DE2721170A1

DE2721170A1 - Kugelschutz

Info

Publication number: DE2721170A1
Application number: DE19772721170
Authority: DE
Inventors: Kurt Minder
Original assignee: TIG BICORD AG HUENENBERG
Current assignee: TIG BICORD AG HUENENBERG
Priority date: 1977-05-11
Filing date: 1977-05-11
Publication date: 1978-11-16
Also published as: ZA776195B; CH608291A5; FR2390701B3; FR2390701A1; IT1087650B; ES461381A1; GB1569322A

Description

Die Erfindung betrifft einen Kugelschutz mit mehreren übereinanderliegenden Gewebelagen.

Ein bekannter Kugelschutz besteht aus mehreren einander überlappenden Metallplatten, die einen schuppenförmigen Panzer bilden (FR-PS 577 008). Ferner sind Konstruktionen bekannt, bei denen an der Außenseite Metallplatten und an der Innenseite mehrere Lagen aus einem Kunstfasergewebe angeordnet sind. Wenn bei einer kugelsicheren Weste oder einem anderen Kleidungsstück mit derartigem Aufbau ein Geschoß auftrifft, verursacht es an der Innenseite eine starke Ausbeulung, durch die beim Träger Verletzungen und Blutergüsse hervorgerufen werden können (sog. Trauma-Effekt).

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kugelschutz zu schaffen, der die kinetische Energie eines auftreffenden Ge-

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schosses besser auffängt als die bekannten Vorrichtungen und einen besseren Schutz für den Träger bietet.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß mindestens eine äußere Gewebelage aus einem dichten und harten Kunstfasergewebe eine Außenhaut bildet, daß mehrere mittlere Gewebelagen aus einem weichen, nachgiebigen Kunstfasergewebe eine mehrlagige Mittelschicht bilden und daß mindestens eine untere Gewebelage eines dichten Gewebes eine Rückenschicht bildet.

Die drei verschiedenen Gewebelagen bilden insgesamt ein Verbundmaterial, das infolge der Kombinationswirkung der drei Gewebelagen imstande ist und die Geschoßenergie in starkem Maße abzubremsen und Verletzungen des Trägers zu vermeiden. Während die Außenhaut, auf die das Geschoß zunächst auftrifft, möglichst hart sein soll, bewirkt die Mittelschicht eine weiche und federnde Abbremsung. Die Rückenschicht widersetzt sich schließlich der Ausbeulung und schützt den Tragenden vor Blutergüssen.

Die Außenhaut und/oder die Rückenschicht kann aus mehreren Gewebelagen bestehen. Vorzugsweise können in dem Gewebe der Außenhaut und/oder der Mittelschicht die Kettfäden und die Schußfäden unterschiedliche Fadenstärken haben. Dabei kann in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung von zwei benachbarten Gewebelagen in der einen Gewebelage die Fadenstärke der senkrechten Fäden größer sein als die der horizontalen Fäden und in der anderen Fadenlage die Stärke der horizontalen Fäden größer als die der senkrechten Fäden. Bei dieser Zusammensetzung der Außenhaut wird erreicht, daß sich eine auftreffende

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Kutjo L deformiert und zerlegt und abgebremst wird. Das Gewebe der Mittelschicht so Ll möglichst weich sein und ein großes Gewicht pro (juadratmeter aufweisen, so daß die Energie der bereits durch die Außenhaut abgebremsten ^r) Kugel in der Mittelschicht vernichtet wird.

Dif; Rückensch icht kann aus gleichen Gewebe Lagen aufgebaut, sein wie die Außenhaut.

Z ml l-lrhohung der Auf f angwi rkung des Gewebes kann minde st, ns eine der Gev/obe lugen mit einer Kuns ts tof f besch ich — t uini versehen sein. Diese Beschichtung kann aus l'VC oder !■iil· ·;ΐι ahn liehen Materia L bestellen.

Vi ■ ι s' κ ·\\> ■ haben lcriior ergeben, d<iß das aus den einzelnen G'■.■/!'bc Lugen bestellende Paket widerstandsfähiger bleibt, wenn er. t recken und 1 i eh t iimlu t eh lass i g φ lullten werden ^r) kann. Um die.s /Ai erreichen, können die Ge.vebelugen in ein ■ Kunststofto Lie eingeschweißt sein, und < s kann eine (iiiliiil hing aus einem 1 i cht iindu rcli lass iejen , f lammenheniuietiili'ti .Außenstoff vorgesehen sein.

Die Krfindung bezielit sich insbesondere auf kugelsichere M) K 1 e i dungsst.iicke, wie kugelsichere Westen, u.dgl., sie ist aber nicht auf solche Anwendungen beschränkt. Der erfindungsgemäße Kugelschutz kann vielmehr auch a Is Panzerung für I·' lugzeiigo, fahrzeuge, Hubschrauber, Boote u.dgl. und als Umhüllung für zu schützende Gegenstände verwendet wer-2S den.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispie 1 der Erfindung unter Bezugnahme avif die Zeichnungen näher erläutert.

Fig. 1 zeigt an Hand eines Querschnitts durch den erf indungsgemäßen Kugeischutz die Anordnung der einzelnen Ck)v/eI)O lagen ,

Fig. 2 zeigt schematisch eine Ansicht einer Gewebe lage der Außenhaut und

Fig. i zeigt eine Ansicht einer anderen Gewebelage, die der" Gewebe lage nach Fit). 1 benachbart ist.

Dar, Gewebe lagenpake t nach Fig. 1 besteht aus der Außenhaut K), der Mittelschicht 1) und der Rückenschichh I.!.

Die Außenhaut 10 besteht bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel aus zwei Gewebe lagen IJ, 14 eines möglichst dicht gewebten synthetischen Kunstfasermnterials. Die Gewebe 1 age 1 i ist in Fig. λ und die Gewebe lage Il irA in Fi ι. ! schein at i .sch dargestellt. Die Kettfaden 1 ^r> haben

^r) eine gt-iße Fadenstärke von /. . B. ISOO den., während die Sehn ; I ideii t () eine geringere Fadenstärke von z.B. !()()() den. haben, lii'i der Gewebe Inge 1 5 verlaufen die Kettfäden \> hot i.-efilal, während sie bei der Gewebe lage I 1 vertik il verlauten. Dadurch, tl.iß die? Kettfaden der beiden benach-

2() harten Gewebe lagen 1 3 und 14 ein dichtes Gitter bilden,

wird die Auffangwirkung für Geschosse vergrößert. Die geringere Fadenstärke der Schußfäden 16 ermöglicht eine dichte Anordnung der Kettfaden. Fig. 2 und 3 zeigen nur schein at i sehe Darstellungen. Die Abstände der einzelnen 2^r) [' iilen sind in bezug auf d i e Fadenstärke nicht maßstäblich diigestel It. I)Ie Gewebe sind no dicht wie möglich gewebt.

Die Mittelschicht 11 besteht aus einer größeren Anzahl gleichartig ausgebildeter Gewebe lagen 17 aus weichem aber dicht gewebtem MateriaL mit möglichst großem Ge-

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wicht pro Flächeneinheit.

Es folgt die Rückenschicht 12, die in gleicher Weise aufgebaut ist wie die Außenhaut 10, also entsprechende Gewebelagen 13, 14 mit rechtwinklig zueinander verlaufenden Kettfäden aufweist.

Die Gewebelagen der Schichten 10, 11 und 12 können miteinander vernäht oder gesteppt sein. Um die Gewebelagen vor Feuchtigkeit zu schützen, sind sie mit einer feuchtigkeitsdichten Folie 18 umgeben, die zugeschweißt ist. Die Folie ist ihrerseits in eine Umhüllung 19 aus einem lichtundurchlässigen, flammenhemmenden Stoff eingesetzt, dor den äußeren Mantel des Kugelschutzes bildet und einen Reißverschluß zum Herausnehmen des in die Folie eingeschweißten Paketes haben kann.

Die Gewebelagen der Schichten 10, 11 und 12 bestehen aus Kevlar. Dieses Material, bei dem es sich um eine Kunstfaser aus einem aromatischen Polyamid handelt, zeichnet sich durch eine hohe Zugfestigkeit von 30.000 kg/cm² und eine sehr hohe Steifigkeit (1.340.000 kg/cm²) aus. Es hat sich gezeigt, daß mit der beschriebenen Kombination aus weichen und harten Gewebelagen 10, 11, 12 ein Kugelschutz ohne Metallplatten hergestellt werden kann. Bei diesem Kugelschutz verteilt sich die Geschoßenergie überraschenderweise auf eine größere Fläche als bei den bekannten Vorrichtungen, die Metallplatten enthalten. Der Kuqrl schut 7. hat sich bei Beschüß mit einem Maschinengewehr aus 5 m Entfernung als sicher erwiesen.

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Claims

Ansprüche

' 1. KtKfO Lschutz mit mehreren übere inariderl Legenden Gewebe-Lagen, dadurch g e k e η η ζ e i c h η e t, daß mindestens eine äußere Gewebelage (13, 14) aus einem dichten und harten Kunst fasergewebe eine Außenhaut (K)) bildet, daß mehrere mittlere Gewebelagen (17) aus einem weichen, nachgiebigen Kunstfasergewebe eine mehrlagige Mittelschicht (11) bilden und daß mindestens eine untere GewebeLage (IJ, 14) eines dichten Gewebes eine Rückenschicht (12) bilden.
2. Kuge Lschutz nach Anspruch 1, dadurch g e kennze ichnet, daß in dem Gewebe der Außenhaut (1O) und/oder der Rückenschicht (12) die Kettfaden (I¹S) und die Schußfäden (16) unterschiedliche Fadenstärken haben.
3. Kugelschutz nach Anspruch 2, dadurch g e kennze ichnet, daß von zwei benachbarten Ge-

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webe lagen (13, 14) in der einen Gewebe Lage die Fadenstärke der senkrechten Fäden größer ist als die der horizontalen Fäden und in der anderen Fadenlage die Stärke der horizontalen Fäden größer als die der senkrechten Fäden.
4. Kugelschutz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in zwei benachbarten Fadenlagcn (1?, 11) einmal die Kettfaden stärker sind als die Schußfäden und zum anderen die Schußfäden stärker aLs die Kettfäden.
5. Kugelschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennze ichnet, daß die Rückenschicht (12) aus gleichen Gewebelagen (13, 14) aufgebaut ist wie die Außenhaut.
6. Kugelschutz nach einem der Ansprüche 1 bis ^ri, d a «lurch gekennzeichnet, daß mindestens einige der GewobeLagen mit einer Kunststoffbeschichtung verseilen sind.
7. Kugelschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einige der Gewebelagen miteinander vernäht oder auf andere Weise verbunden sind.
8. Kugelschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebelagen in eine Kunststoffolie (18) eingeschweißt sind.
9. Kugelschutz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Umhüllung (19) aus einem lichtuntiurchlassigen, flammenhemmeTiden Außenstoff vorgesehen ist.