DE181202C

DE181202C -

Info

Publication number: DE181202C
Application number: DE1906181202D
Authority: DE
Priority date: 1906-05-02
Filing date: 1906-05-02
Publication date: 1907-02-20

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-Jig 181202 — KLASSE 42 b. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Mai 1906 ab.

Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Apparat zur direkten Bestimmung des Zuwachsprozentes von Bäumen.

Auf beiliegender Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen:

Fig. ι eine Meßeinrichtung für 3 prozentigen Zuwachs im Grundriß und

Fig. 2 dieselbe im Endriß.

Der Apparat wird zweckmäßig aus Eisen verfertigt und besitzt eine mittlere Längsrille i, an deren beiden Kanten entlang zwei Einteilungen vorgesehen sind, und zwar an der einen Kante eine gewöhnliche Zentimeter- und Millimetereinteilung 2, an der anderen Kante eine Zuwachsprozenteinteilung 3.

Als. Durchschnittszahl rechnet man, daß Nadelbäume ein jährliches Zuwachsprozent von 3 haben dürften. Die Skala kann ao daher zweckmäßig auf diese Prozentzahl basiert werden — wie es aus der Zeichnung ersichtlich ist — und die Einteilung 3 wird dann folgendermaßen bestimmt:

Ist R der mittlere, äußere Halbmesser der Baumstämme, r der äußere Halbmesser des. vorletzten Jahrringes und h die Länge des Stammes, so ist der Zuwachs in Kubikinhalt während des letzten Jahres gleich
² *

Soll nun das Zuwachsprozent ρ sein, entsteht die Gleichung

100

π r'² h

R² = ι +

100

und somit R = r

100

Der jährliche Zuwachs des Halbmessers wird also

40

R — r =

100

T =

45

100

wonach die Dicke der Jahrringe proportional dem Halbmesser wachsen sollte. Man kann aus der letzten Gleichung die Dicke der außerhalb einander wachsenden Jahrringe ausrechnen. Es ist dies das Verhältnis, welches die Einteilung 3 für ein normales Prozent von 3 veranschaulicht.

Bei der Bestimmung des Zuwachsprozentes eines Baumes verfährt man folgendermaßen:

Etwa an der Mitte des Baumstammes wird mittels eines sogenannten »Preßler-Bohrers« ein Zylinder 4 ausgenommen, welcher zeigt, ⁶<> wie die Jahrringe in einer Reihe von Jahren gewachsen sind. Wenn der mittlere Halbmesser des Baumes z. B. 15 cm ist, wird der Zylinder 4 derart angebracht, daß die Außenfläche des äußeren Jahrringes genau mit dem Teilstrich 15 der Skala 2 zusammenfällt. Ist nun das Zuwachsprozent gleich 3, so soll die Dicke des äußersten Jahrringes eben gleich der Entfernung der am nächsten gegenüber 15 liegenden zwei Teilstriche der Skala 3 sein. Ist der Jahrring stärker oder kleiner als diese Entfernung, so ist das Zuwachs-

prozent größer bezw. kleiner als 3. Findet man z. B., daß der Baum einen doppelt so großen Massenzuwachs pro Jahr, wie die 3 prozentige Skala bestimmt, gegeben hat, so macht man keinen großen Fehler, wenn man sagt, daß der Massenzuwachs 6 Prozent beträgt, und rindet man, daß der Baum 5 Jahre gebraucht hat, um diesen Erfolg zu erreichen, so ist der Massenzuwachs annähernd ⁶/₅ Prozent pro Jahr.

Claims

* Patent-Anspruch:

Meßgerät zur Bestimmung des Zuwachsprozentes von Bäumen, gekennzeichnet durch einen aus Metall, Holz" oder dergl.

hergestellten stabförmigen Körper mit einer Längsrille (1) in der Mitte, die zur Aufnahme eines aus dem betreffenden Baumstamm ausgebohrten Jahrringzyliqders dient und an deren gegenüberliegenden Kanten zwei Einteilungen (2 und 3) in bestimmter gegenseitiger Stellung angrenzen, von welchen die eine Einteilung (2) ein übliches Längemaß darstellt, die andere Einteilung (3) an jeder Stelle diejenige Dicke angibt, welche die Jahrringe eines Baumes mit dem durch den gegenüberliegenden Teilstrich angegebenen Durchmesser oder Radius besitzen müssen, um ein bestimmtes Zuwachsprozent zu haben.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.