DE658893C

DE658893C - Verfahren zur Herstellung praktisch schwindungsfreier feuerfester Erzeugnisse

Info

Publication number: DE658893C
Application number: DEN32956D
Authority: DE
Original assignee: Heinrich Kopper S Ind Mij N V
Current assignee: Heinrich Kopper S Ind Mij N V
Priority date: 1931-11-15
Filing date: 1931-11-15
Publication date: 1938-04-14

Description

Verfahren zur Herstellung praktisch schwindungsfreier feuerfester Erzeugnisse Bei der Herstellung feuerfester Erzeugnisse mit geringer Nachschwindung bei hohen Temperaturen ist man bisher allgemein so vorgegangen, daß man ein hochgebranntes .oder geschmolzenes Mahlgut mit möglichst geringen Mengen an anderen Bindemitteln verarbeitet hat. Man hat auf diese Weise z. B. Schamottesteine aus hochgebranntem Ton, Mullitsteine aus geeigneten tonerdereichen Stoffen, die bis zu S. K. 32 gebrannt wurden, oder auch Magnesitsteine aus geschmolzener Magnesia hergestellt. In allen diesen Fällen bestand sowohl das Grobkorn wie das Feinkorn, das neben den geringen Mengen des zusätzlichen. Bindemittels zur Einbindung des Grobkornes diente, aus hochgebranntem oder geschmolzenem, nicht mehr nachschwindendem Stoff.
Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß es für die Herstellung schwindungsfreier Erzeugnisse gar nicht darauf ankommtp daß das grobkörnige Gut von einer Korngröße oberhalb o,5 bis i mm bis zur völligen Schwindungsfreiheit gebrannt oder geschmolzen ist, sondern daß es vollauf genügt, wenn man das hochgebrannte oder geschmolzene Gut in fein zerkleinerter Form (unter ö,5 bis i mm) verwendet und als grobes Gut ein weniger hochgebranntes Erzeugnis hinzufügt, das bei alleiniger Verwendung in Form von Grob- und Feinkorn noch Nachschwindung zeigen würd--. .
Man kann daher praktisch sehwindungsfreie Steine auf einem wesentlich billigeren Wege erzeugen, als wenn man genötigt wäre, das Gesamtkorn in hochgebrannter oder geschmolzener Form zu verwenden.
Für das Einbinden des porigen, noch nachschwindenden Grobkornes verwendet man vorzugsweise 3o bis 600%o Feinkorn von einer Korngröße unterhalb o,5 oder i mm.
Ein praktisches Beispiel für die Erzeugungeines schwindungsfreien hochfeuerfesten. Steines ist z. -B. folgendes I. 400,16 bei iyoo' gebrannter Cyanit, zerkleinert bis auf i mm größte Korngröße, 6o0;6 bei 145o° gebrannter Cyanit von einer Korngröße von i bis 5 mm werden in einer Mischmaschine mit Wasser unter Zusatz von Verflüssigungsmitteln angefeuchtet und 21,/20;ö eines bildsamen hochfeuerfesten Bindetones hinzugefügt. Nach genügender Durchmischung kann diese Masse zur Herstellung feuerfester Steine verarbeitet werden. Diese Steine sind bei einer Verwendung von oberhalb 1700' nahezu schwindungsfrei.
Zu ergänzen wäre noch, daß man an Stelle des bei 1700" gebrannten Cyanits auch ein anderes bis zur Schtiindungsfreiheit gebranntes oder geschmolzenes Mulliterzeugnis verwenden kann.
II. 350o fein gemahlene geschmolzene Magnesia von einer Korngröße unter 0,5111m, 650-'o abgesiebtes Grobkorn eines gesinterten Magnesits, der sich bei Verwendung oberhalb 1550` nicht mehr als schwindungsfrei erwiesen hat, werden in einer Alischmaschine unter Zusatz von 0,50'o Sulfitablauge gemischt und zu Steinen verarbeitet.
Das so hergestellte Produkt liült Temperatunen von über i8oo" stand, ohne nachzuschwinden.
Um praktisch schwindungsfreie Steine herzustellen, wäre es auch möglich, die fertigen, aus michschwindcndem Stoff hergestellten Steine auf hohe Temperaturen zu brennen. Hierbei wird aber der Stein zu dicht und daher zu empfindlich gegen Temperaturwechsel, wogegen bei dein vorgeschlagenen Verfahren, wenn auch das Grobkorn beim Gebrauch des Steines bei hoher Temperatur innerhalb des Steines nachschwindet, eine gewisse Porigkeit erhalten bleibt, die sich beim Gebrauch des Steines günstig auswirkt.

Claims

PATr\Tt\:\SPRÜCÜE: . - i- Verfahren zur Herstellung praktisch schwindungsfreier feuerfester Erzeughisse durch Vermischen von feinkörnigen und grobkörnigen feuerfesten Stollen, wie Mullit; Gyanit, Magnesia o. dgl. und geringen Mengen eines Bindemittels, Formen der Massen und Brennen der Formlinge, dadurch gekennzeichnet, daß als Feüikorn schwindungsfreie, sehr hochgebräunte oller geschmolzene, als Grobkorn nicht schwindutigsfreie, z. B. schwach gebrannte, feuerfeste Stoffe verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das schwindungsfreie Feinkorn in Korngrößen unter o,5 bis i mm und das schwindfähige Grobkorn in Korngrößen über i mm verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch 'gekennzeichnet, daß der Feinkornanteil in Mengen von etwa 30 bis 6o Gewichtsprozent zugesetzt wird.