DE3244152A1

DE3244152A1 - Visier fuer einen beschusssicheren schutzhelm

Info

Publication number: DE3244152A1
Application number: DE19823244152
Authority: DE
Inventors: Fritz 4400 Münster Evers
Original assignee: Hildebrandt Hps GmbH
Current assignee: Hildebrandt Hps GmbH
Priority date: 1982-11-29
Filing date: 1982-11-29
Publication date: 1984-05-30

Description

Visier für einen beschußsicheren Schutzhelm
Die Erfindung bezieht sich auf ein Visier aus klarsichtigem Kunststoff für einen beschußsicheren Schutzhelm.
Schutzhelme für Ordnungskräfte, beispielsweise für die Polizei, haben die Aufgabe,genügend Schutz vor Kopfverletzungen durch Gewalteinwirkung zu bieten. Der Schutz der Helme soll jedoch nicht nur genügend Sicherheit bei Schlageinwirkungen gewährleisten, sondern den Träger vor Schüssen aus Handfeuerwaffen schützen. Schwierig war es bisher, das Gesicht des Schutzhelmträgers ebenfalls beschußsicher zu schützen. Abhilfe konnten nur außerordnetllich schwer konstruierte Visiere schaffen, die jedoch das Gesamtgewicht eines Schutzhelmes erheblich erhöhten. DAbei ergab sich ferner, daß die Visiere sehr starr waren und den Impuls des auftreffenden Geschosses ohne merkliche Dämpfung auf den Schutzhelm übertrugen, so daß die Gefahr eines Genickbruches des Schutzhelmträgers bestand.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Visier, daß dem Trager volle Sichtfreiheit verschafft, so zu gestalten, daß das Gesamtgewicht des Schutzhelmes in erträglichen Grenzen gehalten und die Energie eines auftreffenden Geschosses zum großen Teil absorbiert wird. Die erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich dadurch aus 9 daß das Visier aus zwei Schichten unterschiedlichen Materials besteht, die unter Einhaltung eines Abstandes miteinander fest verbunden sind. Besonders günstig ist die Ausbildung der Außenschicht aus Acrylglas und als Ma-4) terial für die Innenschicht Polycarbonat. Zwischen beiden Teilen erstreckt sich vorteilhafterweise eine umlaufende Dichtung, wodurch ein Zwischenraum eingeschlossen wird, für dessen Belüftung an der unteren Seite nach außen führende Verbindungsöffnungen vorgesehen sind. Die Dichtung kann aus Gummi oder einem elastischen Kunststoff mit einer zusätzlichen dauerelastischen Versiegelungsmasse bestehen.
Von besonderem Vorteil ist die Einhaltung eines geringeren Abstandes als 2 mm, vorzugsweise von 1 mm, so daß der Zwischenraum mit einem klarsichtigen Kunststoffkleber ausgegossen werden kann. Dadurch wird eine zusätzliche Festigkeit gewonnen.
Die Stärke der Schichten liegt vorzugsweise bei 10 mm für die Außenschicht und 5 mm für die Innenschicht.
Wahlweise kann die Außenschicht 8 mm und die Innenschicht 6 mm betragen oder umgekehrt.
Die Beschußsicherheit gegen Geschosse von Handfeuerwaffen hat sich anhand zahlreicher Versuche erwiesen.
Die beiden Teile des Visiers sind in der Lage,Aufprallenergie genügend zu absorbieren, so daß der Aufschlagimpuls nicht mit voller Wucht auf den Helm und damit auf den Träger weitergeleitet wird. Das Visier ist dabei so leicht, daß eine Gewichtsvergrößerung des gesamten Schutzhelmes bis zu einer untragbaren Grenze +) die Verwendung von vermieden wird In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung rein schematisch dargestellt und nachstehend erläutert. Es zeigen: Fig. 1 Einen Schutzhelm mit aufgeklapptem Visier, Fig. 2 den Schutzhelm mit heruntergeklapptem Visier Fig. 3 die Stirnansicht des Visiers, Fig. 4 die Ansicht von oben Fig. 5 die Seitenansicht des Visiers, Fig. 6 einen Radialschnitt Fig. 7 eine Einzelheit des Schnittes gemäß Fig. 6 in größerem Maßstab und Fig. 8 den gleichen Bereich des Visiers im Radialschnitt, jedoch mit ausgegossenem Zwischenraum zwischen den Visierteilen.
Am Schutzhelm 1 ist das erfindungsgemäße Visier 2 im Bereich der Befestigungsschraube 3 drehbeweglich befestigt. Mit dem Visier 2 kann der Gesichtsauschnitt 4 des Helmes abgedeckt werden (Fig. 2). Das Visier besteht aus einer inneren Schicht oder Schale 5 und einer Außenschicht bzw. Außenschale 6. Beide Schichten sind mit Hilfe von Schrauben 7 miteinander schraubt.
Die Innenschicht 5 reicht seitlich über den Umfang der Außenschicht 6 hinaus und bildet in diesem Teil eine Befestigungslasche 5 a mit einer Bohrung 8 zur Aufnahme der mit einem Schraubenkopf 3 versehenen Drehachse, die gleichzeitig in diesem Bereich durch den Helm 1 greift.
Zwischen den beiden Schichten bzw Schalen 5 und 6 ist ein Abstand eingehaltenv so daß ein Zwischenraum 9 entsteht, der nach außen mit Hilfe einer umlaufenden Dichtung 10 in Form eines gummiartig elastischen Dichtstreifens 10 abgedichtet ist. Der äußerste Bereich, d. h. zwischen dem Dichtstreifen 10 und der Außenkante beider Schichten ist mit einer Versiegelungsmasse 11 ausgefüllt.
Besonders günstig ist die Einhaltung eines Abstandes zwischen der Außenschicht 6 und der Innenschicht 5 von weniger als 2 mm, vorzugsweise 1 mm und darunter, so daß der gesamte Zwischenraum mit Hilfe einer klarsichtigen Klebemasse 12 vollständig ausgegossen werden kann (Fig. 8). Dadurch wird die Festigkeit im Sinne einer erhöhten Beschußsicherheit verbessert.
Durch Beschußversuche mit den nachstehend aufgeführten Handfeuerwaffen aus einer Entfernung von 10 m, bei einem Auftreffwinkel von 900 konnte die Beschußfestigkeit nachgewiesen werden: MP 2 (Uzi) Kaliber 9 mm x 19 Pistole P 1 Kaliber 9 mm x 19 Revolver Colt trooper, Kaliber 357 Mgn.
Verwendet wurde hierbei folgende Munition: 9 mm x 19 DM 11 Al B2 WK 9 mm x 19 Brigant 357 Magn. Wir Super X 357 Magn e KTW Das Ergebnis kann im Hinblick auf die für den Erfindungsgegenstand verwendeten, an sich allgemein bekannten Werkstoffe, als außerordentlich überraschend angesehen werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE Visier aus klarsichtigem Kunststoff für einer.

beschußsicheren Schutzhelm, dadurch gekennzeichnet, daß zwei unterschiedliche Materialschichten (5, 6) unter Einhaltung eines Abstandes miteinander verbunden sind 2 Visier nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschicht (6)aus Acrylglas und die Innenschicht (5)aus aus Polycarbonat besteht 3. Visier nach den Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Schichten (59 6) eine umlaufende Dichtung (10) angeordnet und der umschlossenen Zwischenraum (9) durch Verbindungsöffnungen belüftet ist 4. Visier nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnetp daß die Dichtung (10) aus Gummi bzw. einem elastischen Kunststoff in Verbindung mit einer dauer-elastischen Versiegelungsmasse (11) beseht.

5. Visier nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet r daß die Stärke der Außenschicht (6) 10 mm und die Stärke der Innenschicht (5) 5 mm bei einem Abstand zwischen den Schichten von 2 mm beträgt.

6. Visier nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschicht 8 mm, die Innenshcicht 6 mm und der Abstand zwischen den Schichten 2 mm beträgt.

7. Visier nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschicht 6 mm, die Innenschicht 8 mm und der Abstand zwischen den Schichten 2 mm beträgt.

8. Visier nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Schichten maximal 1 mm beträgt und der Zwischenraum (9) mit klarsichtigem Kunststoffkleber (12) ausgegossen ist.