DE654291C

DE654291C - Klebstoffe

Info

Publication number: DE654291C
Application number: DEI54648D
Authority: DE
Inventors: Adolf Menger
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1936-03-28
Filing date: 1936-03-28
Publication date: 1937-12-15

Description

Klebstoffe Es ist bekannt, Werkstoffe unter Verwendung eines natürlichen oder künstlichen Klebstoffes organischer Natur, der unter dem Eintluß eines Härters abbindet, zu verkleben. So ist z. B. vorgeschlagen worden, wässerige Lösungen eines Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsproduktes und als Härter Säuren, saure Salze oder Säure abspaltende Stoffe zu diesem Zweck zu verwenden.
Die Leime der vorgenannten Art sind bisher für die Trockenverleimung, namentlich für die Verleimung mit Hilfe von Klebstofffilmen, offenbar deswegen noch nicht vorgeschlagen worden, weil dabei der Härter unmittelbar vor der Benutzung des Trockenleimes, wie z. B. des Films auf den Film oder aber auf die zu verklebende Fläche, in einem besonderen Arbeitsgang aufgebracht werden müßte, da bei einer früheren Vereinigung des Härters mit dem Klebstoff dieser abbindet und infolgedessen zur Verleimung unbrauchbar wird.
Gegenstand dieser Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Trockenklebstoffes organischer Natur in Pulver- oder namentlich in Filmform, der die für die Abbindung erforderliche Menge Härter bereits in einer derartigen Form enthält, daß eine Abbindung des Klebstoffes vor dessen Verwendung nicht eintritt. Zu diesem Zweck wird der Klebstoff und. beziehungsweise oder der Härter mit einer Schicht eines Stoffes versehen, der bei normaler Tefnperatur fest ist und erst bei der höheren Klebtemperatur schmilzt. Beim Schmelzen tritt dann die Vereinigung zwischen Klebstoff und Härter und infolgedessen die Abbindung des Klebstoffes ein.
Als Stoffe, die als Zwischenschicht geeignet sind, mögen Paraffin, Asphalt, Harze, wie Kolophoniumester, ferner Wachse und Kunstharze genannt sein. Liegen Härter und Klebstoff in Pulverform vor, so kann das Überziehen des Klebstoffes bzw. des Härters mit der Zwischenschicht so vorgenommen werden, daß die pulverförmigen Produkte mit den geschmolzenen Stoffen der vorerwähnten Art vermischt oder mit einer Lösung der Stoffe in einem Lösungsmittel, in dem Klebstoff und Härter unlöslich sind, getränkt werden. In letzterem Falle ist natürlich das Lösungsmittel vor der Vereinigung von Klebstoff und Härter zu verdunsten. Liegt der Klebstoff in Filmform vor, so wird dieser Film entweder mit einer Schicht des geschmolzenen Produktes oder mit einer Lösung desselben überzogen. Nach dem Erstarren der Zwischenschicht bzw. nach dem Verdunsten des Lösungsmittels wird dann der Härter aufgebracht. Beispiel i Ein Papier von ö,ö2 mm Dicke wird mit einer wässerigen Lösung eines Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsproduktes getränkt und dann getrocknet. Hierauf überzieht man das so imprägnierte Papier mit einer 4o°/pigen Lösung von Kolophoniumglycerinester in Benzol. Dann preßt man die überschüssige Esterlösung zwischen Walzen ab und trocknet. Dann wird der Film mit einer io°ioigen wässerigen Ammoniumchlöridlösung, der 3. % Lederleim zugesetzt ist, überzogen und wieder getrocknet.
Beispiele Ein Papierfilm von o,o2 mm Dicke wird mit einer Lösung von Dirnethylolharnstoff getränkt und dann getrocknet. Dann wird der so imprägnierte Film mit einer Paraffinschicht überzogen, auf die dann als Härter eine wässerige zo°/oige Lösung Ammonsülfat-`lösung, die mit 3,5 °fo Dextrin versetzt ist, aufgebracht wird. Dann wird der Film wieder getrocknet.

Claims

PATENTANSPRUCFI Klebstoffe organischer Natur in Folien und Pulverform, insbesondere auf der Grundlage von härtbaren Harnstoff-Formaldehyd - Kondensationsprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff und beziehungsweise oder das Härtungsmittel für den Klebstoff mit einer bei gewöhnlicher Temperatur festen Schicht versehen ist, die unterhalb der Klebtemperatur schmilzt.