DE65142C - Nachstellwerk für Bremsen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. \t

Der Zweck der Erfindung ist, die Veränderung des Bremsgestänges, welche durch den Verschleifs der Bremsklötze nöthig wird, selbstthätig zu bewirken.

Zu diesem Ende wird die Lage der Drehpunkte der Bremshebel, die auf einer Stange angeordnet sind, durch Verlängerung der letzteren derart verändert, dafs dadurch die Bremsklötze im Ruhezustand den Bremsachsen genähert werden. Diese Veränderung wird durch ein Gestängeschlofs hervorgebracht, welches durch ein Schaltrad und eine Schaltklinke dann eine Drehung erhält, wenn der Ausschlag der zu verändernden Stange und Schaltklinke mit ihr so grofs geworden ist, dafs letztere infolge eines festen Anschlages einer Curvenführung so weit bewegt wird, dafs sie das Schaltrad einen Zahn weiter rückt.

Fig. ι ist ein Schaubild des ganzen Nachstellwerkes.

Der Bremscylinder 1 mag einer beliebigen Bremsart angehören, in ihm erhält eine an die Bremshebel 2, 2 angelenkte Kolbenstange ihren Antrieb.

An den anderen Enden des Bremshebels sind die zu den Bremsen führenden Stangen 4,4 angelenkt; zwischen den beiden Enden greift die Stange 3 an, deren selbsttätige Verlängerung entsprechend dem Verschleifs der Bremsklötze bewirkt werden soll.

Die zwei Theile der Stange 3 sind durch das mit Rechts- und Linksgewinde versehene Gestängeschlofs 5, Fig. 2, verbunden, welches zur Abwehr von Schmutz zweckmäfsig als Röhre ausgebildet und mit aufgeschraubten Hülsen 10, Kappen 11 und Einlegescheiben 25 versehen ist.

Auf der Hülse des Gestängeschlosses sitzen, durch die Verkeilung 9 befestigt, zwei Schalträder mit einander entgegengesetzter Zahnrichtung 6 und 7. Die an dem Schalthebel 8 angelenkten Schaltzähne 14 und 15 drehen die Schalträder, und zwar der Zahn 14, wenn er bei normaler Stellung des Schalthebels durch sein Uebergewicht (Fig. 5) zum Eingriff gebracht wird, und der Zahn 1 5, Fig. 6, in entgegengesetzter Richtung, wenn der Schalthebel, der sich um die Hülse 5 dreht, in die Lage gebracht wird, dafs das Gewicht 17 den Zahn ι 5 zum Eingriff bringt.

-Der Schalthebel 8 wird durch einen Curvenschub 12, an den ihn die Feder 13 andrückt, dann bewegt, wenn die Bethätigung des ganzen Bremsgestänges den Hebel 8 über den Curvenschub hinführt.

Erreicht diese Bewegung infolge der Abnutzung der Bremsklötze eine bestimmte Gröfse, so wird der Ausschlag des Schalthebels 8 bedeutend genug, um den Schaltzahn 14 in die nächste Zahnlücke einfallen zu lassen und so eine Drehung des Gestängeschlosses 5 um eine Zahntheilung und eine entsprechende Verlängerung der Stange 3 zu bewirken. Hierdurch werden die Drehpunkte der Bremshebel 22 nach den Achsen zu verschoben und die Bremsklötze denselben in der Ruhelage genähert.

Fig. 9 zeigt eine Abänderung, bei welcher der kraftschlüssige Curvenschub durch einen paarschlüssigen Curvenschub 12 ersetzt ist.

Das zweckmäfsigerweise angebrachte zweite Schaltrad 7 auf dem Gestängeschlofs 5 dient zur Rückschraubung desselben, wenn neue Bremsklötze eingestellt werden. Das Schaltwerk ist dann durch Drehung in die Lage zu bringen (Fig. 4), in welcher der Schaltzahn 1 5 durch sein Gewicht 17 zum Eingriff gebracht wird.

In der Arbeitslage (Fig. 3) hindert ein Anschlag 16 das Rückwärtsumfallen des Zahnes 14.

Fig. 7 und 8 zeigen eine Abänderung des kraftschlüssigen Curvenschubes, bei welcher derselbe kreisförmig als eine um einen festen Punkt drehbare Scheibe 19 ausgebildet ist, auf deren Umfang das Ende des Hebels 8 ohne gleitende Reibung aufläuft.

Claims (1)

1. PatEnt-AnspruchEi

   ι. Eine selbstthätige Nachstellung für Wagenbremsen, gekennzeichnet durch ein auf einer Schub- oder Zugstange des Bremsgestänges angebrachtes Schraubengestängeschlofs, ein auf die Drehung desselben wirkendes Schaltwerk und einen Curvenschub, welcher auf den sich mit der Zug- oder Schubstange bewegenden Schalthebel einwirkt.
   2. Eine besondere Ausführung des in Anspruch ι. gekennzeichneten Apparates, bestehend aus:

   a) einem Zahnradschaltwerk (Fig. 2 bis 6, No. 6, 8, 14), welches dann zur Wirkung kommt, wenn der Schalthebel (8) durch den Curvenschub (12), Fig. 1

   : und 9, einen solchen Ausschlag erhält, dafs der Schaltzahn (14) in eine neue Lücke des Schaltrades (6) eingreift ;

   b) einem zweiten Schaltwerk (Fig. 2 bis 6, No. 7, 8, 15) zur Rückdrehüng des Gestängeschlosses von Hand, dessen Schaltzahn (15) zweckmäfsig durch sein Gewicht mittels Drehung des Schalthebels (8) zum Eingriff gebracht wird;

   c) einem Gestängeschlofs (Mutter mit Rechts- und Linksgewinde, Fig. 2), welches als verschlossene Kapsel (5) mit Ansatzhülsen (10), Verschlusskappen (11) und Einlegescheiben (25) versehen ist, um Schmutz von den arbeitenden Theilen fern zu halten,

   . diesen aber freies Spiel zu lassen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.