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Messgerät
Die Erfindung bezieht sich auf ein Messgerät nach Art eines Gliedermassstabes. Es sind Messgeräte dieser Art bekannt, deren Glieder mit einander zugeordneten Verbindungsmitceln zur Bildung geometrischer Figuren für Mess-und Konstruktionszwecke versehen sind. Es ist auch bekannt, zwei Lineale gelenkig miteinander zu verbinden und mit Hilfe eines dritten mit den beiden Linealen verschiebbar verbundenen Lineals verschiedene Winkelstellungen der beiden Lineale herbeizuführen, um Winkel messen oder auftragen zu können. Die bekannten Einrichtungen sind verhältnismässig umständlich gebaut und haben ausserdem den Nachteil, dass die Bildung regelrechter Dreiecke nicht möglich ist, da die einzelnen Glieder des Massstabes über die Ecken der Dreiecke hinausragen und dadurch das Arbeiten erschweren.
Die Erfindung bezweckt, ein Messgerät zu schaffen, welches unter Aufrechthaltung der einfachen äusseren Form eines Gliedermassstabes eine universelle Verwendbarkeit sowohl für Mess- zwecke als auch für Konstruktionszwecke ergibt.
Als Verwendungsgebiete kommen insbesondere in Betracht übliche Längen-und Höhenmessungen,
Tiefenmessungen, Innenmessungen, Winkel- messungen als auch Verwendung für Konstruk- tionszwecke nach Art einer Reissschiene, nach Art von Dreiecken, als Transporteur, als Zirkel sowie auch als Streichmass und Anreissgerät.
Das wesentliche Merkmal der Erfindung besteht darin, dass das erste Glied aus einer Leiste mit L-förmigem Querschnitt besteht, an derem einen Flansch das folgende Glied innen durch eine Niete od. dgl. verschwenkbar derart be- festigt ist, dass es mit den folgenden, zusammen- geklappten Gliedern in das erste Glied hinein- geschwenkt werden kann und dass die Flanschen als Anschläge an Werkstücken, Zeichenbrettern od. dgl. oder für die Glieder ausgebildet sind.
Eines der Glieder, zweckmässig das zweite Glied, ist nach der Erfindung kürzer ausgebildet als die anderen untereinander gleichlangen Glieder und ist an dem Anschlussglied, z. B. dem ersten Glied, an einem solchen Punkt seiner Länge angelenkt, dass aus drei, gegebenenfalls auch vier Gliedern durch lösbare Verbindung der Gelenke zwischen den einzelnen Gliedern mit z. B. an dem ersten
Glied befestigten Kupplungsmitteln, wie Stiften od. dgl., gleichschenkelige oder ungleichschen- kelige, rechtwinkelige Dreiecke gebildet werden können. Der Anlenkungspunkt des zweiten Gliedes an dem ersten fällt nach der Erfindung mit dem Teilstrich einer Massstabeinheit zusammen und ist von den als Anschläge dienenden Kanten des ersten Gliedes um ganzzahlige Viel- fache der Massstabeinheit entfernt.
Die Erfindung erstreckt sich ferner darauf, dass in dem senkrechten Schenkel des ersten Gliedes ein Einschnitt angebracht ist, in welchem das dritte, gegebenenfalls auch die folgenden Glieder unter Veränderung der Winkelstellung des zweiten Gliedes gegenüber. dem ersten zu gleiten vermögen, wobei der Rand des Einschnittes als Ablesekante ausgebildet ist. Der Einschnitt weist erfindunggemäss selbstfedernde Wandungen auf, durch welche die eingeschobenen Glieder festgehalten werden. Das zweite und die folgenden Glieder weisen nach der Erfindung an ihrer Unterseite eine rückläufige Messeinteilung auf, die auf der Unterseite des um 180 herumgeklappten ersten Gliedes fortgesetzt ist, wodurch sich ein verlängerter Massstab ergibt.
Weitere Einzelheiten der Erfindung, insbesondere der Verwendungsarten für Mess-und
Konstruktionszwecke, sind an Hand der Zeichnung erläutert, die zwei beispielsweise Ausführungformen des Messgerätes schematisch darstellt.
Es zeigt Fig. l im Schaubild das Messgerät in zusammengeklapptem Zustand, Fig. 2 das Mess- gerät teilweise auseinandergeklappt und Fig. 3 eine Ausführungsform als Schulzeichengerät.
Das Messgerät in der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 besteht z. B. aus Holz und ist aus den Gliedern 1-5 gebildet. Das erste
Glied 1 weist einen L-förmigen Querschnitt auf, an dessen Flansch 6 das Glied 2 innen durch eine Niete od. dgl. verschwenkbar gelagert ist.
Der Anlenkungspunkt 20 des Gliedes 2 an dem
Flansch 6 fällt mit dem Teilstrich einer Massstab- einheit zusammen und weist von dem Endpunkt des ersten Gliedes den Abstand d auf. Das zweite Glied 2 weist eine Länge a auf, die kleiner ist als die Länge c des ersten und des dritten und der folgenden Glieder. Im Abstand b und gegebenenfalls im Abstand bl von dem An- lenkungspunkt 20 sind Stifte 7,7'zur Kupplung der z. B. durch Hohlnieten 8 gebildeten Gelenke zwischen den einzelnen Gliedern mit dem ersten
Glied angeordnet.
Die angegebenen Masse ge-
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nügen dem pythagoreischen Lehrsatz in der Form, dass die Bedingung a") --c und
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und 3, gegebenenfalls auch 4, ein gleichschenkelig, rechtwinkeliges Dreieck mit einer Schenkellänge a und einer Hypothenusenlänge c, ein grösseres rechtwinkelig, gleichschenkeliges Dreieck mit einer Schenkellänge c und einer Hypothenusenlänge a) 6 sowie ein ungleichschenkelig, rechtwinkeliges Dreieck mit den Katheten a und c und einer Hypotenuse c+b1 gebildet werden konnen. Die Bildung dieser Dreiecke wird durch Verwendung des vertikalen Flansches 12 des Gliedes 1 als Anschlag für die Glieder 4 bzw. 5 erleichtert.
Zur Messung von Winkeln mit Hilfe des Gliedes 1 als Anlegeschiene und der Glieder 2, 3 gegebenenfalls auch 4 ist in dem senkrechten Flansch 12 des ersten Gliedes 1 ein abgestufter Einschnitt 13 angeordnet, dessen Wandungen selbstfedernd ausgebildet sind und dessen Rand eine Ablesekante bildet. Die Glieder 3 und 4 sind mit einer Winkelteilung versehen. Zur Messung oder Übertragung von Innenwinkeln werden die Glieder 2 und 3 bzw. 3 und 4 verwendet, indem das Glied 2 bis zur Anlage an dem senkrechten Schenkel 12 des Gliedes 1 herumgeschwenkt und das Glied 4 in dem Einschnitt 13 festgeklemmt wird. Mit den Gliedern 2 und 3 können sodann spitze und mit den Gliedern 3 und 4 stumpfe Winkel gemessen oder übertragen werden.
Die Durchführung von Längenmessungen erfolgt in der bei Gliedermassstäben üblichen Weise, wozu die Glieder an ihrer Oberseite mit einer Messteilung versehen sind. Die Unterseite der Glieder 2-5 trägt eine rückläufige Messteilung) die auf der Unterseite des um 180 herumgeklappten ersten Gliedes 1 fortgesetzt ist, wodurch sich ein um das Mass d verlängertes
Mass von z. B. 110 cm ergibt. Die Anlenkung des
Gliedes 2 an dem Glied 1 ist so gewählt, dass z. B. der Teilstrich für 10 cm an der Kante des
Schenkels 6 des Gliedes 1 liegt, so dass unter
Verwendung dieser Kante als Anschlag gemessen werden kann. Die Breite des Gliedes 1 beträgt ein ganzzahliges Vielfaches der Messeinheit, so dass unter Verwendung der Kante des senkrechten
Schenkels 12 des Gliedes 1 als Anschlag ebenfalls gemessen werden kann.
Zur Durchführung von
Innenmessungen ist z. B. in dem Glied 1 ein
Schieber 14 angeordnet, der eine Messteilung und entsprechende Angaben über die Zuschläge bei
Innenmessungen unter Verwendung des Gliedes 1 allein oder der Glieder 3, 4 und 5 trägt. Es besteht auch die Möglichkeit, die Unterseite des
Schiebers 14 und des Gliedes 1 mit Rechen- schieberteilung zu versehen.
An der Unterseite des Gliedes 1 kann ferner ein versenkbarer oder umkiappbarer Dorn- angeordnet sein, der die Verwendung des Mess- gerätes als Zirkel oder als Streichmass zulässt.
In Fig. 3 ist eine vereinfachte Ausführungsform des erfindungsgemässen Gerätes für Schul- zeichcnzwcckc schematisch dargestellt. Dieses Gerät besteht aus drei Gliedern, die z. B. aus Pressspan od. dgl. hergestellt sind. Das Glied 1 weist wieder L-förmigen Querschnitt auf und trägt eine Ausnehmung 18 zur Bildung eines gleichschenkelig, rechtwinkeligen Dreieckes und einen Schlitz 19 zum Hindurchstecken des Gliedes 3 zur Winkelmessung. Der Schlitz 19 ist zweckmässig so angeordnet, dass sich bei der Winkelstellung 300 ein ungleichschenkelig, rechtwinkeliges Dreieck ergibt.
Das Gerät kann ferner als Tafelzeicheng ät ausgebildet werden, wobei an der Unterseite des Gliedes 1 in bekannter Weise Gleitrollen zur Parallelführung angeordnet sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Messgerät nach Art eines G. 1edermassstabes, dessen Glieder mit einander zugeordneten Verbindungsmitteln zur Bildung geometrischer Figuren versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Glied aus einer Leiste (1) mit L-förmigem Querschnitt besteht, an derem einen Flansch das folgende Glied (2) innen durch eine Niete od. dgl. verschwenkbar derart befestigt ist, dass es mit den weiteren zusammengeklappten Gliedern , 4, 5) in das erste Glied hineingeschwenkt werden kann und dass die Flanschen als Anschläge an Werkstücken, Zeichenbrettern od. dgl. oder für die Glieder ausgebildet sind.