreises 6 der Stromquelle 10 zum Schaltrelais 7 des Motors 11 schließt. Das Relais 7 schließt mit seinem Kern über einen Schwinghebel 8 die Kontakte 9 des Stromkreises 9« der Stromquelle 12 des Motors 11. Vom Motor 11 geht eine Antriebskette 13 nach einem Zahnkranz, welcher auf der Welle 14 befestigt ist. Auf der Welle 14 sind lose laufende Zahnkränze 15 vorgesehen, die nach Ankupplung zum Antrieb der an einer umlaufenden Kette 16 befestigten Äbwerfer 17 für die Quittungen 19 dienen. Mehrere soleher Wellen 14 für die Stapel¹19 sind übereinander angeordnet und werden durch eine Kette 18 gleichzeitig angetrieben (Abb. 1).

Die Abwerf er 17 werfen die Quittungen 19 in einen Trichter 20, dabei durchlaufen diese ein Stempelpaar 41, welches gleichzeitig mit einer Zählvorrichtung gekuppelt ist, so daß die jeweiligen Beträge gezählt werden. Beim Austreten der Quittungen werden diese nochmals mit einem Tagesstempel durch das Stempelpaar 21 versehen.

Bei Einwurf einer Münze betätigt der ausschwingende Kipphebel 3 außerdem noch Kontaktglieder 23, welche den Stromkreis 24 zu der Relaisspule 25 schließen. Diese Relaisspule schließt die Kontakte 26 des Stromkreises 27 der zugehörigen Solenoidspule 28, wodurch deren Kern 29, welcher mit einem Hebel 30 verbunden ist, betätigt wird. Der Hebel 30 greift mit seinem Maul 32 (Abb. 2,3) in eine nach zwei Seiten wirksame Kupplung 33 ein. Der Hebel 30 ist um einen Zapfen 31 schwingbar gelagert. Beim Erregen der dem benutzten Geldeinwurf zu-

.».geordneten Spule 28 wird der Hebel 30 in dom entsprechenden Sinne geschwenkt, wo-■ 'durch die Kupplung auf die zugehörige Seite !verschoben wird. Hierbei greift sie mit dem Zapfen 34 o. dgl. in eine der Gegenkupplungen 35 ein und versetzt diese in Drehung, so daß eine der zwei nebeneinanderliegenden Abwurfvorrichtungen 17 b etätigt wird.

Am Kasten 1 ist eine Einwurfvorrichtung 45 vorgesehen, in welche ein von den ausgegebenen Quittungen abzutrennender Teil wieder !eingeworfen wird. Die Geldstückaufnahmebehälter 40 sind in bekannter Weise derart ausgebildet, daß die Geldstücke der Reihenfolge entsprechend aufgenommen und gelagert werden, so daß nach Abzählung der darin enthaltenen Geldstücke und Vergleich der entsprechend abgegebenen Quittungen ein Falschgeldeinwerfer festgestellt werden kann. Zur Erleichterung des Abzählens werden solche Geldbehälter mit einem Schauschlitz 46 versehen.

Damit die nach erfolgtem Geldeinwurf in Betrieb gekommene Einrichtung nach einer entsprechenden Zeit wieder außer Tätigkeit kommt, muß der Hauptschalter 8, 9 ausgeschaltet werden. Zu diesem Zwecke sind auf der vom Hauptantriebsmotor 11 aus angetriebenen Kette 13 ein oder mehrere Steuernocken 47 vorgesehen, die nach einer bestimmten Umdrehungszahl des Motors 11 den Hauptschalter 8, 9 wieder ausschalten. Der Nocken 47 drückt hierzu mit seiner Schrägfläche den Kontakthebel 8 so weit nach rechts (Abb. ι) zurück, daß die beiden Kontakte 9 keine Verbindung mehr haben. Gleichzeitig mit dem Ausschalten des Hauptantriebsmotors wird der Kontakt 26 wieder unterbrochen, so daß die entsprechende Solenoidspule 28 wieder stromlos wird und so die Kupplung 29 bis 35 etwa durch eine Feder wieder in ihre Mittellage (Abb. 3)' gebracht werden kann.

Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich mit Leichtigkeit Zahlungen für alle möglichen Zwecke vereinnahmen, z. B. für Sparkassen, Versicherungen, Krankenkassen u. dgl. Da diese Vorrichtungen an öffentlichen Plätzen, Bahnhöfen usw. aufgestellt werden können, so ist der Einzahler nicht erst gezwungen, eine bestimmte Zahlstelle zu bestimmter Stunde aufzusuchen "und mit seiner gegebenenfalls geringfügigen Einzahlung zu behelligen.

Selbstverständlich kann der Selbstkassierer den einzelnen Verwendungszwecken angepaßte Einrichtungen aufweisen. Z. B. kann für Sparzwecke eine Vorrichtung getroffen werden, daß etwa für ro Pfennig ein Sparbuchumschlag

mit Kontonummer abgegeben wird. Auf eine an dem Sparbuchumschlag hängende, gleich numerierte Karte schreibt der Sparer seinen Namen und wirft diese Karte in den Briefkasten des Automaten.

Beginnt der Sparer nunmehr mit Einzahlungen, so gibt der Selbstkassierer bei jedem Einwurf eine Quittung über den einbezahlten Betrag mit Datum ab. An der

ίο Quittung befindet sich ein Klebestreifen, ferner eine Benachrichtigung an die Bank bzw. Sparkasse. Auf die Benachrichtigung schreibt der Sparer die Nummer seines Sparbuchumschlages sowie seinen Namen und wirft das Schreiben in den Briefkasten des Selbstkassierers, während er die Quittung in seinem Sparbuchumschlag einklebt. Dadurch erfährt die Bank, wem die Einzahlung gutzuschreiben ist. Erst beim Geldabholen ist der Sparbuchumschlag auf der Bank bzw. Sparkasse vorzulegen.

Da von jeder Einwurfstelle das Geld in einen besonderen Behälter fällt, und zwar in der gleichen Reihenfolge geordnet, wie der . 25 Selbstkassierer die Quittungen abgibt, so läßt sich, wie bereits erwähnt, ein etwaiger Falschgeldeinwerfer leicht feststellen. Befindet sich z. B. ein falsches Geldstück auf der fünften Lage, so ist dafür der Entnehmer der fünften Quittung verantwortlich, die seit der letzten Entleerung von dieser' Einwurfstelle ausgegeben ist. Es ist daher notwendig, daß nach jeder Entleerung der Münzenbehälter 40 die erste Quittungsnummer, die zur Ausgabe ansteht, seitens des mit der Entleerung beauftragten Beamten vermerkt wird.

Claims

Patentansprüche:

i. Selbstkassierer zur Entgegennahme von Hartgeldbeträgen für verschiedene Verwendungszwecke mit Quittiereinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Verwendungszwecke eine Reihe von je einen besonderen Münzsammelkanal (40) besitzenden Geldeinwürfen (2) zugeordnet ist, die in an sich bekannter Weise wertmäßig gestaffelt und mit je einer besonderen ein- und ausrückbaren Quittiereinrichtung(i4 bis 19) versehen sind, und daß den Quittiereinrichtungien sämtlicher Geldeinwurfsreihen ·εϊη gemeinsames Getriebe (13, 14, 18) zugeordnet ist, das bei einem in bekannter Weise den Antrieb (11, 12) einschaltenden Geldeinwurf mit der jeweils benötigten Quittiereinrichtung gekuppelt (28 bis 35) wird.
2. Selbstkassierer nach Anspruch 1 mit in den Münzenkanal hineinragendem Schalthebel, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Münze verschwenkte Schalthebel (3) zweckmäßig durch Vermittlung an sich bekannter Schaltrelais (7 bis 9 bzw. 25, 26) zwei Stromkreise schaltet, nämlich den Hauptstromkreis zur Antriebsmaschine (n), die gleichzeitig sämtliche Wellenreinen (14) der Quittiereinrichtungen für die Quittierformulare in Drehung versetzt, und außerdem einen zweiten Stromkreis, der jeweils nur die der benutzten Hartgeldeinwurfstelle zugehörige Quittiereinrichtung mit der betreffenden Welle (14) kuppelt.
3. Selbstkassierer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die dem gleieben Verwendungszweck zugeordneten GeId- und Quittungsstapel (40 bzw. 19) senkrecht übereinander angeordnet sind, wobei die zweckmäßig hinter den Geldstapeln liegenden Quittungsstapel je eine Abwurfvorrichtung (ι s bis 17) besitzen, so daß die in gleicher Höhe liegenden Quittierabwurfvorrichtungen der benachbarten, einander entsprechenden Geldeinwurfstellen für die verschiedenen Verwendungszwecke von durchgehenden Antriebswellen (14) antreibbar sind.
4. Selbstkassierer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte, von der gleichen Antriebswelle (14) antreibbare Quittierabwurfvorrichtungen durch ein gemeinsames, nach zwei Seiten kuppelbares Kupplungsglied (30 bis 34) mit dieser Antriebswelle wahlweise kuppelbar sind, wobei das Kupplungsglied über einen zweiarmigen Schwinghebel (30 bis 32) von zwei Magnetspulen (28) betätigt wird, von denen jeweils eine durch den beim Münzeinwurf geschlossenen zweiten Stromkreis erregt wird.
5. Selbstkassierer nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß von der zur Quittiereinrichtung gehörigen Abwurfvorrichtung (15 bis 17) aus der Antrieb für eine Quittungsstempeleinrichtung (41) erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen