DE687781C

DE687781C - Verfahren zum Auftrag schmelzbarer Stoffe auf Traeger, wie Papier, Pappe, Textilien, Metallbaender, Glasplatten und sonstige saugende oder nichtsaugende Unterlagen

Info

Publication number: DE687781C
Application number: DE1938K0150988
Authority: DE
Original assignee: OTTO KARL KLOTZ
Current assignee: OTTO KARL KLOTZ
Priority date: 1938-06-15
Filing date: 1938-06-15
Publication date: 1940-02-06

Description

Verfahren zum Auftrag schmelzbarer Stoffe auf Träger, wie Papier, Pappe, Textilien, Metallbänder; Glasplatten und sonstige saugende oder nichtsaugende Unterlagen Die Herstellung von gummierten Papieren, Wachspapieren, Kohlepapieren, mixt Harzen, insbesondere härtbaren Kunstharzen überzogenen bzw. getränkten Papieren, sog. Hartpapieren, gelatinierten Papieren, emulsionierten Papieren, Teerpapieren und ähnlichen Werkstoffen, die als Trägerstoffe außer Papier auch andere saugfähige Stoffe, wie Kartons bzw. Pappen, besitzen, erfolgt im allgemeinen in der Weise, ,daß man die Papiere oder sonstigen Trägerstoffe durch ein Bad aus den flüssigen Auftragsstoffen hindurchzog oder ' daß man die flüssigen Auftragsstoffe mittels eines Systems von Walzen, Bürsten u. dgl. auftrug.
Beide Arten des Auftragens weisen Mängel auf; das Zusammenbringen von Papier oder ähnlicheg saugfähigen Werkstoffen oder. Geweben mit Flüssigkeiten führt insbesondere, wenn es sich um dünne Träger handelt, zu Dehnungen derselben und .infolgedessen zu Faltenbildung, die wieder beseitigt werden müssen. Vor allem aber ist eine anschließende Trocknung erforderlich, welche eine besondere Trockenvorrichtung erforderlich macht.
Das d en Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren bezweckt nun nicht nur den Auftrag .einfacher zu gestalten, und falls eine Trocknung überhaupt noch erforderlich ist, diese zu vereinfachen. Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß man den Auftrag der schmelzbaren Stoffe auf die Träger dadurch bewirkt, daß man von den im festen Zustand vorliegenden Auftragsstoffen die zur Tränkung bzw. zum Überziehen der Trägerstoffe notwendigen Stoffmengen durch Abschmelzen mit Hilfe der erwärmten Trägerstoffe von dem festen Tränkungs- bzw. Überzugsstoff abhebt. Dabei kann das neue Verfahren so ausgestaltet werden, daß als Trägerstoffe nicht nur saugfähige Trägerstoffe, wie z. B. Textilien, Papier, Pappe, verwendet werden, sondern auch nichtsaugende, wie etwa Glasplatten, Metallunterlagen, Rohfilme u. dgl., so daß die neue Arbeitsweise auch einen Weg angibt, Filme und Folien durch Abschmelzen herzustellen.
Bei der Herstellung z. B. von sogenannten gummierten Papieren wurde bisher eine wässerige Leimlösung auf das Papier aufgetragen und dann getrocknet.
Bei .dem Verfahren gemäß der Erfindung wird ein starrer Gallertblock aus einer hochkonzentrierten Leimlösung benutzt und das zu gummierende Papier in erhitztem Zustand unter dem Gallertblock hindurchgezogen. Dabei schmilzt ein Teil der Gallerte des Blockes, und es wird das Papier mit eiiera dünnen Schicht geschmolzener Gallerte ül3er=-' zogen. Zweckmäßigerweise führt man dabei das Papier über eine geheizte Trommel und preßt gleichzeitig den Gallertblock gegen das Papier. Das Papier wird nun nicht mehr wie bei dem bekannten --Auftragen wässeriger Lösungen von Klebstoffen .durchweicht und gequollen, sondern nimmt nur die geringe Feuchtigkeit, die sich :in der aufgetragenen Schicht noch befindet, auf. Die Trocknung ist auf diese Weise leichter und schneller als bei den bekannten Verfahren zu erzielen, und es wird insbesondere ein Verziehen des Papiers beim Trocknen verhütet.
In der obenbeschrIebenen Weise kann nun nicht nur das Behandeln von Papier erfolgen, sondern auch z. B. die Gelatneemulsion auf photographische Filme oder Platten aufgetragen werden. Beider Herstellung photographischer Filme wurde seither ebenfalls mit dünnflüssigen Lösungen gearbeitet; die Trocknung insbesondere erforderte einen langen Weg der Trägerbahn, da nur bei ganz niederen Temperaturen getrocknet werden darf, andernfalls ein Werfen bzw. Verziehen des Rollfilms nicht zu verhindern ist. Der lange Trockenweg ist wiederum bedingt durch die Verdunstung der verhältnismäßig großen Menge Wasser, das sich in der Emulsion befindet.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung, nachdem der Auftragsstoff praktisch trocken aufgebracht wird, nur eine geringe Menge von Feuchtigkeit zu verdunsten ist, wird die Trockendauer und auch der Trockenweg des Films erheblich verkürzt. Die gleichen Vorzüge machen sich natürlich auch bei der Herstellung photographischer Platten geltend.
Man kann natürlich das Verfahren gemäß der Erfindung auch dann anwenden, wenn es sich nur um das Auftragen dünner Schichten (Folien) handelt, die von dem Träger später wieder entfernt werden sollen. Hierbei benutzt man als erwärmte Unterlage, die sich unter dem abzuschmelzenden Block fortbewegte z. B.- Glasplatten, Metallbänder, Streifen aus Nitrocellulose usw.
In gleicher Weise wie mit einem Gallertblock kann man aber auch mit einem Block aus Paraffin, Wachs oder schmelzbaren Harzen o. dgl. verfahren, die durch die Wärme des erwärmten Trägers abschmelzen.
Die Auftragsstärke regelt sich dabei durch den Druck, mit dem der Block aufgepreßt wird, die Wärme des Trägers und die Geschwindigkeit? mit der sich der Träger weiterbewegt.
Auch zur Herstellung kaschierter Papiere, Folien, Stoffe zum Hülsenwickeln u, dgl. ist das Verfahren gemäß der Erfindung anwendbar. Auch da, wo auf eine aufzutragende Schicht noch pulverförmige oder körnige Stoffe -aufgestreut werden, ist es mit Vorteil verwendbar, was von Bedeutung ist z. B. für die Herstellung von Schmirgelpapieren, Glaspapieren oder Schmirgelleinwand.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Auftrag schmelzbarer Stoffe auf Träger, wie Papier, Pappe, Textilien, Metallbänder, Glasplatten und sonstige saugende öder nicht saugende Unterlagen, dadurch gekennzeichnet, daß der erwärmte Träger unter Preßdruck an,dem festen Auftragsstoff vorbeigeführt wird.