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Meßvorrichtung zum Aufnehmen von Innenmaßen an Schuhwerk Gegenstand
der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Messen der inneren Länge und Weite von Schuhen.
Vorrichtungen dieser Art erweisen sich als besonders notwendig in Verbindung mit
den neuzeitlichen Schuhstreck- und -ausweitmaschinen. Bei der Anwendung von solchen
Maschinen ist es erforderlich, die Innenlänge und -weite von Schuhen vor und nach
dem Strecken und Ausweiten zu messen.
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Es sind Schuhmeßvorrichtungen bekanntgeworden, die in den Schuh hineingestellt
werden und mit denen vorzugsweise die Länge gemessen wird. Sie sind in ihrer Handhabung
umständlich, zumal die Vorrichtung bei Meßfehlern oder zu Kontrollmessungen immer
erst wieder aus dein Schuh herausgenommen werden muß, um das verstellbare Längenmaß
zu lösen. Die Weitenmeßeinrichtungen sind nicht mit der Längenmeßeinrichtung vereinigt,
doch gleich diesen in der Bedienung umständlich und für genaue Messungen wenig geeignet.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher der Gedanke zugrunde, eine Meßvorrichtung
zu schaffen, die sowohl Längen- wie auch Weitemneßeinrichtung trägt und bei einfachster
Handhabung ein sicheres Maßnehmen gestattet. i Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung
dadurch gelöst, daß an einem in den Schuh zu stellenden und mit einem Fersenansatz
versehenen Winkelstück die beiden Meßvorrichtungen so angeordnet und ausgebildet
sind, daß sie beide von außen beliebig in Meß- oder Nullstellung gebracht werden
können, indem die Längenmeßvorrichtung aus einem mit Längeneinstellung versehenen,
zwangsläufig geführten und selbsthemmenden Stahlband besteht, während die Breitenmeßeinrichtung
von zwei um einen Bolzen am Fersenansatz schwenkbaren Tasthebeln gebildet ist, bei
der eine am senkrechten Schenkel des Winkelstückes angebrachte verschiebbare Stange
vorgesehen ist, die am oberen Ende mit einer Weitenmeßeinteilung und am unteren
Ende mit einem Keil versehen ist, der beim Niederbewegen der Stange zwischen die
Tasthebel gelangt und diese bis zur Anlage gegen das Schuhinnere spreizt.
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Infolge dieser Ausbildung zeichnet sich die Meßvorrichtung durch Einfachheit
des Aufbaues, ihrer Bedienung und durch Zweckmäßigkeit besonders aus. Einfachheit
des Aufbaues bedingt einfache Einzelteile, was sich natürlich auf den Herstellungspreis
auswirkt. Die Messungen lassen sich schnell und sicher ausführen und, wenn notwendig
oder zu Kontrollzwecken erwünscht, beliebig oft wiederholen, wobei natürlich die
Leichtigkeit der von außen erfolgenden Maßeinstellung und -ablesung sehr ins Gewicht
fällt. Die Zweckmäßigkeit der Meßvorrichtung zeigt sich besonders in der Vereinigung
von Längen- und Weitenmeßvorrichtung in einem Gerät, daß seinen besonderen Wert
in seiner Verbindung mit den Schuhstreck- und -ausweitemaschinen besitzt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel '
dargestellt, und zwar zeigen: Fig. i eine Seitenansicht einer Schuhmeßvorrichtung,
Fig. a eine Draufsicht nach Fig. i, Fig. 3 eine Teilrückansicht,
Fig.
q. eine Teilansicht des senkrechten Meßbandendes, Fig. 5 eine Anwendung der Schuhmeßvorrichtung
zur Weitenmessung, Fig. f6 eine Anwendung der Vorrichtung zur Längenmessung.
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Der aus den Schenkeln a und b bestehende Halter besitzt eine
L-förmige Gestalt. In die durch einen Bogen verbundenen Schenkel a und b ist eine
Führung c eingearbeitet, die durch ein Deckblech d abgedeckt ist. Die Führung c
dient zur Aufnahme eines Stahlbandes f. Der senkrecht stehende Teil des Stahlbandes
f ist mit zwei Meßeinteilungen nach Schuhlängennummern und Millimetern versehen,
die an den Zeigern x, x' abgelesen werden. Am oberen Ende des Stahlhandes
ist noch ein kleiner Grifft g zur leichteren Handhabung angebracht. Das freie Ende
des waagerechten Teiles des Stahlbandes ist mit einer der Schuhform angepaßten Spitze
dz versehen. Wird der senkrechte Teil des Stahlbandes bewegt, so wird der waagerechte
Teil des Stahlbandes um den gleichen Betrag vorgeschoben oder zurückgezogen. Der
waagerechte Schenkel b ist über die Rückseite des senkrechten Schenkels a verlängert
und an seinem Ende k abgerundet. Diese Abrundung k dient als Fersenanschlag für
Längenmessungen. Auf der Oberseite des Schenkelendes k sind um einen Bolzen ist
zwei Hebel it, n beweglich angeordnet, die durch an den Außenseiten der freien Enden
angeordnete Wölbungen z, z' Lochtasterschenkeln ähnlich sind. Im Ruhezustand
liegen die Hebel teilweise in Nuten o, die in die Seitenflächen des Schenkels b
eingearbeitet sind. Durch eine Feder p bzw. p', die von einer Schraube q, cq' gehalten
wird, wird jeder Hebel an den Halter gepreßt. An der Rückseite des senkrechten Schenkels
a sind zwei Ansätze r, r' angeordnet. Der obere Ansatz r'
ist mit einer
vierkantigen, der untere Ansatz r mit einer runden Bohrung versehen. In den Bohrungen
wird eine Stange s geführt, die an ihrem unteren Ende keilförmig gestaltet ist.
Die Spitze des Keiles t liegt so über den beiden Hebeln n, n', daß bei einer Abwärtsbewegung
der Stange s der Keil t die beiden Hebel jZ; n' auseinanderspreizt. Die Neigung
des Keiles t ist so gewählt, daß die Hebel it, ii in jeder Stellung stehenbleiben.
An dem vierkantigen Teil n des Bolzens s ist eine Meßeinteilung nach Schuhweiten
angebracht.` Ein am oberen Ansatz angebrachter Zeiger v ermöglicht ein sofortiges
Ablesen jeder ermittelten Weite. Auf dem Vierkant u der Stange s sitzt ein Abschlußkopf
w, der das Bewegen der Stange s erleichtert. Ein in der Stange s angebrachter Stift
y sichert die Stange gegen ein Hindurchgleiten durch die Führung r.
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Soll die Vorrichtung zur Weitenmessung angewendet werden (Fig. 5),
dann setzt man das Gerät zuerst neben den zu messenden Schuh, und zwar so, daß die
Tasthebel neben der breitesten Stelle des Schuhes stehen. Dann wird das Längenmaß
bis zur Schuhspitze ausgeschoben. @ Nachdem auf diese Weise ein Anschlag geschaffen
ist, wird die Vorrichtung in den Schuh eingeschoben, und zwar so weit, bis die Spitze
la des waagerechten Längenmaßes auftrifft. Durch Niederdrücken des Spreizbolzens
s kann dann sofort die Schuhweite ermittelt und am Zeiger v abgelesen werden.
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Die Längenmessung gestaltet sich noch einfacher (Fig. 6). Das Gerät
wird in den Schuh eingeschoben, und das als Fersenanschlag dienende Ende k der Fußplatte
wird gegen die Fersenkappe des Schuhes gesetzt. Dann wird der senkrechte Teil des
Stahlbandes so weit eingeschoben, bis die Spitze ls des waagerechten Stahlbandes
vorn in der Schuhspitze auftrifft. Die so gemessene Schuhlänge kann dann auf dem
senkrechten Stahlbandteil von dem Zeiger x, x' abgelesen werden.