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Zollstock
Die Erfindung betrifft einen zur Ermittlung von Längenmaßen
bestimmten Zollstock, wie er allgemein von Handwerkern und Gewerbetreibenden benutzt
wird. Ein solcher Zollstock, der aus mehreren gelenkig miteinander verbundenen Flachstäben
besteht, ist zwar zum Messen von geraden Strecken, aber nicht von Kreisumfängen
geeignet.
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Wenn ein Kreisumfang oder eine Kreisfläche ausgemessen werden soll,
so ist nach dem Messen des Durchmessers oder des Radius eine Recheuoperation durchzuführen.
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Für derartige Berechnungen - bei denen meist keine ganz genauen Ergebnisse
erforderlich sin -gibt es Rechenschieber mit logarithmisch geteilten Skalen, die
jede Division oder Multiplidation einfach auszuführen erlauben. Solehe Rechenschiber
sind aber verhältnismäßig teuer und von einem unerfahrenen Manu nicht leicht zu
handhaben: ihre Verwendung ist auf einen kleinen Kreis von Handwerkern. Technikern
und Gewerbetreibenden beschränkt.
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Die bekannten Rechentabellen, aus denen zu bestimmten Zashlenwerten
(als Kreisdurchmesser) die entsprechenden Werte für den Kreisumfang und den Ivreisinhalt
abgelesen werden können, sind auf der Arbeitsstelle eines Handwerkers nur selten
verfügbar. der Wert für die Zahl # ist nicht gegenrvärtig oder die Formel für den
Kreisumfang oder den Inhalt nicht bekannt.
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Die Erfindung hat den Zweck, dem Handwerker zusammen mit seinem wichtigsten
Werkzeug, dem Zollstock, einen Rechenbehelf zu geben, den er immer bei sich hat
und der ihm die Durchführung einfacher Rechenoperationen ohne Tabellen und ohne
Formeln erleichtert.
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Nicht zusammenfaltbare Maßstäbe mit mehreren Teilungen, die in einem
bestimmten mathematischea Verhältuis zueinander stehen, sind bekannt.
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Man hat auch bereits an einem Bandmaß die Ablesung zusammengehöriger
Teilungswerte dadurch erleichtert, daß ein an dem Bandmaß angebrachter Fuß mit seiner
Kante jeweils zwei zusammengehörige Teilungswerte abzulesen gestattet.
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Es sind auch schon gerade, glatte Maßstäbe ausgeführt worden, die
mehrere Teilungen aufweisen und bei denen, ähnlich wie bei einem Rechenschieber,
ein längsvershieblicher Ableseläufer zum Ablesen zusammengehöriger Teilungswerte
vorgesehen ist.
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Anderseits ist auch ein zusammenfaltbarer Zollstock bekannt, der
aus gelenkig miteinander verbundenen Einzelstäben besteht und der auf seinen Stabgliedern
längsbewegliche Schellen mit schwenkbaren Paßstiften trägt. Diese Schellen und Stifte
haben jedoch - da der Zollstock nur eine einzige Längenteilung und keine zweite
mit dieser in unmittelbarem mathematischem Zusammenhang stehende Teilung aufweist
- lediglich den Zweck. räumliche WInkel zwischen den entwprechend eingestellten
Zollstockstäben zu fixieren.
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Schließlich ist noch ein zusammenfaltbarer Zollstock mit einer an
jeder beliebigen Stelle des Zollstocks aufsetzbaren Klammer bekanntgeworden.
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Die zum genauen Festlegen bestimmter Maße dienende Islammer, die aus
zwei flachen, über ein mittleres Gelenk miteinander verbundenen Blechteilen besteht.
läßt sich durch Druck auf zwei hebelartige Verlängerungen darstellende Enden so
weit öffnen, daß sich zwischen die flachen Klammerteile nicht nur der einfache,
ein Zollstockglied bildende Stab, sondern auch die ein Gelenk bildenden Stellen
des Zollstocks einklemmen lassen, an denen zwei Stäbe parallel übereinanderliegen.
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Ein Zollstock, der aus einzelnen, gelenkig miteinander verbundenen
Zollstockgliedern besteht und auf seinen Zollstockseiten neben den üblichen Längenmaßteilungen
weitere Teilungen trägt, die in mathematischem Zusammenhang mit den Längenmaßteilungen
stehen, ist bisher nicht bekanntgeworden. Diese Anordnung zusätzlicher Skalen allein
bildet jedoch nicht den Gegenstand der Erfindung.
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Bei den bekanuten Ziollstöcken mit mehreren, gelenkig miteinander
verbundenen Flachstäben, die an den Gelenkstellen auf einem begrenzten Längenabschnitt
übereinanderliegen, ist es nicht möglich zur Ablesung voll zusammengehörigen Skalenwerten
einen normalen Schiebeläufer wie bei glatten Rechenschiebern zu verwenden. Der Ableseläufer
muß vielmehr derart ausgebildet sein, daß er an jeder beliebigen Stelle des Zollstocks
aufsetzbar und abnehmbar ist. Erst durch diese Ausbildung des Läufers ist es möglich,
die gesamte Zollstocklänge für Berechnungen auszunntzen, da man den Läufer auf das
jeweils für die Durchführung der Berechnung in Anspruch genommene Zollstockstabfeld
aufsetzen kann.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei einem zusammenfaltbaren Zollstock
mit Zoll- und-oder Zentimeterteilung und weiteren auf beiden Seiten des Zollstocks
angeordneten Teilungen, die mit den Längenteilungen in einem mathematischen Zusammenhang
stehen und die Ausführung numerischer Rechnungen gestatten, zur Ablesung zusammengehöriger
Teilungswerte ein über den gesamten Zollstock verschiebbarer Ableseläufer dient,
der aus einem federnden Streifen besteht, der zwischen seinen umgebogenen Enden
eine Öffnung zum breitseitigen Einschieben des Zoll stocks besitzt.
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Eine besonders einfache und zweckmäßige Ausführung des aufzusetzenden
Ableseläufers ergibt sich dadurch, daß der Ableseläufer aus einem Stück eines iedernden
Bandes besteht, dessen Gesamtläuge etwa gleich der vierfachen Zollstockbreite ist
und das so gefaltet ist, daß die Höhe der Vorderseite etwa gleich der doppelten
Zollstockbreite ist.
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Damit der Läufer sich auf den Zollstockleisten anklemmt und sich
nicht von selbst verschieben kann, ist es zweckmäßig, die beiden durch das Umfalten
der Bandenden entstehenden hakenartigen Schlaufen unterschiedlich breit zu machen.
und zwar so, daß die obere nur so breit ist, daß sie ein glattes Stück des Zollstocks
aufnehmen kanu, während die untere Schlaufe die doppelte Breite aufweist.
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Für die Ubersichtlichkeit der Skalen beim Ablesen von Werten mittels
des Läufers ist es erwünscht, daß die gesamte Skala frei zu überblicken ist, damit
- insbesondere bei der etwas ungewohnten Zollskala - die Ablesung von Zwischenwerten
und die dazu notwendige Abschätzung von Bruchteilen eines Skalenteilungswertes durch
den freien Überblick über die gesamte Skala erleichtert ist.
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Dies wird durch die Erfindung dadurch erreicht, daß das den Ableseläufer
bildende federnde Band durchsichtig ist.
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In der Zeichnung idt die Erfindung beispielsweise dargestellt. Es
zeigt Fig. I die Vorderansicht des Zollstocks mit auigesetztem Läufer, FIg. 2 die
Rückansicht des Zollstocks.
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Fig. 3 und 4 je eine Seitenansicht des Läufers. in den der Zollstock
eingeschoben wird.
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Es bezeichnen a und b die beiden Seiten des Zollstocks mit der Zentimeterteilmig
c und der Zollteilung d. Zusammen mit der Zentimeterteilung c sind auf der Zollstockseite
a die Werte der #-Skala e aufgetragen. Dabei steht einem Wert der #-SSkala e auf
der Zentimeterteilung c der mit # multiplizierte Wert gegenüber. In dem gezeichneten
Beispiel deckt sich der Wert 7 aud der#-Skala e etwa mit dem Wert 22 auf der Zentimeterskala
c.
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Auf der Ziollstockseite b ist neben der eigentlichen Zollteilung
d eine mit Quadratzoll bezeichnete Teilung f vorgesehen, deren Zahlenwerte so den
Werten der auf Seite a liegenden Zentimeterskala c entsprechen, daß einem Wert der
Quadratzollteilung f der entsprechende Wert in Quadratzentimetern auf der Zentimeterteilung
c gegenübersteht.
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Der zur Erleichterung des Ableseus von Werten. die auf unterschiedlichen
Seiten des Zollstocks angebracht sind. notwendige Ableseläufer g besteht
aus
einem federnden. gebogenen Band, dessen Vorderseite h etwa gleich der doppelten
Zollstockbreite ist, während zwischen den beiden nach hinten umgefalteten Enden
i und k die Öffnung zum breitseitigen Einschieben des Zollstocks offen bleibt. Die
auf diese Weise gebildete obere Schlaufe/ist nur so breit, daß der Zollstock unter
leichter Klemmung hineingeschloben werden kann. Die untere Schlaufe m hat die dippelte
Breite, so daß sie auch über einen Gelenkpunkt des Zollstocks geschoben werden kann.