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Verfahren zum Verkleben von lackierten Folien aus Zellulosehydrat.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verkleben von lackierten Folien aus Zellulosehydrat.
Die genannten Materialien besitzen beiderseits einen meist ausserordentlich dünnen Überzug, der in der Regel Zellulosederivate und ausserdem z. B. ein Harz, Wachs und Plastifiziermittel enthält.
Diese Materialien haben wegen ihrer weitgehenden Feuchtigkeitsundurchlässigkeit und ihrer glasklaren Durchsichtigkeit grosse Verbreitung als Verpackungsmaterialien gefunden.
Es besteht nun das Problem, ein für das Verkleben dieser Materialien geeignetes Mittel ausfindig zu machen. Wässrige Leime kommen hiefür nicht in Frage, da der Lacküberzug die Feuchtigkeit, wie gesagt, nur sehr schwer durchlässt. Auch bei Verwendung anderer bekannter Klebstoffe, welche organische Flüssigkeiten als Lösungsmittel enthalten, konnte eine den praktischen Forderungen genügende feste Haftung nicht erzielt werden.
Es ist nun gefunden worden, dass man ein für den genannten Zweck brauchbares Mittel erhalten kann, wenn man ein vorzugsweise klebendes Harz verwendet, dem neben andern Ingredientien ein hochsiedendes, schwerflüchtiges Weichmachungsmittel, u. zw. in einer Menge von mindestens 10% des verwendeten Harzes zugesetzt ist. Diese Mittel können sowohl in Form einer Lösung in einem organischen Lösungsmittel als auch ohne Zusatz dieser Lösungsmittel angewendet werden. Zweckmässig wird man die Zusammensetzung des Klebstoffes je nach der Natur des auf den zu verklebenden Zellulosehydratfolien aufgebrachten Lackes und je nach der Art der Durchführung der Klebung variieren. Beim Einpacken von Artikeln mit der Hand ist z. B. ein Klebstoff erwünscht, der schnell anzieht, so dass ein langes Zusammenhalten der Verbindungsstelle unnötig ist.
Bei maschineller Durchführung der Verpackung bereitet jedoch das länger dauernde Aufeinanderhalten der Verbindungsstellen weniger Schwierigkeiten, ferner kann auch in diesem Falle leichter Wärme angewendet werden, um das Verkleben zu beschleunigen.
Verwendet man die Klebstoffe der genannten Art ohne Zusatz eines Lösungsmittels, dann werden sie in einem durch Wärme flüssiggemachten Zustand gebracht, so dass das Verkleben erst beim Abkühlen eintritt.
Als Weichmachungsmittel kommen beispielweise nichttrocknende Öle in Frage. In der Regel verwendet man hoch siedende, schwer flüchtige, den Lacküberzug lösende Mittel, z. B. die sogenannten Weichhaltungsmittel für Zelluloseester bzw.-äther. Beispielsweise hat sich ein Gemisch von 5 Teilen Manilakopal und 8 Teilen Rizinusöl als brauchbar erwiesen.
Gewöhnlich wird man den Klebstoff in Form einer Lösung bzw. Suspension anwenden. Als flüchtige Losungs-bzw. Verdünnungsmittel werden vorzugsweise solche verwendet, welche unter 90 C sieden und Äther, Alkohol oder Aceton enthalten. Es ist hiebei unwesentlich, ob die Lösungsmittel bei dem Lacküberzug lösend wirken oder nicht. Kohlenwasserstoffe werden allerdings zweckmässig vermieden, da sie ebenso wie die über 90 C siedenden Lösungsmittel zwischen den geklebten Folien zu langsam verdunsten. Aus demselben Grunde verwendet man zweckmässig gerade so viel von den leicht flüchtigen Lösungsmitteln wie notwendig ist, um den Leim streichbar zu erhalten.
Das Klebemittel kann ausserdem noch Zusätze von Zelluloseestern oder-äthern enthalten. Bei
Gegenwart dieser Mittel in dem Klebstoff kann man bei der Auswahl des hoch siedenden, den Lacküberzug lösenden Weichmachungsmittels bis zu Flüssigkeiten mit einem Siedepunkt von etwa 150 C herunter-
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gehen, da, wie gefunden wurde, durch die Anwesenheit dieser Zellulosederivate die betreffenden Lösungmittel in dem Klebemittel zurückgehalten werden und praktisch nicht flüchtig sind. Diese einen Zusatz von Zelluloseestern oder-äthern enthaltenden Klebemittel sind ebenso wie die übrigen nicht nur geeignet, um lackierte Folien aus Zellulosehydrat zu verbinden, sondern auch, um sie mit andern Unterlagen, z. B. Papier, Metallblätter, Karton, Gewebe usw., zu verbinden.
Wenn es sich dabei um poröse Unterlagen handelt, können die flüchtigen Lösungsmittel nach Belieben gewählt werden.
In folgendem werden Beispiele für erfindungsgemäss zusammengesetzte Klebemittel angegeben :
1. 1 Teil Kauriharz, 0-8-1 Teil Rizinusöl, zirka 1 Teil Aceton.
2. 1 Teil Manilakopal, 0-7-1 Teil Rizinusöl, zirka 1 Teil Aceton.
3. 1 Teil Pontianakharz, 0-6-1 Teil Rizinusöl, 1 Teil Aceton bzw. Alkohol.
4. 1 Teil Pontianakharz, 1-1-3 Teile Tricresylphosphat, zirka 1 Teil Äthylalkohol.
5.20 Teile Vinylharz, 30 Teile eines Gemisches aus gleichen Teilen Äthyl- und Methylalkohol, 7-5 Teile Phtalsäurediäthylester.
6.100 Teile eines Gemisches, das etwa zu gleichen Teilen aus alkohollöslichem Manilakopal und venetianischem Terpentin besteht, 10 Teile Leinöl oder Mineralöl, 30 Teile Alkohol, 7-5 Teile Phtalsäurediäthylester.
7. 15-7 Teile Nitrozellulose, 15-0 Teile Dammarharz, 30. 4 Teile Monomethyläther des Äthylen-
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54-3 Teile Alkohol.
Die erfindungsgemäss verwendete Klebstoffmittelkombination ist zwar als solche bekannt und es ist auch schon vorgeschlagen worden, die betreffende. Klebstoffmittelkombination zum Verkleben von Zelluloidfilmen zu benutzen. Da sich jedoch die allgemein üblichen Celluloidklebemittel durchaus nicht zur Verklebung von lackierten Zellulosehydratfolien eignen, war es nicht zu erwarten, dass gerade das erfindungsgemäss benutzte Klebemittel zur Verklebung von lackierten Zellulosehydratfolien mit gutem Erfolg verwendet werden könnte.
Es kommt im letzteren Falle nämlich nicht darauf an, lediglich die Lackschichten, deren Haftfestigkeit auf den Folien ja auch zu wünschen übrig lässt, miteinander zu verkleben, es sollen vielmehr die Zellulosefolien selbst durch die Lackschichten hindurch fest miteinander verklebt werden, ohne dass die Durchsichtigkeit des verklebten Materials an der Klebestelle beeinträchtigt wird. Dass von der grossen Zahl der an sich möglichen Klebemittel gerade die erfindunggemäss benutzte Klebstoffmittelkombination zur Lösung dieser ganz besonderen Aufgabe brauchbar sein würde, konnte nicht vorhergesehen werden.