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Mehrschichtiges zusammengesetztes Gebilde zur Panzerung gegen Beschuß
oder Schlag Die Erfindung bezieht sich auf ein mehrschichtig zusammengesetztes Gebilde
zur Panzerung gegen Beschuß oder Schlag, insbesondere Gebilde in Form von Bekleidungsstücken
oder Teilen von Bekleidungsstücken, bestehend aus mindestens zwei Lagen von gegeneinander
beweglich angeordneten Panzerteilen großer Härte und Durchschlagfestigkeit, welche
aus Panzerteilen, vorzugsweise Plättchen bestehen, die gegeneinander versetzt angeordnet
sind, und bestehend aus mindestens zwei Schichten aus biesamem Schaumstoff, wobei
die Lagen von Panzerteilen und die Schichten aus biegsamem Schaumstoff aus organischem
Werkstoff abwechselnd aufeinanderfolgen.
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Unter Teilen von Bekleidungsstücken sind dabei vor allem Futter oder
Einlagen für Bekleidungsstücke zu verstehen, die an den zu panzernden Flächenbereichen
des Bekleidungsstückes angebracht werden, z. B. unter dem Außenstoff des Bekleidungsstückes.
Die Erfindung umfaßt aber auch fertig zusammengesetzte Bekleidungsstücke, z. B.
Panzerwesten, oder Teile von solchen Bekleidungsstücken, die mit anderen nicht gepanzerten
Teilen zusammengesetzt werden. Ferner können erfindungsgemäße Gebilde auch für andere
Panzerungszwecke, z. B. für Schutzhelme oder zur Panzerung von Fahrzeugen, verwendet
werden.
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Mehrschichtige Gebilde zur Panzerung gegen Geschosse sind bereits
in den verschiedenartigsten Ausführungen bekanntgeworden, die sich ihren Eigenschaften
nach in zwei Gruppen aufteilen lassen. Die eine Gruppe bezweckt ein Auf- bzw. Zurückhalten
eines im wesentlichen senkrecht auf den Panzer auftreffenden Geschosses und eignet
sich zum Ableiten eines Geschosses nur, wenn dieses in einem in bezug auf die Panzerebene
sehr flachen Winkel auf den Panzer auftrifft. Die andere Gruppe bezweckt in erster
Linie ein Ableiten eines senkrecht oder schräg auftreffenden Geschosses.
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Bei einer für die erste Gruppe zutreffenden, bekanntgewordenen Ausführungsform
besteht das mehrschichtige Schutzgebilde aus mehreren mit offenen Zellen versehenen
Schaumstoffschichten, zwischen denen Lagen von aneinanderstoßenden festen Metallplatten
angebracht sind. Diese Ausführung hat den Nachteil, daß die Platten, sollen sie
senkrecht auftreffende Geschosse mit großer Durchschlagskraft abhalten, sehr stark
und dementsprechend schwer sein müssen, wodurch sie zum Tragen als Keidungsstück
ungeeignet sind. Dem Normalfall eines auftreffenden Geschosses, nämlich dem, d'aß
ein durchschlaggefährliches Geschoß mit einer mehr oder weniger großen Neigung zur
Ebene eines Panzerteils auftrifft, bietet ein derartiges Gebilde keinen wirksamen
Schutz, weil die Reaktionskräfte eines mit offenen Zellen versehenen Schaumstoffes
nur sehr klein sind und demzufolge nur eine geringe Ablenkkomponente übertragen
können und auch keine Möglichkeit zu einer ausreichenden Vernichtung der kinetischen
Energie des ankommenden Geschosses gegeben ist. Außerdem wird eine Ablenkung des
Geschosses dadurch erschwert, daß sich die Platten nur in sehr geringem Winkel zueinander
verstellen können, weil sie unmittelbar aneinander anstoßend und somit nur unwesentlich
gegeneinander verstellbar zwischen den Schaumstoffplatten eingebracht sind.
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Eine andere bekannte Ausführung dieser Art besteht aus einem mit einer
Filzplatte umgebenen Stahlschuppengeflecht, welches zusätzlich mit einem Stahldrahtringgeflecht
abgedeckt ist. Diese Ausführung hat dieselben Nachteile wie die erstgenannte Ausführung,
da durch den Ersatz des Schaumstoffes durch Filz erst recht keine elastischen und
eine Ablenkung des Geschosses in eine unwirksame Bahn positiv beeinflussenden Reaktionskräfte
des Schutzgebildes erzeugt werden.
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Bei der zur zweiten, das Ablenken der Geschosse direkt bezweckenden
Gruppe ist ein Panzer bekanntgeworden,
der aus zwei übereinanderliegenden
und von schräg gestellten Zwischenstücken voneinander in Abstand gehaltenen Metallplatten
besteht, wobei die dadurch entstehenden Zwischenräume mit Hanf, Werg oder einem
anderen langfaserigen vegetabilen Stoff ausgefüllt sind, in welchen sich die nach
Durchschlagen der obersten Platte deformierten und durch die Zwischenstücke abgeleiteten
Geschosse verwickeln sollen. Eine solche Panzerung hat den Nachteil, daß sie nicht
biegsam ist und sich infolgedessen nicht zur Herstellung von Panzerbekleidung eignet.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß, sobald das Geschoß in die faserige Zwischenschicht
eingedrungen ist, diese durch das Umwickeln des Geschosses weggerissen und dadurch
so beschädigt wird, daß der Panzer schon nach kleinen Einschlägen nicht mehr benutzt
werden kann.
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Nach einer weiteren dieser Gruppe angehörigen Ausführung ist eine
Panzerplatte bekanntgeworden, in welcher zum Um- bzw. Ableiten der Geschosse zwischen
den Deckschichten nachgiebig angeordnete schräg verlaufende Leitbleche vorgesehen
sind, welche das Geschoß derart leiten, daß es sich zwischen den Deckschichten einnisten
kann. Solche Panzerplatten sind jedoch ebenfalls steif und lassen sich nicht in
biegsamer Art herstellen.
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Eine weitere bekanntgewordene derartige Ausführung betrifft .ein Schichtengebilde
aus miteinander verklebten Gewebelagen mit großer Schlagfestigkeit, welches auch
als Panzer Anwendung finden kann. Es handelt sich hier wiederum um ein steifes Gebilde,
das sich zur Herstellung von Panzerwesten nicht eignet. Um hierbei auch nur einen
einigermaßen sicheren Schutz zu erhalten, müßte man ein steifes und sehr schweres
Gebilde in Kauf nehmen. Da dieses Gebilde auch keinerlei nachgiebige Zellkörper
aufweist, ist es auch nicht elastisch und kann nicht stoßdämpfend wirken.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung
aller obengenannten Nachteile ein zur Verarbeitung als Panzerweste gut geeignetes,
weder steifes noch schweres Schutzgebilde zu schaffen, das mit Sicherheit die im
Normalfall mit einer mehr oder weniger großen Neigung zur Ebene eines Panzerteiles
auftreffenden durchschlaggefährlichen Geschosse in eine unwirksame Bahn ableitet.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die biegsamen
elastischen Schaumstoffschichten aus mit geschlossenen Zellen aufgebauten Schaumstoffplatten
bestehen, deren Dicke je Schaumstoffplatte mehr als das Doppelte der Dicke der Panzerteile
bzw. Panzerplättchen, und zwar je Schaumstoffplatte mindestens 3 mm beträgt.
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Hierdurch wird in besonderem Maße der Tatsache Rechnung getragen,
daß ein im Normalfall in einem nicht senkrechten Winkel zur Panzerebene, sondern
mit einer mehr oder weniger großen Neigung zur Ebene eines Panzerteiles auftreffendes
Geschoß, das im allgemeinen auch noch zugespitzt ist, schon beim Aufschlagen in
zwei Kraftkomponenten aufgeteilt wird, nämlich in eine senkrecht und in eine parallel
zur Ebene des Panzerteils wirkende Kraft, die das Geschoß aus seiner Aufschlag-
und Bahnrichtung heraus seitlich abzulenken sucht. Die von dem Panzerteil aufgenommenen
gleich großen Reaktionskräfte suchen bei einem derartigen, normalerweise schrägen
Auftreffwinkel des Geschosses der. Panzerteil aus seiner Ruhe- bzw. Ausgangslage
nicht parallel zu sich selbst, sondern schräg auszulenken bzw. zu stellen.
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Auf Grund dieser Analyse wird gemäß der Erfindung von der Erkenntnis
Gebrauch gemacht, daß Schaumstoff mit geschlossenen gasgefüllten Zellen in der ersten
Phase des Geschoßaufschlages auf den von dem Schaumstoff getragenen Panzerteil bei
geeigneter Wahl weich und mit zunächst nur geringer elastischer Gegenkraft nachgiebig
wird. Der Schaumstoff liefert daher die erfindungsgemäß angestrebte Eigenschaft,
daß das getroffene Panzerplättchen sich zunächst weitgehend schräg stellen kann
und dadurch durch Vergrößerung des Winkels in der nächsten Phase die ablenkende
Kraftkomponente gleichfalls erheblich vergrößert wird. In dieser nächsten Phase
nun geht nach Maßgabe der Zusammenpressung der Gaszellen und des in diesen angeschlossenen
Gasvolumens -im Gegensatz zu Schaumstoff mit offenen Zellen -ein nicht proportionaler,
sondern unverhältnismäßig rascher Anstieg der elastischen Gegenkräfte der Pufferschicht
vor sich, so daß auch die ablenkende Reaktionskraftkomponente auf das Geschoß in
erwünschtem Maße groß wird. Gleichzeitig ergibt sich auf Grund der geschlossenen
Gaszellen eine weit höhere Vernichtung der kinetischen Aufprallenergie in der Pufferschicht,
und zwar hauptsächlich durch die an dem Gas zu leistende, wärmeerzeugende Kompressionsarbeit
und darüber hinaus auch durch die aufgezwungene Formänderung an den Wandungen jeder
einzelnen geschlossenen Gaszelle.
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Tritt nun das Geschoß in abgelenkter Richtung durch die folgende Schaumstoffschicht
hindurch, so wiederholt sich der Ablenkungsvorgang, wenn das Geschoß in der nächsten
Lage von Panzerteilen unterhalb der Schaumstoffschicht wieder auf einen' Panzerteil
bzw. ein panzerndes Plättchen auftrifft. Schon hierdurch kann das Geschoß so weitgehend
aus seiner Bahn abgelenkt werden, daß es den zu schützenden Körper nicht mehr trifft,
wobei erst recht eine solche starke Ablenkung eintritt, wenn auf der zweiten Lage
von panzernden Teilen noch eine zweite Lage Schaumstoffschicht und auf diese wieder
eine Lage von panzernden Teilen folgt usw. Hierbei ist die Wahrscheinlichkeit der
Ablenkung um so größer, je geringer die Abstände der panzernden Teile voneinander
sind und je günstiger diese in den verschiedenen Lagen gegeneinander versetzt sind,
derart, daß ein auf der ersten Lage von panzernden Teilen abgelenktes Geschoß in
der nächsten Lage von solchen Teilen mit großer Wahrscheinlichkeit wieder auf einen
panzernden Teil, z. B. ein Stahlplättchen, trifft.
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Es ist klar ersichtlich, daß die vorerläuterten Eigenschaften der
Schaumstoffpufferschicht, damit sie in genügendem Maße auftreten, eine Mindestdicke
der Schaumstoffplatten verlangen, die erfindungsgemäß mit 3 mm festgestellt ist.
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Ebenso ersichtlich ist die Notwendigkeit eines Mindestverhältnisses
der Dicke der Schaumstoffplatten zu der Dicke der Panzerteile, wobei nach einem
weiteren Vorschlag der Erfindung die Dicke jeder Schaumstoffplatte das Drei- bis
Zehnfache der Dicke der Panzerplättchen beträgt.
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Wie bereits gesagt, wird die Ablenkwirkung durch die kombinierte Elastizität
und Nachgiebigkeit der Schaumstcffplatten bei genügender Dicke erreicht. In diesem
Sinne bestehen die als Pufferschichten dienenden Schaumstoffplatten aus elastischen
und weichen Schaumstoffen, aus organischem und plastomerem
oder
elastomerem Material und vorzugsweise aus weichgemachtem Polyvinylchlorid, wobei
die Schaumstoffplatten, wie bereits gesagt, aus geschlossenen Zellen gebildet sind.
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Im Falle vorn Polyvinylchlorid kann der Weichmachergehalt bis zu 50
1/e betragen, wobei das mittlere spezifische Gewicht der Schaumstoffplatten vorzugsweise
zwischen 0,03 und 2,0 g/cm-' liegt.
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Vorteilhafterweise sind in den Panzerplättchenlagen in bekannter Weise
die Abstände zwischen den Panzerplättchen größer, als die Dicke der Schaumstoffplatten
beträgt, und die Zwischenräume zwischen den Plättchen der äußeren Lage in ebenfalls
bekannter Weise durch Plättchen einer oder mehrerer folgender Plättchenlagen hinterdeckt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform nach der Erfindung ergibt
sich, wenn die benachbarten Schaumstoffplatten, die eine Lage von durchschlagfesten
Plättchen zwischen sich einschließen, in den Zwischenräumen zwischen den durchschlagfesten
Platten miteinander verklebt sind.
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Die Biegsamkeit des mehrschichtigen Gebildes kann in vorteilhafter
Weise auch dadurch erreicht werden, daß die panzernden Teile mindestens einer Lage
in bekannter Weise aus biegsamen Geflechten oder Kettengebilden ausgebildet sind,
wobei die Dicke der biegsamen elastischen Schaumstoffplatten mehr als das Doppelte
der Dicke der Geflechte oder Kettenschichten beträgt.
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Die Anzahl der Lagen aus harten panzernden Teilen und die Anzahl der
Schaumstoffplatten richten sich im Einzelfall nach dem Verwendungszweck, und diese
Anzahl kann beliebig gewählt werden; wobei zweckmäßigerweise die Lagen aus harten
panzernden Teilen mit den Schaumstoffplatten abwechseln. Es können aber auch außer
diesen Lagen noch Schichten aus anderen Stoffen, wie Gewebe, Kunststoffolie :)d.
dgl., in das Gebilde eingebettet oder als Deck-,chichten für das mehrschichtige
Gebilde verwendet werden. Die harten panzernden Teile bestehen vorzugsweise aus
Stahl, Aluminium oder Bronze oder aus harten zähen Kunststoffen, wie Polyamiden.
Verschiedene Ausführungsmöglichkeiten der vorgenannten Art sowohl hinsichtlich der
Ausbildung und Anordnung der Panzerteile als auch hinsichtlich der elastischen Pufferschichten
und Verfahren zur Herstellung der mehrschichtig zusammengesetzten Gebilde ergeben
sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnungen.
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Fig.1 veranschaulicht im Querschnitt ein Verfahren zur Herstellung
eines mehrschichtigen Gebildes, das z. B. drei Schaumstoffplatten aufweist, die
mit je eine Lage bildenden plattenförmigen Panzerteilen verbunden sind; Fig.2 zeigt
im Querschnitt ein mehrschichtiges Gebilde, das nach Zusammenkleben der Schaumstoff
platten nach Fig. 1 erhalten ist und z. B. als Futter für ein Bekleidungsstück oder
den Teil eines Bekleidungsstückes verwendbar ist; Fig. 3 zeigt im Querschnitt das
gleiche mehrschichtige Gebilde wie in Fig. 2, jedoch in Verbindung mit äußeren Textilstoffschichten,
so daß das Gebilde nach Fig. 3 unmittelbar zu einem Bekleidungsstück oder als Teil
eines Bekleidungsstückes. verwendet werden kann; Fig. 4 zeigt im Querschnitt nach
Linie IV-IV in Fig.5 ein Gebilde, das entsprechend dem Gebilde nach Fig.3 verwendbar
und zusammengesetzt ist, wobei jedoch die Lagen aus panzernden Teilen in Form von
Kettenbahnen gebildet sind, die aus gegeneinander beweglichen Metallteilen, z. B.
Ringen zusammengesetzt sind; Fig. 5 zeigt in Vorderansicht eine Panzerweste, und
zwar in der rechten Hälfte in einer Ausbildung, wie sie bei Verwendung eines Gebildes
gemäß Fig.3 entsteht, wobei zur Veranschaulichung die obere Textilstoffschicht weggelassen
ist, und in der linken Hälfte in einer Ausbildung, wie sie bei Verwendung eines
Gebildes gemäß Fig. 4 entsteht. In Fig. 5 sind außerdem Teile der verschiedenen
Lagen und Schichten herausgeklappt und hochgebogen dargestellt, um die darunterliegenden
Lagen bzw. Schichten sichtbar zu machen; Fig.6 zeigt eine Draufsicht auf die rechte
Seite der Fig. 5 in größerem Maßstab, wobei jedoch die Abstände der Plättchen der
Panzerlagen kleiner als in Fig. 3 und 5 gewählt sind.
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Gemäß Fig. 1 sind drei aus geschlossenen Schaumstoffzellen bestehende
Puffer-Schaumstoffplatten 1 vorgesehen, die z. B. aus weichmacherhaltigem Polyvinylehlorid
aufgebaut sind und eine Dicke von mindestens 3 mm haben.
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Jede der Schaumstoffplatten ist auf der Oberseite mit Panzerplättchen
2 von z. B. 0,5 mm Dicke belegt, die vorzugsweise aus Stahl oder Bronze bestehen.
Die Plättchen sind auf den Schaumstoffplatten in kleinen Abständen angeordnet, die
z. B. 1 bis 5 mm betragen können. Zur Gewährleistung großer Biegsamkeit, wie für
Bekleidungsstücke erwünscht, können, wie in Fig. 1 dargestellt, größere Abstände
gewählt werden. Die Panzerplättchen können z. B. 20 bis 50 mm lang und 10 bis 50
cm breit sein.
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Die Plättchen 2 können in der ersten Stufe des Herstellungsverfahrens
mit der zugehörigen Schaumstoffplatte 1 verklebt oder anderweitig befestigt werden.
Nach der Befestigung der Plättchen 2 auf der zugehörigen Schaumstoffplatte 1 werden
die drei Schaumstoffplatten der Fig. 1 zusammen mit den drei Lagen von Plättehen
2 miteinander, vorzugsweise unter Anwendung von Preßdruck, verklebt. Dabei ergibt
sich das mehrschichtige Gebilde nach Fig. 2. Die Plättchen 2 der inneren Lagen
2 ca und 2 b sind dann zwischen den benachbarten Schaumstoffplatten 1 eingeschlossen
und gegebenenfalls außerdem mit diesen Platten verklebt. Da der Schaumstoff elastisch
ist, tritt er bei der Zusammendrückung der Schichten durch die Zwischenräume zwischen
den Plättchen 2 hindurch und verklebt sich - wie in Fig. 2 bei 3 dargestellt - an
diesen Stellen jeweils mit der benachbarten Schaumstoffplatte.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, liegen die Plättchen 2 der obersten Lage
2 c versetzt gegen die Plättehen der nachfolgenden Plättchenlage 2a. Ebenso liegen
die Plättchen der untersten Lage 2 b wiederum versetzt sowohl gegen die Plättehen
der Lage 2a als auch gegen die Plättchen der Lage 2c. Die Versetzung der Plättchen
ist sowohl in Längs- als auch in Querrichtung der Puffer-Schaumstoffplatten 1 vorgesehen,
und zwar zweckmäßig derart, daß ein senkrecht auf das Gebilde auftreffendes Geschoß
an jeder Stelle auf mindestens ein Plättchen 2 auftrifft. Vorzugsweise soll ein
derartiges Geschoß, falls es das erste Plättchen durchschlägt und nicht abgelenkt
wird, beim weiteren Durchgang durch das Gebilde mindestens noch auf ein weiteres
Plättchen 2 auftreffen, von dem es dann abgelenkt wird. Die Ablenkung ergibt sich
in der beschriebenen Weise dadurch, daß das getroffene Plättchen
sich
zufolge der Elastizität der Schaumstoffplatten 1 beim Aufprall des Geschosses schräg
zu seiner ursprünglichen Ebene stellt.
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Gemäß Fig. 3 ist das nach Fig. 2 erhaltene mehrschichtige Gebilde
an der Oberseite mit einer Textilstoffschicht 4 und an der Unterseite mit der Textilstoffschicht
5 versehen. Diese Textildeckschichten können auf die oberen Plättchen 2 der Lage
2 c bzw. auf die Unterseite der unteren Schaumstoffplatte 1 aufgeklebt sein. Die
Textilstoffschichten können aber auch lose auf dem Gebilde nach Fig. 2 aufliegen
und an geeigneten Stellen durch Nähte miteinander und/ oder nach Fig. 2 verbunden
sein.
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Fig. 4 zeigt ein erfindungsgemäßes mehrschichtiges, für Bekleidungsstücke
als Panzerung geeignetes Gebilde, das wie folgt zusammengesetzt ist: Es sind wieder
drei Puffer-Schaumstoffplatten 1 in gleicher oder ähnlicher Ausbildung wie bei Fig.
1 bis 3 vorgesehen. Auf der ersten und der zweiten und dritten Schaumstoffplatte
1 liegt je eine Lage 6 aus panzernden Metallteilen, die beweglich miteinander verbunden
sind. Die panzernden Lagen 6 werden aus nebeneinanderliegenden Kettenbahnen 6 a
gebildet, die in geringen Abständen voneinander angeordnet sind. Die Kettenbahnen
können aus ineinandergreifenden Metallringen, z. B. Stahlringen, mit einer Dicke
von 0,5 bis 2 mm bestehen, und die Ringe können einen Durchmesser von 3 bis 7 mm
haben. Die Kettenbahnen liegen in den drei Lagen 6 in der ersichtlichen Weise gegeneinander
versetzt. Abgesehen von der Beweglichkeit der ringförmigen Kettenglieder gegeneinander
wird dadurch eine erhöhte Biegsamkeit des geschichteten Erzeugnisses gewährleistet,
daß die Lage in einzelne Kettenbahnen aufgeteilt ist, die in Abständen voneinander
liegen. Selbstverständlich können die Abstände nach Bedarf, z. B. größer als in
Fig. 4, gewählt werden. Die Unterseite des mehrschichtigen Gebildes ist mit einer
Textilstoffschicht 7 beklebt.
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Die Lagen 6 können statt aus Kettenbahnen auch aus Bahnen von Drahtgeflecht
bestehen, die in sich biegsam sind oder aus gegeneinander beweglichen Drahtteilen
bestehen und die in Abständen voneinander angeordnet sind.
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Selbstverständlich kann auch bei einem Aufbau gemäß Fig. 4 die Anzahl
der panzernden Lagen 6 und der diese voneinander trennenden oder abdeckenden Schaumstoffplatten
1 beliebig gewählt werden.
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Die verschiedenen Lagen und Schichten sind durch geeignete nicht gezeichnete
Mittel, z. B. durch Vernähung, miteinander verbunden.
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Fig. 5 zeigt in der rechten Hälfte eine Draufsicht auf eine Panzerweste,
die an ihrer Vorderseite aus einem mehrschichtigen Gebilde gemäß Fig. 3 hergestellt
ist. Bei der Darstellung nach Fig. 5 ist die obere Textilstoffschicht der Fig. 3
weggelassen. Im oberen Teil der rechten Hälfte erkennt man die obere Lage 2 c von
Metallplättchen 2, die auf der obersten Pufferschicht 1 aus Schaumstoff aufgeklebt
sind. Diese Schicht ist teilweise hochgeklappt gezeichnet und gibt an den hochgeklappten
Stellen den Blick auf die zweite Lage 2 a von Plättchen 2 der Fig. 3 frei. Neben
und unter den Plättchen 2 der zweiten Lage erscheinen wieder die Plättchen 2 der
ersten Lage der Fig. 3; die dritte Lage 2 b (Fig. 3) von Plättchen 2 ist in der
Darstellung nach Fig. 5 nicht sichtbar.
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Fig.6 zeigt eine Draufsicht auf einen herausgebrochenen Teil der rechten
Seite der Fig. 5 in größerem Maßstabe; jedoch sind bei dieser Darstellung die Abstände
der Plättchen 2 der Panzerlagen 2 c und 2 a kleiner als in Fig.3 und 5 gewählt.
Die obere Schaumstoffschicht 1 trägt auf ihrer Oberseite die panzernden Stahlplättchen
2 (der Lage 2 c der Fig. 3) jeweils so versetzt gegen die Panzerplättchen 2 der
nächsten Lage (2a in Fig. 3), daß der größte Teil der Zwischenräume zwischen den
Plättchen 2 der letztgenannten Lage durch die Plättchen der oberen Lage abgedeckt
wird. Die nicht gezeichnete dritte Lage (2 b der Fig.3) enthält die Plättchen wiederum
so versetzt gegen die Plättchen der beiden anderen Lagen, daß ein von der Vorderseite
senkrecht in das Gebilde eindringendes Geschoß an jeder Stelle mindestens auf ein
das Geschoß ablenkendes Plättchen auftrifft, über den größten Teil der Fläche aber
auf mindestens zwei oder drei untereinanderliegende Plättchen auftrifft und dementsprechend
stark abgelenkt wird.
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Auf der linken Seite der Fig. 5 ist eine Panzerweste dargestellt,
die mindestens an der Vorderseite aus einem mehrschichtigen Gebilde gemäß Fig. 4
hergestellt ist. Zwei der Kettenbahnen 6a der obersten Lage sind hochgebogen dargestellt,
so daß die darunterliegende Schaumstoffschicht 1 sichtbar wird. An dem hochgeklappt
gezeichneten unteren Ende dieser Schaumstoffschicht sind wiederum die Kettenbahnen
6 a der darunterliegenden Lage von Kettenbahnen sichtbar. Eine dieser Kettenbahnen
ist gleichfalls am unteren Ende hochgeklappt dargestellt, um den Blick auf die darunterliegende
Schaumstoffschicht 1 freizugeben. Die untere Textilstoffschicht 7 steht am Rande
über die Schichten von Schaumstoff und Lage von Kettenbahnen vor. Selbstverständlich
kann auch über der obersten Schicht von Kettenbahnen 6 a eine (nicht gezeichnete)
Textilstoffschicht angebracht werden.