DE1196100B

DE1196100B - Beschuss- und splitterhemmender Koerperschutz

Info

Publication number: DE1196100B
Application number: DESCH32366A
Authority: DE
Inventors: Christian Zahn
Original assignee: Schuberth Werk GmbH and Co KG
Current assignee: Schuberth Werk GmbH and Co KG
Priority date: 1962-11-22
Filing date: 1962-11-22
Publication date: 1965-07-01

Description

Beschuß- und splitterhemmender Körperschutz Es sind mehrschichtige Panzerungen bekannt, deren einzelne Schichten durch Verkleben miteinander vereinigt sind. Insbesondere ist vorgeschlagen worden, Panzerjacken aus Gewebepaketen mit mehreren Außen-, Mittel- und Innenschichten herzustellen, die punktweise miteinander verklebt sein sollen.
Nach einem anderen Vorschlag sollen in eine Panzerjacke schuppenartig übereinandergreifende Plastiklamellen eingenäht und miteinander durch Polyester verbunden werden.
Keiner dieser Vorschläge aber konnte befriedigen. Entweder waren die Panzerwesten in sich zu un= beweglich oder aber sie wiesen ein zu hohes Gewicht auf. Wieder andere waren den auftretenden Beanspruchungen nicht gewachsen oder aber in ihrem Aufbau zu umständlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Körperschutz dieser Art zu entwickeln, der diese Mängel insgesamt vermeidet. Umfangreiche Studien und langwierige Untersuchungen haben schließlich zu einer vollkommenen Lösung des Problems geführt, die darin besteht, daß jedem der mehrschichtigen Pakete untereinander verklebter Polyamidgewebe eine Platte aus zähem Kunststoff, vorzugsweise einem Polycarbonat, vorgesetzt ist.
Dabei ist es zweckmäßig, daß mehrere mit einem mehrschichtigen Paket eines Kunststoffgewebes hinterlegte Kunststoffplatten in Höhen- und/oder Seitenrichtung schuppenartig überlappend miteinander vereinigt sind.
Um hierbei ein Scheuern der einzelnen Teile aneinander zu verhindern, ist es weiter vorteilhaft, daß die Ränder der Kunststoffplatten abgerundet sind.
Dem gleichen Zweck kann es dienen, daß zumindest je einer der Ränder der Kunststoffplatten als eine senkrecht auf deren Ebene stehende Schutzleiste für die entsprechenden Ränder der gewebten Kunststoffschichten geformt ist.
Derartige Einzelteile lassen sich einfach und preiswert durch Spritzen erzeugen.
Die Wirkungsweise des neuen Schutzkörpers ist besonders hoch, wenn die Kunststoffplatte eine Kerbschlagzähigkeit von etwa 15 bis 25 kg/cm2 besitzt und/oder wenn die Kunststoffschichten aus einem Gewebe bestehen, das auf den Quadratzentimeter etwa 156 bis 160 Fäden von etwa 0,4 mm Stärke aufweist.
Als Kleber hat sich eine organische Lösungsmittelkombination, z. B. auf Neoprenbasis, als vorteilhaft herausgestellt.
Die Erfindung ist an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert. , F i g. 1 zeigt den erfindungsgemäßen Körperschutz in einem Ausführungsbeispiel schematisch im Querschnitt. Danach ist eine aus einem -Kunststoff bestehende Platte 1 aus mehreren Schichten 2 eines Kunststoffgewebes hinterlegt, wobei alle diese Elemente durch je eine Kleberschicht 3 aus nicht härtendem Material miteinander vereinigt sind.
Die Kunststoffplatte 1 hat eine Stärke von etwa 2 mm. Ihre Ränder 4 können, wie dies in der Zeichnung an ihrem oberen Ende angedeutet ist, abgerundet sein. Sie können aber auch, wie dies das untere Ende der Figur zeigt, mit einer auf ihrer Ebene senkrecht stehenden, vorzugsweise ebenfalls abgerundeten Randleiste 5 versehen sein, die den Kunststoffschichten 2 als Anschlag dient. Das Gewebe weist auf einen Quadratzentimeter 156 Kettenfäden und 160 Schußfäden von je etwa 0,4 mm Stärke auf (F i g. 2).
Wie F i g. 3 in kleinerem Maßstab erkennen läßt, können Elemente dieser Art in Höhen- und/oder Seitenrichtung schuppenartig überdeckend zusammengesetzt sein und damit eine ganze Schutzbekleidung bilden.
Eingehende Versuche haben ergeben, daß die beschuß- und splitterhemmende Wirkung des erfindungsgemäßen Körperschutzes jene der zur Zeit benutzten Ausführungsformen weit übertrifft. Die Erklärung hierfür beruht darin, daß ein auftreffendes Geschoß od. dgl. zuerst durch die Kunststoffplatte unter weitgehender Vernichtung seiner Energie plötzlich abgebremst wird. Dies hat zur Folge, daß das Geschoß schon die erste von ihm erreichte Gewebeschicht nicht mehr durchschlägt, sondern nur noch ebenso wie die darauffolgende Kleberschicht etwas durchbeulend deformiert. Die gleiche Wirkung setzt sich fortlaufend merklich vermindert auf die nachfolgenden Gewebe- und Kleberschichten fort. Bei den speziell vorgeschlagenen Abmessungen bleibt die letzte Schicht vom Geschoß od. dgl. praktisch unberührt.

Claims

Patentansprüche: 1. Beschuß- und splitterhemmender Körperschutz, insbesondere Panzerweste, aus mehrschichtigen Paketen untereinander verklebter ,Polyamidgewebe, dadurch gekennzeichnet, daß vor jedes Paket eine Platte aus zähem Kunststoff, vorzugsweise einem Polycarbonat, vorgesetzt ist.
2. Körperschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere mit einem mehrschichtigen Paket eines Kunststoffgewebes hinterlegte Kunststoffplatten (1) in Höhen- und/oder Seitenrichtung schuppenartig überlappend miteinander vereinigt sind.
3. Körperschutz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder (4) der Kunststoffplatten (1) abgerundet sind. 4. Körperschutz nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest je einer der Ränder der Kunststoffplatten (1) als eine senkrecht auf deren Ebene stehende Schutzleiste (5) für die entsprechenden Ränder der gewebten Kunststoffschichten (2) geformt ist. 5. Körperschutz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffplatte (1) gespritzt ist. 6. Körperschutz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffplatte (1) eine Kerbschlagzähigkeit von etwa 15 bis 25 kg/cm2 besitzt. 7. Körperschutz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffschichten (2) aus einem Gewebe bestehen, das auf den Quadratzentimeter etwa 156 bis 160 Fäden von etwa 0,4 mm Stärke aufweist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1127 759; deutsche Auslegeschriften Nr. 1128 790, 1135 342; USA.-Patentschrift Nr. 2 773 791; Zeitschrift »Kunststoffe-Plastics«, Jahrgang 1964, H.
4, S. 490, 492, 493. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1140 841.