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Kugelsicherer Panzer, insbesondere für Kleidungsstücke Die Erfindung
betrifft einen kugelsicheren Panzer, insbesondere für Kleidungsstücke. Kugelsichere
Panzer sind in einer ganzen Reihe von Ausführungsformen vorgeschlagen worden, sie
haben ihre Zweckdienlichkeit aber noch nicht einwandfrei beweisen können. Das ist
auf eine ganze Reihe von Ursachen zurückzuführen: In erster Linie waren diese Panzer
nicht genügend durchschlagsicher, auch wenn sie in ihrer. Stärke und in ihrem Gewicht,
über oder unter Kleidungsstücken angebracht, tragbar eingerichtet waren. Daneben
war der Übelstand vorhanden, daß diese Schutzpanzer den Träger nicht nur ungewöhnlich
belasteten, sondern ihn auch beim Gehen, Laufen und Springen sowie beim Sitzen und
Liegen behinderten und deshalb den Gebrauch der Arme und Beine beeinträchtigen.
Ein weiterer Übelstand ist darin gefunden worden, daß durch die Panzer nach den
bisher vorgeschlagenen Ausbildungen jedes auftreffende Geschoß, das den Panzer nicht
durchschlägt oder in ihm steckenbleibt, zum Querschläger wird und infolgedessen
große Gefahren mit sich bringt.
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Allen diesen Übelständen wird gemäß der Erfindung dadurch abgeholfen,
daß der Panzer aus Drahtflachfedern, d. h. Schraubenfedern, besteht, deren Windungen
flach liegen und infolgedessen einander schneiden, und daß diese Drahtflachfedern
zu einem Maschengewebe vereinigt sind, bei dem zwischen den einzelnen Federwindungen
und der Ebene des flachliegenden Maschengewebes ein spitzer Winkel eingeschlossen
ist.
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Es ist nun zwar bereits vorgeschlagen worden, einen Panzer aus einer.
Stahldrahtmatte herzustellen, bei der in nebeneinanderliegenden Reihen zylindrische
' Schraubenfedern, d. h. Schraubenfedern mit steilstehenden Windungen, miteinander
verflochten sind. Solche Schraubenfedern sind aber für die Herstellung von kugelsicheren
Panzern wenig oder gar nicht geeignet, weil sie den auftreffenden Geschossen einen
starren Widerstand bieten, der von den Geschossen leicht überwunden wird.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, Ketten- und Schuppenpanzer
wie bei mittelalterlichen Ritterrüstungen zu verwenden. Solche Panzer bieten aber
ebenfalls keinen ausreichenden Schutz gegen die aus neuzeitlichen Waffen abgefeuerten
Geschosse mit großer Durchschlagkraft. Selbst wenn bei Schuppenpanzern die einander
teilweise überdeckenden Schuppenreihen elastisch gelagert sind, so wird damit kein
wirksamer Schutz gegen das Durchschlagen von Geschossen geboten, weil die Schuppen
einzeln befestigt werden müssen. Infolgedessen haben die Schuppen die Aufschlagkraft
des Geschosses einzeln zu erleiden; sie unterstützen sich nicht gegenseitig in dem
elastischen Widerstand. Der Aufprall des Geschosses wird auf die darunterliegenden
benachbarten Schuppen übertragen, so daß sich die schädliche Wirkung
kaum
vermindert fortpflanzt: Es müß hierbei auch beachtet werden, daß der Materialstärke
der einzelnen Schuppen Grenzen gezogen sind, wenn es sich um gepanzerte Kleidungsstücke
handelt. Ein solches gepanzertes Kleidungsstück ist nur dann verwendbar, wenn es
den. Träger nicht ungewöhnlich belastet und ihn im Gebrauch der Arme und Beine nicht
wesentlich behindert.
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Die mittelalterlichen Kettenpanzer haben heute jeden praktischen Wert
verloren. Sie mögen bei Hieb- und Stichwaffen Schutz -geboten haben, den modernen
Schußwaffen sind sie in keiner Weise gewachsen, weil .das Kettengewebe keinen genügenden
elastischen Widerstand bietet, um die- Aufschlagkraft der Geschosse zu absorbieren.
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Infolge des starren Widerstandes der Schuppenpanzer sowohl als auch
der Kettenpanzer besteht immer die Gefahr, daß die durch den Panzer sich fortpflanzende
Aufschlagkräft der Geschosse Verletzungen mehr oder weniger schwerer Natur herbeiführt.
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Der gemäß der Erfindung aus Drahtflachfedern hergestellte Panzer absorbiert
infolge seiner elastischen Ausbildung die Aufschlagkraft der Geschosse und schmiegt
sich sämtlichen Körperteilen ohne lästigen Druck an. Der Panzer hat dabei im Vergleich
zu den bisher bekanntgewordenen tragbaren Panzern ein so geringes. Gewicht, daß
er nicht nur während der Ruhe gleich bequem in liegender wie in sitzender Haltung,
sondern auch auf dem Marsch getragen werden kann, ohne zu vorzeitiger Ermüdung zu
führen..
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Der Panzer bietet die beste Sicherheit gegen Schuß, Stoß und Explosionsvorfälle,
er vermeidet gleichzeitig die Entstehung von Querschlägern. Zu seiner Instandhaltung
bedarf der Panzer keiner besonderen Wartung. Da keine Scharniere und ähnliche Gelenke,
wie bei Schuppen- und Plattenpanzern, um deren Beweglichkeit zu erreichen, vorhanden
sind, ist dem Verschleiß des Panzers weitgehend vorgebeugt.
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Die allgemeine Einführung des kugelsicheren Panzers nach der Erfindung
wird außer durch die hohe Zweckdienlichkeit begünstigt, durch den Umstand, daß der
fast unverwüstliche. Panzer zu erschwinglichem Preise hergestellt und in den Handel
gebracht werden kann. ' Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem
Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Abb. i zeigt ein Stück des kugelsicheren Panzers in Vorderansicht,
Abb. 2 in Seitenansicht, -Abb. 3 in Draufsicht.
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Mit ca sind die Drahtflachfedern bezeichnet, die zur Herstellung des
nach allen Richtungen biegsamen Panzers miteinander verschraubt oder durch einen
Bindedraht reihenweise aneinandergeschlossen sind. Die Drahtflachfedern sind so
eng gewickelt, daß sie mit den einander kreuzenden Windungen ein Maschengebilde
hervorbringen, das den Geschossen aus Handfeuerwaffen keinen Durchtritt gestattet.
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Eine zusätzliche Schußfestigkeit wird dadurch gewährleistet, daß mehrere
der Drahtflachfedern zweckmäßig reit entgegengesetzter Wicklung ineinandergesteckt
sind. In der Zeichnung sind: diese zusätzlichen Drahtflachfedern mit b zur Darstellung
gebracht worden, wobei freigestellt bleibt, in die Drahtflachfedern a mehr als eine
zusätzliche Drahtflachfeder b einzuschieben.
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In die durchlaufenden Höhlungen der Drahtflachfedern a,
b werden zweckmäßig Streifen aus Textilstoff eingefügt, wie in der Zeichnung
durch c angedeutet worden ist. Diese Streifen erhöhen die Schußfestigkeit des Panzers,
wenn sie aus einem Stoff großer Zerreißfestigkeit bestehen.
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Der Panzer kann zu Kleidungsstücken verarbeitet und übel- oder unter
anderen Kleidungsstücken getragen werden.
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Trifft eine Kugel .den Panzer, so gibt dieser an der Aufschlagstelle
nach und absorbiert die Aufschlagkraft. Der Panzer wirkt dabei als Netz, in dem
sich die Kugel harmlos für den Träger des Panzers verfängt. Die beim Aufprall auf
die äußeren Windungen der Drahtflachfedern a in ihrer Aufschlagkraft bereits stark
geschwächte Kugel trifft beim Eindringen in das Netz auf die innenliegenden ,Windungen
der Drahtflachfedern und wird so von Stufe zu Stufe elastisch abgefangen.
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Gegenüber dem Darstellungsbeispiel der Zeichnung können Abänderungen
in der Ausführung und in den Maßverhältnissen der einzelnen Teile des Panzers nach.
Wunsch oder Bedarf vorgenommen werden, ohne den Rahmen der Erfindung überschreiten
zu müssen. . Der Panzer kann auch stationär als Kugelfang in Banken, Ladengeschäften
und an anderen Orten Verwendung finden und damit einen Schutz gegen Überfall, Plünderung
und Diebstahl bieten.