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Sturmschildausbildung, bestehend aus einer Mehrzahl von Einzelschutzschilden
Gegenstand der Erfindung ist eine Sturmschildausbildung, die aus einer Mehrzahl
von Einzelschutzschilden besteht, die zunächst tragbar sind und dann durch eine
Ramme o. dgl. aufgestellt werden können und nach ihrem Zusammensetzen und Verbinden
durch Scharniere o. dgl. eine allseitige Deckung in einer unter Umständen vieleckigen
Umrißform ergeben.
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Die Verwendung von Schutzschilden im Kriege ist an sich bekannt. Die
Erfahrung hat jedoch gezeigt, daß die üblichen Schutzschilde in keiner Weise den
Anforderungen der modernen Kriegführung gerecht werden, weil die mit ihnen erreichten
Vorteile durch erhebliche Nachteile beeinträchtigt werden. Die bekannten Schutzschilde
sind nur als frontale Abdeckung gegen feindliche Geschosse brauchbar und bilden
eine zusätzliche Belastung ihres Trägers bzw. ihrer Träger. Infolgedessen ist die
Verwendungsmöglichkeit solcher Schilde sehr begrenzt.
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Die Erfindung beseitigt die bestehenden Nachteile und schafft einen
Schutzschild, der durch seine Formgebung für den Träger zu einem Universalgerät
wird und ihn in allen Lagen schützt, ja sogar beim Sturmangriff neben seiner Eigenschaft
als Schutzwaffe auch als Trutzwaffe Verwendung finden kann.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Einzelschutzschilde eine im wesentlichen
fünfeckige Umrißform aufweisen, wobei die untere Spitze des Fünfecks als Ramme ausgebildet
ist, während unterhalb des mit einer Schießscharte versehenen oberen Randes eine
buckelartige, der Helm- oder Schulterpartie des Kämpfers angepaßte Ausbuchtung vorgesehen
ist.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung an einigen Ausführungsbeispielen
veranschaulicht.
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Fig. z zeigt die Innenansicht eines Schutzschildes nach der Erfindung.
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Fig. 2 ist eine Seitenansicht hierzu.
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Fig.3 veranschaulicht eine Sturmschildausbildung in der Zusammensetzung.
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Fig. q. zeigt eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform des
Sturmschildes. Fig. 5 ist eine Vorderansicht zu Fig. q.. Fig. 6 stellt einen Längsschnitt
durch einen Schildgemäß der Erfindung dar, der die Art der Panzerung erkennen läßt.
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Fig.7 veranschaulicht im Grundriß drei staffelartig voreinander gesetzte
Sturmschilde. Fig. z und Fig. 2 lassen in Verbindung mit dem aus Fig. 7 ersichtlichen
Grundriß die charakteristische Formgebung des erfindungsgemäßen Sturmschildes erkennen.
Die Höhe des Sturmschildes kann beliebig sein, ebenso seine Größe. Vorzugsweise
reicht der Schild jedoch, wenn sein oberer Rand bezw. der in diesem gleichzeitig
als Schießscharte dienende Sehschlitz a in Augenhöhe liegt, etwa bis zum Schritt.
Die Breite des Schildes und der Betrag seiner Rundung im Grundriß (Fig.7) hängt
vorzugsweise davon ab, wieviel Schilde
zur Bildung der gleichzeitig
die Größe der Gefechtseinheiten bestimmenden Panzerwehr Verwendung finden sollen.
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Die Form des Schildes ist in erster Linie dadurch mitbestimmt, wie
viele Schilde für die Bildung einer Panzerwehr verwendet werd ollen und wie die
Größe und Form dieser Panzerwehr sein soll. Die Form des Schildes ist weiterhin
davon abhängig, ob der Schild nur zur Verwendung in der Seitenwandung der Wehr oder
mir zur Verwendung als Kuppelschild oder wahlweise für beide Veiwendungszwecke gleichzeitig
bestimmt ist.
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Die Kampfschilde können auch eine beispielsweise in den Fig. 4 und
5 dargestellte Form besitzen, die ihre wahlweise Verwendung in der Wandung der Panzerwehr
oder als Kuppelschild ermöglicht, wie Fig, 3 zeigt. Die Fig. 3, 4 und 5 lassen erkennen,
daß die Lösung dieser Aufgabe'einfach durch Anwendung einer etwa regelmäßigen Fünfeckform
für den Schild erfolgt. Es ist auch möglich, die regelmäßige Fünfeckform an Stellen,
wo es für die Zusammensetzbarkeit der Schilde unwesentlich ist, abzuändern, um dadurch
die Brauchbarkeit des Schildes für andere Zwecke zu erhöhen. In Fig. 5 ist beispielsweise
durch die gestrichelte Linie b angedeutet, wie der Schild unbeschadet seiner Verwendbarkeit
zur Herstellung der in Fig. 3 veranschaulichten Panzerwehr nach unten in einer spatenartig
spitz zulaufenden Form verlängert werden kann. Hiermit ist nicht nur der Vorteil
einer größeren Schutzwirkung für den Mann verbunden, sondern diese spatenartige
Ausbildung des unteren Teiles des Schildes ist gleichzeitig von Wichtigkeit, um
den Schild an allen Stellen im Gelände in den Erdboden hineinrammen zu können. Wie
Fig. 3 erkennen läßt, beeinträchtigt die spatenartige Verlängerung b in keiner ZVeise
die Verwendbarkeit der Schilde für die Seitenwandung der Panzerwehr, während es
für die Verwendbarkeit des Schildes als Kuppelschild genügt, im Innern des Schildes
eine entsprechende regelmäßige fünfeckige Auflagefläche vorzusehen.
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Die gleiche spatenartige Zuspitzung weist auch der in Fig, i und a
dargestellte Schild bei, c auf. Auch kann diese Zuspitzung c im Kampf Mann gegen
Mann als wirksame Trutzwaffe benutzt werden.
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Die Brauchbarkeit des neuen Schildes als Waffe kann noch dadurch erhöht
werden, daß auf der Vorderseite des Schildes, etwa im Mittelpunkt, eine stilettartige
Waffe d angeordnet ist. Zweckmäßig erfolgt die Anordnung etwa an dem Punkt, an dem
im Innern des Schildes der Ellbogen anliegt, so daß die ganze Körperkraft in den
'Stoß mit dieser Stilettwaffe hineingelegt werden kann. Fig. i veranschaulicht ferner,
wie die Innenseite des Schildes beispielsweise ausgebildet sein kann. Die Griffe
e werden an Stellen angebracht, an denen sie für die Handhabung erforderlich sind.
Dabei können verschiedene Griffe für die verschiedenen Handhabungen des Schildes
vorgesehen sein. Von Wichtigkeit ist der mittlere Griff, unter dem sich gleichzeitig
ein Polster f für den Ellbogen befindet.
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Der untere Teil der Innenwandung kann als Tasche g ausgebildet sein,
die zur Aufnahme von Spaten, Karabinern, Handgranaten oder anderen Waffen oder Ausrüstungsgegenständen
dient. Diese Gegenstände können auch in anderer Weise unmittelbar auf der Innenwandüng
des Schildes angeordnet sein, wie an dem Beispiel des Verbandpäckchens
da und einer Tasche i gezeigt ist, die durchsichtige oder undurchsichtige
Platten zum Verschließen der Schießscharte a enthält. Diese Platten können Verwendung
finden, wenn die eingegrabene Panzerwehr gegen einen Gasangriff nach Möglichkeit
abgedichtet werden soll.
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Eine derartige tragbare Ausbildung des Sturmschildes macht einen Tornister
für den Soldaten überflüssig, weil an der Innenfläche des Schildes alle -Gegenstände
untergebracht werden können, die sonst im Tornister Platz finden.
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Der Sturmschild gemäß der Erfindung hat ferner den Vorzug, daß er
im Verband einer kleinen Einheit, beispielsweise bei 6 Mann, auf einfache Weise
einen wirksamen Schutz bietet, der im Gefecht vorgetragen oder zurückgenommen werden
kann. Eine solche Kampfeinheit kann auch dazu dienen, feindliche Gasangriffe bis
zu einem gewissen Grade im offenen Gelände abzuwarten oder vorübergehen zu lassen.
Aus diesem Grunde sind die Stoßkanten der Einzelschilde so ausgebildet, daß sie
falzartig übereinandergreifen und zur Erhöhung der Dichtwirkung an den Kanten noch
eine Dichtung aus einem geeigneten Stoff, beispielsweise aus Gummi, besitzen. Die
Klammern k oder andere gleichwertige Mittel dienen dazu, die zur Wehr o. dgl. zusammengesetzten
Teile fest miteinander zu verbinden.
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Ein besonderes Kennzeichen des neuen Schildes ist die in Fig. z und
in dem Schnitt (Fig. 6) angegebene buckelartige Ausbuchtung 1. Diese Form des Schildes.
erleichtert das Tragen des Schildes auf dem Marsch, wobei die Ausbuchtung 1 auf
der Schulter des Mannes ruht. Es genügt, daß der Schild in diesem Zustand nur noch
mit der Ellbogenschlaufe gehalten wird, so daß der Mann beide Hände frei hat. In
gleicher Weise wird aber auch die Verwendbarkeit des Schildes durch diese Ausbuchtung
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im Kampf erhöht, sei es, daß der Schild vom einzelnen Mann benutzt wird oder als
Bestandteil der Panzerwehr Verwendung findet.
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Durch diese gewölbeartigen Ausbuchtungen erfährt nicht nur der Innenraum
der zusammengesetzten Panzerwehr eine wesentliche Vergrößerung, sondern auch die
Festigkeit und Widerstandsfähigkeit der Panzerwehr wird vergrößert.
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Für den einzelnen Mann ist die Ausbuchtung Z von Wert, wenn er auf
flachem Gelände liegt und sich in dieser Stellung den Schild über den Rücken und
Stahlhelm legt. Die Ausbuchtung entspricht in ihrer Wölbung etwa der Wölbung des
Stahlhelmes, so daß der Schild zusammen mit denn Mann flach am Boden anliegt und
gleichzeitig einen doppelten Schutz zusammen mit dem Stahllielin für die Frontseite
des liegenden Mannes bildet. Beim Vorkriechen wird der Schild auf diese Weise als
ständige Deckung mit vorgezogen. Eine gleich wirkungsvolle Abdeckung des liegenden
Mannes ist aber auch dadurch möglich, daß unter Freilassung des Kopfes der Schild
mit der Schießscharte a- in den Nackenausschnitt des Stahlhelmes gelegt wird, wodurch
eine weiter nach unten reichende Panzerung des liegenden Mannes erzielt wird.
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Im Schützenloch oder Schützengraben braucht der Mann den Schild nur
über der Üffnung nach oben zu legen, um dadurch wirkungsvoll gesichert zu sein.
Dabei ermöglicht wiederum die Schießscharte a die Beobachtung und Beschießung des
Feindes. Selbstverständlich kann der Schild auch zum Schutz des stehenden, knieenden
und kriechenden Kämpfers dienen.
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Die Auswahl und Zusammensetzung des für die Herstellung des neuen
Sturmschildes zu verwendenden Baustoffes erfolgt nach einer möglichst großen Widerstandsfähigkeit
gegen auftreffende Geschosse sowie eines möglichst geringen Gewichtes. Die Herstellung
kann aus beliebigen beschußfesten Baustoffen erfolgen. Ein zweckmäßiger Aufbau des
Schildes aus mehreren Zwischenschichten ist in der Schnittzeichnung ( Fig. 6) veranschaulicht.
Die äußere die Vorderseite des Schildes bildende Schicht kann beispielsweise aus
Chrornnickelstahl entsprechender Stärke bestehen, der außen in bekannter Weise glashart
vergütet ist. Dieses Chromnickelstahlpanzer blech ist mit m bezeichnet. Unter dem
Chrom nickelstahlblech liegt eine Preßfüllung au einem widerstandsfähigen Kunstharz
ode: einer anderen Preßmasse n. Hieran schließ sich eine Schicht aus einer Aluminiumlegie
rung, die von einer Schicht steriler Watt bedeckt ist. Den inneren Abschluß bildet
ein Kunstlederüberzug; die Aluminiumschicht is mit o, die Watteschicht mit p und
der Kunst lederüberzug mit q bezeichnet.
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Die Panzerung braucht nicht an allen Steh len des Schildes gleich
stark zu sein. Bei spielsweise kann in der mittleren Längszon eine verstärkte Panzerung
vorgesehen sein eine vorteilhafte Ausbildung, z. B. wen i mehrere Schilde nicht
nur in Form einer Pan zerwehr, sondern auch gestaffelt beim Sturn Verwendung finden
sollen, wie in Fig. 7 an gegeben ist. Nach Fig. 7 überlappen sich dis Schilde in
dieser Stellung über eine gewiss Breite. In diesem Bereich der gestaffeltes Schilde
ist so eine doppelte Panzerung vor handen. Ebenso können bei der aus dre Schilden
gebildeten Panzerwehr nach Fig. ; die mit r bezeichneten Mittelzonen jede; Schildes
mit einer verstärkten Panzerung yer sehen sein, so daß das im Sinne der Kampf taktik
erwünschte Zusammengehen von meh reren Leuten, im vorliegenden Fall von dre Mann,
durch die damit erreichte doppelt Sicherheit des einzelnen begünstigt wird.