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Längenmeßgerät mit einem Gehäuse und einem in diesem aufgewickelten
und auf beiden Seiten mit einer Meßteilung versehenen Metallband Es sind Längenmeßgeräte
mit einem in einem Gehäuse aufgewickelten und auf der Vorderseite mit Teilstrichen
versehenen Stahlband bekannt, dessen den Nullstrich tragendes Ende durch einen etwas
gekrümmten Schlitz soweit aus dem Gehäuse gezogen werden kann, daß die herausgezogene
und auf diese Weise versteifte Bandlänge die zum Messen erforderliche Länge erreicht,
wobei das direkte Ablesen nach Übereinstimmung des Anfangsendes des Bandes mit dem
Anfang der zu messenden Länge erfolgt.
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Für die Anwendung eines solchen Gerätes zum Messen eines Innenmaßes
zwischen zwei Wänden drückt man das Gehäuse mit dem Rücken gegen die eine Wand und
zieht das Band heraus, bis das Anfangsende gegen die andere Wand stößt. Der mit
dem Schlitz übereinstimmende Teilstrich gibt dann durch direktes Ablesen das Längenmaß
an. Ein solches Ablesen ist unbequem, da man nur die eine Seite der Meßteilung sehen
kann. Ferner muß zur Erzielung des zu messenden Innenmaßes auch die Länge des Gehäuses
berücksichtigt werden, wodurch der Meßvorgang verlangsamt und auch eine Fehlergefahr
geschaffen wird.
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Es ist weiterhin ein als Stichmaß verwendbares Rollbandmaß mit in
einem zylindrischen Gehäuse aufrollbarem, mit einem Ende an eine Rückholfeder angeschlossenem,
flach gewölbtes federndem Stahlmaßband bekannt, das einen an das Gehäuse, und zwar
an der Austrittsstelle des Maßbandes angeschlossenen Meßfuß besitzt. Der Meßfuß
weist an den Längskanten Rinnen auf, deren lichte Höhe gegen die Enden zu abnimmt
und in denen einerseits das mit einem Anschlagende versehene Stahlmaßband und andererseits
eine Sicherungsplatte geführt sind. Die letztere trägt einen flachen, ihr Verschieben
ermöglichenden Knopf, der ebenso wie das Anschlagende am Maßband in der Ebene der
Grundfläche des Meßfußes abschließt. Das Ende dieses Meßfußes ist etwas zusammengequetscht
und verhindert ein Herausgleiten der Sicherungsplatte. Wird diese gegen das Meßband
geschoben, so klemmt sie, da sie nur mit geringem Spiel in der Rinne des Meßfußes
gleitet, das Meßband fest und verhindert dessen Zurückgleiten. Zum Messen wird der
Meßfuß mit seinem etwas zusammengequetschten Ende an die eine Kante des zu messenden
Innenmaßes angelegt und das freie Ende des Meßbandes so weit herausgezogen, bis
sein Anschlagende an die gegenüberliegende Kante der Öffnung, deren Innenmaß zu
bestimmen ist, anstößt. Das Meßband wird nunmehr durch Verschieben der Sicherungsplatte
festgehalten.
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Die Länge des Bandmaßes wird an der Austrittsstelle aus seinem Gehäuse
abgelesen. Die Handhabung des Bandes ist umständlich, da das Bandmaß zum Ablesen
aus dem zu messenden Innenraum herausgenom-
men werden muß. Dabei muß - wie bereits
angegeben - das Meßband vorher durch die schwer zugängliche Blockierung arretiert
werden. Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht darin, daß das Band
in dem Gehäuse nicht vor dem Eindringen von Staub und Schmutz geschützt ist.
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Es ist weiterhin ein Bandmaß mit einem Gehäuse bekannt, bei dem das
Gehäuse eine tangentiale Verlängerung besitzt, an deren Ende sich ein rechtwinkliger
Abschluß anschließt. Dieser ist auf der zum Gehäuse liegenden Seite zur Führung
des Bandes gekrümmt. Das Gehäuse ist mit einem Fenster versehen, durch das das Bandmaß
abgelesen werden kann. Die rechtwinklige Führung des Bandes in dem als Handgriff
dienenden Absatz soll dazu dienen, das Band flach auf den zu messenden Gegenstand
aufzulegen und die Ablesung an der Austrittsstelle des Bandes zu erleichtern. Die
zwischen dem Bandende und der Austrittsöffnung bestehende Länge kann in gleicher
Weise auf der Skala abgelesen werden, die auf der Rückseite des Bandes angebracht
ist. Das bekannte Bandmaß hat den Nachteil, daß das Bandmaß in dem rechtwinkligen
Führungsstück nicht so geführt ist,
daß es innerhalb dieses Stückes
stets eine konstante Länge besitzt. Vielmehr kann das Bandmaß in dem Führungsstück
ausweichen und dadurch das Ergebnis fälschen. Das vorbekannte Gehäuse ist infolge
des tangential angeschlossenen Winkelstückes sehr raumsperrig. Die vorstehenden
Bauteile stören bei der Aufbewahrung und erschweren die Herstellung des Gerätes,
das nicht handlich ist. Die auf beiden Seiten des Bandes angebrachten Markierungen
dienen dabei nur zum Messen der gleichen Länge. Schließlich ist das Gehäuse des
bekannten Gerätes nicht geschlossen, so daß Schmutz und Staub eintreten können.
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Die Erfindung erstrebt, die Nachteile der bekannten Längenmeßgeräte
zu vermeiden. Die Erfindung betrifft ein Längenmeßgerät mit einem Gehäuse und einem
in diesem aufgewickelten und auf beiden Seiten mit einer Meßteilung versehenen Metallband,
dessen freies, mit dem Nullstrich der Meßteilung überein stimmendes Ende durch einen
Schlitz des Gehäuses herausgezogen werden kann. Die Erfindung besteht darin, daß
das Gehäuse auf seiner Oberseite ein Fenster besitzt, das mit dem Gehäuse gleichsam
ein Stück bildet und beim Gebrauch das Eindringen von Staub oder Schmutz, die das
Band beschädigen könnten, verhindert, wobei zum Vorbeiführen des Bandes unter dem
Fenster zwei einander im Gehäuse gegenüberliegende Nuten dienen, die die beiden
Längskanten der Bandstrecke zwischen dem Schlitz und der Kennmarke des Fensters
entlang eines festen Kreisbogens konstanter Länge vorbeiführen, wodurch einerseits
das übliche unmittelbare Ablesen auf der einen Bandseite und andererseits das Ablesen
durch das Fenster auf der anderen Bandseite zur Bestimmung eines Innenmaßes möglich
ist, und wobei schließlich die Gehäuseecke einen Anschlag bildet.
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Weitere Ausführungsformen der Erfindung und deren Vorteile seien
in dem nachfolgenden Beispiel, das an Hand einer Zeichnung beschrieben ist, erläutert.
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Fig. 1 ist eine Ansicht auf der Unterseite eines Doppelmeterbandes
in der Gebrauchslage zum Messen eines Innenmaßes; Fig. 2 ist eine entsprechende
Seitenansicht mit teilweise aufgebrochenem Gehäuse; Fig. 3 zeigt eine Ansicht auf
die Oberseite, und Fig. 4 eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsart.
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Das dargestellte Längenmeßgerät ist ein biegsames und starres DoppelmetermaR
mit einem Stahlband von gekrümmtem Querschnitt, jedoch erstreckt sich die Erfindung
ebenfalls auf Einmetermaße und sonstige Maßstäbe, etwa von 39 und 78 Zoll.
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Die Erfindung ist ebenfalls nicht durch die Beschaffenheit des Gehäuses
beschränkt, das aus Metall, Kunststoff oder einem sonstigen Werkstoff bestehen kann.
Ferner ist die Erfindung weder an die Beschaffenheit des Bandes noch an die Maßeinheiten
gebunden.
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Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß das Band 1 innerhalb des Gehäuses
2 durch eine Spiralfeder 3 aufgewickelt wird und auf der Vorderseite (Fig. 3) eine
Teilung trägt, die vom freien Ende des Bandes ausgeht. um das Abmessen der üblichen
Längenmaße in bekannter Weise zu gestatten.
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Wrom Schlitz a des Gehäuses bis zu einer Stelle b auf der Oberseite
dieses Gehäuses wird das Band auf einer gekrümmten Strecke a, c, b zwischen zwei
halbkreisförmigen, sehr engen Nuten g geführt, in denen das Band ohne Spiel gleiten
kann. Die Nuten g halten die Länge des gekrümmten Bandstückes zwischen den
Stellen
n und b in jeder Lage des Bandes vollkommen konstant. Sie übergreifen das Band nur
an den beiden Längskanten. Die Rückseite des Bandes die ebenfalls mit einer Teilung
versehen ist, wandert an der Stelle b in der in Fig. 3 dargestellten Weise unterhalb
eines durchsichtigen Fensters f hinweg, das in den oberen Teil des Gehäuses eingefaßt
ist. Das Fenster f trägt eine Kennmarke, etwa einen roten Strich, der die Stelle
b genau festlegt und mit dem das Ablesen der Teilung auf der Rückseite des Bandes
erfolgt.
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Die Länge des Fensters ist größer als der Abstand zwischen zwei mit
Zahlen belegten Teilstrichen, damit diese Teilstriche stets beiderseits des Kennstriches
b sichtbar sind. Ferner sind die Zahlen stets ganz eingeschrieben, d. h. die Ziffern
der Zehner und Hunderter sind niemals vor den Einern wegrgelassen, wie dies bei
gewissen üblichen Skalen der Fall ist.
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Der Nullstrich stimmt auf der Vorderseite des Bandes in an sich bekannter
Weise mit der Querkante des Bandes überein. Dagegen befindet sich der Nullstrich
auf der Rückseite von der Anfangskante des Bandes in einem Abstand u = xy (Fig.
1, wobei x die konstante Länge des Bandes zwischen den Stellen a und b längs der
gekrümmten Strecke a, c, b darstellt, während y der Länge des Gehäuses entspricht.
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Zum Messen eines Innenmaßes Z gemäß Fig. 2 soll wie folgt vorgegangen
werden: Das freie Ende des Bandes 1 wird gegen die eine Wand angelegt, und das Gehäuse
2 wird mit der Rückseite gegen die andere Wand gedrückt, zwischen denen das Innenmaß
Z gemessen werden soll.
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Im Fenster f und unter dem Strich an der Stelle b wird das Längenmaß
auf der Rückseite des Bandes abgelesen, dessen Wert durch die Formel l=vtx-u gegeben
ist.
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Grundsätzlich ist nun aber u=x-y, und es ergibt sich daraus, daß
i = v+x-(x-y)= v+y = Z.
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Das unter dem Strich an der Stelle b abgelesene Maß 1 stimmt also
genau mit dem zu messenden Längenmaß Z überein.
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Die Erfindung erstreckt sich ebenfalls auf den besonderen Fall z
= y, für den die beiden Skalen auf der Vorder- und auf der Rückseite von der Kante
am freien Ende des Bandes ausgehen.
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Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel für diesen besonderen Fall.
Es unterscheidet sich von demjenigen gemäß den Fig. 1 bis 3 nur dadurch, daß das
Band 1 durch ein Band 1 ci ersetzt ist, auf dem die Meßteilung auf der Rückseite
vom freien Ende des Bandes ausgeht, und das Gehäuse auf der Rückseite mit einem
schwenkbaren und einziehbaren Verlängerungsschenkel 4 versehen ist, der die Länge
u hat und zum Messen eines Innenmaßes, wie dargestellt, aufgeklappt wird.
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Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel erhält das Gehäuse selbst
eine Länge r, die gleich ist derLängey der gekrümmten Bandstrecke a, c, b.