DE658333C - Verkehrssignalanlage mit durch die Fahrzeuge gesteuerter Freifahrtzeit - Google Patents
Verkehrssignalanlage mit durch die Fahrzeuge gesteuerter FreifahrtzeitInfo
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- DE658333C DE658333C DE1930658333D DE658333DA DE658333C DE 658333 C DE658333 C DE 658333C DE 1930658333 D DE1930658333 D DE 1930658333D DE 658333D A DE658333D A DE 658333DA DE 658333 C DE658333 C DE 658333C
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur selbsttätigen Regelung des Verkehrs an Gefahrenpunkten,
insbesondere an Straßenkreuzungen. Zweck der Erfindung ist, diese Regelung unter Mitwirkung der Verkehrsmittel
selbst und in möglichster Anpassung an die jeweils herrschenden Verkehrsverhältnisse
durchzuführen.
Die Erfindung schlägt eine Verkehrssignalanlage mit einer durch die Fahrzeuge gesteuerten
Freifahrtzeit vor, die aus einer starren, zweckmäßig einstellbaren Anfahrzeit
und einer durch die Fahrzeuge bestimmten Durchfahrtzeit besteht.
Gemäß der Erfindung wird der Verkehr in möglichst gleichmäßigem Fluß gehalten, und
die Haltezeiten werden auf ein Mindestmaß beschränkt, und trotzdem wird die Verkehrssicherheit
nicht beeinträchtigt, d. h. die Wahrscheinlichkeit und Möglichkeit von Unfällen
zwischen den Fahrzeugen oder zwischen Fahrzeugen und Fußgängern werden auf ein Mindestmaß verringert, wenn nicht ganz ausgeschaltet.
Die Betriebssicherheit wird auf ein Höchstmaß gesteigert dadurch, daß die Anlage im
Vergleich zu der Mannigfaltigkeit der von ihr zu erfüllenden Aufgaben verhältnismäßig
wenig Teile umfaßt. Die Einzelteile sind überdies im größten Ausmaße jedes für sich
einstellbar. Bei ihrer Herstellung werden sie für durchschnittliche Bedingungen bemessen
' und nachher bei Zusammenbau der Anlage an Ort und Stelle so eingestellt, daß den an der
betreffenden Straßenkreuzung herrschenden Verkehrseigentümlichkeiten Rechnung getragen
wird.
Die vorliegende Verkehrsregelungsanlage nimmt nicht nur Rücksicht auf die Dichte des
Verkehrs, sondern auch auf die Geschwindigkeit, mit welcher er abläuft, so daß einerseits
unnötige Verzögerungen vermieden werden und andererseits die Gefahr, daß ein vergleichsweise
langsam fahrendes Fahrzeug an der Straßenkreuzung eingeschlossen wird, ein
Mindestmaß beträgt.
Die Anlage erlaubt ferner, den Fußgängerverkehr in gleichmäßigem Fluß zu erhalten,
und bietet den Fußgängern die Gewähr, daß sie die Straßenkreuzung ohne Gefahr überqueren
können.
Die Erfindung schlägt ferner eine Verkehrssignalanlage vor, die den vorliegenden
Verkehrsbedingungen entsprechend in Tätigkeit tritt, und zwar wird das Durchfahrtsrecht
von einer Fahrstraße auf eine andere im wesentlichen sofort übertragen, wenn sich ein
Fahrzeug auf letzterer der Kreuzung nähert.
In dem Fall jedoch, daß auf der erstgenannten Straße weitere Fahrzeuge ankommen, erfolgt
die Übertragung des Dürchfahrtsrechtes nach der Anforderung nicht unmittelbar, sop.''
dem in Abhängigkeit von den diesem Ze'it* punkt folgenden Verkehrsbedingungen in cfe-r.
Straße mit freiem Durchfahrtsrecht. l*
Die Figuren veranschaulichen einzelne Teile und Schaltungsanordnungen der Anlage.
Fig. ι stellt eine schematische Ansicht einer Straßenkreuzung mit eingebautem Verkehrsregelungssystem
dar.
Fig. 2 ist ein Schnitt durch eine von ■5 einem Fahrzeug zu betätigende Schaltvorrichtung.
Fig. 3 und 4 zeigen Schaltungsschemata für
die bei der Verkehrsregelungsanlage verwendeten Verzögerungseinrichtungen;
a° Fig. 5 und 6 stellen ein Schaltungsschema
der Anlage dar.
Fig. 7 ist ein Schnitt durch eine von einem
Fahrzeug zu betätigende Schaltvorrichtung ähnlicher Art, wie sie in Fig. ζ dargestellt ist.
Fig. 8 ist eine perspektivische Ansicht eines für die Vorrichtung nach Fig. 7 verwendeten
Schaltereinsatzes.
Fig. 9 ist eine perspektivische Ansicht des für die Vorrichtung nach Fig. 7 verwendeten
Schaltergehäuses.
Fig. 10 zeigt einen Schnitt durch eine
andere Ausbildungsform einer Schaltvorrichtung.
Fig. Ii und 12 zeigen Schaltungsschemata,
welche beispielsweise bei einer Schaltvorrichtung gemäß Fig. 10 Verwendung finden.
Eine selbsttätige Verkehrsregelungsanlage gemäß der Erfindung besteht in der Hauptsache
aus drei Teilen:
i.'einer von den Fahrzeugen zu betätigenden Schaltvorrichtung, welche in die Straßenebene oder an den Straßenseiten eingebaut ist,
2. einem elektrischen Zeitbegrenzungskontrollsystem (im nachstehenden Verzögerungsvorrichtung
genannt) und
3. einer Signalvorrichtung, die das Freifahrt-, Gesperrt- oder Aehtungssignal gibt.
Mittels der Straßenschaltvorrichtungen schließen die Fahrzeuge, welche auf den ein-
So zelnen Straßen sich der Kreuzung nähern,
verschiedene elektrische Steuerstromkreise. Diese Stromkreise betätigen die elektrische
Verzögerungsvorrichtung, welche ihrerseits die Signaleinrichtung steuert. Als Signalvorrichtung
kann die heute allgemein gebräuchliche Verkehrsampel mit roten, gelben und grünen Lampen dienen. Es kann jedoch
auch irgendeine andere passende oder wünschenswerte Ausführungsform (z. B. Armsignalständer)
genommen werden. Die vom Fahrzeug zu betätigende Schaltvorrichtung
kann verschieden ausgebildet sein, wie aus nachstehendem hervorgeht.
So können z. B. die bekannten in die Fahrbahn eingebauten federnden Kontaktschwellen
/feenutzt werden, oder es kann in bekannter Jfveise ein Lichtstrahl quer über die Fahrbahn
"auf eine photoelektrische oder lichtelektrische Zelle geworfen werden, der durch ein sich der
Kreuzung näherndes Fahrzeug geschnitten wird und eine Unterbrechung oder Schwankung
eines durch die photoelektrische oder lichtempfindliche Zelle fließenden Stromes
hervorruft.
Schließlich kann auch in bekannter Weise mittels hochfrequenter Wellen öder magnetischer
Felder, die durch die Fahrzeuge beeinflußt werden, ein Stromkreis gesteuert
werden.
Der Zeitabmeßsteuerstromkreis (Verzögerungsvorrichtung) wirkt in folgender Weise:
Es sei zunächst angenommen, daß keine Fahrzeuge sich der Kreuzung der beiden Straßen
nähern, welche beispielsweise mit A und B bezeichnet werden. In diesem Falle wird das
Durchfahrtsrecht jener Straße angezeigt, welche dieses Recht zuletzt in Anspruch
genommen hat, beispielsweise der Straße A. Ein Fahrzeug, welches sich nun aus der
Straße B nähert, betätigt die in dieser Straße befindliche- Schaltvorrichtung, worauf die
Steuereinrichtung nach Anzeige eines geeigneten Warnungssignals das Durchfahrtsrecht
für die Straße B freigibt. Die auf dieser Straße sich nähernden Fahrzeuge können nun
die Kreuzung durchqueren. Das Durchfahrtsrecht wird jedoch in einem der folgenden
Fälle wiederum auf die Straße A zurückübertragen:
Fall I: wenn ein Fahrzeug sich auf der Straße A nähert und alle Fahrzeuge der
Straße B die Kreuzung passiert haben,
Fall II: wenn ein Fahrzeug auf der Straße A sich nähert und der Verkehr auf
der B-Straße noch im Gange ist; in diesem Falle wird nach Ablauf einer vorbestimmten
Zeitspanne (z. B. 30 Sekunden) das Durchfahrtsrecht auf die yi-Straße übertragen.
Fall III: Wenn auf der .^-Straße kein Fahrzeug sich nähert, kann, gleichgültig, ob auf no
der B-Straße ein Verkehr herrscht, das Durchfahrtsrecht für die ^4-Straße in Anspruch
genommen werden, und diese wird wie bei Fall I und II freigegeben. Die verschiedenen
Zeitspannen werden durch geeig- »15
nete Verzögerungsvorrichtungen gesteuert.
Um das Durchfahrtsrecht auf die yi-Straße
gemäß Fall I rückzuübertragen, wird von einer Zeitbemessungsvorrichtung Gebrauch gemacht,
welche eine hinreichende Zeit vorsieht, damit die einzelnen Fahrzeuge der J3-Straße
die Kreuzung durchfahren können. Diese
Zeitbemessungsvorrichtung wird in ihre Bereitschaftsstellung jedesmal dann zurückgeführt,
wenn ein Fahrzeug der B-Straße die Schaltvorrichtung betätigt. Wenn daher kein weiteres Fahrzeug auf der B-Straße ankommt,
wird diese Zeitbemessungsvorrichtung di.e vorbestimmte Zeitspanne vollständig abmessen,
und wenn diese Zeit erreicht ist, wird die Durchfahrt der ^4-Straße freigegeben. Die
ίο Wirkung ist natürlich ähnlich, wenn das Durchfahrtsrecht von der yi-Straße auf die
B-Straße übertragen wird.
Für den · Fall II, bei welchem der andauernde Verkehr auf der B-Straße unterbrachen
werden muß, ist eine andere Zeitbemessungsvorrichtung vorgesehen, welche nicht durch die Fahrzeuge der B-Straße in
die Ausgangsstellung zurückgebracht wird und welche die Zeit von dem Augenblick an
bemißt, in dem das Fahrzeug auf der ^-Straße die Kontaktvorrichtung betätigt hat. Nach
Ablauf der Zeitspanne, welche vorher beim Zusammenbau der Anlage eingestellt ist, wird
das Durchfahrtsrecht auf die ^4-Straße übertragen.
Für den Fall III ist eine andere Verzögerungsvorrichtung vorgesehen, welche das
Durchfahrtsrecht für die B-Straße von dem Zeitpunkt an bemißt, in dem es dieser Straße
übertragen worden ist. Nach Zumessung der vorgesehenen Zeitspanne wird das Durchfahrtsrecht
für die A-Straße in Anspruch ge-.
nommen in ähnlicher Weise, wie es der Fall wäre, wenn sich auf der yi-Straße ein Fahrzeug
nähern würde. Nachdem auf diese Art das Durchfahrtsrecht von der B-Straße verbraucht
ist, wird es, ähnlich wie in Fall I oder II, auf die .^-Straße übertragen, je nach
den in der B-Straße herrschenden Verkehrs-Verhältnissen. Wenn das Durchfahrtsrecht
nach Fall II der yi-Straße übertragen worden ist, befinden sich noch Fahrzeuge auf der
B-Straße, welche nicht genügende Zeit gefunden haben, um die Kreuzung zu durchfahren,
die aber bereits die Schaltvorrichtung der /^-Straße betätigt haben. Das Steuersystem
- wird dann in einem solchen Zustande belassen, daß, sobald der Verkehr auf der .^-Straße es
zuläßt, das Durchfahrtsrecht wieder auf die /j-Straße übertragen wird, ohne daß eine zusätzliche
Betätigung der B-Straßen-Schalter erforderlich ist.
Diej enige Verzögerungsvorrichtung, welche durch den Verkehr selbst wieder in ihre Anfangsstellung
zurückgeführt wird, ist so durchgebildet, daß diese Rückführung entsprechend der Geschwindigkeit jenes Fahrzeuges
erfolgt, welches sie verursacht hat. Auf diese Weise wird die Zeitspanne oder die
Wartezeit einem jeden Fahrzeug entsprechend seiner Geschwindigkeit zubemessen. So erhält
kein Fahrzeug eine unnötig lange Wartezeit, so daß eine unnütze Verzögerung an der
Kreuzung vermieden wird.
Wenn das Durchfahrtsrecht wie im Fall I übertragen wird, sind in der Straße, welche
dieses Recht verloren hat, keine wartenden Fahrzeuge vorhanden. Hier kann kein Fahrzeug
mithin ein Durchfahrtsrecht verlieren, und folglich kann das Warnungssignal sehr
kurz sein. Wenn jedoch das Durchfahrtsrecht gemäß Fall II übertragen wird, verlieren
einige Fahrzeuge das Durchfahrtsrecht, und infolgedessen muß ein längeres Warnungssignal gegeben werden. Dies wird durch eine
Einrichtung ermöglicht, welche das Warnungssignal in verschiedener Weise zeitlich
bemißt, je nachdem, ob das Durchfahrtsrecht gemäß Fall I oder gemäß Fall II übertragen
wird.
Wenn mehrere Fahrzeuge die Schalter überfahren haben, während das Haltesignal gegeben
wurde, verstreicht einige Zeit, bevor der letzte Wagen nach Aufleuchten der Freifahrtlampe
sich in Bewegung setzen kann. Diese Zeit kann sehr beträchtlich sein und die Haltezeit übersteigen, welche durch die
rückstellbare Verzögerungsvorrichtung vorgesehen wird. Aus diesem Grunde ist eine
zusätzliche Verzögerungsvorrichtung vorgesehen, deren Haltezeit proportional der Anzahl
von Fahrzeugen ist, welche die Schalter passiert haben, jedoch vor der Kreuzung festgehalten
wurden. Diese Verzögerungsvorrichtung beginnt mit der Bemessung der Zeitspanne, sobald das Durchfahrtsrecht auf ihrer
Straße erscheint, und nur nach Beendigung der Zeitabmessung kann die rückstellbare
Verzögerungsvorrichtung ihre Operation beginnen.
Während oben die Haupteigenschaften der Anlage gemäß der Erfindung in großen Zügen
auseinandergesetzt wurden, soll nunmehr eine Ausführungsform im einzelnen beschrieben
werden.
In Fig. ι ist eine Verkehrsregelungsanlage fiu\ die Kreuzung zweier Straßen A und B
dargestellt. Die von den Fahrzeugen betätigten Schaltvorrichtungen sind mit den Zahlen
i, 2, 3 und 4 bezeichnet. Die Signaleinrichtung ist mit 5 angedeutet. Sie enthält eine rote
und eine grüne elektrische Lampe mit Reflektoren oder Linsen, die nur von der ^4-Straße
aus, nicht aber von der B-Straße aus erblickt werden können, ferner eine rote und eine
grüne elektrische Lampe mit Reflektoren oder Linsen, welche von jeder Richtung der
B-Straße aus sichtbar sind, jedoch nicht von der y4-Straße aus, und schließlich eine gelbe
elektrische Lampe mit Linse oder Reflektor, welche von beiden Straßen aus sichtbar ist.
Die elektrische Verzögerungsvorrichtung ist
mit 6 angedeutet. Die Verbindungslinien bezeichnen die Steuerstromkreise. Auf diese
Art steuern die Fahrzeugschalter der Straße A und auch jene der Straße B die elektrische
S Verzögerungsvorrichtung 6, während letztere das Signal S steuert.
Fig. 2 zeigt _ eine Ausführungsform: der Fahrzeugschaltvorrichtung, welche aus einer
Schwelle 7 besteht, die bei 8 angelenkt ist und durch die Feder 9 in ihre gehobene Stellung
gepreßt wird. Die obere Fläche der Rampe befindet sich in gleicher Höhe mit der Fahrbahn.
Wenn das Rad eines Fahrzeuges über die Schwelle läuft, drückt das Gewicht des
Fahrzeuges die Schwelle 7 nach unten, so daß die Kontakte 10 und 11 aufeinandergepreßt
werden. Hierdurch wird der Stromkreis zwischen den Drähten 12 und 13 geschlossen.
Wenn das Rad die Rampe 7 verläßt, drückt die Feder 9 diese wiedert in ihre obere Lage
zurück, so daß der Stromkreis wieder unterbrochen wird. Die Fahrzeugschaltvorrichtungen
in. der yi-Straße sind parallel miteinander verbunden, desgleichen die Fahrzeugschalt·*
Vorrichtungen in der B-Straße. Die Zeitbegrenzungseinrichtung besteht aus mehreren
Verzögerungsvorrichtungen. Eine Ausführungsform eines solchen ist in Fig. 3 dargestellt.
Wenn eine Spannungsquelle an die Leitungen 14 und 15 angelegt wird, fließt
der Strom aus der Leitung 14 durch die Leitung 16, das Relais 17, die Leitung 18 zur
Leitung 15 und erregt das Relais 17. Dieses schließt durch Umlegen des Schalters 21 auf
den Kontakt 20 den Stromkreis von Leitung 14 durch einen einstellbaren Widerstand 19,
den Kontakt 20, Anker 21, Leitungen 22 und 23, Kondensator 24, Leitung 25 zurück zur
Leitung 15. Auf diese Art wird die Spannung der Stromquelle an den Kondensator 24 über
den Widerstand 19 angelegt, und die Kondensatorspannung beginnt mit einer bestimmten
Geschwindigkeit anzusteigen, welche von der Größe des Kondensators, des Widerstandes
19 und der Quellenspannung abhängt. Im Nebenschluß zum Kondensator 24 liegt ein
Stromkreis, welcher eine Glimmröhre 26 enthält sowie ein Relais 27. Die Glimmröhre
besteht aus einem Rohr, welches ein geeignetes Gas enthält sowie die Elektroden 28. Dieses
Rohr hat eine solche Charakteristik, daß es normalerweise nicht leitet, außer wenn die
Spannung zwischen den Elektroden einen gewissen kritischen oder Schwellenwert erreicht,
wobei das Gas ionisiert und leitend wird und nicht vorher die Leitfähigkeit verliert, bevor
die Spannung zwischen den Elektroden beträchtlich unterhalb der kritischen Ionisierungsspannung
gefallen ist. Die Spannung der Stromquelle ist größer als die kritische
Spannung der Röhre. Wenn die Kondensatorspannung die kritische Spannung der Röhre
erreicht hat, wird diese plötzlich leitend, so daß augenblicklich ein Strom vom Kondensator
24 durch die Röhre 26 und das Relais 27 fließt und letzteres betätigt. Dies würde
nur eine kurze Schließung des Relais bewirken, falls nicht der Haltestromkreis ύόϊ-gesehen
wäre, welcher den Kontakt 29, den Anker 30 und die Leitung 31 umfaßt und geschlossen
wird, wenn das Relais 27 betätigt wird. Hierdurch wird das Relais 27 direkt
an die Stromquelle angeschlossen, so daß es erregt bleibt. .
Die Zeitspanne, welche zwischen der Anlegung der Hauptspannung an die Drähte 14
und 15 und der Betätigung des Relais 27 verstreicht,
entspricht der Verzögerung, welche von dem Mechanismus bewirkt wird. Durch
geeignete Einstellung des Widerstandes 19 kann jedes beliebige Zeitintervall erzielt
werden. Wenn das Relais 27 erregt wird,-kann es benutzt werden, um einen oder mehrere
Anker, außer Anker 30, zu betätigen. Der Zweck dieser zusätzlichen Anker wird
weiter unten beschrieben.
Das Relais 27 bleibt so lange erregt, als die Betriebsspannung an den Drähten 14 und 15
liegt. Wird letztere abgeschaltet, dann sind die Erregerstromkreise beider Relais 17 und go
27 und auch der Haltestromkreis des Relais 27 unterbrochen, so daß beide Relais abfallen
und in ihre Bereitschaftslage zurückkehren. Wenn das Relais 17 abfällt, gelangt der Anker
21 in Berührung mit dem Kontakt 32. Hierdurch wird der einstellbare Widerstand
33 parallel zu den Elektroden des Kondensators 24 geschaltet, so daß irgendwelche
Ladung des Kondensators 24 sich durch den Widerstand 33 ausgleicht. Die Geschwindigkeil
des Ausgleichs kann durch richtige Einstellung des Widerstandes 33 verändert werden.
Die Drähte 14 und 15 können der Einfachheit halber als Erregerleitung für den Verzögerungsmechanismus
bezeichnet werden und tragen dementsprechend die Bezugszeichen e-e.
Fig. 5 zeigt das Schaltungsschema einer Anlage gemäß der Erfindung. Haben die verschiedenen
Schalter die gezeichneten Stellungen inne, so wird das Durchfahrtsrecht jener no
Straße angezeigt, welche es zuletzt besessen hat, für den Fall, daß kein Verkehr auf
beiden Straßen herrscht. Angenommen, daß die ^-Straße zuletzt das Durchfahrtsrecht
hatte, so wird das Momentanrelais 34 erregt, so daß die grüne Lampe der ^(-Straße und
die rote Lampe der B-Straße über die Leitungen 35, 36 und Kontakt 37, Anker 38 und
,eitung39 Strom erhalten. Es wird ferner bemerkt, daß die Verzögerungsvorrichtungen
und 41 erregt sind, desgleichen das Momentanrelais 42.
Die Wirkungsweise der Anordnung soll nunmehr unter den verschiedenen Verkehrsbedingungen beschrieben werden.
Fall I: Ein einzelnes Fahrzeug nähert sich auf der S-Straße.
Angenommen, ein Fahrzeug nähert sich auf der 5-Straße und betätigt eine der Fahrzeugschaltvorrichtungen
dieser Straße, dann wird der Stromkreis zwischen den Leitungen 12
und 13 (Fig. 2) geschlossen. Die Fahrzeugschalter der Z?-Straße sind mit den Leitungen
43 und 44 (Fig. 6) verbunden. Jedesmal, wenn eines der Fahrzeuge in der 5-Straße
einen Schalter betätigt, wird der Erreger-Stromkreis des Relais 45 geschlossen und letzteres
betätigt. Dies bewirkt einen momentanen Schluß des Erregerstromkreises für das
Relais 46 durch die Leitungen 47, 48,49, Kontakt 50, Anker 51 und Leitung 52. Das Relais
46 bewirkt, daß der Anker 92 den Kontakt 93 schließt, wodurch das Relais 46 über die
Leitung 94, Kontakt 95, Anker 90, Leitung 91 und Leitung 62 gehalten wird. Dieser Haltestromkreis
ist erforderlich, weil das Relais 45 nur momentan wirkt und sonst das Relais 46
ebenfalls nur momentan erregt würde. Die Betätigung des Relais 46 unterbricht den Erregerstromkreis
der Verzögerungsvorrichtung 40, welcher aus Leitung 47, Anker 53, Kontakt 54, Leitung 55, Kontakt 56, Anker 57,
Leitung 58, Leitung 59, Kontakt 60, Anker 61 und Leitung 62 besteht. Die Verzögerungsvorrichtung
40 gestattet nach Unterbrechung ihres Erregerstromkreises das Abfallen des Relais 27 und die Freigabe des Ankers 63.
Der Erregerstromkreis des Relais 34, welcher aus Leitung 64, Anker 63, Kontakt 65, Leitung
66, Leitung 67, Kontakt 68, Anker 69, Leitung 70, Kontakt 71, Anker 72 und Leitung
73 besteht, wird nun durch die Abschaltung der Verzögerungsvorrichtung 40 unterbrochen,
und das Relais 34 fällt ebenfalls ab. Der Anker 38, welcher vom Kontakt 37 gelöst
wird, löscht das grüne Licht für die^4-Straße und das rote Licht für die 5-Straße aus. Zu
gleicher Zeit wird die gelbe Lampe durch die Leitung 39, Anker 38, Kontakt 74, Leitung 75,
Leitung 76, Kontakt Jj, Anker 78 und Leitung·
79 eingeschaltet. Gleichzeitig wird die Verzögerungsvorrichtung 80 durch die Leitung
81, Anker 82, Kontakt 83, Leitung 84, Leitung 85, Anker 86,. Kontakt 87, Leitung
88, Kontakt 89, Anker 90, Leitungen 91 und 62 erregt. Die Verzögerungsvorrichtung 80
entspricht der in Fig. 3 gezeigten Verzögerungsvorrichtung, und in ähnlicher Weise
sind die Erregerleitungen mit E-E bezeichnet. Es wird angenommen, daß der Widerstand 19
in dieser Verzögerungsvorrichtung so einge-
stellt ist, daß die abgemessene Zeitspanne einem Intervall von 3 Sekunden entspricht.
Wenn das Relais 34 abgeschaltet wird, unterbricht es das Relais 42, weil der Erregerstromkreis
des Relais 42, bestehend aus Leitung 73, Anker 96, Kontakt 97, Leitung 98,
Leitung 99, Kontakt 100, Anker 82 und Leitung 81, unterbrochen wird, wenn der Anker
82 vom Kontakt 100 gelöst wird. Nachdem die Verzögerungsvorrichtung 80 für 3 Sekunden
betätigt worden war, entlädt sich ihr Kondensator durch die. zugehörige Glimmröhre
in der oben beschriebenen Weise, und ihr Relais entsprechend dem Relais 27 der Fig. 3 betätigt sich, indem es die Ablösung
des Ankers 101 vom Kontakt 102 und seine
Schließung mit Kontakt 103 bewirkt. Wenn der Anker 101 den Kontakt 102 verläßt, unterbricht
er den Betriebsstromkreis für die Verzögerungsvorrichtung 41, und letztere wird
stromlos. Der Erregerstromkreis der Verzögerungsvorrichtung 41 besteht aus Leitung
104, Anker 101, Kontakt 102, Leitung 105,
Schalter ro6, Leitung 107, Kontakt 108, Anker
109 und Leitung 110. Wenn der Anker ιοί den Kontakt 103 berührt, wird das Relais
in über die Leitung 104, Anker 101,
Kontakt 103, Leitung 112, Leitung 113, Kontakt
114, Anker 115, Leitung 116, Kontakt
117, Anker 53 und Leitung 47 erregt. Das Relais in betätigt den Anker 78. Letzterer
trennt sich von dem Kontakt JJ, indem er die
gelbe Lampe auslöscht, und schließt den Kontakt 118, wodurch die grüne Lampe für die
.B-Straße und die rote Lampe für die .^-Straße
über die Leitung 79, Anker 78, Kontakt 118,
Leitung 119 und Leitung 120 eingeschaltet
wird. Das Durchfahrtsrecht wird nunmehr der 5-Straße angezeigt, und das Fahrzeug,
welches auf dieser sich nähert, kann die Kreuzung durchfahren. Die Verzögerungsvorrichtung
121 ist jener Mechanismus, welcher die für das Durchfahren der Kreuzung erforderliche
Zeit einem jeden einzelnen Fahrzeug der ß-Straße zumißt. Diese Verzögerungsvorrichtung
ist ebenfalls ähnlich der in Fig. 3 dargestellten, wobei E-E die Erregerleitungen
bezeichnen. Es wird angenommen, daß der dem Widerstand 19 entsprechende Widerstand
so eingestellt ist, daß die Verzögerungsvorrichtung eine Zeitspanne von 10 Sekunden
zuteilt. Der Erregerstromkreis der Verzögerungsvorrichtung 121 besteht aus Leitung
52, Anker 51, Kontakt 122, Leitung 123,
Schalter 124, Leitung 125, Kontakt 126,
Anker 63 und Leitung 64. Es wird bemerkt, 11S
daß dieser Stromkreis geschlossen wird, wenn die Verzögerungsvorrichtung 40 abgeschaltet
wird.
Fall II: Ein einzelnes Fahrzeug nähert sich auf der .^-Straße unmittelbar
nach Übertragung des Durchfahrtsrechtes
auf die B-Straße.
Die Wirkung der Anordnung ist ähnlich der unter Fall I beschriebenen bis zu der
Zeit, wo das Durchfahrtsrecht gerade auf die B-Straße übertragen wurde. Das einzelne
Fahrzeug nähert sich nun auf der ^-Straße und betätigt beispielsweise die Fahrzeugschaltvorrichtung
(Schwelle) 2. Die Schwellen in der .^-Straße sind durch die Leitungen
127 und 128 (Fig. 5) verbunden, und das Fahrzeug auf der ^4-Straße bewirkt so>
eine kurze Betätigung des Relais 129. Dies bewirkt, daß das Relais 42 durch Erregung über
die Leitung 110, Anker 109, Kontakt 130,
Leitung 131 und Leitung 73 geschlossen wird.
Das Relais 42 hält sich selbst über den Anker 96, Kontakt 97, Leitung 98 und Kontakt
132, Anker 133, Leitung 134 und Leitung 81.
Zwischen Anker 133 und Kontakt 132 wird
der Strom geschlossen, weil bei Erregung des Relais 129 der Anker 109 vom Kontakt 108
gelöst wird, wodurch der Erregerstromkreis der Verzögerungsvorrichtung 41 unterbrochen
wird, welche unmittelbar in ihre stromlose Lage zurückkehrt. Angenommen, daß nur
ein einziges Fahrzeug auf der .B-Straße sich
näherte, dann wird nach 10 Sekunden die Verzögerungsvorrichtung 121 betätigt und
der Anker 90 vom Kontakt 9 5 und 89 getrennt. Bei Öffnen des Kontaktes 89 unterbricht
der Anker 90 den Erregerstromkreis der Verzögerungsvorrichtung 80, welche stromlos wird, und bewirkt, daß Anker ior
den Kontakt 103 verläßt. Hierdurch wird die Erregung des Relais 111 unterbrochen,
welches dem Anker 78 die Öffnung des Kontaktes 118 gestattet, wodurch die grüne Lampe
der .B-Straße und die rote Lampe der A-'
Straße ausgeschaltet wird. Zu gleicher Zeit berührt der Anker 78 den Kontakt 77, wodurch
die gelbe Lampe, wie oben beschrieben, eingeschaltet wird, Nach Unterbrechung der
Erregung gestattet das Relais in, daß der Anker 61 den Kontakt 60 berührt, welcher
den Erregerstromkreis der Verzögerungsvorrichtung 40 wieder einschaltet. Die Verzögerungsvorrichtung
40 ist ähnlich ausgebildet, wie Fig. 3 zeigt, und es wird angenommen,
daß ihr Widerstand durch den entsprechenden Widerstand 19 (Fig. 3) so eingestellt ist, daß
eine Verzögerungsperiode von 3 Sekunden bemessen wird. Nach Erregung während 3 Sekunden betätigt sich die Verzögerungsvorrichtung
40, indem sie den Anker 63 vom Kontakt 126 löst und die Berührung des Ankers
63 mit Kontakt 65 zuläßt. Beim Öffnen des Kontaktes126 unterbricht der Anker 63
den Betätigungsstromkreis für die Verzögerungsvorrichtung 121, welche stromlos wird.
Gleichzeitig wird durch Berührung des Ankers 63 mit Kontakt 65 das Relais 34 erregt.
Letzteres betätigt den Anker 38, welcher den Kontakt 74 verläßt, wodurch die gelbe Lampe
ausgeschaltet wird, und welcher den Kontakt 37 berührt, wodurch die grüne Lampe der
^4-Straße und die rote Lampe der B-Straße eingeschaltet werden und das Durchfahrtsrecht wiederum auf der ^-Straße angezeigt
wird, so daß das auf ihr sich nähernde Fahrzeug die Kreuzung durchfahren kann.
Die beiden obigen Fälle beschreiben die Übertragung des Durchfahrtsreehtes von der
einen Straße auf die andere in Abhängigkeit von einem sich auf jener Straße nähernden
Fahrzeug, welcher das Durchfahrtsrecht nicht angezeigt wurde. Es wird bemerkt, daß, wenn einmal ein Fahrzeug das Durchfahrtsrecht
empfangen hat, es dieses für eine gewisse minimale Zeitspanne, beispielsweise für 10 Sekunden, behält, und selbst wenn
ein Fahrzeug sich auf der anderen Straße nähert, kann das Durchfahrtsrecht nicht entzogen
werden, bis das Ende dieser minimalen Zeitspanne erreicht ist, welche, wie angenommen
wird, hinreichend ist, damit das Fahrzeug die Straßenkreuzung durchfährt. Wenn
jeglicher Verkehr aufgehört hat, dann befindet sich die Verzögerungsvorrichtung, welche
diese minimale Zeitspanne zuteilt (für die ^!-Straße würde dies die Verzögerungsvorrichtung
41 sein), in ihrer Betriebsstellung, und falls ein Fahrzeug auf der anderen
Straße sich nähert, würde das Durchfahrtsrecht unmittelbar übertragen werden. Falls
der Verkehr nicht aufgehört hat, wird die obenerwähnte Verzögerungsvorrichtung sich
nicht in ihrer Betriebsstellung befinden, und falls ein Fahrzeug auf der anderen Straße
sich nähern sollte, muß dieses warten, bis diese Verzögerungsvorrichtung betätigt worden
ist.
Fall III: Ein einzelnes Fahrzeug nähert sich auf der 2? - S t raße, und
hinter ihm folgt innerhalb von 10 Sekunden ein zweites Fahrzeug.
Angenommen, das Durchfahrtsrecht ist der vi-Straße angezeigt und es befindet sich kein
Fahrzeug auf dieser, dann veranlaßt das erste Fahrzeug, welches sich auf der .B-Straße
nähert, die Übertragung des Durchfahrtsrechtes auf letztere, wie es in Fall I beschrie- no
ben wurde.
Wenn ein zweites Fahrzeug auf der .B-Straße sich nähert, unter Betätigung etwa
der Schwelle ι oder 3, dann wird das Relais hierdurch veranlaßt, augenblicklich den
Stromkreis zwischen Anker 51 und Kontakt 122 zu unterbrechen. Hierdurch wird der
Er reger Stromkreis der Verzögerungsvorrichtung 121 unterbrochen. Es wurde oben angenommen,
daß diese Verzögerungsvorrich- iao tung eine Periode von 10 Sekunden aufweist.
Angenommen, daß das zweite Fahrzeug inner-
halb von ίο Sekunden sich genähert hat, berechnet
von der Zeit der Annäherung des ersten Fahrzeuges, dann wird der Kondensator 24 dieser Verzögerungsvorrichtung nicht
bis zur kritischen Spannung der Röhre 26 aufgeladen und das Relais 27 noch nicht erregt
sein. Die Unterbrechung des Erregerstromkreises schaltet das Relais 17 ab, und die
Ladung, welche auf dem Kondensator sich angesammelt hat, gleicht sich durch den Widerstand 33, wie oben beschrieben, aus.
Das Relais 45 wird natürlich nur für eine kurze Zeit erregt, und infolgedessen wird der
Erregerstromkreis der Verzögerungsvoi richtung 121 unmittelbar wiederhergestellt. Es
wird jedoch bemerkt, daß der Kondensator 24 entladen worden ist und infolgedessen volle
. 10 Sekunden verstreichen müssen, bevor er wieder auf die kritische Spannung der Röhre
26 aufgeladen ist. Die Betätigung des Systems in Fall Il hat gezeigt, daß das Durchfahrtsrecht
nicht von derß-Straße fortgenommen werden kann, nachdem sie es einmal erhalten
hat, bis die Verzögerungsvorrichtung 121 betätigt wurde. In der Zwischenzeit, ob
ein Fahrzeug in der ^-Straße sich genähert hat oder nicht, hat mithin das zweite Fahrzeug,
welches auf der 5-Straße ankommt, volle 10 Sekunden zur Verfügung, innerhalb
welcher es die Kreuzung durchfährt. Es ist ersichtlich, daß diese Operation wiederholt
wird, wenn weitere Fahrzeuge auf der /j-Straße sich nähern. Wenn sich keine Fahrzeuge
mehr auf der fi-Straße nähern, wird die Verzögerungsvorrichtung 121 nach Ablauf
der 10 Sekunden seit der letzten Einschaltung von Schwelle 1 oder 3 betätigt, und
falls ein Fahrzeug sich auf der ^4-Straße genähert hat, wird das Durchfahrtsrecht auf
diese Straße übertragen, wie es unter Fall II beschrieben ist. Ist das Durchfahrtsrecht
einmal auf die ^-Straße übertragen, so wird die Wirkungsweise des Systems bei Annäherung
mehrerer Fahrzeuge auf der ^-Straße genau die nämliche sein, wie sie oben beschrieben
ist. Das Relais 129 übt die nämliche Wirkung für die ^-Straße aus wie das Relais
45 für die ß-Straße, und in ähnlicher Weise arbeitet die Verzögerungsvorrichtung 41, wenn
das Durchfahrtsrecht der .^-Straße angezeigt
ist, wie die Verzögerungsvorrichtung 121 bei Anzeige des Durchfahrtsrechtes für die B-Straße.
Bei Beschreibung des Falles III war angeiiommen,
daß nach Anzeige des Durchfahrtsrechtes für die i?-Straße sich ein Fahrzeug
auf der ^-Straße nähert. Falls sich keine Fahrzeuge auf der ^-Straße nähern, wird
nach Passieren des letzten Fahrzeuges der /J-Straße die Verzögerungsvorrichtung 121 in
Gang gesetzt und das Durchfahrtsrecht für die i?-Straße verbleiben. Dies erfolgt aus dem
Grunde (selbst wenn der Erregerstromkreis der Verzögerungsvorrichtung 80 unterbrochen
ist, falls der Anker 90 vom Kontakt 89 gelöst und die Verzögerungsvorrichtung 80 ei regt
bleibt), weil über Leitung 135, Kontakt 136, Anker 72 und Leitung 73 die Zuführung der
Energie fortdauert. Der Grund hierfür besteht darin, daß das Relais 42 stromlos ist,
weil kein Fahrzeug sich auf der ^-Straße genähert hat. Wenn auf der i?-Straße wieder
Fahrzeuge ankommen sollten, wird die Verzögerungsvorrichtung 121 erneut stromlos
sein, wie es oben beschrieben ist. Der Verkehr auf der i?-Straße wird wieder geschützt
und kann das Durchfahrtsrecht nicht verlieren, bevor alle Fahrzeuge die Kreuzung
durchfahren haben. Es ist ersichtlich, daß, solange kein Fahrzeug auf der ^4-Straße sich ■
nähert, der 5-Straßen-Verkehr das Durchfahrtsrecht eine unbeschränkte Zeit behalten
kann.
Fall IV: Auf der ß-Straße herrscht fortdauernder Verkehr, während auf
der ^i-Straße ein Fahrzeug wartet.
Wenn dieser Fall eintritt, wird die Verzögerungsvorrichtung 121 ständig durch die
Fahrzeuge der 5-Straße aus- und eingeschaltet, und das Durchfahrtsrecht würde unbestimmte
Zeit der 5-Straße verbleiben. Dies ist zulässig, falls kein Verkehr auf der
yi-Straße herrscht. Sollten sich jedoch auf
dieser Fahrzeuge nähern, dann muß eine Beschränkung auf die Länge der Zeit erfolgen,
in welcher die Z?-Straße das Durchfahrtsrecht behalten kann, nachdem sich die Fahrzeuge
auf der ^-Straße genähert haben. Dies wird durch die Verzögerungsvorrichtung 137 bewirkt.
Diese ist von ähnlicher Bauart, wie aus Fig. 3 ersichtlich, und es wird angenommen,
daß ihr Widerstand 19 so eingestellt ist, daß der Mechanismus eine Zeitspanne von
30 Sekunden zuteilt. Diese Verzögerungsvorrichtung tritt nicht eher in Wirksamkeit,
bis ein Fahrzeug sich auf der .^-Straße
nähert. Wenn dies der Fall ist, wird das Relais 42 erregt, und der Strom fließt über
Leitung 73, Anker 72, Kontakt 71, Leitung 138, die Erregerleitungen e-e der Verzögerungsvorrichtung
137, Leitungen 125, Kontakt 126, Anker 63 und Leitung 64. Es wird
ferner bemerkt, daß diese Verzögerungsvorrichtung nicht durch die Fahrzeuge der JS-Straße in ihre Bereitschaftslage zurückgeführt
wird und daß nach einmaliger Erregung sie ununterbrochen fortfährt, die Zeitspanne zu
bemessen, bis das Ende dieser, beispielsweise 30 Sekunden, erreicht ist. Angenommen, der
.B-Straßen-Verkehr dauert an, dann wird nach 30 Sekunden die Verzögerungsvorrichtung
137 den Anker 86 betätigen, wobei dieser
vom Kontakt 87 gelöst wird. Hierdurch wird die Verzögerungsvorrichtung 80 ausgeschaltet,
wodurch wiederum das Relais in stromlos und das Durchfahrtsrecht auf die
^4-Straße übertragen wird, wie es unter
Fall II beschrieben ist. Der Unterschied besteht darin, daß das Relais 46 erregt bleibt,
weil sein Haltestromkreis über Kontakt 95 und Anker 90 geschlossen bleibt, da die Verzögerungsvorrichtung
121 nicht lange genug erregt war, um in Tätigkeit zu gelangen. Auf
diese Art wird nach Übertragung des Durchfahrtsrechtes auf die ^4-Straße das Relais 46
erregt, was der Annäherung eines Fahrzeuges auf der 5-Straße gleichkommt. Die Anlage
sieht auf diese Art vor, daß ohne zusätzliche Betätigung irgendeines der Schalter 1 oder 3
das Durchfahrtsrecht der .B-Straße zurückgegeben wird, sobald es der Verkehr auf der
^4-Straße gestattet. Di„ese Wirkungsweise ist
erforderlich, weil ein Fahrzeug auf der .B-Straße innerhalb 1 oder 2 Sekunden sich
nähern kann, gerechnet von dem Zeitpunkt, wo das Durchfahrtsrecht von der .B-Straße
genommen wurde, und weil es nicht genügend Zeit gehabt hat, die Kreuzung zu
durchfahren, so daß dieses Fahrzeug der .B-Straße eingechlossen wurde. Die Anlage
ist so eingerichtet, daß, wenn das Durchfahrtsrecht übertragen wird, das Relais 46
zufolge der Wirkungsweise der Verzögerungsvorrichtung 121 während einer solchen
Übertragung stromlos wird. Sollte jedoch die Verzögerungsvorrichtung 137 das Durchfahrtsrecht
übertragen, dann wird das Relais 46 nicht stromlos, und das Durchfahrtsrecht
wird so der 5-Straße zurückgegeben, so daß Fahrzeuge dieser Straße, welche nicht eine
volle Zeitspanne von 10 Sekunden erhielten, um die Kreuzung zu durchfahren, genügend
Zeit empfangen, um dies zu tun. Die Verzögerungsvorrichtung 139 vollführt die nämliche
Funktion für die J4-Straße wie die Verzögerungsvorrichtung
137 für die ß-Straße.
Der Erregerstromkreis der Verzögerungsvorrichtung 139 besteht aus Leitung 47, Anker
53, Kontakt 117, Leitung 140, Erregerleitungen
e-e, Leitung 105, Kontakt 102, Anker 101
und Leitung 104.
Auf diese Art ist eine sehr anpassungsfähige Verkehrsregelungsanlage geschaffen. Es
ist vorgesehen, daß, wemi einmal das Durchfahrtsrecht
einer besonderen Straße angezeigt ist, durch die sich nähernden Fahrzeuge jedes derselben eine bestimmte Schutzzeit erhält,
gerechnet von dem Zeitpunkt, wo es den Straßenschalter betätigt, während welcher es
die Kreuzung durchfahren kann. Wenn ein Fahrzeug sich auf jener Straße nähert, der
das Haltezeichen angezeigt ist, wird das Durchfahrtsrecht auf diese Straße unmittelbar
übertragen, falls der Verkehr auf der anderen Straße aufgehört hat. Trifft dies
nicht zu, dann muß dieses Fahrzeug so lange warten, bis das letzte Fahrzeug der anderen
Straße eine volle Minimalzeitspanne zur Verfugung hatte, innerhalb welcher es die Kreuzung
durchfahren kann. Die Fahrzeuge haben jedoch nicht unbestimmt lange Zeit zu warten,
falls auf der anderen Straße ein fort- '70 dauernder Verkehr herrscht. Die neue Anlage
sieht vor, daß das Fahrzeug nicht langer zu warten braucht als eine gewisse vorbestimmte
Zeitspanne. Nach Beendigung dieser Zeitspanne wird der andauernde Verkehr auf der anderen Straße unterbrochen, um dem
oder den wartenden Fahrzeugen das Durchfahren der Kreuzung zu gestatten. Das System wird jedoch in einem solchen Zustande
belassen, daß das Durchfahrtsrecht gegebenenfalls auf die Straße zurückgegeben wird, wo der fortdauernde Verkehr unterbrochen
wurde, ohne daß die Annäherung weiterer Fahrzeuge auf der anderen Straße
erforderlich ist, um solchen Fahrzeugen die Durchfahrt freizugeben, welche ohne Aufenthalt
hindurchfahren müssen.
Bei Beschreibung der Wirkungsweise der Verzögerungsvorrichtung gemäß Fig. 3 wurde
bemerkt, daß die Geschwindigkeit der Entladung oder der Zurückführung in die Bereitschaftslage
willkürlich durch richtige Einregelung des Widerstandes 33 verändert werden kann. Diese Zurückführung in die Bereitschaftslage
findet immer statt, wenn der Erregerstromkreis e-e unterbrochen wird. Während
die Entladungsgeschwindigkeit durch den Widerstand 33 bestimmt werden kann,
läßt sich der tatsächliche Entladungszustand durch den Widerstand 33 bestimmen, wobei
dieser Zustand von der Zeitdauer abhängt, in welcher der Strömkreis unterbrochen ist. Ist
diese Zeitdauer groß, dann wird praktisch die gesamte aufgespeicherte Energie sich über
den Widerstand 33 entladen. Wenn dann der Erregerstromkreis wieder geschlossen wird,
findet die Aufladung des Kondensators 24 statt, ohne daß praktisch irgendwelche
Ladungsenergie im Kondensator vorhanden ist, und die zur Aufladung des Kondensators n°
erforderliche Zeit entspricht jener, welche erforderlich ist, um ihn von der Spannung Null
auf die kritische Spannung der Röhre 26 aufzuladen. Wenn die obengenannte Zeitspanne
jedoch kurz ist, wird der Kondensator 24 nicht vollständig entladen sein, so daß bei
Wiedereinschaltung des Erregerstromkreises die Aufladung bei einer Restspannung beginnt
und die erforderliche Zeit zur Aufladung des Kondensators jener gleich ist zwi- 1^0
sehen der Restspannung und dem Erreichen der kritischen Spannung. Diese Zeit wird
kürzer sein um den Betrag, welcher erforderlich gewesen wäre, um den Kondensator 24
von der Spannung Null auf jene Restspannung aufzuladen. Es ist so ersichtlich, daß
der Betrag der Aufladung von der Länge der Zeit abhängt, während welcher der Erregerstromkreis
unterbrochen war.
Im obigen ist die Wirkung der Anordnung beschrieben, wenn der Erregerstromkreis
immer unterbrochen ist, wenn Kondensator 24 auf eine bestimmte Spannung geladen worden
war. In der Praxis, wie aus nachstehendem ersichtlich sein wird, kann die Unterbrechung
des Erregerstromkreises bei allen Spannungswerten stattfinden. Betrachtet man die Wirkungsweise
der Anordnung im einzelnen, so wird ersichtlich, daß der jeweilige Entladungszustand,
während er von der Länge der Unterbrechungszeit des Erregerstromkreises abhängig ist, auch von der Spannung abhängt,
auf welche der Kondensator geladen wurde nach Unterbrechung des Erregerstromkreises.
So entlädt beispielsweise ein Entladungsimpuls von einer gewissen Zeitlänge, falls die
Spannung des Kondensators 180 Volt beträgt, diesen auf eine Spannung von 120 Volt, während
ein Entladungsimpuls der nämlichen Zeitlänge bei einer Kondensatorspannung von 150 Volt diesen auf 100 Volt entlädt. Man
sieht so, daß für eine bestimmte Einstellung des Widerstandes 33 die Entladeimpulse einer
bestimmten Zeitlänge die Spannung des Kondensators auf einen bestimmten Bruchteil
ihres Wertes verringern werden. Dies folgt aus der Entladungsgleichung eines Kondensators
:
7' ■—■ I * · P
RC
V ist die Spannung des Kondensators zu Beginn der Entladung, ν ist die Spannung des
Kondensators nach i-Sekunden. R ist der Wert des Widerstandes 33 und C der Wert
der Kapazität des Kondensators. C ist unveränderlich, und R ist auf einen ganz bestimmten
Wert eingestellt. Es ist mithin klar, daß für einen bestimmten Wert von t der Kondensator
stets auf den nämlichen Bruchteil seiner Spannung entladen wird.
Unter Bezugnahme auf Fig. 2 wird bemerkt, daß der Fahrzeugschalter aus der
Schwelle 7 besteht, welche so angeordnet ist, daß der Stromkreis zwischen den Leitungen
12 und 13 während jener Zeit geschlossen wird, wo das Rad des Fahrzeuges sich auf der
Schwelle 7 befindet. Da die Länge dieser Zeit von der Geschwindigkeit des Fahrzeuges abhängt,
wird der Stromkreis zwischen den Leitungen 12 und 13 während einer kurzen
Zeitspanne geschlossen, falls das Fahrzeug rasch fährt, und während einer längeren Zeitspanne,
falls das Fahrzeug langsam fährt. Eine Betätigung einer der Schwellen 1 oder 3
erregt das Relais 45, und da dieses direkt in den durch die Schwellen 1 und 3 geschlossenen
Stromkreis eingeschaltet ist, wird es nur erregt, während das Rad des Fahrzeuges sich
tatsächlich auf der Schwelle befindet, und folglich hängt die Länge der Zeit, während welcher
der Anker 51 vom Kontakt 122 getrennt ist, vollkommen von der Geschwindigkeit des
Fahrzeuges ab. Der Erregerstromkreis der Verzögerungsvorrichtung 121 wird durch den
Anker 51 und Kontakt 122 geschlossen, und dieser Stromkreis wird ferner während einer
Zeitspanne unterbrochen, welche ausschließlich von der Geschwindigkeit des die Unterbrechung
bewirkenden Fahrzeuges abhängt.
Unter Bezugnahme auf die obige Beschreibung für die Wirkungsweise der Verzögerungsvorrichtung
wird es verständlich, daß die Verzögerungsvorrichtung 121, obwohl sie
dem ersten Fahrzeug eine volle Zeitspanne von 10 Sekunden gibt zum Durchfahren der
Kreuzung, den nachfolgenden Fahrzeugen Zeitspannen zur Verfügung stellt, welche von
deren Geschwindigkeit abhängig sind. Die nachfolgenden Fahrzeuge erhalten demnach
hinreichend Zeit, um die Kreuzung zu durchfahren, auch wenn sie nicht die vollen, nnnötigen
10 Sekunden erhalten. Je schneller das Fahrzeug fährt, um so geringer ist die
Entladung und infolgedessen um so geringer die dem Fahrzeug zur Verfügung stehende
Zeit. Je schneller das Fahrzeug fährt, um so weniger Zeit braucht es aber.
Die oben beschriebene Wirkung tritt ein, wenn sich aufeinanderfolgende Fahrzeuge
fortwährend nähern, kurz bevor die Verzögerungseinrichtung 121 in Wirksamkeit tritt
und den Anker 90 von den Kontakten 89 und 95 trennt. In Wirklichkeit entwickelt sich
der Verkehr nur selten in der beschriebenen Weise. Beispielsweise kann der zweite Wagen
innerhalb von 1 oder 2 Sekunden ankommen, gerechnet von dem Zeitpunkt der Ankunft
des ersten Wagens. Wenn daher überhaupt keine Entladung stattgefunden hat, würde der
zweite Wagen womöglich 8 oder 9 Sekunden zugeteilt bekommen zum Durchfahren der Kreuzung, was reichlich lange ist. Die automatische
Vorrichtung nimmt jedoch auf solche Fälle Rücksicht. Wenn der zweite Wagen sich nähert, etwa nach 2 Sekunden,
wird die Verzögerungsvorrichtung 121 nur
für 2 Sekunden erregt worden sein, und der Spannungsanstieg ihres Kondensators wird
ganz gering sein. Da, wie oben erläutert, beim Entladen die Kondensatorspannung nicht um
eine gewisse Voltzahl verringert wird, sondem vielmehr um einen gewissen Bruchteil
der herrschenden Spannung, so wird die ent-
ladene Menge sehr klein und die zusätzliche Zeit für das zweite Fahrzeug ebenfalls sehr
klein sein.
Die Verzögerungsvorrichtung 41, welche der Verzögerungsvorrichtung 121 ähnlich ist,
vollführt die nämliche Operation für die Straße^.
Schaltung II. Die oben beschriebenen Vorgänge erfolgen dann, wenn die verschiede-η
en Schalter sich in der in Fig. 5 gezeichneten Lage befinden. Aus letzterer ist ersichtlich,
daß, wenn Schalter 141 geschlossen ist, das Relais 42 fortwährend erregt wird, so
daß das Durchfahrtsrecht der ^-Straße nicht später zurückgegeben wird als 30 Sekunden,
nachdem es der B-Straße gegeben wurde, falls ständiger Verkehr auf dieser herrscht
oder falls der Verkehr auf dieser aufhört.
Schaltung III. Aus Fig. 5 ist ersichtlieh,
daß, wenn die Schalter sich in der gezeichneten Stellung befinden, mit Ausnahme,
daß Schalter 148 geschlossen ist, die Wirkungsweise jener unter II entspricht, ausgenommen,
daß die Bedingungen für die „4-Straße und ß-Straße vertauscht sind.
Schaltung IV. Es ist ersichtlich, daß
bei geschlossenen Schaltern 141 und 142 das
Durchfahrtsrecht abwechselnd einer jeden Straße gewährt und von jeder Straße für
irgendeine Zeitspanne zwischen 10 und
30 Sekunden aufrechterhalten wird. Wenn kein- Fahrzeug die Schalter in einer besonderen
Straße während einer Spanne von 10 Sekunden betätigt, bewirkt die io-Sekunden-Verzögerungsvorrichtung,
daß das Durchfahrtsrecht nach Ablauf dieser Zeit gewährt wird. Wenn andererseits bei Erteilung des
Durchfahrtsrechtes auf die genannte Straße Fahrzeuge einen der in dieser Straße gelegeneu
Schalter betätigen, so daß die io-Sekunden-Verzögerungsvorrichtung
kontinuierlich entladen wird, bewirkt die 30-Sekunden-Verzögerungsvorrichtung,
daß das Durchfahrtsrecht nach 30 Sekunden gewährt wird. Schaltung V. Der Stromkreis ist so ,angeordnet,
daß, falls aus irgendeinem Grunde eine Ausschaltung der Verkehrsregelung erwünscht
ist, dies durch Umlegung der Schalter 143 und 144 in ihre untere Stellung bewirkt
werden kann. Unter diesen Bedingungen sind die Relais 42 und 46 ständig erregt, und die Erregerstromkreise der Verzögerungsvorrichtungen
41 und 121 sind ständig unterbrochen. Die Anlage wird dann derart
wirken, daß das Durchfahrtsrecht abwechselnd der ^4-Straße und der B-Straße für je
30 Sekunden erteilt wird.
Schaltung VI. Falls es erwünscht ist,
eine Anlage von Hand zu betätigen, kann dies
durch Verwendung der Schalter 145 und 146 geschehen. Bei Öffnung beider Schalter werden
die Relais 34 und in- stromlos und die
gelbe Lampe von beiden Straßen aus sichtbar, wie es oben beschrieben wurde. Wenn der
Schalter 145 dann nach abwärts gelegt wird, findet eine Erregung des Relais 34 statt, so
daß in der ^-Straße die grüne Lampe und in der B-Straße die rote Lampe sichtbar wird.
Bei erneuter öffnung des Schalters 145
leuchtet für beide Straßen wieder die grüne Lampe auf. Wenn dann Schalter 146 nach
unten gelegt wird, wird das Relais 111 erregt,
so daß für die B-Straße das grüne Licht aufleuchtet und-für die ^-Straße das rote Licht.
Durch öffnung des Schalters 146 kann für beide Straßen wieder das gelbe Licht angezeigt
.werden-. Auf diese Weise können die Lampen von Hand in jeder beliebigen Weise
gesteuert werden.
Schaltung VI-I. Durch Schließen des Schalters 147 oder durch Einschalten der
beiden Leitungen mit der Bezeichnung »Zur Hauptfeuerwache« wird über die Leitungen
149 und 150 das Relais 148 erregt. Dies betätigt
die Anker 69 und 115, so daß diese von
den Kontakten 68 und 114 getrennt werden. Hierdurch werden die Erregerstromkreise
beider Relais 34 und m unterbrochen, so daß beide Relais stromlos werden. Dies hat
zur Folge, daß für beide Straßen die gelbe Lampe aufleuchtet. Diese Möglichkeit wurde
für den Notfall vorgesehen, und zwar sowohl zur Betätigung an der Straßenkreuzung selbst
als auch von einer entfernt liegenden Stelle.
Schaltung VIII. Es wird bemerkt, daß, wenn das Durchfahrtsrecht von der yl-Straße
auf die B-Straße übertragen wird, der Verzögerungsmechanismus 80 das Warnungsintervall
bemißt, während welchen das WTarnungssignal oder das gelbe Licht gezeigt wird. Wie
oben erwähnt, ist diese Verzögerungsvorrichtung die nämliche, wie sie in Fig. 3 veranschaulicht
ist, und es wird angenommen, daß ihr Widerstand 19 so eingestellt ist, daß er
eine Periode von 3 Sekunden bestimmt. In ihrer Konstruktion zeigt sie einen kleinen
Unterschied, und ihr gesamtes Schaltdiagramm ist in Fig. 4 dargestellt. Dieser Unterschied
besteht in den Leitungen 151 und 152. Leitung 152 ist mit dem einen Ende des
Widerstandes 19 verbunden, während Leitung
151 längs des Widerstandes 19 durch eine
Abzweigung 153 angelegt wird. Wenn der Stromkreis zwischen den Leitungen 151 und
geschlossen wird," bewirkt dies, daß ein Teil des Widerstandes 19 abgezweigt wird,
so daß die von der Vorrichtung bemessene Zeitperiode kleiner als 3 Sekunden, beispielsweise ι Sekunde, sein wird. Es wird ferner
bemerkt, daß, wenn das Durchfahrtsrecht von iao der .^-Straße auf die B-Straße durch die
Wirkung der Verzögerungsvorrichtung 41
übertragen wird, dann der Stromkreis zwischen den Leitungen 151 und 152 geschlossen
wird, weil die Verzögerungsvorrichtung 141 bei ihrer Betätigung bewirkt, daß der Anker
154 den Kontakt 155 berührt. Auf diese Art
wird durch die Verzögerungsvorrichtung So eine kurze Warnungsperiode, nämlich von
ι Sekunde, vorgesehen. Wenn die Übertragung durch die Betätigung der Verzögerungsvorrichtung
139 bewirkt wird, dann ist der Stromkreis zwischen den Leitungen 151 und
152 nicht geschlossen, und das Warnungssignal seitens der Verzögerungsvorrichtung
80 wird 3 Sekunden dauern, weil kein Teil ihres Ladewiderstandes kurzgeschlossen worden
ist. Wenn die Übertragung des Durchfahrtsrechtes von der Straße B auf die
Straße^ stattfindet, wirkt die Verzögerungsvorrichtung 40 in ähnlicher Weise wie
die Verzögerungsvorrichtung 80. In diesem Falle wird der Kurzschluß eines Teiles des
Widerstandes durch die Leitungen 156 und 157, Anker 158 und Kontakt 159 bewirkt.
Aus dem Vorstehenden geht hervor, daß, wenn das Durchfahrtsrecht durch die Betätigung
einer der Verzögerungsvorrichtungen 41 oder 121 übertragen wird, die darauffolgende
Warnungsperiode kurz ist, nämlich ι Sekunde. Wenn die Übertragung durch die
Betätigung einer der Verzögerungsvorrichtungen 137 oder 139 erfolgt, dann ist die
darauffolgende Warnungsperiode lang, nämlich 3 Sekunden. Dieses veränderliche Warnungssignal
entspricht den Erfordernissen des Verkehrs. Wenn letzterer aufgehört hat, beispielsweise auf der ^-Straße, überträgt
die Verzögerungsvorrichtung 41 das Durchfahrtsrecht auf die .ß-Straße, und da der Verkehr
auf der .^-Straße aufgehört hat, braucht
nicht länger ein Warnungssignal gegeben zn werden, weil keine Fahrzeuge auf der
^4-Straße vorhanden sind, die gewarnt zu
werden brauchen. Die Wirkung ist ähnlich, wenn die Verzögerungsvorrichtung 121 das
Durchfahrtsrecht von der i?-Straße auf die ^[-Straße überträgt. Wenn die Verzögerungsvorrichtung
139 das Durchfahrtsrecht von der ^-Straße auf die S-Straße überträgt, bedeutet
das, daß ein fortwährender Verkehr auf der ^4-Straße unterbrochen worden ist,
und daß folglich ein längeres Warnungssignal gegeben werden sollte, so daß die Fahrzeuge in der ^4-Straße hinreichend Zeit
haben, um anzuhalten. Die Wirkung ist ähn-Hch, wenn die Verzögerungsvorrichtung 137
ein Durchfahrtsrecht von der J5-Straße auf die ^(-Straße überträgt. Es wird bemerkt,
daß der Mechanismus ein langes oder ein kurzes Warnungszeichen gemäß den Erfordernissen
des Verkehrs ermöglicht.
Schaltung IX. Wenn alle Schalter sich in der Stellung gemäß Fig. 5 befinden, ausgenommen,
daß Schalter 160 geschlossen ist, dann wird, sobald das Durchfahrtsrecht der
Straße B freigegeben ist, der Anker 61 den Kontakt 161 berühren, und der Erregerstromkreis
e-e der Verzögerungsvorrichtung 162 wird über die Leitung 163, Schalter 160, Leitung
164, Kontakt 161, Anker 61 und Leitung
62 geschlossen. Diese Verzögerungsvorrichtung ist ähnlich ausgebildet wie jene gemäß
Fig. 3, und es wird angenommen, daß ihr Widerstand 19 so eingestellt ist, daß er eine
Zeitspanne von 2 Minuten bemißt. Wenn das Durchfahrtszeichen von der 5-Straße genommen
wird vor Beendigung von 2 Minuten, dann wird der Erregerstromkreis der Verzögerungsvorrichtung
162 unterbrochen, der Kondensator wird entladen sein, und weitere 2 Minuten des Durchfahrtsrechtes der
ß-Straße müssen verstreichen, bevor die Verzögerungsvorrichtung 162 in Tätigkeit gelangt.
Angenommen, es herrscht kein Verkehr auf der ^-Straße, dann würde das
Durchfahrtsrecht für unbestimmte Zeit der 5-Straße verbleiben, falls nicht die Verzögerungsvorrichtung
162 vorhanden wäre. Nachdem das Durchfahrtssignal der .B-Straße
während 2 Minuten angezeigt wurde, tritt die Verzögerungsvorrichtung 162 in Wir- go
kung und veranlaßt, daß der Anker 165 den Kontakt 166 berührt. Hierdurch wird über
die Leitung 163, Kontakt 166, Anker 165,
Leitung 167 und Leitung 73 das Relais 42 erregt. Es wird so bemerkt, daß die Betätigung
der Verzögerungsvorrichtung 162 das Relais 42 einschaltet, so daß genau die nämliche
Funktion ausgeübt wird, als wenn ein Fahrzeug auf der ^-Straße ankäme. Wenn
bei Betätigung des Relais 42 der Verkehr auf der 5-Straße aufgehört hat, wird das
Durchfahrtsrecht, wie oben in mehreren Fällen beschrieben, in Abhängigkeit von den
Verkehrsbedingungen auf der i?-Straße übertragen. Man erzielt so ein System, welches
für den Fall, daß kein Verkehr auf einer der Straßen ist, nach einer bestimmten Zeitspanne
das Durchfahrtsrecht auf jene Straße überträgt, um Fußgängern den Übergang zu ermöglichen. Ein wichtiges Zusatzmerkmal
besteht darin, daß das System nicht willkürlich das Durchgangsrecht nach Ablauf. der
2 Minuten überträgt. Es wird nur eine Aufforderung auf jener Straße beachtet, wo das
rote Licht gezeigt wird, und das System sorgt dann dafür, daß jene Aufforderung genau so, wie wenn sie durch ein ankommendes
Fahrzeug der ^4-Straße verursacht worden wäre, befolgt wird. Der Hauptzweck
dieses Systems besteht darin, die Signallampen in solcher Weise zu betätigen, daß
der Verkehr am wirksamsten geregelt wird.
Die Verzögerungsvorrichtung 162 unterbricht nicht jene Betätigung, sondern bildet
lediglich eine Sicherheit dafür, daß das Durchfahrtsrecht gegebenenfalls einer Straße
übertragen wird, selbst wenn in dieser kein Verkehr herrscht, um Fußgängern das überschreiten
der Kreuzung zu ermöglichen.
Wenn ~der Schalter 168 geschlossen ist,
wird die Verzögerungsvorrichtung 169 erregt, falls das Durchfahrtsrecht der .^-Straße
gegeben wird. Dies erfolgt durch Leitung 81,
Anker 82, Kontakt 170, Leitung 171, Schalter
168, Erregerströmkreis e-e und Leitung 172. Die Verzögerungsvorrichtung 169 ist
ähnlich ausgebildet wie die Verzögerungsvorrichtung 162 und übt die nämliche Wirkung
für die B-Straße aus wie die Verzögerungsvorrichtung 162 für die .4-Straße.
Wenn die Verzögerungsvorrichtung 169 in Tätigkeit ist, schließt sie den Stromkreis
zwischen Anker 174 und Kontakt 173 über
Leitung 172, Kontakt 173, Anker 174, Leitung
175, Leitungen 48 und 47 und betätigt dadurch das Relais 46. Das Durchfahrtsrecht
wird nun für die B-Straße angefordert und übertragen, wie es oben in mehreren Fällen
beschrieben ist. Zusammenfassend wird bemerkt, daß, wenn das Durchfahrtsrecht
ständig für eine Straße während 2 Minuten angezeigt wurde, es nach Anforderung auf
die andere Straße nach nicht mehr als 30 Sekunden übertragen wird.
Schaltung X. In der bisherigen Beschreibung wurde bemerkt, daß die Verzögerungsvorrichtung
41 in Wirksamkeit zu treten beginnt, sobald ein Durchfahrtsrecht für
die Straße A erscheint. Die Erfahrung hat gezeigt, daß es in den meisten Fällen notwendig
ist, die Fahrzeugschalter in einer gewissen Entfernung von der Kreuzungsstelle
anzuordnen. Der Grund hierfür liegt darin, daß die Fahrzeuge ihre Anwesenheit zur
Kenntnis geben sollten einige Zeit, bevor sie die eigentliche Kreuzungsstelle erreichen.
Hierdurch wird der Mechanismus in die Lage versetzt, entweder den Fahrzeugen
genügend Zeit zu geben, um die Kreuzung zu durchfahren, oder, falls das Durchfahrtsrecht
entzogen wird, ihnen hinreichenden Abstand zum Anhalten zu gewähren. Angenommen
beispielsweise, daß die Fahrzeugschalter 150 Fuß von der Kreuzungsstelle entfernt
liegen, weiterhin angenommen, daß mehrere Fahrzeuge auf einer Straße ankommen, weleher
das rote Licht angezeigt wird, und daß sie auch nicht unverzüglich das Durchfahrtsrecht erhalten und mithin angehalten werden
müssen. Natürlich wird gegebenenfalls das Durchfahrtsrecht auf diese Straße übertragen
und den Fahrzeugen Zeit gegeben, die Kreuzung zu durchfahren, in diesem Falle 10 Sekunden. Wenn alle Fahrzeuge auf einmal in Bewegung kommen, würde diese Zeit
hinreichend sein, weil die angegebene Zeitspanne für ein in Fahrt befindliches Fahrzeug
genügt, welches bereits einen der Fahrzeugschalter betätigt hat, um die Kreuzung
zu durchfahren. Wenn sich jedoch nicht alle Fahrzeuge gleichzeitig fortbewegen, also beispielsweise
zehn Fahrzeuge warten, werden etwa 15 Sekunden verstreichen, bevor das
letzte Fahrzeug der Reihe in Bewegung gelangt. Angenommen, daß keine weiteren
Schaltbetätigungen der Fahrzeugschalter stattfinden, wird die Verzögerungsvorrichtung für
die Schutzzeit der Fahrzeuge auf jener Straße nicht entladen und wird daher nach
10 Sekunden das Durchfahrtsrecht auf die andere Straße übertragen. Dies wird offensichtlich
einige Zeit, bevor das letzte Fahrzeug der Reihe in Bewegung gelangt ist,
stattfinden, und mehrere der Fahrzeuge werden daher festgehalten, ohne daß sie jedoch
das System in solchem Zustande zurücklassen, daß das Durchfahrtsrecht wieder den festgehaltenen
Fahrzeugen gegeben wird, ohne daß eine weitere Schalterbetätigung erforderlich
ist. Es ist daher notwendig, eine Anfangsverzögerungsperiode vorzusehen, welche lang
genug ist, um allen Fahrzeugen das Wiederanlassen zu ermöglichen, und ferner, um die
Verzögerungseinrichtung für die Schutzzeit der Fahrzeuge nicht vorher in Gang zu setzen,
bis das Ende dieser Anfangsperiode verstrichen ist. Wenn die Anlage in dieser Weise
betätigt wird, berücksichtigt sie in wirksamer Weise die Zeit, welche für die wartenden
Fahrzeuge erforderlich ist, um wieder in Gang zu kommen.
Die anfängliche Verzögerungsperiode wird durch die Verzögerungsvorrichtung 176 bewirkt.
Die Bauart der eigentlichen Verzögerungsvorrichtung ist ähnlich jener gemäß Fig. 3. Wenn die beiden Leitungen e-e mit
der Stromquelle verbunden werden, fließt der Strom durch die Leitung 177, Relais 178 und
Leitung 179 unter Erregung des Relais 178. Dies bewirkt, daß der Anker 1 So den Kontakt 181 berührt, worauf der Kondensator
182 über den Widerstand 183 aufgeladen
wird. Die Größe dieses Widerstandes kann durch den Kontakt 184 verändert werden.
Parallel zum Kondensator 182 liegt eine Glimmlichtröhre 183 ähnlich der früher beschriebenen. Wenn der Kondensator 182 auf
die kritische Spannung dieser Röhre 183 aufgeladen ist, wird letztere leitend, und die im
Kondensator 182 aufgespeicherte Energie entlädt sich durch die Röhre 183 und das Relais
184, welches momentan betätigt wird. Dieses Relais sperrt sich selbst durch Kontakt 185,
Anker 186 und Leitung 187. Der Kontakt
658833
184' ist auf einer Zahnstange 185' gelagert,
welche in der Längsrichtung verschiebbar ist. Diese Zahnstange wird gegen den Anschlag
186' durch die Spannfeder 187' angetrieben. Wenn der Schalter 188 bewegt wird, so daß
er den Kontakt 189 berührt, dann fließt der Strom von der Leitung 190 durch den
Magneten 191, Schalter 188, Kontakt 189 und
Leitung 192, und der Magnet 191 wird
dauernd erregt. Der Magnet 191 zieht den Anker 193 an, welcher bei 194 drehbar gelagert
ist. Der Anker 193 ist bei 195 angelenkt und bewirkt beim Anziehen durch den
Magneten 191, daß der Finger 196 in die
Zähne 197 der Zahnstange 185' eingreift. Wenn so die Zahnstange 185' nach links bewegt
wird, verhindert der durch den Magneten 191 betätigte Mechanismus ihre Rückkehrbewegung.
Es wird ferner bemerkt, daß bei der Verschiebung der Zahnstange 185'
nach links der Widerstand im Ladestromkreis des Kondensators 182 vergrößert wird. Es
wird angenommen, daß die Zahnstange bewegt wird, so daß der Verzögerungsmechanismus
176 eine Zeitspanne von 10 Sekunden zuteilt. Ferner muß der Schalter 106 geöffnet
sein.
Wenn das Durchfahrtsrecht der ^-Straße angezeigt worden ist, wird das Relais 34
stromlos, und der Strom fließt von der Leitung 39, Anker 38, Kontakt 198, Leitung 199,
Relais 200 und Leitung 201, wobei das Relais 200 betätigt wird. Letzteres bewegt den
Anker 202 und sperrt sich selbst durch Kontakt 203, Anker 202, Leitung 204, Kontakt
205, Anker 206 und Leitung 207. Es wird angenommen, daß ein oder mehrere Wagen auf der .^-Straße warten und das Durchfahrtsrecht
von der 5-Straße auf die ^-Straße gerade übertragen werden soll.
In obiger Beschreibung wurde bemerkt, daß die Verzögerungsvorrichtung 41 zu arbeiten
beginnt, sobald das Durchfahrtsrecht auf die Λ-Straße übertragen wird. Bei offenem
Schalter 106 ist jedoch der Erregerstromkreis der Verzögerungsvorrichtung 41 unterbrochen
und wird nicht eher geschlossen, bis das Relais 208 erregt wird, welches den Erregerstromkreis
der Verzögerungsvorrichtung 41 schließt, und zwar über die Leitungen 209,
Anker 210, Kontakt 211 und Leitung 212.
Das Relais 208 wird nicht unmittelbar betätigt, wie aus nachstehendem ersichtlich ist.
Wenn das Durchfahrtsrecht auf die .-!-Straße
übertragen worden ist, wird das Relais 34 erregt, wodurch ein Stromfluß von Leitung 39
durch Anker 38, Kontakt 213, Leitung 214, Leitung 177, Relais 178, Leitung 179, Kontakt
215, Anker 216 und Leitung 201 ermöglicht
wird und mithin die Betätigung des Relais 178. Hierdurch wird der Ladestromkreis
des Kondensators 182 geschlossen, und zwar über Leitung 39, Anker 38, Kontakt 213,
Leitung 214, Kondensator 182, Anker 180,
Kontakt 181, Kontakt 184, Widerstand 183,
Kontakt 215, Anker 216 und Leitung 201.
Auf diese Art wird die Spannung der Stromquelle an den Kondensator 182 über den
Widerstand 183 angelegt, so daß die Kondensatorspannung anzusteigen beginnt. Wie
früher angenommen, sollen 10 Sekunden verstreichen, bevor der Kondensator 182 auf die
kritische Spannung der Röhre 183 aufgeladen ist. Obgleich das Durchfahrtsrecht der
^!-Straße angezeigt worden ist, hat die Verzögerungsvorrichtung 41 noch nicht zu arbeiten
begonnen, und den auf der ^-Straße wartenden Fahrzeugen ist Gelegenheit gegeben,
in Fahrt zu kommen und die Kreuzung zu durchfahren.
Es besteht für diese Fahrzeuge keinerlei Gefahr, daß die Verzögerungsvorrichtung 41
ihnen vorzeitig das Durchfahrtsrecht wieder entzieht. Nach Ablauf von 10 Sekunden erreicht
der Kondensator 182 die kritische Spannung der Röhre 183, und die im Kondensator
182 aufgespeicherte Energie entlädt sich über die Röhre 183 und das Relais 184 unter
Betätigung des Ankers 186, der das Relais 184 durch Kontakt 185, Anker 186, Leitung
187, Kontakt 215, Anker 216 und Leitung
201 sperrt. Das Relais 184 betätigt auch den Anker 217, so daß dieser den Kontakt 218
berührt. Hierdurch kann Strom von Leitung 219 durch Kontakt 218, Anker 217, Leitung
220, Relais 208 und Leitung 207 fließen, wodurch das Relais betätigt wird.
Hierdurch findet Kontaktschluß zwischen Anker 210 und Kontakt 211 statt, wodurch,
der Erregerstromkreis der Verzögerungsvorrichtung 41 geschlossen wird.
Es ist so ersichtlich, daß die wartenden Fahrzeuge eine Periode von 10 Sekunden zur
Verfügung haben, in welcher sie anfahren können, und nach dieser Periode erst teilt
die Verzögerungsvorrichtung 41 die übliche Schutzperiode zu, welche natürlich durch zusätzliche
Fahrzeuge, die auf der ^/-Straße sich nähern, verlängerbar ist. Die Wirkung
von diesem Zeitpunkt an ist genau die gleiche, wie sie in obigen Fällen beschrieben wurde.
Wenn das Relais 208 sich betätigt, berührt der Anker 210-den Kontakt 221, wodurch das
Relais 208 über den Kontakt 221, Anker 210, Leitung 209, Leitung 105, Kontakt 102, Anker
101 und Leitung 104 gesperrt wird. Gleichzeitig
bewirkt das Relais 208, daß sich der Anker 206 vom Kontakt 205 löst, wodurch der Stromkreis des Relais 200 unterbrochen
wird. Wenn das Relais 200 abfällt, trennt sich der Anker 216 vom Kontakt 215, wodurch
der Erregerstromkreis der Verzöge-
rungsvorrichtung 176 unterbrochen und das
Relais 178 stromlos wird. Hierdurch schaltet sich der einstellbare Widerstand 222 über den
Kontakt 223 und Anker 180 parallel zu den Elektroden des Kondensators 182, und irgendwelche
in diesem aufgespeicherte Energie wird im Widerstand 222 ausgeglichen. Wenn
sich ein Verkehr auf der 5-Straße nähert, dann wird das Durchfahrtsrecht gegebenenfalls
auf diese Straße übertragen. Im Augenblick, wo die yi-Straße das. Durchfahrtsrecht
verliert, wird Relais-34 stromlos, wodurch
der Erregerstromkreis des Relais 200 geschlossen wird, so daß dieses in Tätigkeit
tritt. Der Sperrstromkreis des Relais 200 wird nicht vor Beendigung der Warnungsperiode geschlossen. Am Ende dieser Periode
arbeitet die Verzögerungsvorrichtung 80, wodurch der Anker iöi vom Kontakt 102 getrennt
und so der Sperrstromkreis des Relais 208 unterbrochen wird, so daß dieses abfällt
und der Anker 206 den Kontakt 205 berührt. Hierdurch wird der Sperrstromkreis des Relais
200 geschlossen. Der Mechanismus ist nunmehr wieder in den Anfangszustand zurückgekehrt.
Die Verzögerungsvorrichtung 224 übt die nämliche Funktion für die 5-Straße aus wie
die Verzögerungsvorrichtung 176 für die ^4-Straße. In ähnlicher Weise muß Schalter
124 geöffnet werden. Schalter 225 bewirkt bei Berührung des Kontaktes 226, daß der
Magnet 227 über die Leitungen 228 und 229 dauernd erregt ist. Der Anker 230, welcher
durch den Magneten 227 betätigt wird, entspricht dem durch den Magneten 191 betätigten
Anker und ist so angeordnet, daß er in die Zähne 231 der Zahnstange 232 eingreift.
Diese Zahnstange wird gegen den Anschlag 233 durch die Feder 234 gezogen. Wenn das
Durchfahrtsrecht der .^-Straße gegeben wird,
fällt das Relais 111 ab, während das Relais
238 über die Leitung 235, Leitung 236, Kontakt -237, Anker 78 und Leitung 79 erregt
4-5 wird. Dieses Relais sperrt sich selbst über Kontakt 239, Anker 240, Leitung 241, Kontakt
242, Anker 243 und Leitung 244. Wenn das Durchfahrtsrecht auf die ß-Straße übertragen
worden ist, fließt der Strom von der Leitung 79 durch Anker 78, Kontakt 245, Leitung
246, Relais 247, Leitung 248, Kontakt 249, Anker 250 und Leitung 235, wodurch
das Relais 247 betätigt wird. Hierdurch schließt sich ein Stromkreis über Leitung 79,
Anker 78, Kontakt 245, Leitung 246, Kondensator 251, Anker 252, Kontakt 253, Kontakt
254, Relais 255, Kontakt 249, Anker 250 und Leitung 235. Es wird angenommen, daß die
Zahnstange 232 so eingestellt ist, daß die Größe des regelbaren Widerstandes 255 eine
Aufladung des Kondensators 251 auf die kritische Spannung der Röhre 256 in 10 Sekunden
ermöglicht. Nach Ablauf der 10 Sekunden
entlädt sich die im Kondensator 251 angesammelte Energie durch die Röhre 256 und
das Relais 257. Letzteres sperrt sich durch Kontakt 258, Anker 259 und Leitung 260.
Gleichzeitig wird ein Stromkreis geschlossen über Leitung 261, Kontakt 262, Anker 263
und Leitung 264 durch Relais 265 und über Leitung 244. Wenn das Relais 265 betätigt
wird, sperrt es sich durch Kontakt 266, Anker 267 und Leitung 268, während gleichzeitig
durch Kontakt 269 und Leitung 270 der Erregerströmkreis
der Verzögerungsvorrichtung 121 geschlossen wird. Die Wirkungsweise
der Vorrichtung von diesem Zeitpunkt an ist ähnlich jener der Verzögerungsvorrichtung
176, ausgenommen, daß die Funktion für die A- und .B-Straßen vertauscht sind.
Die obige Verbindung dient zur Vorsehung einer Anfangsperiode, während welcher die
Fahrzeuge wieder in Fahrt kommen können. Während dies in einer großen Anzahl von
Anlagen zufriedenstellend sein mag, kann die Vorrichtung gelegentlich unwirksam sein,
weil die Verzögerungsperiode, obgleich von Hand einstellbar, feststeht. Wenn beispielsweise fünf Fahrzeuge warten, kann die
Periode von 10 Sekunden gerade richtig bemessen sein. Wenn mehr als fünf Fahrzeuge
warten, ist aber eine längere Periode wünschenswert, und umgekehrt, wenn weniger
Fahrzeuge warten, würde eine kürzere Periode hinreichen. Aus diesem Grunde ist
es wünschenswert, eine Anfangsperiode vorzusehen, die proportional der Anzahl von
wartenden Fahrzeugen ist. Dies kann auf der ^-Straße beispielsweise dadurch herbeigeführt
werden, daß Schalter 271 geschlossen und Schalter 188 so bewegt wird, daß er den
Kontakt 272 berührt. Wenn das Durchfahrtsrecht der 5-Straße erteilt wird und auf der
^-Straße keine Fahrzeuge warten, wird das Relais 200 erregt, wie oben beschrieben, und
desgleichen wird der Magnet 191, obwohl der
Erregerstromkreis desselben etwas verschieden 'ist,., durch Leitung 273, Kontakt 215,
Anker 216 und Leitung 201 geschlossen.
Wie aus nachstehendem ersichtlich sein wird, ruht die Zahnstange 185 gegen den Anschlag
186. Jedesmal, wenn ein Fahrzeug auf der yi-Straße sich nähert, betätigt es momentan
das Relais 129, so daß Strom durch Leitung 274, Kontakt 275, Anker 276, Leitung
277, Kontakt 278, Anker 279, Leitung 280, Schalter 271, Magnet 281 und Leitung 190
fließt, wodurch der Magnet 281 momentan betätigt wird. Dieser zieht den Anker 282
an, welcher in ähnlicher Weise arbeitet wie der durch Magnet 191 betätigte Anker. Die
Finger 283 greifen in die Zähne der Zahn-
stange 185 ein und schalten letztere um eine Zahnbreite jeweils vor. Der Magnet 191 ist so
angeordnet, daß bei Vorwärtsbewegung der Zahnstange um eine Zahnbreite der Finger
196 in die Zähne eingreift und die Rückwärtsbewegung der Zahnstange 185 verhindert.
Auf diese Weise wird der Magnet 281 jedesmal dann momentan erregt, wenn ein
Fahrzeug die. Betätigung des Relais 129 veranlaßt, und die Zahnstange 185 wird um eine
Strecke verschoben, die proportional der Anzahl Fahrzeuge ist, welche auf der ^4-Straße
sich genähert haben, während das Durchfahrtsrecht der 5-Straße erteilt worden ist.
Dies bewirkt, da Kontakt 184 sich mit der Zahnstange 185 bewegt, daß die Größe des
Widerstandes 183 in Reihe mit Kondensator 182 proportional der Anzahl wartender
Fahrzeuge ist. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist im übrigen die nämliche. Am
Ende der durch den Mechanismus 176 bemessenen Zeitspanne arbeitet das Relais 184
und veranlaßt die Betätigung des Relais 208, wie es früher beschrieben wurde. Im gleichen
Augenblick wird das Relais 200 stromlos, und der Anker 216 trennt sich vom Kontakt
215. Dies schaltet die Verzögerungsvorrichtung 176 aus, desgleichen jedoch auch zusätzlich
den Magneten 191, so daß der Finger 196 außer Eingriff mit den Zähnen der Zahnstange
185 gelangt und letztere durch die Feder 187 gegen den Anschlag 186 zurückgezogen
wird. Nunmehr befindet sich die Vorrichtung wieder in ihrer Bereitschaftslage, so daß, wenn das nächste Mal die Fahrzeuge
ihre Anwesenheit auf der ^!-Straße registrieren, während der S-Straße das
Durchfahrtsrecht erteilt ist, ihnen wiederum eine Anfangsperiode proportional ihrer Anzahl
zubemessen wird. Es wird ferner bemerkt, daß, wenn das Durchfahrtsrecht der .•i-Straße angezeigt wird, sich der Anker 279
vom Kontakt 278 trennt, so daß der die Zahnschaltung bewirkende Stromkreis des Magne-
♦5 ten 281 unterbrochen wird und mithin die Anfangsperiode nicht mehr durch weitere auf
der .^-Straße registrierte Fahrzeuge erhöht.
Die Betätigung der Verzögerungsvorrichtung 224, welche die Anfangsperiode für die
//-Straße bemißt, kann in ähnlicher" Weise durch Schließen des Schalters 284 eingestellt
werden und durch Bewegung des Schalters 225, so daß er den Kontakt 285 berührt. Auf
diese Weise arbeitet, wenn immer ein Wagen die Schwellen auf der 5-Straße betätigt, das
Relais 45 momentan, indem es den Stromfluß durch Leitung 286, Kontakt 287, Anker
288, Leitung 289, Kontakt 290, Anker 29t, Leitung 292, Schalter 284, Magnet 293 und
Leitung 228 gestattet. Auf diese Weise wird der Magnet 293 immer dann betätigt, wenn
das Relais 45 erregt wird. Magnet 293 bewegt den Anker 294, wodurch die Zahnstange
232 in ähnlicher Weise fortgeschaltet wird wie die Zahnstange 185. Es wird wiederum
bemerkt, daß Fahrzeuge, welche auf der Z>-Straße registriert werden, nachdem das
Durchfahrtsrecht dieser Straße angezeigt worden war, die Anfangsperiode nicht erhöhen,
weil der die Zahnstange fortschaltende Stromkreis bei Kontakt 290 und Anker 291
unterbrochen ist, und zwar zufolge der Betätigung des Relais in.
Während der oben beschriebene Mechanismus eine Anfangsperiode vorsieht, welche
proportional der Anzahl wartender Fahrzeuge ist, kann es unter gewissen Umständen
wünschenswert sein, die Anfangsperiode zu verlängei"n, selbst nachdem das Durchfahrtsrecht
jener besonderen Straße angezeigt worden ist. Die obigen Ausführungen zeigen, daß die Anfangsperiode proportional der Anzahl
wartender Fahrzeuge ist, wobei angenommen wird, daß das letzte der wartenden Fahrzeuge gerade am Ende der Anfangsperiode
zu fahren begonnen hat. Wenn jedoch weitere Fahrzeuge registriert worden sind,
dann steht diesen nicht hinreichend Zeit zur Verfügung, um in Fahrt zu gelangen. Aus
diesem Grunde mag es wünschenswert sein, die Anfangsperiode zu verlängern selbst
während der Bemessung derselben. Dies kann für die ^-Straße- durch Schließen des Schalters
295 bewirkt werden, so daß der die Zahnstange fortschaltende Stromkreis nicht unterbrochen wird, wenn das Durchfahrtsrecht
auf der ^/-Straße erscheint. Wenn weitere Fahrzeuge sich auf der ^-Straße
nähern, werden sie den Magneten 281 weiterhin betätigen, wodurch die Zahnstange 185
so. verschoben wird, daß der Ladewiderstand erhöht wird. Schalter 296 ist vorgesehen, um
die nämliche Funktion für die 5-Straße auszuführen.
Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß das Verkehrsregelungssystem in folgender
Weise arbeitet:
1. DasDurchfahrtsrecht wird nacheinander
den einzelnen Verkehrsstraßen in einer Reihenfolge angezeigt, weiche vorbestimmt
sein kann, jedoch derart, daß die Zeitdauer, während welcher das Durchfahrtsrecht ■ auf
der einen Straße verbleibt, entweder von der Ankunft von Fahrzeugen in dieser Straße
abhängig ist oder von der Ankunft von Fahrzeugen in einer oder mehreren anderen Straßen oder von beiden.
2. Eine Verkehrsstraße, welche nicht das Durchfahrtsrecht benötigt, kann dieses nicht
zum Nachteil einer anderen, bei der dies der Fall ist, beibehalten.
3. Ein Fahrzeug, dessen Weiterfahrt durch
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den andauernden Verkehr auf der anderen Straße verhindert wird, braucht nicht länger
als eine vorbestimmte Zeitspanne zu warten, und diesem Fahrzeug wird nicht später als
am Ende der vorbestimmten Zeitspanne das Durchfahrtsrecht für eine hinreichende Zeit
erteilt, damit dieses Fahrzeug und auch folgende die Kreuzung durchfahren können.
4. Sich kreuzenden Verkehrsstraßen wird niemals gleichzeitig das Durchfahrtsrecht
erteilt.
5. Ein Fahrzeug, welches einen Schalter passiert hat, ist gegen den seine Weiterfahrt
hindernden Verkehr während einer hinreichenden Zeitspanne geschützt, um die
Straßenkreuzung zu durchfahren.
6. Einem Fahrzeug, welches sich einer Straßenkreuzung nähert, wird unmittelbar
das Durchfahrtsrecht erteilt, und zwar nur unter der Bedingung, daß kein die Fahrt
hindernder Verkehr in der Kreuzungsstelle herrscht oder sich dieser unmittelbar nähert.
7. Wenn einem Fahrzeug nicht unmittelbar das Durchfahrtsrecht erteilt wurde oder
ihm dieses entzogen worden ist, bevor es genügend Zeit hatte, um die Kreuzung zu
durchfahren, wird das System in solchem Zustand belassen, daß das Durchfahrtsrecht dem
aufgehaltenen Fahrzeug, sobald es die Verkehrsbedingungen
gestatten, zurückgegeben wird.
8. Das periodische DurcMahrtsrecht wird auf eine andere Straße übertragen, selbst wenn
sich dort kein Fahrzeug befindet, um Fußgängern das Überqueren der Kreuzung zu
ermöglichen.
9. Wenn die Signale und die Verzögerungsvorrichtung von den durch den Verkehr betätigten
Mitteln abgeschaltet sind, kann das Durchfahrtsrecht nacheinander den verschiedenen Straßen entsprechend einer vorbestimmten
Folge übertragen werden und einer jeden Straße für eine vorbestimmte Zeitspanne.
10. Die Signale können von den Fahrzeugschaltern
in der Straße und von der Verzögerungsvorrichtung getrennt und von Hand betätigt
werden.
11. Die Verzögerungsvorrichtung kann betätigt
werden, um ein spezielles Signal für den Notfall zu geben.
12. Das Warnungssignal kann zwischen das Durchfahrtssignal und das Haltesignal
eingeschaltet werden, wobei die Zeitbemessung für das Warnungssignal sich nach den
momentan herrschenden Verkehrsbedingungen richtet.
13. Jedes Fahrzeug ist gegen den störenden Verkehr für eine der Geschwindigkeit des
Fahrzeuges entsprechende Zeitspanne ge-sichert.
14. Wenn ein oder mehrere Fahrzeuge nach
Betätigung der Fahrzeugschalter nicht unmittelbar das Durchfahrtsrecht erhalten, werden sie gegen den ihre Weiterfahrt hindernden
Verkehr geschützt, sobald sie das Durchfahrtsrecht erhalten, und zwar für eine Zeitspanne,
welche hinreichend ist, um das Anfahren des letzten der wartenden Fahrzeuge
zu ermöglichen.
Bei Zusammenfassung der wesentlichsten Erfindungsmerkmale wird in erster Linie ersichtlich,
daß ein äußerst wirksames Verkehrsregelungssystem vorliegt, vermittels welchen unter anderem die zahlreichen Erfindungszwecke,
wie sie oben einzeln angeführt wurden, erfüllt werden können. Diese Erfindungszwecke werden weitgehend durch eine Anzahl
von Faktoren erfüllt, welche aus Bequemlichkeitsgründen
wie folgt bezeichnet werden müssen:
a) veränderlicher Signal wechsel;
b) periodische Anforderung des Durchfahrtsrechtes
;
c) veränderliche Zeitzuteilung und
d) Regelung proportional der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges.
a) Bezüglich der Frage des veränderlichen Signal wechsel s ist es klar, daß, im Falle
Fahrzeuge längs einer Straße sich der Kreuzung nähern, ohne daß in der zweiten Straße
ein Verkehr herrscht, keine Notwendigkeit besteht, um den Signalwechsel relativ zu verzögern. Demzufolge wird das System erfindungsgemäß
dazu dienen, das Durchfahrtsrecht auf jene Straße zu übertragen, auf welcher sich Fahrzeuge der Kreuzung nähern,
und zwar mit einer minimalen Verzögerungsperiode. Andererseits, wo eine Verzögerung
dieser Zeitspanne notwendig erscheint, beispielsweise wenn ein kontinuierlicher \rerkehr
längs jener Straße herrscht, die das Durchfahrtsrecht besitzt, und wenn Fahrzeuge auf
der anderen Straße auf die Durchfahrt warten, wird das Durchfahrtsrecht nur nach einer
maximalen Wartezeit, d, h. nach 3 Sekunden, übertragen.
b) Hinsichtlich der periodischen Übertragung des Durchfahrtsreehtes wird bemerkt,
daß erfindungsgemäß diese Übertragung periodisch auch bei Abwesenheit von Fahrzeugen
erfolgt. Insbesondere wenn auf der einen Straße kein Verkehr und auf der anderen
ein fortgesetzter Verkehr herrscht, wird das Durchfahrtsrecht für letztere am Ende von
2 Minuten und 30 Sekunden unterbrochen für eine Minimalzeit von 10 Sekunden. Dies gestattet
den Fußgängern die Überquerung. Der Grund hierfür ist leicht ersichtlich, weil die 2-Minuten-Verzögerungsvorrichtungen im
Falle des fortgesetzten Verkehrs auf einer Straße durch die 30-Sekunden-Verzögerungseinrichtung
in Gang gesetzt werden. Erstere
gestatten das Ingangsetzen der letzteren, nachdem 2 Minuten verstrichen sind. Falls auf
keiner der Straßen Verkehr herrscht, würden die 2-Minuten-Verzögerungsvorrichtungen natürlich
periodisch arbeiten, um Fußgängern das Überschreiten der Kreuzung zu ermöglichen,
ohne daß sie etwaigen Verkehr zu befürchten hätten. Es ist natürlich klar, daß diese periodische Anforderung vollkommen
ίο berechtigt ist, falls ein fortwährender Verkehr auf beiden Straßen gegen die Kreuzung
hin herrscht.
c) Bezüglich des Merkmals der veränderlichen Zeitzuteilung ist es klar, daß, wie weiter
oben ausgeführt, eine große Gefahr für den Fall besteht, daß eine Anzahl von Fahrzeugen
auf das Durchfahrtsrecht wartet, und daß alle den Fahrzeugschalter betätigt haben.
Diese Gefahr ergibt sich aus der unvermeidliehen Trägheit des letzten Fahrzeuges dieser
Gruppe. Infolgedessen würde das dieser Gruppe einmal angezeigte Durchfahrtsrecht
wahrscheinlich entzogen werden, bevor das letzte Fahrzeug die Kreuzung durchfahren
konnte. Diese Schwierigkeit wird jedoch gemäß der Erfindung dadurch behoben, daß
eine Zeitzuteilungsvorrichtung nicht vorher in Gang kommt, nachdem das Durchfahrtsrecht einer solchen Gruppe von Fahrzeugen
angezeigt wurde, bis eine Zeitspanne verflossen ist, welche proportional der Anzahl
von Fahrzeugen ist, die auf das Durchfahrtsrecht warten. Demgemäß wird dem letzten
Fahrzeug dieser Gruppe noch eine Minimalzeit zugestanden, um die Kreuzung zu durchqueren.
In manchen Fällen wird es wünschenswert sein, diesen Teil der Vorrichtung von Hand zu betätigen, um jener Bedingung gerecht
zu werden; aber in jedem Falle wird der Zeitfaktor angemessen sein und das
System jene Fahrzeuge berücksichtigen, welche gerade nach Erteilung des Durchfahrtsrechtes angelangt sind und welche notwendigerweise
ihre Geschwindigkeit verringern, da sie Teil jener Gruppe werden, welche die Kreuzung durchfährt.
d) Bezüglich der proportional der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges erfolgenden
Regelung wird bemerkt, daß gemäß der Erfindung die Rückführung der Verzögerungsvorrichtung
nicht einfach in willkürlicher Weise be„wirkt wird, was im einen Fall eine
unzulässige Verzögerung für die Übertragung des Durchfahrtsrechtes zur Folge hätte und
im anderen Fall eine derart vorzeitige Übertragung, daß ein Fahrzeug in der Kreuzung
festgehalten würde. Vielmehr erfolgt die Rückführung der Verzögerungsvorrichtung
tatsächlich proportional der Geschwindigkeit jenes Fahrzeuges, welches sich der Kreuzungsstelle
nähert.
Ein oder mehrere dieser Faktoren können unter gewissen Umständen ausgeschaltet und
die verschiedenen Einheiten der Anordnung in vielfacher Hinsicht verändert werden, ohne
daß der Boden der Erfindung verlassen würde.
In den Fig. 7, 8 und 9 sind Schalter dargestellt, welche in einer wasserdichten Umhüllung
innerhalb eines Gehäuses 311 untergebracht sind, so daß sie hinreichend gegen die
robuste Behandlung und sonstige Einflüsse geschützt sind.
Der Schalter besteht aus zwei übereinanderliegenden metallischen Kontaktgliedern 312
und 313, welche aus derart federndem Material
hergestellt sind, daß sie leicht nachgeben und Kontakt schließen, wenn irgendein nennenswerter
Druck auf sie ausgeübt wird. Diese Glieder sind in Form von dünnen Metallfolien oder Streifen ausgebildet, welche gute Leiter
der Elektrizität sind. Diese Leiter können beispielsweise aus verkupfertem Stahl bestehen
und mit Zuleitungen 314 und 315 versehen
sein.
Die Leiter 312 und 313 werden durch ein
Glied 316 aus nachgiebigem, nichtleitendem Material voneinander getrennt, welches sich
längs der Umfangskanten erstreckt. Dieses Zwischenglied besteht aus einem einzigen
Materialstück, beispielsweise aus Schwammgummi u.dgl.; aber es ist klar, daß es in
Einzelglieder unterteilt und längs der Kanten für den nämlichen Zweck angeordnet sein
kann. Das Zwischenglied 16 ist mit den Umfangskanten der Folie so verbunden, daß e?
diese in ihrer wirksamen Lage hält und irgendwelche Verzerrung zufolge der schweren
auferlegten Kräfte auf einen. Mindestwert verringert. Die Leiter nebst der Zwischenschicht
werden von einem schweren Gewebeüberzug3i7 umgeben, welcher herumgewickelt
ist oder in anderer Weise dicht über die Teile gelegt wird, damit diese in ihrer gewünschten
relativen Lage gehalten werden, und unter Bildung einer nachgiebigen Pakkung.
Um diese Packung gegen Feuchtigkeit zu schützen und sie wasserdicht zu machen, damit
eine Korrosion oder andere zerstörende Wirkung, die durch den Zutritt von Feuch- no
tigkeit und Luft entstehen kann, vermieden wird, ist das Ganze in ein Gummigehäuse 318
eingeschlossen. Dieses Gehäuse kann in irgendeiner geeigneten Weise wasserdicht gemacht werden, beispielsweise indem man
es mit dem Überzug zusammen vulkanisiert oder verkittet. Nach Aufbringung des Gummigehäuses
wird der Schalter dann in eine andere Hülle aus schwerem Gewebe 319 eingewickelt,
beispielsweise in ein Bremsband.
Die so in Form einer wasserdichten Pakkung vereinigten Schalterkontaktelemente sind
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nun gegen die Einwirkung von Feuchtigkeit und der Witterung sowie auch gegen eine
robuste Behandlung geschützt. Um den Schalter zum Gebrauch in einer Straße zu
verwenden, wo er den schwersten Bedingungen unterworfen ist, wird die Packung in
ein starres, !hohles Metallgehäuse 311 eingelegt,
welches oben offen ist. Die Öffnung des Gehäuses 311 wird durch einen nachgiebigen
Deckel 320 geschlossen, welcher durch Metallplatten 321 und Schraubenbolzen 322 festgehalten
wird. Mit den Metallplatten 321 sind keilförmige Glieder 323 und 324 verbunden,
um die Spannung des Deckels 320 zu regeln, wie aus nachstehendem ersichtlich ist. Dieser
Deckel kann aus irgendeinem geeigneten nachgiebigen Material bestehen, beispielsweise
aus schwerem Pflastergummi, welcher den durch schwere Fahrzeuge ausgeübten Stoßen gewachsen ist. Wenn es aus irgendeinem
Grunde notwendig ist, den Druck zu regeln, unter welchem die Kontaktplatten 312
und 313 betätigt werden sollen, können die Keilglieder 323 und 324 verwendet werden,
um eine größere Spannung auf den Deckel auszuüben, so daß dieser in der Mitte durchbiegt
und der Kontakt leichter erfolgt. Wenn zwischen der Oberfläche der Straße und jener
des Deckels ein Unterschied besteht, ist eine Einstellung der Empfindlichkeit durch Durchbiegen
des Deckels in der Mitte nicht erforderlich.
Das Gehäuse für den Schalter besteht vorzugsweise aus Gußstahl und ist mit Auf-
lagerplatten 326 versehen, welche zusätzlich
den Kasten in der Straße halten, in welcher er gemäß Fig. 7 eingebaut ist. Beim Zusammenbau
des Straßenkontaktes wird die Pakkungjio
in das Gehäuse 311 eingepaßt und mit dem Boden und den Seiten desselben
durch einen geeigneten Zement 325 fest verbunden. Um ferner irgendeine Verschiebung
oder Deformation der Schalterelemente zu verhindern, ist die Packung den Innenseiten-
wänden 328 des Gehäuses eng angepaßt. Der obere Teil der Innenseitenwände des Gehäu^
ses ist mit einem Umf angsflansch 329 versehen, der zur Aufnahme und Lagerung der
Kanten des Gummideckels 320 dient, welcher das Gehäuse vollkommen ausfüllt. Dieser
Umfangsnansch bewirkt, daß die Kanten des Gehäuses den Stoß der Fahrzeugräder aufnehmen, so daß der auf den Deckel und die
Schalterglieder ausgeübte Stoß auf ein Min-
^ destmaß zurückgeführt wird.
Beim Zusammenbau des Schalters wird der Gummideckel 320 ebenfalls mit der Oberseite
der Packung 310 verkittet sowie mit den Flanschen des Gehäuses durch einen ähnliehen
Zement 325. An Stelle einer Verkittung des Deckels 320 mit der Packung 310
können beide aus einem Stück bestehen, bevor sie in das Metallgehäuse eingesetzt werden.
Dies wird durch gemeinsame Vulkanisierung_ des Deckels 320 und der Packung 310
erzielt, so daß irgendwelche Trennung beider durch die schwere Beanspruchung auf ein
Minimum reduziert wird.
Die obige Konstruktion ergibt einen elektrischen Schalter, welcher besonders zur Ver-Wendung
als Fahrzeugschalter in Straßen-Signaliersystemen praktisch ist, wobei ein
Schalter in die Straßenfläche eingebaut ist und durch die darüberfahrenden Fahrzeuge
betätigt werden soll. Die beschriebene Schalterkonstruktion ist besonders widerstandsfähig
gegen die schweren Belastungen, welche der moderne Verkehr verursacht; sie ist
wasserdicht, so daß sie auch unter den schwierigsten Witterungsverhältnissen arbeitet.
Durch Einbau des Gehäuses 311 in die Fahrstraße, derart, daß ihre Kanten bündig
mit der Straßenoberfläche abschließen, und durch Zementieren und Festklemmen der
Kanten des nachgiebigen Deckels mit den Wänden des Gehäuses wird eine wasserdichte
Verbindung zwischen der Straßenoberfläche und dem nachgiebigen Glied erzielt, welches
die Bewegung auf die darin angeordneten Kontaktglieder überträgt. Dies ist ein weiteres
wichtiges Erfindungsmerkmal, da es wesentlich ist, daß die elektrischen Kontakte
von Feuchtigkeit frei gehalten werden, um die gewünschte Betätigung zu sichern.
In gewissen Fällen kann es wünschenswert sein, einen Fahrzeugschalter vorzusehen, welcher
nicht in Wirksamkeit tritt, falls eine unrichtige Betätigung erfolgt; mit anderen
Worten, wenn ein Fahrzeug auf der falschen Straßenseite fährt, nachdem es die Kreuzung
durchfahren hat, sollte Vorsehung getroffen sein, um ein Schließen des Schalters zu verhindern,
da sonst die Verzögerungsvorrichtung in Wirksamkeit treten würde, auch
wenn kein Fahrzeug auf das Durchfahrtsrecht wartet.
Mit Rücksicht hierauf ist die in denFig.io,
11 und 12 veranschaulichte Ausbildungsform
entwickelt worden. Dieser Schalter kann jedoch augenscheinlich ebenso wie der oben
beschriebene Schalter eher zur Betätigung beispielsweise einer Zähleinrichtung als zur
direkten Anregung der Verzögerungsvorrichtung dienen. Es ist jedoch klar, daß die aus
dem Schalter hervorstehenden Leitungen nur schematisch die Zuleitungen 312, 313 des in
Fig. 2 schematisch angedeuteten Schalters veranschaulichen.
Unter Bezugnahme auf die Figuren wird bemerkt, daß zur praktischen Verkörperung
dieses Teiles der Erfindung ein Mechanismus so gesteuert werden soll, wie er durch den
Buchstaben 6" angedeutet ist und welcher beispielsweise als eine Verzögerungsvorrichtung
oder ein selbsttätiger Verkehrszähler zur Zählung der längs einer Straße fahrenden
Fahrzeuge ausgebildet sein kann.
Der Straßenschalter ι besteht aus einem in die Straße versenkten Gehäuse, so daß er
durch ein darüberfahrendes Fahrzeug betätigt wird und in der oben beschriebenen
ίο Weise Kontakte schließt. Ein neues Merkmal
der Erfindung besteht darin, daß diese Kontakte so verbunden sind, daß sie in wirksamer
Weise die Stromkreise nur dann steuern, wenn sich das Fahrzeug über die·
Schalter in einer vorbestimmten Richtung bewegt.
In der dargestellten Ausbildungsform gemäß der Erfindung besteht dieser Schälter
aus drei getrennten Kontaktgliedern 402, 403 und 404, welche voneinander durch Zwischenglieder
405 isoliert sind. Diese Kontaktglieder bestehen vorzugsweise aus nachgiebigen Platten, welche leicht bis zur Berührung
miteinander abgebogen werden können, wenn das Fahrzeug über den Schalter
fährt. Die gesamte Anordnung ist innerhalb einer nachgiebigen feuchtigkeits- und wasserdichten
Hülle 406 eingeschlossen. Die Kontaktplatten 402, 403 und 404 sind in den Stromkreis mit einer geeigneten Stromquelle
durch die Zuleitungen 407, 408 und 409 eingeschaltet.
In diesem Stromkreis befinden sich die Elektromagnete 410 und 411 mit zugehörigen
Ankern 412 bzw. 413 zum öffnen und Schließen von im nachstehenden zu beschreibenden
Stromkreisen. Nahe dem Anker 412 sind Doppelkontakte 414 und 415 und nahe
dem Anker 413 ein einzelner Kontakt 416 angeordnet. Der Magnet 410 und der Anker
413 liegen mit der Platte 402 durch die Lei- . tungen 408 und 417 in einem Stromkreis und
Magnet 411 sowie Anker 412 durch die Leitungen
409 und 420 mit Platte 403. Die mit 61 bezeichnete Vorrichtung, welche durch die
Betätigung der Einzelschalterteile gesteuert werden soll, ist, wie aus Fig. 2 ersichtlich,
mit diesen durch die Leitungen 41S und 419 verbunden.
Im nachstehenden soll die Wirkungsweise des oben beschriebenen Relaismechanismus
gemäß der Erfindung beschrieben werden.
Angenommen, daß der Schalter 401 in einem Straßenpflaster eingelassen ist, wobei
die Anzeige eines nur in der Pfeilrichtung darüberfahrenden Fahrzeuges erwünscht ist,
dann werden die zur Betätigung des Zählers oder der Verzögerungsvorrichtung erforderlichen
Stromkreise wie folgt geschlossen: Ein darüberfahrendes Wagenrad gelangt auf die
Platte 402, biegt diese entsprechend der gestrichelten Linie in Fig. 11 nach unten, so daß
sie mit der Platte 404 Kontakt schließt, wodurch das Relais 410 erregt und der Anker
412 gegen den Kontakt 415 angelegt wird, so daß der Strom über die Leitung 419 nach S
gelangt. Wenn das Fahrzeug sich weiter über den Schalter bewegt, wird die Lücke zwischen
den Platten 402 und 403 geschlossen, und letztere wird ebenfalls nach unten gebogen,
so daß der Vorrichtung O- über Platte 403 und
die Leitungen 409 und 418 Strom zugeführt wird. Nunmehr tritt die Vorrichtung S in
Wirksamkeit und verzeichnet den durch das darüberfahrende Rad erzeugten Impuls. Wenn der Wagen in der Pfeilrichtung weiterfährt,
wird der Kontakt zwischen .den Platten 402 und 404 unterbrochen und der Magnet
410 ausgeschaltet, so daß der Anker 412 den Stromkreis 419 unterbricht und der Mechanismus
wieder in den Ausgangszustand zurückkehrt.
Aus vorstehendem ist ersichtlich, daß der zur Betätigung der Vorrichtung S erforderliche
Impuls durch die vorbestimmte Reihenfolge bewirkt wird, in welcher zwischen den Platten 402, 404 und 403 der Kontakt geschlossen
wird. Zur weiteren Veranschaulichung der Wirkungsweise der Vorrichtung
sei angenommen, daß ein Fahrzeug in einer go der Pfeilrichtung entgegengesetzten Richtung
über den Schalter fährt. In diesem Falle wird zuerst zwischen den Platten 403 und 404
der Kontakt geschlossen und dadurch das Relais 411 erregt, so daß der Anker 413 den
Stromkreis4i7 des Magneten4io unterbricht. Wenn das Fahrzeug sich w-eiterbewegt, wird
auch die Platte 402 gegen die Platte 404 angepreßt, während der Stromkreis des Magneten
410 unverändert bleibt und das Relais
410 mithin nicht erregt wird, so daß der Stromkreis 419 zu dem Zähler nicht geschlossen
werden kann, um einen Impuls weiter zu übertragen. Nachdem das Fahrzeug den Schalter 401 verlassen hat, stellen sich die
anfänglichen Stromkreisbedingungen wieder ein, ohne daß auf den Mechanismus S irgendeine
Wirkung ausgeübt worden ist.
Aus obiger Beschreibung ist ersichtlich, daß es notwendig ist, daß die Relais 410 und
411 nacheinander in einer vorbestimmten Reihenfolge erregt werden, um durch einen
elektrischen Impuls den Zählermechanismus zu betätigen. Auf diese Art ist ein einfacher
und wirksamer Mechanismus geschaffen, welcher die über den Schalter in vorbestimmter
Richtung fahrenden Fahrzeuge genau registriert.
Unter Bezugnahme auf Fig. 12 wird bemerkt, daß es sich hier um eine ähnliche An-Ordnung
handelt wie in Fig. 2, mit der Ausnahme, daß die Vorrichtung 5" nicht direkt in
2O
den Schalterstromkreis eingeschaltet ist. Insbesondere wird bemerkt, daß der Unterbrecher
422, welcher den Stromfluß durch die Leitungen 423 steuert, so gekuppelt ist, daß er
geschlossen wird, wenn der Anker 413 durch den Elektromagneten 411 angezogen wird.
Dies kann dadurch erzielt werden, daß der Unterbrecher 422 innerhalb der Anziehungssphäre des Magneten 411 liegt oder ein Kupplungsglied
420 mit dem Anker 413 aufweist,; wie es in gestrichelten Linien angedeutet ist.
Ferner wird bemerkt, daß der Anker 413 außer mit dem Kontakt 416 noch zwecks
Schließung des Stromes durch den Elektromagneten 410 mit einem Kontakt 424 zusammenwirkt,
wenn er angezogen ist, und dieser Kontakt ist mit einer Leitung verbunden entsprechend
der Leitung 420 nach Fig. 11. Es ist klar, daß bei dieser Anordnung die nämliehe
Wirkung eintritt wie bei jener gemäß Fig. 11. Der Strom wird also durch die Leitungen
423 nur dann fließen, wenn der Schalter in einer vorbestimmten Weise betätigt wird.
Der Wert der vorliegenden Konstruktion wird ersichtlich, wenn ein Fahrzeug sich in
einer Richtung bewegt, welche jener entgegengesetzt ist, in welcher die Verkehrsregelung
ausgeübt werden soll. Ein auf der falschen Straßenseite fahrendes Fahrzeug, welches die Kreuzung durchfahren hat, wird
also keine Betätigung des Verkehrsreglers hervorrufen, selbst wenn es den Schalter überfährt.
Demgemäß wird weder die Verzögerungsvorrichtung noch ein Zähler, welcher an
diesen Schalter angeschlossen ist, betätigt. Dies geschieht vielmehr nur dann, wenn das
Fahrzeug in der richtigen Richtung gefahren ist.
♦o Es ist ersichtlich, daß die vorliegende Anordnung
als Straßenschalter beschrieben : wurde. Dies ist gemäß der Erfindung vorzugsweise
der Fall. Es wird jedoch bemerkt, daß in gewisser Hinsicht der Schalter eine andere Bauart aufweisen kann und ebenfalls
der dadurch gesteuerte Mechanismus, ohne daß die zu erzielenden Ergebnisse nachteilig
beeinflußt werden.
Claims (15)
1. Verkehrssignalanlage mit durch die Fahrzeuge gesteuerter Freifahrtzeit, dadurch
gekennzeichnet, daß die Freifahrtzeit aus einer starren, zweckmäßig einstellbaren
Anfahrzeit und einer durch die Fahrzeuge bestimmten Durchfahrtzeit besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dafio
durch gekennzeichnet, daß die Bemessung der Mindestdurchfahrtzeit (z. B. 10 Sekunden)
durch die Verzögerungsrelais (41 bzw. 121) erst nach Ablauf einer Anfahrzeit
erfolgt, welche von Hilfsrelais (176 bzw. 224) bemessen wird, die jene Verzögerungsrelais
steuern.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anfahrzeit
proportional· der Anzahl wartender, aber den Straßenschalter bereits betätigt
habender Fahrzeuge bemessen wird, indem die nacheinander von den einzelnen Wagen beim Überfahren der Straßenschalter
hervorgerufenen Stromstöße eine schrittweise Zunahme der Verzögerungszeit
des Hilfsrelais bis zu einem Höchstwert, z. B. 10 Sekunden, bewirken (Fig. S
und 6).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromstöße
einen Magneten (281) erregen, dessen Anker (282, 283) in die Zähne (197) einer
Zahnstange (185') eingreifen und diese entgegen der Wirkung einer Feder (187')
schrittweise fortschalten, wodurch ein mit der Zahnstange verbundener Schleifkontakt
(184') längs eines Widerstandes (185)
geführt wird, durch dessen Größe die Auslösezeit eines Verzögerungsrelais (176)
bestimmt ist. go
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks weiterer
Verlängerung der Durchfahrtzeit für später eintreffende Fahrzeuge durch die von diesen verursachten Stromstöße
oder auch von Hand eine vorzeitige Unterbrechung der Verzögerungswirkung
des Hilfsrelais (176 bzw. 224) verhindert wird (Schalter 295 bzw. 296).
6. Verkehrssignalanlage mit durch die Fahrzeuge gesteuerter Durchfahrtzeit,
dadurch gekennzeichnet, daß die Durchfahrtzeit durch die Betätigung des Straßenschalters durch das Fahrzeug um
einen Betrag verlängert wird, der um so größer ist, je kleiner die Geschwindigkeit
des Fahrzeuges ist, mit welcher dieses den Straßenschalter durchfährt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Dauer
des Kontaktschlusses der Straßenschalter proportionale Rückführung des Verzögerungsrelais
(41 bzw. 121) während des Verzögerungsablaufes stattfindet, beispielsweise
durch teilweise Entladung eines Kondensators, dessen Aufladezeit jener Verzögerungszeit entspricht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß vor Übertragung
des Durchfahrtsrechtes von dem die Mindestdurchfahrtzeit bemessenden
Verzögerungsrelais eine zur Betätigung
eines Warnungszeichens (gelbes Licht) hinreichende Zeitspanne zugeteilt wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ubertragung
des Durchfahrtsrechtes von einer Straße auf die andere nicht unmittelbar nach Anforderung des Durchfahrtsrechtes
seitens der gesperrten Straße erfolgt, sondern in Abhängigkeit von den diesem Zeitpunkt folgenden Verkehrsbedingungen
in der Straße mit freiem Durchfahrtsrecht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei andauerndem
Verkehr in der Straße mit freiem Durchgangsrecht durch die Betätigung
u des Straßenschalters in der gesperrten Straße ein Verzögerungsrelais betätigt
wird, nach dessen Ablauf erst die Übertragung des Durchfahrtsrechtes erfolgt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die periodische
Übertragung des Durchfahrtsrechtes bei andauerndem Verkehr in der freien Straße oder auch bei Abwesenheit von Verkehr in
dieser und bei Abwesenheit von Verkehr in der gesperrten Straße derart erfolgt, daß das Durchfahrtsrecht letzterer nach
Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne
(z. B. 2 Minuten) für eine Mindestzeit (z. B. 10 Sekunden) übertragen wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verzögerungsrelais zur Steuerung der Verkehrssignale ein Warnungszeichen (z. B.
gelbes Licht) betätigt, bevor das Durchfahrtsrecht von der einen auf die andere Straße übertragen wird, wobei Hilfsmittel
vorgesehen sind, um selbsttätig die Zeitdauer des Warnungszeichens zu verringern,
falls in der das Durchfahrtsrecht verlierenden Straße kein Verkehr herrscht, der durch die Fahrzeugschalter
angezeigt wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß Hilfsmittel vorgesehen sind, um die Zeitdauer des Warnungssignals auf ein Maximum zu
verlängern, falls in beiden Straßen Verkehr herrscht und durch die Schalter angezeigt
wird.
14. Elektromagnetisches Verzögerungsrelais für eine Vorrichtung zur Regelung
des Verkehrs nach Anspruch 1 bis 13, bestehend aus einer Glimmröhre (26 bzw.
28) mit parallel geschaltetem Kondensator (24) und beiden vorgeschaltetem, von Hand oder selbsttätig einstellbarem
Widerstand (19 bzw. 153), dessen Größe die Aufladezeit des Kondensators bestimmt,
welcher sich nach Erreichung der kritischen Zündspannung der Glimmröhre durch diese entlädt und hierbei den
Relaismagneten (27) erregt (Fig. 3 und 4).
15. Relais nach Anspruch 14, dadurch 6g
gekennzeichnet, daß ein elektromagnetischer Umschalter (17, 21, 20) vorgesehen
ist, welcher bei Erregung eine ■ Spannungsquelle {e, e) an das Verzögerungsrelais
anlegt und bei seinem Abfall zugleich einen Widerstand (33) parallel zum Kondensator schaltet (Fig. 3 und 4).
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US446480A US2199571A (en) | 1930-04-23 | 1930-04-23 | Traffic control system |
US73156A US2088697A (en) | 1930-04-23 | 1936-04-07 | Traffic control system |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE658333C true DE658333C (de) | 1938-04-08 |
Family
ID=26754184
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930658333D Expired DE658333C (de) | 1930-04-23 | 1930-05-08 | Verkehrssignalanlage mit durch die Fahrzeuge gesteuerter Freifahrtzeit |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (2) | US2199571A (de) |
DE (1) | DE658333C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE889723C (de) * | 1950-06-13 | 1953-09-14 | Kurt Dipl-Ing Weise | Steuereinrichtung fuer fahrzeuggesteuerte Verkehrsregelanlagen mit Elektronenroehren in Kippschaltung |
DE922635C (de) * | 1949-05-18 | 1955-01-20 | Willy Albe | Signalvorrichtung zur Regelung des Strassenverkehrs |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2448113A (en) * | 1946-03-14 | 1948-08-31 | Alvin O Olafson | Traffic actuated signal controller |
-
1930
- 1930-04-23 US US446480A patent/US2199571A/en not_active Expired - Lifetime
- 1930-05-08 DE DE1930658333D patent/DE658333C/de not_active Expired
-
1936
- 1936-04-07 US US73156A patent/US2088697A/en not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE922635C (de) * | 1949-05-18 | 1955-01-20 | Willy Albe | Signalvorrichtung zur Regelung des Strassenverkehrs |
DE889723C (de) * | 1950-06-13 | 1953-09-14 | Kurt Dipl-Ing Weise | Steuereinrichtung fuer fahrzeuggesteuerte Verkehrsregelanlagen mit Elektronenroehren in Kippschaltung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US2199571A (en) | 1940-05-07 |
US2088697A (en) | 1937-08-03 |
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