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Durchschlagsicherer Schutzpanzer, insbesondere SchutzheIm Die Erfindung
bezieht sich auf einen durchschlagsicheren Schutzpanzer, insbesondere Schutzhelm,
z. B. für Soldaten, Polizisten, Feuerwehrleute u. dgl. und auch zur Panzerung von
Gegenständen.
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Bei den bisherigen Schutzpanzern, vornehmlich bei Schutz- oder Stahlhelmen,
hat sich ergeben, daß sie gegenüber den modernen Gewehr-, Maschinengewehr- oder
Schrapnellgeschossen noch keinen genügenden Schutz bieten, da der Helm von den auftreffenden
Geschossen meist noch durchgeschlagen wird. Dies ist darauf zurückzuführen, daß
die Wandung des Stahlhelmes völlig unelastisch und unnachgiebig ist, so daß die
gesamte lebendige Energie im Moment des Auftreffens des Geschosses sich auf die
Spitze bzw. die bei der Berührung mit dem Stahlhelm auftretende geringe Abplattung
des Geschosses konzentriert. Dadurch entsteht leine derartig hohe spezifische Flächenbeanspruchung,
daß die Stahlwandung in einer kleinen Fläche durchschlagen wird, was zur Folge hat,
daß sich danach das gesamte Geschoß infolge der noch vorhandenen restlichen Wucht
durch die Wandung durchzwängen kann. Die benachbarten Teile werden infolge der Starrheit
des Stahlhelms von der Beanspruchung nur wenig herangezogen. Der Maßnahme, die Widerstandsfähigkeit
des Helms durch Erhöhung seiner Wandstärke zu :steigern, ist praktisch sehr bald
eine Grenze gesetzt, da der Helm sodann so schwer würde, daß ein längeres Tragen
nicht -möglich wäre. Schon die bisherigen Stahlhelme zeichnen sich unangenehm durch
ihre Schwere aus und durch die Hitze, die sie verursachen.
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Man ist deshalb auch schon dazu übergegangen, Helme bzw. Panzer zu
schaffen, die aus einem Grundhelm und einem Außenhelm bestehen, wobei gegebenenfalls
der Grundhelm zu dem Außenhelm federnd angeordnet ist. Durch die federnde Anordnung
des Helms im ganzen oder die Drehbeweglichkeit des
Außenhelms wird
versucht, die Helme durchschlagsicher zu machen. Durch die Starrheit des Außenhelms
kann jedoch trotz seiner federnden Anordnung oder Drehbeweglichkeit nicht vermieden
werden, daß rdie Stoß-und Durchschlagskraft des Geschosses nach Art der bekannten
Stahlhelme aufgefangen: werden muß. Es ist deshalb erforderlich, dien Außenhelm
noch verhältnismäßig stark auszuführen bzw. mit starken Bewehrungen zu versehen.
Dies hat zur Folge, daß der Helm verhältnismäßig schwer wird. Bei der Gestaltung,
von Schutzhelmen ist nun die Gewichtsfrage ein besonders zu berücksichtigender Punkt.
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Mit der Erfindung wird ein anderer Weg eingeschlagen. Er besteht im
wesentlichen darin, daß der Grundpanzer bzw. Grundhehr mit nebeneinander angeordneten,
einen Außenhelm bildenden federnden Streifen aus zähem Werkstoff umgeben ist. Man
erhält einen Kranz von kleinen Federblättern auf dem Umfang des Helms, wobei die
Blätter nach oben hin vorteilhaft dein Verlauf des Grundhelms angepaßt sind, wobei
aber jedes Blatt für sich frei bewegbar ist. Hierbei wirken die Federblätter in
doppelter Hinsicht. Durch ihre Federung lenken .sie das senkrecht zur Heimfläche
auftreffende Geschoß aus seiner Richtung, da sie infolge ihrer Form schiefwinklig
nachgeben.
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Ferner, wenn das Geschoß nicht schon durch dass erste Federblatt aus
seiner Richtung gebracht ist und es sogleich nach dem ersten Auftreffen auf ein
Federblatt von dem Schutzhelm freikommen sollte, wird ein Teil der Schlagenergie
des Geschosses durch die Verformung der Blätter aufgenommen da diese eine gewisse
Eigenelastizität und Widerstandskraft aufweisen (vorzugsweise werden die Blätter
aus einem äußerst festen, federnden Stahl hergestellt). Wesentlich ist jedoch die
Ablenkwirkung der federnden Blätter, so daß die Schlagenergie des Geschosses an
dem Grundhelm in den meisten Fällen nicht zur Auswirkung kommen wird. Durch die
erfindungsgemäße Anordnung der federnden Blätter bleibt, soweit eine wesentliche
Ablenkung nicht stattfindet, der vom Geschoß herrührende Stoß nicht auf eine kleine
Fläche beschränkt, wie beispielsweise bei dem bisherigen Stahlhelm, sondern es wird
eine verhältnismäßig große Fläche, das ganze. Federblatt, unter Ausnutzung seiner
ganzen Federung und Elastizität zur Aufnahme der Beanspruchung herangezogen, so
daß ein Durchdringen des Geschosses durch den Helm verhindert wird. Der äußere Kranz
der Federstreifen ist verhältnismäßig leicht, so .daß auch die Gewichtsfrage befriedigend
gelöst ist. Die federnden Streifen können durch Einschnitte des Außenpanzers bzw.
Außenhelms gebildet sein und werden in dem von Einschnitten freien Teilen mit dem
Grundhelm verbunden. Je nach dem Verwendungszweck kann man die freien Enden der
federnden Streifen in der Nähe des unteren Randes des Grundhelms oder an seinem
oberen Kopfteil vorsehen. Die federnden Streifen be-
stehen vorteilhaft aus
Flachstahlbändern. Die erfindungsgemäße Wirkung kann noch dadurch unterstützt werden,
daß der Außenheim insgesamt federnd zu dem Grundhelm befestigt ist, und zwar entweder
an der oberen Mitte des Helms oder seitlich am unteren Umfang. Dadurch wird den
einzelnen federnden Streifen eine weitere Beweglichkeit gegeben. Die Verbindung
der federnden Streifen mit dem Trägerkörper, der an dem Grundhehr befestigt wird,
kann durch Schrauben, Vernietung o.,dgl. erfolgen.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung können die federnden Streifen
sich an den Längsrändern einfach oder doppelt überdecken, so daß auch die benachbarten
Streifen zur Aufnahme des Anprallstoßes des Geschosses selbsttätig herangezogen
werden. Das federnde Abfangen des Geschosses wird somit auf mehrere Streifen verteilt,
wobei jedoch jeder einzelne Streifen seine Eigenbeweglichkeit beibehält, so daß
die Wirkung des federnden Streifens zur Ablenkung des Geschosses nicht beeinträchtigt
wird. Ferner können die federnden Streifen an sich winklig gebogen sein, so daß
sie für das Geschoß noch abgleitend wirken.
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Der Grundhelm kann aus Stahl, Leichtmetall, splitterfreiem und bruchsicherem
Glas, z. B. Plexiglas, oder einem anderen geeigneten federnden und zähen Werkstoff
bestehen. Hierbei können die Grundhelme und der Außenhelm aus demselben Werkstoff
oder auch aus verschiedenen Werkstoffen sein, wobei zu berücksichtigen ist, daß
der Streifen aus einem federnden zähen Werkstoff herzustellen ist. Der Grundhelm
besteht vorzugsweise aus Leichtmetall.
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Der Helm kann in üblicher Weise mit Einlagen, wie Schweißleder, Stoßpolster
u. dgl., versehen sein. Vorteilhafterweise wird in dem Hehr eine durchbrochene Kopfhaube
eingearbeitet, die z. B. aus geflochtenen Lederstreifen bestehen kann und nach oben
offen bleibt. Hierdurch wird erzielt, daß der Schutzhelm nicht heiß empfunden wird.
Der Schutzhehr wird im allgemeinen mit einem breiten Kinnriemen aus Leder mit Gummizug
versehen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Fig. i zeigt
c.itcc" An:,icht des erfilidungsgemäßen Helms, während
Fig.2 einen Schnitt darstellt. Die Fig.3 his 5 zeigen abgeänderte Ausführungsformen.
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Der i11 den Fig. i und 2 dargestellte Schutzlichn besteht aus drei
Teilen, dem inneren Grundhelm, dem auf dem Flanschs,tück des Grundhelms aufgesetzten
Außenhelm und der Ahelockkappe, «-elche drei Teile durch schrauben miteinander verbunden
sind. Statt Schrauben kann man auch Nieten oder federnde Bügel verwenden. Der Auß2ulielm
/.(:ibt Langsschlitze, die auf dein Umfang in regelmäßigen oder unregelmäßigen Ab-s@tänden
verteilt sein können. Vorzugsweise wird der Auf.)enh.elm in zehn bis zwölf federnde
Lappen unterteilt.
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Die rig. ; und a stellen einen Helm in .Ansicht und teilweisem Schnitt
dar, bei dem tlic federnden Lappen in sich winklig ausgebildet sind, um die auftreffenden
Geschosse seitlich abzulenken, was durch die. federnde Anordnung unterstützt wird.
Die Lappen, die an sich frei beweglich sind, überdecken einander etwas, einfach
oder doppelt, so daß eine heihe von Lappen zur Aufnahme des Anprallstoßes herangezogen
werden.
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In Fig.5 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der der Helm zusätzlich
mit @einzelnen, dicht aneinander gelagerten Röhrchen beliebigen Querschnitts besetzt
ist. Die Röhr-<-11(!i (;(innen beliebig stark und auch rund sulvie eckig oder
anders ausgebildet sein. Eine .solche Anordnung hat den Zweck, die Schlagenergie
des Geschosses durch Stauchung von Flächen neben der Federwirkung abzufangen.
z -tu Die erfindungsgemäße Anordnung kann ch vorteilhaft bei Brustschilden
und anderen Abwehrpanzerungen Verwendung finden.