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Die normalen Schieblehren sind in der Regel mit einem Nonius aus!gerüstet,
der Messungen auf 0,1 bis 0,05 mm Genauigkeit gestattet. Zu diesem Zweck ist der
Schieber gewöhnlich mit einem Fenster versehen, das auf der einen Rahmenleiste die
Noninsteilung trägt. Um miteiner auf ein bestimmtes Maß eingestellten Schieblehre
genaue Serienmessungen vornehmen zu können, wird vorausgesetzt, daß der Schieber
hienbei keine Verstellung erfährt. Um diese unbeabsichtigte Verstellung des Schiebers
zu verhindern, hat man ihn mit einer Feststellschraube oder anderer geeigneter F,eststellvorrichtung
versehen. Es geschieht aber häufig, insbesondere beim Messen heißer Werkstücke,
daß sich die Schieblehre nicht ohne weiteres nach erfolgter Messung vom Werkstück
abnehmen läßt, sondern dieses zwischen seinen Schenken festklemmt, so daß ein Verrücken
des Schiebers und ,damit ein Verstellen ,der Noniuseinstellung beim Abnehmen der
SchieJblehre zu befürchten ist.
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Für die nachfolgende Messung mit dem gleichen genau eingestellten
Maß muß in letzterem Falle der Nonius von neuem eingestellt werden. Dies ist aber
umständlich und bedeutet einen Verlust an Zeit und Arbeit.
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Gemäß der Erfindung wird, um diesem Mangel abzuhelfen, vorgeschlagen,
den Nonius von dem Schieber zu trennen und ihn auf dem Lineal, in dessen Längs richtung
verschiebibar) in geeigneter Weise durch Schleppfeder od. dgl. festzuklemmen.
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Hierdurch wird das Verrücken des Nonius verhindert, falls der Schieber
infolge irgendeine6 USmstandes verschoben wirtd und seine genaue Einstellung einbüßt,
da er ja, wie bereits gesagt, für sich allein beweglich zu dem Lineal~sitzt.
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Eine beispielsweise Ausführungsform der Schieblehre gemäß der Erfindung
ist in der Zeichnung zur Darstellung gelangt. Es ist Fig. I eine Schieblehre bei
eingestelltem Nonius in der Seitenansicht; Fig.^2-ist ein Schnitt nach der Linie
Q-Q zder Fig. I in größerem Maßstabe, während Fig. 3 die Schiewbleihre in Gebrauchsstellung
veranschaulicht.
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Die Schieblehre besteht im wesentlichen aus dem Lineal I mit Millimetereinteilung
und Meßschenkel 2 sowie dem Schieber3 mit Meßschenkel 4.
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Auf dem Lineal I sitzt (der Nonius 5 in ,der Längsrichtung des Lineals
verschiebbar, der durch Schleppfeder 6 oder andere geeignete Klemmvor- -richtung
auf dem Lineal in seiner jeweils eingestellten Lage gehalten wird. Der Schieber
3 hat auf der Meßschenkelseite eine Aussparung 7, in welche der Nonius 5 hineinpaßt,
derart, daß seine Kante 5' mit der Kante 4' ,des Meßschenkels 4 bündig liegt, wenn
eine Messung vorgenommen wird.
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Dlie Handhabung der Schieblehre unterscheidet sich von ider der bekannten
in ganz geringem Maße.
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Soll beispielsweise das Maß 39,6 mm an Werkstücken gemessen werden,
so wird der Nonius 5 nach Zurückziehen des Schiebers 3 in üblicher Weise auf dem
Lineal eingestellt (Fig. I). Wenn dies geschehen, wird Ider Schieber 3 so weit verschoben,
bis -seine Kante 4' mit der Kante 5' ,des Nonius 5 bündig liegt. Die Maulweite der
Meßschenkel hat das gewünschte Maß von 39,6 mm. Nun können die Messungen vorgenommen
werden, wobei eine etwaige --Verstellung des Schiebers 3 eine Neueinstellung des
Nonius nicht erforderlich macht, da dieser seine genaue Einstellung beibehält, weil
er von tden- Bewegungen des Sdhiebers nach der Öffnungsseite der - Meßschenkel 2,
4 zu unbeeinflußt bleibt. Es ist bei jeder Messung nur darauf zu achten, daß die
Kante 4' (des Schenkels 4 mit der Kante 5' des Nonius fluchtend ist.
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Auf diese Weise werdenidie lästigen und eeitraubenden wiederholten
Neueinstellungen des Nonius auf ein gleiches Maß, z. B. bei Serienmessungen, vermieden.
Außendem gewährt die so ausgeführte Schieblehre die Möglichkeit, Maschi-. nenteile
zu messen, die schwer zugänglich sind.
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Mit Schieblehren der bisher üblichen Ausführung können solche Teile
öfter deswegen nicht gemessen werden, weil beim Messen der Nonius direkt mit der
Hand zum Werkstück hingeführt werden muß, während bei ,der hier vorgeschlagenen
Ausführung der Meßschenkel an das Werkstück angelegt, der Schieber mit dem Nonius
von außen her auf das Meßgut hingeschoben und dann der Schieber-allein wieder zurückgezogen
wird.
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Dadurch wird erreicht, daß auch Teile, die innerhalh der Maschinengetriebe
liegen, von außen ber mühelos gemessen werden können.