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Verfahren zum Kaschieren Es ist bekannt, daß Superpolyamidfolien
zum Kaschieren sehr gut brauchbar sind. Man kann derartige Folien zum Kaschieren
der verschiedensten Unterlagen, insbesondere von Geweben oder Papier, verwenden.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß sich die üblichen Klebemittel und die üblichen Vorrichtungen,
die man sonst für Kaschierzwecke verwendet, nicht zum Kaschieren von Superpolyamidfolien
eignen, wenn fortlaufend gearbeitet werden soll.
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Erfindungsgemäß werden nun Superpolyamidfolien mit Hilfe von flüchtigen
Quellungsmitteln für .diese Folien auf Unterlagen, wie Gewebe oder Papier, aufgeklebt.
Nach diesem Verfahren kann man mit gutem Erfolg fortlaufend arbeiten, wenn bestimmte
Bedingungen eingehalten werden. Die zur Anwendung gelangenden Quellungsmittel dürfen
nicht auf die zu verklebende Folie aufgebracht werden; sie müssen vielmehr auf die
Unterlage, beispielsweise auf ein Gewebe; aufgestrichen werden. Weiterhin ist es
notwendig, daß das Zusammendrücken der mit dem Quellungsmittel angefeuchteten Unterlage
mit der Superpolyamidfolie unter Erwärmen vor sich geht. Man arbeitet vorteilhaft
bei Temperaturen zwischen etwa ioo bis 150'. Um ein gutes Verkleben.der Superpolyamidfolie
mit der zu kaschierenden Unterlage zu erzielen, ist es im allgemeinen notwendig,
die beiden Schichten bei dieser Temperatur etwa 5 bis 30 Sekunden lang zusammenzupressen.
Schließlich muß man zum Aufpressen der Superpolyamidfolie auf die Unterlage Vorrichtungen
verwenden-, die es ermöglichen, daß der Anteil des Quellungsmi4tels; der beim Kaschieren
durch die Superpolyamidfolie
hindurchdiffundiert, von der Seite
der Folie, die der Unterlage abgekehrt ist, entweichen kann. Man benutzt z-,veckmäßig
eine gelochte Preßwalze; die mit Filz oder einem ähnlichen durchlässigen Stoff überzogen
ist, durch den hindurch das verdampfende Quellungsmittel abgesaugt. wird; diese
Preßwalze arbeitet mit einem gewölbten Blech zusammen. Man kann das Zusammenpressen
der beiden miteinander zu verklebenden Schichten dann, wenn ein durchlässiges Gewebe
zu kaschieren ist, auch in der Weise durchführen, daß man das mit dem Quellungsmittel
angefeuchtete Gewebe über einen kräftig wirkenden Saugtisch laufen läßt und dabei
die Folie derartig auf das Gewebe auflegt, daß der Sog durch das Gewebe hindurch
auf die Folie wirkt.
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Allein mit Hilfe eines Quellungsmittels ohne gleichzeitiges Zuführen
von Wärme läßt sich eine haltbare Verklebu@ng nicht erzielen. Andererseits kommt
es bei Nichteinhaltung der weiteren vorerwähnten Bedingungen zu einem weitgehenden
Erweichen der Superpolyamidfolie, irrbesondere einem Erweichen der der Unterlage
abgekehrten Folienoberfläche, wodurch die Folie sehr verletzlich wird und ein einwandfreies
Kaschieren unmöglich gemacht wird. Infolge des Erweichens der Superpolyamidfolie
können sich insbesondere beim Kaschieren eines Gewebes dessen Kreuzungsstellen durch
die Folie hindurchdrücken, oder es kommt zu einem vollständigen Einsinken der Folie
in das Gewebe. Außerdem besteht die Gefahr, daß die Folie an dem Andrückmittel festklebt.
Diese verschiedenen Nachteile zeigen sich besonders dann, wenn man nach einem bereits
gemachten Vorschlag versucht, das Kaschieren lediglich durch Anwendung von Hitze
und Druck durchzuführen. Vielfach sind auch für ein reines Wärmekaschierverfahren
derartig hohe Temperaturen erforderlich, daß dabei eine Schädigung des zu kaschierenden
Stoffes oder der Kaschier.folie eintritt.
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Man verwendet erfindungsgemäß vorzugsweise solche Quellungsmittel,
welche die Superpolyamidfolien nicht zu lösen vermögen. Verwendet man Folien aus
Mischsuperpolyamiden, wie man sie beispielsweise durch gemeinsames Kondensieren
oder Polymerisieren von Aminocarbonsäuren oder deren funktionellen Derivaten,.z.
B. Caprolactam, einerseits und Gemischen oder. Salzen aus a), Ui -
Diaminen
und w, W-Dicarbonsäuren oder deren funktionellen Abkömmlingen, z. B. adipinsaurem
Hexamethylendiamin, andererseits erhält, so kann man als Quellungsmittel beispielsweise
wässerige aliphatische Alkohole oder sogar reines.' Wasser benutzen. Beispiel i
Eine Gewebebahn wird durch Besprühen mit 5oprozentigem wässerigem Äthylalkohol befeuchtet
und dann einem unter starkem Unterdruck stehenden, etwa i m langen Saugtisch zugeführt,
der in einen auf i2o° erhitzten Raum eingebaut ist und mit einer Geschwindigkeit
von etwa 2 m in der Minute läuft. Zugleich mit der Gewebebahn läßt rhan eine o,o4
mm dicke Folie, die durch Vergießen einer wässerig-alkoliolischen Lösung ;eines
Mischstiperpplyamides aus 65 Teilen adipinsäurem Hexamethylendiamin und 35 Teilen
Caprolactam hergestellt worden .ist, so auf den Saugtisch auflaufen, daß sie' &ich
oberhalb des Ge"vebes befindet und durch den mit dem Saugtisch erzeugten Unterdruck
fest an die Gewebeunterlage angedrückt wird. Nach dem Abziehen von. dem Saugtisch
sind die @"lwiden Schichten fest miteinander verbunden. Beispiele Eine Gewebebahn
wird mit Wasser schwach be-'feuchtet und auf eine o,o8 mm dicke Folie aus einem
Mischsuperpolyamid, das durch Kondensieren eines Gemisches aus 6o Teilen adipinsaurem
Hexamethylendiamin und 4o Teilen Caprelactarn erhalten wurde, gelegt. Die belegte
Gewebebahn wird dann einer Vorrichtung zugeführt, wie sie aus dem Wäschereibetrieb
unter der Bezeichnung Saugmangel bekannt ist. Die Vorrichtung enthält r,ine hohle
Walze mit gelochter Wand, die einen Filzbelag trägt, der mit einem dünnen Bäumwollgewebe
überzogen ist. Das Innere der Walze ist mit einer Absaugvorriclitung verbunden.
Die Walze, die einen Durchmesser von etwa 35 cm hat, dreht sich mit einer Geschwindigkeit
.von.etwa*: 2 min der Minute. Auf etwa der Hälfte ihres Umfanges liegt sie mit beträchtlichem
Druck an" einem glatten Metallblech, das dein Walzenumfang entsprechend geformt
ist, an. Das Metallblech wird durch überhitzten Dampf auf eine Temperatur von etwa
1301 erwärmt. Die mit der Superpolyamid,. folie zusammengelegte Gewebebahn wird
nun zwischen der Walze und dem gewölbten Metallblech in der Weise hindurchgeführt,
daß die Folie'än der Walze anliegt; Folie und Gewebe werden dabei aneinandergepreßt.
Nach .dem Hindurchlaufen durch die Vorrichtung ist die Superpolyamidfolie fest mit
-der Gewebebahn verbunden; sie hat sich in alle Unebenheiten des Gewebes eingepreßt;
ohne :daß jedoch an dem Gewebe vorhandene Knoten zur Verletzung der Folie geführt
haben: Die Verbindung zwischen dem Gewebe und der Folie löst sich auch dann nicht,
wenn man das Erzeugnis mit kochendem Wasser behandelt: Beispiel 3 Man verfährt nach
Beispiel 2, verwendet jedoch an Stelle der Gewebebahn eine Papierbahn, die ,,mit
5oprozentigem Äthylalkohol befeuchtet worden. ist.